1. Medienethikerin Paganini: Videos in Medien vom Amoklauf in Graz “inakzeptabel”
(derstandard.at, Oliver Mark)
Die Medienethikerin Claudia Paganini kritisiert die Veröffentlichung von Videos, die den Amoklauf in Graz zeigen, durch die Redaktionen von Krone.at und oe24.at als medienethisch und medienrechtlich “inakzeptabel”. Die Portale hätten die Ängste der betroffenen Schülerinnen und Schüler für Klicks instrumentalisiert. Paganini bemängele zudem die fehlende Kontextualisierung sowie die Gefahr zusätzlicher Traumatisierungen. Der österreichische Presserat habe bereits Beschwerden gegen diese Berichterstattung erhalten.
2. Australien empört über Angriff auf Journalistin in Los Angeles
(tagesspiegel.de)
Die australische Journalistin Lauren Tomasi sei beim Berichten über die Proteste in Los Angeles, die sich gegen die US-Einwanderungspolitik richten, von einem Gummigeschoss der Polizei getroffen worden, obwohl sie als Pressevertreterin zu erkennen gewesen sei. Australiens Premierminister Anthony Albanese habe den Vorfall verurteilt: “Wir finden es inakzeptabel, dass das passiert ist, und denken, dass die Rolle der Medien besonders wichtig ist”.
3. Warten auf die “Blattschüsse”
(lto.de, Markus Sehl & Felix W. Zimmermann)
“Durfte das BMI das rechtsextreme Compact-Magazin verbieten? Wurde die Pressefreiheit ausreichend berücksichtigt? Was ist verfassungsfeindlich, was politisch legitime Kritik?” Bei “Legal Tribune Online” berichten Markus Sehl und Felix W. Zimmermann über den Prozessauftakt vor dem Bundesverwaltungsgericht, bei dem zentrale medien- und verfassungsrechtliche Fragen zum staatlichen Verbot des “Compact”-Magazins verhandelt werden. Dabei gehe es insbesondere um die Frage, ob das Vereinsrecht ein legitimes Instrument darstellt, um ein journalistisches Medium dauerhaft zu verbieten, oder ob mildere Alternativen ausreichend sind.
4. Zwei Männer wegen Beihilfe zu Mord an maltesischer Journalistin verurteilt
(spiegel.de)
Auf Malta seien rund acht Jahre nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia zwei Männer wegen Beihilfe zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden, da sie die Autobombe geliefert hatten, mit der Galizia 2017 ermordet wurde. Der mutmaßliche Auftraggeber des Mordes, der Geschäftsmann Yorgen Fenech, stehe noch vor Gericht. Ihm werde vorgeworfen, den Mord in Auftrag gegeben zu haben, um Daphne Caruana Galizia und ihre Enthüllungen zum Schweigen zu bringen.
5. ARD-Nachrichtentag: Mehr Transparenz
(verdi.de, Claudia Krieg)
In ihrem Beitrag berichtet Claudia Krieg über den “ARD-Nachrichtentag”, bei dem bundesweit Regionalredaktionen ihre Türen öffneten und vor allem jungen Menschen ermöglichten, hinter die Kulissen der Nachrichtenproduktion zu schauen und daran aktiv mitzuwirken. Ziel sei es gewesen, mehr Transparenz zu schaffen, Vertrauen gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu stärken und dessen Bedeutung für eine unabhängige, demokratische Berichterstattung zu verdeutlichen.
6. Leuchtturm 2025 an Robert Pausch für Enthüllung der “Operation D-Day”
(netzwerkrecherche.org)
Wie das Netzwerk Recherche (NR) bekanntgibt, erhält “Zeit”-Journalist Robert Pausch die Auszeichnung “Leuchtturm 2025” für seine investigative Recherche “Das liberale Drehbuch für den Regierungssturz” (nur mit Abo lesbar), in der er aufdeckte, wie die FDP im Jahr 2024 ihren Ausstieg aus der Ampelkoalition gezielt vorbereitet hatte. Pausch habe in seinem Bericht anhand vertraulicher Dokumente und Insider-Gespräche detaillierte Einblicke in die strategischen Überlegungen und internen Spannungen innerhalb der FDP gegeben, wodurch die Hintergründe des Koalitionsbruchs nachvollziehbar geworden seien. Der Preis werde am 13. Juni auf der NR-Jahreskonferenz verliehen.