…fragen “Bild” und Bild.de heute und schreiben wie zur Antwort:
“Wir verzeichnen eine Zunahme der Tornados in Deutschland. In den vergangenen Wochen hatten wir schon 20 Stück. Im Vergleich dazu hatten wir zwischen 1990 und 2000 gerade einmal 100 Tornados”, erklärt Diplom-Meteorologe Karsten Brandt (35) von “donnerwetter.de die Tornado-Saison gegenüber BILD.de.
Der Meteorologe und Wirbelsturmexperte Thomas Sävert, der auch eine deutsche “Tornadoliste” führt, schreibt uns dazu: “An diesem Absatz ist alles falsch. Wir verzeichnen keine echte Zunahme der Tornados in Deutschland, es wird einfach mehr beobachtet. Ob es einen tatsächlichen Trend gibt, weiß noch niemand, auch Herr Brandt nicht. Bisher sind aus diesem Jahr rund 10 (nicht 20) Tornados bei uns bekannt, und zwischen 1990 und 2000 gab es weit mehr als 150 Tornados, von denen man bisher weiß. Der zitierte Herr Brandt ist kein Diplom-Meteorologe und schon gar kein Tornadoexperte.”
Falsch sei auch folgende Beschreibung:
Das Phänomen werde durch große Druckunterschiede verursacht und trete plötzlich und nur kurzzeitig am Rand von Gewitterzonen auf, anders als die über größere Strecken wandernden Tornados in den USA. Eine Vorhersage sei daher praktisch unmöglich, so [der Meteorologe Günther] Fleischhauer.
Sävert sagt: “Es gibt keinen Unterschied zwischen Tornados in den USA und Tornados in Deutschland. Die meisten sind nur schwach und kurzlebig, auch in den USA. Sie können hier bei uns genauso stark sein wie in den Staaten.”
Und dann auch noch die “Tornado-Karte der Leser-Reporter” von Bild.de: Von den derzeit neun eingetragenen Fällen aus Deutschland, seien nur drei Fälle bestätigte Tornados — alle anderen seien entweder noch nicht genauer untersucht oder sogar nur harmlose Staubteufel auf Sportplätzen. Säverts Fazit: “Hier wird selbst aus dem kleinsten Staubwirbel ein Tornado gemacht.”