Teurer Talk, Virtuelle Influencer, Kellner wird nicht Koch

1. Reden ist teuer
(taz.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg diskutiert in der “taz” die Produktionskosten von Polit-Talkshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wie “Anne Will”, wo jede Ausgabe rund eine Viertelmillion Euro koste. Neben den Kosten kritisiert Grimberg auch die mangelnde Meinungs- und Themenvielfalt in den Sendungen. Als mögliche Lösung schlägt er eine vorübergehende Pause für politische Talkshows vor, um das eingesparte Geld in Dokumentationen mit mehr Vielfalt zu investieren.

2. Die schöne neue Welt der virtuellen Influencer
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Bei netzpolitik.org beschäftigt sich Markus Reuter ausführlich und mit vielen Querverweisen mit dem Phänomen der virtuellen Influencer, die durch Künstliche Intelligenz generiert werden und in Sozialen Medien wie Instagram, Twitter (X) und TikTok aktiv sind. Diese digitalen Persönlichkeiten werfen ethische Fragen auf, schreibt Reuter, da sie die Grenze zwischen Realität und Fiktion verwischen, aber auch neue Möglichkeiten für die Werbebranche bieten. Kommunikationswissenschaftlerin Nadja Enke zeige sich jedoch nicht sehr besorgt: “Es ist kein Massenphänomen und wird auch in Zukunft eher komplementär zu den echten Influencern stehen.”

3. KI: Der Kellner wird noch lange nicht Koch
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Medienexperte Christian Jakubetz argumentiert, dass die öffentliche Debatte über Künstliche Intelligenz (KI) oft von Extremen geprägt sei – entweder von übertriebener Euphorie oder von apokalyptischen Ängsten: “Beides ist nicht nur unangebracht, sondern in den allermeisten Fällen auch von grober Unkenntnis der Dinge geprägt”, so Jakubetz. Er ist überzeugt, dass KI in der Medienbranche ein nützliches Werkzeug sein werde, das Routineaufgaben automatisieren, aber die kreative Arbeit des Menschen nicht ersetzen könne.

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4. Warum eine “Auszeichnung für behinderte Journalist*innen”?
(journalismus-preis.org)
Die Otto Brenner Stiftung (OBS) hat eine “Auszeichnung für behinderte Journalist*innen” ausgeschrieben, die verschiedene Recherchestipendien und Geldpreise umfasst: “Mit der neuen OBS-Auszeichnung wollen wir Diversität als wichtigen Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft fördern”, so Jupp Legrand, Geschäftsführer der Stiftung. Die Ausschreibung endet am kommenden Samstag, 30. September: “Bewerben können sich Journalist*innen mit Behinderung bzw. Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Lerneinschränkungen. Bewerbungen von Personen, die neu im Journalismus-Beruf sind, sind sehr willkommen.”

5. Newsletter Netzwerk Recherche 225
(netzwerkrecherche.org, Elisa Simantke)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe bietet interessante Leseempfehlungen zur Verhaftung von Journalistinnen im Iran, zu Grundlagen der Verdachtsberichterstattung und zu außenpolitischen Themen. Darüber hinaus gibt es wie gewohnt einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien sowie zahlreiche Hinweise auf Fortbildungsmöglichkeiten.

6. Elon Musk ist schuld: Bluesky hat jetzt 1 Million aktive Nutzer
(futurezone.at)
Wie auf futurezone.at zu lesen ist, verzeichnete das Soziale Netzwerk Bluesky einen starken Anstieg der aktiven Nutzerinnen und Nutzer, nachdem Elon Musk in einem Gespräch mit dem israelischen Premierminister die Möglichkeit angedeutet hatte, dass Twitter (X) kostenpflichtig werden könnte. Am Tag nach der Ankündigung hätten sich mehr als 50.000 Personen neu bei Bluesky angemeldet, wodurch die Gesamtzahl der Accounts auf rund 1,13 Millionen gestiegen sei. Andere Twitter-Alternativen wie Threads und Mastodon hätten einen geringeren Zuwachs verzeichnet.