1. Journalisten haben keine Zeit für Recherche? Stimmt nicht
(journalist.de, Kathi Preppner)
Nach einer neuen Umfrage unter 1400 Journalisten beschäftigen sich diese vor allem mit dem Recherchieren und Schreiben eigener Texte. Als Recherchequelle diene das Internet – Telefongespräche und Vor-Ort-Gespräche würden jedoch dicht dahinter rangieren. Social Media würden die Befragten insgesamt eher passiv benutzen. Es ginge ihnen vor allem darum mitzubekommen, worüber andere Medien berichten und worüber debattiert wird. Oder wie es Professor Siever ausdrückt, der die Studie begleitet hat: “Journalisten schauen offenbar auch in Social Media vor allem, was andere Journalisten machen”.
2. “Was Frau Kröger sonst so treibt”
(sueddeutsche.de, Thomas Hahn)
Ein früherer Oberstaatsanwalt soll dem Weser-Kurier verraten haben, dass hohe Polizeibeamte überlegten, mit Lauschangriffen und Durchsuchungen gegen eine Reporterin zu ermitteln. Fünf Jahre später findet sich der Ex-Staatsanwalt auf der Anklagebank wieder. Ihm werde ein Rechtsbruch zur Last gelegt, durch den ein erwogener Rechtsbruch der Polizei erst öffentlich wurde.
3. Korrekter Porno
(fluter.de, Annette Kammerer)
Die 32-jährige Journalistin und Ex-Domina Nichi Hodgson hat ein Netzwerk für faire Pornografie gegründet, die „Ethical Porn Partnership“. Im Interview erzählt sie von ihren Gedanken über “ethische Pornographie” und den Ethikkodex von fairer Bezahlung, ärztlicher Betreuung und Zustimmung. Zu den Zukunftsplänen gehöre die Zertifizierung von Pornos. Außerdem soll das Netzwerk eine anonyme Anlaufstelle für Beschwerden werden.
4. Versuchte Einflussnahme im Journalismus
(markus-wolsiffer.de)
Markus Wolsiffer geht einem Fall von Schleichwerbung nach. Eine Agentur für Auslandsaufenthalte köderte Rückkehrer: Für Berichte, in denen der Name der Agentur genannt wird, gab es einen 50-Euro-Einkaufsgutschein, für die Nennung der Webseite nochmal zehn Euro obendrauf. Die Geschichte hat im konkreten Fall ein Happy End: Die Zeitung hat nach Bekanntwerden umgehend reagiert und den werblichen Teil des Artikels gelöscht.
5. Warum ich an einem Snapchat-Format arbeite
(netzfeuilleton.de, Jannis Kucharz)
Viele Journalisten finden keinen Zugang zu Snapchat. Warum Inhalte bei einer Plattform einstellen, wenn diese schon nach wenigen Stunden verfallen und gelöscht werden? Zumal es mit Youtube eine Alternative gibt. Jannis Kucharz kennt beide Welten und kann Snapchat Vorteile abgewinnen: Die Aussicht mit dem aufstrebenden Format mitzuwachsen und die derzeitige mediale Aufmerksamkeit.
6. „Traue niemand“, schreibt der Blogger Don Alonso, und bringt mich in Ärger wegen einer Fischgräte.
(facebook.com, Constantin Seibt)
Constantin Seibt hat in einem Artikel die Meinung geäußert, dass Terrorismus überschätzt werde und der Opferzahl die Anzahl von fischgrätenbedingten Erstickungstoten entgegengesetzt. Don Alphonso von der “FAZ” hat diese Zahl angezweifelt. Seibt stimmt dem selbstkritisch zu und erklärt, wie es dazu gekommen ist. Und fast wichtiger als das Detail im Einzelnen: Er entwickelt einige grundsätzliche Gedanken über unseren Umgang mit Terrorismus.