1. Sachsenhaushalt: Schwindende Unterstützung für Medienschaffende schwächt Medienfreiheit in Deutschland und Europa
(ecpmf.eu)
Angesichts möglicherweise bevorstehender Mittelkürzungen zeigt sich das European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF) besorgt. Sollte der Entwurf des sächsischen Doppelhaushaltes 2025/2026 in der aktuellen Form verabschiedet werden, stelle dies “eine ernsthafte Bedrohung für die Stabilität und Zukunft der Organisation” dar. Das ECPMF habe seit seiner Gründung in 177 Fällen juristische Nothilfe für Journalistinnen und Journalisten geleistet.
2. Die Legende von den “Hamas-Angaben, die sich nicht nachprüfen lassen.” Oder: Wie Medien palästinensisches Leid unsichtbar machen.
(schantall-und-scharia.de, Fabian Goldmann)
Fabian Goldmann kritisiert, dass viele deutsche Medien die Todeszahlen aus Gaza als “Hamas-Angaben” abtäten und damit das Ausmaß palästinensischen Leids unsichtbar machen würden. Er argumentiert, dass diese Zahlen, die vom Palästinensischen Gesundheitsministerium stammen, sich in der Vergangenheit als verlässlich erwiesen hätten und international – auch von israelischen Stellen – genutzt würden. Goldmanns Fazit: “Anstatt den Horror, der sich jeden Tag im Gazastreifen abspielt, zu relativieren und zu verschleiern, sollten Journalisten Wege finden, ihn sichtbar zu machen. Die akkurate Berichterstattung über Todeszahlen und deren Glaubwürdigkeit wäre zumindest ein erster Schritt.”
3. Warum wir falsch über Demenz berichten
(journalist.de, Peggy Elfmann)
Peggy Elfmann schreibt in ihrem Artikel, dass Medien oft ein einseitiges, klischeehaftes Bild von Demenz zeichnen und dadurch unnötig Angst machen. Elfmann fordert eine differenzierte, wertschätzende Berichterstattung, die auch Ressourcen, Lebensfreude und den Alltag der Betroffenen zeigt. Journalistinnen und Journalisten sollten sensibler mit Sprache umgehen, Betroffene selbst zu Wort kommen lassen und Mut machen, statt zu stigmatisieren.
4. Das Gruseligste an Vergewaltigungs-Videospielen sind ihre Fans
(substack.com, Lisa Ludwig)
Lisa Ludwig kritisiert in ihrem Beitrag das (mittlerweile vom Markt genommene) Videospiel “No Mercy”, in dem Spieler Frauen vergewaltigen können, und hebt hervor, dass nicht nur das Spiel selbst, sondern vor allem die es verteidigende Community zutiefst verstörend sei. Ludwig unterscheidet klar zwischen gewöhnlicher Gewalt in Videospielen und sexualisierter Gewalt, die keinen spielerischen Kontext, sondern nur Demütigung und Machtfantasien bediene. Sie warnt vor der Normalisierung solcher Inhalte und zeigt sich beunruhigt und wütend über den gesellschaftlichen Raum, den misogyne Ideologien zunehmend einnehmen.
5. Noch immer keine Tarifeinigung bei Tageszeitungen
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier berichtet, dass auch die fünfte Tarifrunde zwischen den Zeitungsverlegern und den Gewerkschaften ergebnislos geblieben sei. Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger sehe sich mit seinem Angebot an der Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren. Der Deutsche Journalisten-Verband und die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in Verdi betonen, dass insbesondere der Arbeitskampf Bewegung in die Verhandlungen gebracht habe, und ein Abschluss greifbar sei.
6. Der verführerische Charme der Sinnlosigkeit
(taz.de, Giorgia Grimaldi)
Der “Italian-Brainrot”-Trend auf TikTok zeige absurde, KI-generierte Fabelwesen mit italienisch anmutenden Fantasienamen, die sich durch völlige Sinnfreiheit und schräge Hintergrundgeschichten auszeichnen. Was zunächst wie digitaler Nonsens wirke, werde von vielen als kreative, dadaistische Antwort der jungen Generation auf eine chaotische Welt verstanden: “Es ist Chaos, das sich selbst genügt und ein paar Sekunden Ablenkung schafft.”