Archiv für 6 vor 9

Klimakrise in den Medien, Welt im Wandel, “Süddeutsche” bestreikt

1. “Die Klimakrise wird uns in den nächsten fünf Jahren sowas von um die Ohren fliegen”
(journalist.de, Catalina Schröder)
Luisa Neubauer spricht im Interview mit dem “journalist” über die Verantwortung von Parteien und Medien, die Klimakrise trotz anderer Krisen stärker in den Fokus zu rücken. Sie kritisiert die Berichterstattung als oft zu wenig substanziell und fordert ein breiteres Verständnis für Klimafragen in allen journalistischen Formaten: “Es scheint, als hätte man sich dazu entschieden, nicht weiter über die Klimakrise zu berichten, obwohl sie umfassend und existenziell ist. Aber sie ist nicht weg, nur weil man weniger darüber berichtet”, so die Klimaaktivistin.

2. “Süddeutsche Zeitung” wird für 48 Stunden bestreikt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, streiken die Redakteurinnen und Redakteure der “Süddeutschen Zeitung” wegen festgefahrener Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger 48 Stunden lang. Die Gewerkschaften würden eine Tariferhöhung von zwölf Prozent fordern, rückwirkend ab Mai 2024. Das Angebot der Verleger falle deutlich niedriger aus. Außerdem wolle die Arbeitgeberseite Gehaltssteigerungen an selbst organisierte und selbst bezahlte Weiterbildungen koppeln.

3. Die Welt im Wandel: Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Fokus des Journalismus
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Jörg Köpke, Chefredakteur und Leiter Kommunikation des Thinktanks Centrum für Europäische Politik, spricht im Interview mit Ulrike Bremm über die Herausforderungen des Sicherheits- und Verteidigungsjournalismus angesichts der aktuellen geopolitischen Lage, insbesondere nach der Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump. Köpke beleuchtet, wie Trumps erratische Politik und Europas mangelnde Vorbereitung die Sicherheitslage verschärfen könnten, und kritisiert die zunehmende Oberflächlichkeit in der Berichterstattung über sicherheitspolitische Themen.

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4. EU-Abgeordneter, Youtuber und Musk-Fanboy: Die große Show des Fidias
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
“Seit dem Sommer sitzt der Youtuber Fidias Panayiotou für Zypern im EU-Parlament. Seinen Fans präsentiert er regelmäßig Clips aus Brüssel, die auch Elon Musk gefallen. Andere Abgeordnete verlieren langsam die Nerven. Was genau ist seine Agenda?” Matthias Schwarzer ist dem kuriosen Fall nachgegangen, bei dem ein Youtuber anscheinend das EU-Parlament vornehmlich dafür nutzt, um Social-Media-Aufmerksamkeit für sich zu generieren.

5. Bloß raus bei der Hetz-Plattform von Musk
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Immer mehr Organisationen, darunter staatliche Institutionen, Medien, Vereine und Städte, verlassen Elon Musks Plattform X (vormals Twitter), die zunehmend mit Hetze, Demokratiefeindlichkeit und extremistischen Positionen in Verbindung gebracht werde. Beispiele seien die Bundeswehr, der Hessische Rundfunk sowie die Sportvereine Hertha BSC und SV Darmstadt 98, die ihre Werte nicht mit X vereinbar sähen. Insbesondere die Plattform Bluesky profitiere von der Abwanderung, da sie als Alternative für ein faires und respektvolles Online-Umfeld wahrgenommen werde.

6. Keine Rolle rückwärts
(djv.de, Gina Schad)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warnt vor einer möglichen Einflussnahme von Plattformkonzernen wie X und Meta auf europäische Standards, vor allem nach Donald Trumps Amtsantritt als US-Präsident. Elon Musk und Mark Zuckerberg hätten bereits Maßnahmen ergriffen, die europäische Regelungen gegen Desinformation untergraben könnten. Der DJV fordert Politik und Aufsichtsbehörden auf, den Digital Services Act entschlossen durchzusetzen, um demokratische Spielregeln und die politische Willensbildung vor der Bundestagswahl zu schützen.

Kampagnen gegen Habeck, Fehler bei Gelbhaar-Recherche, “ttt”-Desaster

1. Die wilden Kampagnen gegen Robert Habeck
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 27:57 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem Youtube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen kritischen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, Youtubern und Social Media. Diesmal geht es um den Umgang bestimmter Medien mit dem Grünen-Politiker Robert Habeck: “In diesem Video zeige ich, mit welchen Tricks einige Medien und politische Influencer – z.B. die BILD-Zeitung, Alexander Raue (Vermietertagebuch) oder Julian Reichelt (Nius; Achtung, Reichelt!) – gegen den Kanzlerkandidaten der Grünen kämpfen und damit riesigen Hass und unfassbare Gewalt- und Mordfantasien befeuern.”
Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

2. RBB-Chefredakteur räumt Fehler bei Gelbhaar-Recherche ein
(spiegel.de)
Der RBB hat journalistische Fehler bei der Berichterstattung über Belästigungsvorwürfe gegen den Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar (Grüne) eingeräumt. Die zentrale Zeugin “Anne K.” existiere nicht. RBB-Chefredakteur David Biesinger spreche von krimineller Energie und betrügerischer Absicht, auf die der öffentlich-rechtliche Sender hereingefallen ist. Man habe Strafanzeige gegen eine Person gestellt. Gelbhaar habe die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bis zuletzt bestritten. Die Grünen-Bezirkspolitikerin, die die Vorwürfe gegen ihn erhoben hatte, sei aus der Partei ausgetreten.

3. Klischees versus Realität
(tagesschau.de, Tom Garus)
“Der Anteil der Frauen in Führungspositionen der größten deutschen Unternehmen steigt nur langsam. Liegt das auch an der Art der Berichterstattung über Managerinnen in den Medien?” Tom Garus fasst die Ergebnisse des neuen “Managerinnen-Barometers” zusammen, für das drei Wissenschaftlerinnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Zehntausende Artikel aus drei großen überregionalen Tageszeitungen ausgewertet hätten.

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4. “Hetze und Demokratiefeindlichkeit” – Hessischer Rundfunk verlässt Kurznachrichtendienst X von Musk
(tagesspiegel.de)
Immer mehr Medien und Institutionen verlassen Elon Musks Plattform X/Twitter. Nun hat sich auch der Hessische Rundfunk von dort zurückgezogen. X sei aus Sicht des Senders kein Ort mehr für einen offenen und fairen Austausch. Seit Milliardär Musk die Plattform übernommen hat, würden dort zunehmend Hetze und Demokratiefeindlichkeit dominieren, so “hessenschau”-Leiter Fabian Kühne in einer Mitteilung.

5. EU-Kom­mis­sion for­dert von X interne Doku­mente
(lto.de)
Und noch einmal X: Die EU-Kommission ermittelt gegen Elon Musks Plattform und fordert interne Dokumente zu Algorithmen sowie Zugang zu Programmierschnittstellen, um potenzielle Verstöße gegen den Digital Services Act zu prüfen. Ziel sei es, systemische Risiken wie Desinformation und Hassrede zu bewerten. Musk stehe zudem wegen seines politischen Einflusses, etwa durch die Unterstützung der AfD, unter Beobachtung. Bei Nichteinhaltung der Vorschriften würden X empfindliche Strafen drohen, darunter Geldbußen und tägliche Strafzahlungen.

6. “ttt”: Redakteure kritisieren ARD für “Kommunikationsdesaster”
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, habe die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redaktionsausschüsse die ARD für ihr “Kommunikationsdesaster” rund um die Personalie Thilo Mischke kritisiert: “Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht ohne Not schlecht da. Zum einen durch eine mangelhafte, verzagte Krisenkommunikation, in der niemand von den direkt Verantwortlichen für die Entscheidung Verantwortung übernommen und sie erklärt hat”, heiße es von der Arbeitsgemeinschaft. Mischke war als Co-Moderator für das Kulturmagazin “titel, thesen, temperamente” vorgesehen.

KW 03/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Heinrich Böll: “Katharina Blum lebt!”
(arte.tv, Cordula Echterhoff & Birgit Schulz, Video: 52:07 Minuten)
Heinrich Bölls Erzählung “Die verlorene Ehre der Katharina Blum” schildert, wie eine Frau durch die Hetze der Boulevardpresse diffamiert und letztlich zur Mörderin wird. Die zeitlose Kritik an Sensationsgier und Frauenfeindlichkeit ist heute angesichts digitaler Hetzkampagnen aktueller denn je. Eine Arte-Dokumentation beleuchtet den historischen Kontext, die Relevanz des Werks und die Parallelen zur heutigen Medienwelt mit Stimmen von Zeitzeugen, Autoren und Aktivistinnen.

2. Meta: Zuckerbergs Änderungen in den USA – Was bedeuten sie für die deutsche Medienwelt?
(deutschlandfunk.de, Fanny Buschert, Audio: 45:11 Minuten)
Mark Zuckerberg hat für Meta-Plattformen wie Facebook und Instagram in den USA gravierende Änderungen angekündigt. Gavin Karlmeier glaubt, dass auch Medien hierzulande die Folgen zu spüren bekommen werden. Welche das sein könnten, diskutiert er mit Deutschlandfunk-Faktencheckerin Sarah Schmidt und Eva Flecken, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

3. Der Fall P. Diddy: Klicks mit Gerüchten
(ndr.de, Saïda Belaatel & Kim Kristin Mauch, Video: 17:27 Minuten)
In ihrer “Zapp”-Reportage beleuchten Saïda Belaatel und Kim Kristin Mauch die Vorwürfe des Machtmissbrauchs und der sexuellen Übergriffe im größten #MeToo-Fall der Musikindustrie, die sich gegen Sean Combs alias P. Diddy richten. Sie hinterfragen die Rolle von Content-Creatorn, die mit Spekulationen und Gossip zum Fall Reichweite in den Sozialen Medien erzielen, und sprechen mit Betroffenen sowie Experten über die Grenzen des Erlaubten. Dabei geht es auch um die rechtlichen und ethischen Folgen öffentlicher Spekulationen.

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4. Bringt die neue WDR-Intendantin den Kulturwandel?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 22:11 Minuten)
Alexander Matzkeit hat sich mit Anne Burgmer, Leiterin der Kulturredaktion des “Kölner Stadt-Anzeigers”, über die gerade zu Ende gegangene Amtszeit des WDR-Intendanten Tom Buhrow und über Buhrows Nachfolgerin Katrin Vernau unterhalten: “Welche Schwerpunkte wird die Wirtschaftswissenschaftlerin Vernau im Programm setzen können? Kann ihr gelingen, was Buhrow nicht geschafft hat: die Kultur im WDR zu verändern?”

5. Springen Journalisten im Wahlkampf über zu viele Stöckchen?
(uebermedien.de. Holger Klein, Audio: 31:24 Minuten)
Holger Klein spricht im “Übermedien”-Podcast mit Helene Bubrowski, Politikjournalistin und stellvertretende Chefredakteurin von “Table.Media”, über die schwierige Arbeit der Hauptstadtjournalistin und ihrer Kollegen in Zeiten des Wahlkampfs: “Über welche Stöckchen springen Medien zu oft? Was bringt es, Dinge zu ignorieren? Welche Themen gehen unter? Und warum haben es private Medien bei der Berichterstattung vor einer Wahl manchmal leichter als öffentlich-rechtliche?”

6. FC Hollywood: Der FC Bayern und die verrückten 90er
(zdf.de, Nicolas Berse-Gilles & Markus Brauckmann & Simone Schillinger, Video: fünf Folgen à 28 bis 48 Minuten)
In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre entwickelte sich der FC Bayern München zum “FC Hollywood”: Es gab Skandale, Intrigen, Verrat. Die fünfteilige ZDF-Doku spürt dieser Zeit sehenswert nach. In allen fünf Folgen spielt auch die Berichterstattung rund um den Klub eine Rolle, es kommen verschiedene journalistische Wegbegleiterinnen und -begleiter zu Wort. Doch vor allem in den Folgen 2 (“Die Jagd”) und 3 (“Der Verrat”) geht es um das Spannungsfeld zwischen Verein, Fußballstars und Boulevard.

Medienfreiheit in Israel, Mehr Klima bitte, Prognosen fürs Medienjahr

1. Israel: “Angriff auf die Medienfreiheit”
(mmm.verdi.de, Till Schmidt)
Till Schmidt hat sich mit der israelischen Journalistin und Gewerkschafterin Anat Saragusti über die Einschränkungen der Medienfreiheit in Israel unterhalten: Was sind die wichtigsten aktuellen Trends in der israelischen Medienlandschaft? Was sind die größten Herausforderungen für israelische Journalistinnen und Journalisten, wenn sie über den aktuellen Gaza-Krieg berichten? Und wie wirkt sich die belastete und polarisierte Atmosphäre auf die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten in Israel aus?

2. Mehr Klima bitte
(taz.de, Johanna Weinz)
Das “Netzwerk Klimajournalismus” fordert in einem offenen Brief die Medien auf, die Klimakrise konsequent und ressortübergreifend in ihre Berichterstattung einzubeziehen und im Wahlkampf zu thematisieren. Der Verein kritisiere, dass trotz der drängenden Auswirkungen der Klimakrise das Thema oft von anderen Krisen verdrängt werde, und rufe Journalistinnen und Journalisten dazu auf, Zusammenhänge aufzuzeigen und kreative Erzählformate zu entwickeln.

3. Reuters-Report: Die Prognosen fürs Medienjahr 2025
(medientage.de, Petra Schwegler)
Das Reuters Institute for the Study of Journalism hat in seinem News-Report “Journalism, Media, and Technology Trends and Predictions 2025” einen Blick in die Zukunft gewagt. Petra Schwegler fasst die Thesen zusammen. Trotz schwieriger Aussichten für die Branche würden die Autorinnen und Autoren die Chancen für Medienunternehmen betonen, sich durch Anpassung und Diversifikation erfolgreich im digitalen Umfeld zu positionieren.

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4. RSF verlässt X
(reporter-ohne-grenzen.de)
Nun verlässt auch die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen Elon Musks Plattform X (vormals Twitter): “Studien belegen, dass der Anteil an Verschwörungserzählungen, Desinformation und diskriminierenden Beiträgen gestiegen ist. Dadurch hat der öffentliche Diskurs auf X stark gelitten – es dominieren Trolle und populistische Inhalte, während konstruktive Dialoge kaum noch stattfinden.”

5. Hören/Sagen!
(mailchi.mp/sandroschroeder)
Sandro Schroeder berichtet in seinem Newsletter über Entwicklungen und Herausforderungen in der Podcast-Branche, insbesondere zu Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Solidarität unter Podcasterinnen und Podcastern. Außerdem geht es um die Konferenz “So Many Voices”, die Themen wie faire Honorare und Arbeitsstrukturen in den Mittelpunkt gestellt habe. Zu guter Letzt bietet er einen Rückblick auf “Meine Podcasts des Jahres 2024”.

6. Nominierungen für den Grimme-Preis: Wer 2025 hoffen darf
(dwdl.de, Alexander Krei)
“Die Nominierungen für den Grimme-Preis 2025 sind da – und es sind so wenige Filme im Rennen wie nie. Wie immer dominieren die Öffentlich-Rechtlichen, doch auch Prime Video, RTL und Disney+ haben Chancen.” Alexander Krei hat zusammengefasst, wie sich die Nominierungen zusammensetzen, und eine Übersicht aller Kandidaten und Kandidatinnen angehängt: von “Angemessen Angry” bis “Die Zweiflers”.

Österreichs Medien, Teures Ruhegeldsystem, “Funk”-Finanzen

1. Was Österreichs Medien unter einem Kanzler Kickl droht
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Unter einem Bundeskanzler Herbert Kickl von der FPÖ drohe dem öffentlich-rechtlichen ORF in Österreich eine massive Verkleinerung. Zudem plane die FPÖ, sogenannte Alternativmedien stärker zu fördern und die staatliche Inseratenvergabe zu reformieren, was viele als Angriff auf kritische Medien sähen. Generell werde erwartet, dass die Medienlandschaft in Österreich zunehmend unter Druck gerate, da Kickls Partei offene Kritik an unabhängiger Berichterstattung übe und ihre eigenen propagandistischen Kanäle stärke.

2. RBB kommt altes Ruhe­geld­system teuer zu stehen
(lto.de, Max Kolter)
“Der RBB will seiner Ex-Intendantin die vereinbarte Betriebsrente wegen Sittenwidrigkeit nicht zahlen. Dabei habe Schlesinger das teure Ruhegeldsystem so vorgefunden, sagte nun das LG Berlin II und riet zu einem ebenfalls teuren Vergleich.” Bei “Legal Tribune Online” erklärt Max Kolter den aktuellen Stand des “Rechtsstreits um Ruhegelder, sittenwidrige Anstellungsverträge und Pflichtverletzungen im Dienst” zwischen dem öffentlich-rechtlichen Sender und seiner ehemaligen Intendantin.

3. Wie weiter mit der Finanzierung für Funk?
(verdi.de, Volker Nünning)
Das öffentlich-rechtliche Jugendangebot “Funk” habe trotz eines Jahresbudgets von 45,8 Millionen Euro mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen. Aufgrund fehlender Budgetanpassungen habe “Funk” die Anzahl seiner Formate von 76 im Jahr 2019 auf 57 Ende 2024 reduzieren müssen. Die Bundesländer würden die Wichtigkeit von Angeboten für junge Menschen betonen, um einem “Generationenabriss” entgegenzuwirken; eine deutliche Etataufstockung sei wegen der insgesamt begrenzten Mittel des öffentlich-rechtlichen Rundfunks jedoch schwierig.

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4. »Washington Post«-Mitarbeiter fordern Treffen mit Eigentümer Jeff Bezos
(spiegel.de)
Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der “Washington Post” hätten in einem Brief ihre Besorgnis über aktuelle Führungsentscheidungen geäußert und ein persönliches Treffen mit Eigentümer Jeff Bezos gefordert. Kritisiert werde, dass die Zeitung wichtige Journalistinnen und Journalisten verloren habe, und dass fragwürdige Entscheidungen – wie der Verzicht auf eine Wahlempfehlung bei der US-Wahl – das Vertrauen der Leserinnen und Leser geschwächt hätten.

5. Fotojournalismus: “Man kann nicht alles nur mit Stockfotografie oder KI erzählen”
(fachjournalist.de, Ralf Falbe)
Im Interview mit dem “Fachjournalist” spricht Gilles Steinmann, Leiter der Bildredaktion der “Neuen Zürcher Zeitung”, über die Zukunft des Fotojournalismus in Zeiten von Künstlicher Intelligenz und Bilderflut, betont die unersetzliche Rolle erfahrener Fotografinnen und Fotografen vor Ort und gibt Einblicke in die Auswahlprozesse bei Wettbewerben wie dem World Press Photo Award. Steinmann erzählt von Qualitätsansprüchen, ethischen Herausforderungen und der Relevanz authentischer Bildberichterstattung. Außerdem gibt er Tipps für Nachwuchsfotografinnen und -fotografen, etwa zur Präsentation von Arbeiten und zur Bedeutung von persönlicher Handschrift und Teamfähigkeit.

6. Schluss mit Zuckerberg und Musk: So will eine Gruppe Social Media revolutionieren
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Eine Gruppe von Internetexperten und Prominenten plane ein neues, gemeinnütziges Social-Media-Ökosystem als Alternative zu Plattformen wie Facebook und Instagram, um Soziale Netzwerke von der Kontrolle durch Milliardäre zu befreien. Unterstützt werde die Initiative von Personen wie Wikipedia-Gründer Jimmy Wales und Schauspieler Mark Ruffalo, die auch zu Spenden aufrufen, um das Projekt zu realisieren.

“Katapult” oder Bumerang?, Mehr Vielfalt ins Lokale, Gefühlte Wahrheit

1. »Katapult«-Magazin lässt 500.000 Hefte mit echten AfD-Zitaten drucken – und erntet Kritik
(spiegel.de)
Benjamin Fredrich, Gründer und Verleger des Magazins “Katapult”, plane, vor der anstehenden Bundestagswahl in einer groß angelegten Aktion die schlimmsten Zitate von AfD-Politikern und -Politikerinnen zu verbreiten, um die Partei mit ihren eigenen Aussagen bloßzustellen. Während Fredrich davon überzeugt sei, dass das unkommentierte Zeigen solcher Zitate die Gefahr der AfD verdeutlicht, würden Kritiker warnen, dass dies den Extremismus eher fördern als abschrecken könnte.

2. Bei der “Katapult”-Kritik am “Spiegel” geht es weniger um Journalismus als um PR
(uebermedien.de, Annika Schneider)
Und noch einmal “Katapult”: Annika Schneider kritisiert in ihrem Beitrag für “Übermedien” die Reaktion der “Katapult”-Redaktion auf einen kritischen “Spiegel”-Artikel (nur mit Abo lesbar) über “Katapult”-Gründer Benjamin Fredrich. In dem “Spiegel”-Text werden Erfolge, aber auch Probleme und Kritik an Fredrichs Arbeitsweise thematisiert. “Katapult” werfe dem “Spiegel” Manipulation und Falschdarstellungen vor, belege diese Vorwürfe aber oft nur vage, schreibt Schneider. Fredrich lade die Kritik zudem moralisch auf und nutze sie für PR in eigener Sache.

3. Mehr Vielfalt ins Lokale
(journalist.de, Mia Pankoke)
“Lokalredaktionen haben den Ruf, nicht besonders divers zu sein. Dabei wäre es leicht, Menschen und Themen zu finden, die ihre Berichterstattung vielfältiger machen.” Mia Pankoke geht der Frage nach, wie mehr Vielfalt in den Lokaljournalismus gebracht werden kann, und stellt erfolgreiche Beispiele wie die Jugendredaktion “Salon5” und den “Kölner Stadt-Anzeiger” vor. Sie plädiert für eine aktivere Einbindung vielfältiger Perspektiven und eine inklusivere Arbeitskultur, um Lokalmedien zu einem Spiegel der Gesellschaft zu machen.

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4. Journalist nach kritischen Recherchen ermordet
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zeigt sich entsetzt angesichts des Todes eines indischen Journalisten: “Der grausame Mord an Mukesh Chandrakar ist eine Vergeltungsmaßnahme für seine kritische Arbeit. Die indischen Behörden müssen die Verantwortlichen so schnell wie möglich vor Gericht stellen und Journalistinnen und Journalisten besser schützen”, so RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.

5. KI-Forscherin zu Falschinformation im Superwahljahr: «Gefühlte Wahrheiten sind oft wichtiger als Fakten»
(fairmedia.ch, Tobias König)
Im Interview mit Zoë van Doren, Expertin für internationale Digitalpolitik bei der Friedrich-Naumann-Stiftung, geht es um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz und “Fake News” auf die Wahlen im zurückliegenden “Superwahljahr” 2024. Van Doren warnt, dass diese Dynamiken demokratische Prozesse gefährden könnten. Um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken, empfiehlt sie Bildung, zivilgesellschaftliches Engagement und den Aufbau resistenter Strukturen gegen manipulative Inhalte.

6. Ohne Zeitung geht nicht viel: TLM-Forschungsgutachten zur lokalen Medienvielfalt vorgestellt
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
“Die guten Nachrichten zuerst: Es gibt in Thüringen bislang keine Nachrichtenwüsten. Damit sind Regionen gemeint, für die es kein Angebot von Lokal- oder Regionalzeitung mehr gibt. Und es gibt inzwischen jede Menge alternative Medienangebote, die teilweise auch erhebliche Reichweiten erzielen. Die weniger gute Nachricht: Diese Alternativen kommen vom Umfang und der Qualität nicht in Ansätzen an die Zeitung heran.” Das ist Peter Stawowys Fazit zur Studie “Angebot, Vielfalt und Perspektiven lokaler und regionaler Medien in Thüringen”, die vor wenigen Tagen in der Thüringer Landesmedienanstalt vorgestellt worden ist (PDF).

Unwort des Jahres, Hochschulen verlassen X, Schutz vor SLAPP

1. “Biodeutsch” ist Unwort des Jahres 2024
(tagesschau.de)
Das “Unwort des Jahres 2024” ist “biodeutsch”, weil es nach Ansicht der Jury diskriminierend ist und eine rassistische Unterteilung in “echte” Deutsche und Menschen mit Migrationshintergrund fördere. Ursprünglich satirisch gemeint, werde der Begriff mittlerweile häufig wörtlich und abwertend verwendet. Die Wahl zum “Unwort des Jahres” soll sensibilisieren und auf diskriminierende Sprache aufmerksam machen, insbesondere auf Begriffe, die mit der Menschenwürde oder mit demokratischen Prinzipien unvereinbar sind.

2. 60 Hochschulen verlassen X
(faz.net)
Mehr als 60 Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen aus dem deutschsprachigen Raum verlassen die Plattform X (ehemals Twitter), da deren Nutzung nicht mit Werten wie Transparenz und wissenschaftlicher Integrität vereinbar sei. Der Austritt sei von der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität initiiert und mit dem zunehmenden Einfluss rechtspopulistischer Inhalte auf der Plattform begründet worden.

3. Diese Empfehlungen schützen vor SLAPP-Klagen
(reporter-ohne-grenzen.de)
SLAPP-Klagen (Strategic Lawsuits Against Public Participation) zielen darauf ab, Medienschaffende, Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger einzuschüchtern und mundtot zu machen. Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert eine zügige Umsetzung der Anti-SLAPP-Richtlinie der Europäischen Union in nationales Recht, um Justizmissbrauch effektiv abzuwehren und Journalistinnen und Journalisten besser zu schützen. RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus erklärt: “Unabhängiger Journalismus, freie und kritische Berichterstattung sind unverzichtbar, weil sie Missstände aufdecken und uns mit Fakten und gut recherchierten Inhalten versorgen.”

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4. Ist der ÖRR-Blog rechtsextrem?
(volksverpetzer.de)
Ein Gastbeitrag beim “Volksverpetzer” beleuchtet die Aktivitäten des “ÖRR Blog”, “ein vorgeblich medienkritisches Projekt auf Twitter und Instagram, das den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ARD und ZDF) insbesondere wegen angeblich zu linker Berichterstattung angreift.” Es werde vom CSU-Politiker Jonas Müller betrieben. Kritisiert wird, dass der “ÖRR Blog” zunehmend rechtsextreme Narrative unterstütze, etwa durch die Verbreitung geschichtsrevisionistischer Aussagen. Der Account diene, so die Autoren, weniger der sachlichen Medienkritik als der Verbreitung einer ideologischen Agenda, die demokratische Werte untergrabe.

5. China soll Elon Musk als Käufer für TikTok erwägen
(zeit.de)
Einem Bericht von “Bloomberg” zufolge erwäge China, das US-Geschäft von TikTok an Elon Musk zu verkaufen, um ein Verbot der App in den USA zu verhindern. Am 19. Januar könnte ein solches Verbot in Kraft treten, wenn das US-Geschäft nicht verkauft wird. TikTok dementiere diese Berichte und betone, dass ein Verbot massive Auswirkungen auf Millionen von Menschen hätte, die die App sowohl sozial als auch wirtschaftlich nutzen.

6. Geniale Medienkritik: SEPTEMBER 5 – THE DAY TERROR WENT LIVE – Kritik & Analyse
(youtube.com, Wolfgang M. Schmitt, Video: 25:20 Minuten)
In seiner “Filmanalyse” setzt sich Wolfgang M. Schmitt mit dem Film “September 5 – The Day Terror Went Live” auseinander. Er thematisiere, wie der US-Sender ABC während der Geiselnahme bei den Olympischen Spielen 1972 in München durch Sensationsgier und Live-Berichterstattung die Arbeit der Polizei behindert habe. Der Film zeige die zerstörerische Dynamik der Live-Logik und der Aufmerksamkeitsökonomie, die ethische und moralische Grenzen ignoriere.

Kickl und die FPÖ, Unverzichtbare Faktenchecks, Frage des Anstands

1. Was hat Herbert Kickl mit Österreichs Medien vor?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 27:12 Minuten)
Österreich könnte nach derzeitigem Stand bald von dem rechtsextremen FPÖ-Politiker Herbert Kickl regiert werden. Holger Klein hat den Juristen und Medienethiker Luis Paulitsch nach dessen Einschätzung gefragt: “Welche Medienpolitik verfolgen Kickl und die FPÖ? Was ließe sich mit der ÖVP umsetzen? Und was hat es mit der Inseratenkorruption auf sich?”

2. Österreichs Rechte greift den ORF an
(verdi.de, Till Schmidt)
Im Verdi-Medienmagazin “M” kommentiert Till Schmidt: “Selbst, wenn die FPÖ nicht Teil der kommenden Regierung werden sollte – allein ihre politischen Forderungen und ihre von Machtfantasien und Opferhaltung geprägte Rhetorik sorgen für eine starke Gefährdung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Pressefreiheit in Österreich.”

3. Auch Weidel unter den Gästen
(tagesspiegel.de, Christoph Zempel)
Der Springer-Verlag hat laut “Spiegel” (nur mit Abo lesbar) Elon Musk zu einem Wirtschaftsgipfel der “Welt” Ende Januar nach Berlin eingeladen, wo er auf AfD-Chefin Alice Weidel treffen könnte. Musks AfD-Unterstützung in einem Gastbeitrag für die “Welt” hatte bereits zu Protesten in der Redaktion und Rücktritten geführt.

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4. Meta, Media und Moneten: Eine Frage des Anstands
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Thomas Lückerath kritisiert in seinem Kommentar Mark Zuckerbergs “Kniefall” vor Donald Trump und die mangelnde Verantwortung von Social-Media-Plattformen wie Metas Facebook für die Verbreitung von Hass und Desinformation. Er fordert Werbetreibende und Mediaagenturen auf, ihre Werbegelder nicht mehr in diese Netzwerke zu stecken, da sie damit Hass und Hetze finanzieren würden. Lückerath sieht hier einen Hebel für ein gesellschaftliches Umdenken. Gleichzeitig plädiert er dafür, die Vielfalt und Verantwortung von Medienhäusern und alternativen Plattformen stärker zu nutzen, um eine kontrollierte und respektvolle Diskurskultur zu fördern.

5. Faktenchecks: Warum sie für unsere Demokratie unverzichtbar sind
(belltower.news, Robert Lüdecke|)
Robert Lüdecke betont in seinem Text, dass Faktenchecks essenziell für die Demokratie seien, da sie Desinformation entlarven und den öffentlichen Diskurs auf einer faktenbasierten Grundlage ermöglichen. Die Entscheidung von Meta, Faktenchecks in den USA abzuschaffen, schwäche den Schutz vor Falschinformationen und begünstige rechtsextreme sowie verschwörungsideologische Erzählungen. Statt als Zensur würden Faktenchecks als Werkzeug der Aufklärung funktionieren. Ihre Abschaffung sei ein Rückschlag für die Meinungsvielfalt und die Mündigkeit der Gesellschaft.

6. Glaskugelige Kaffeesatzlesereien 2025
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer hat turnusgemäß die Glaskugel aus dem Schrank geholt und einen Blick auf mögliche Medienentwicklungen des neuen Jahres geworfen. Wie immer geht er dabei auch selbstkritisch seine Prognosen des Vorjahres durch.

KW 51/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. WTF is Jule?!
(zdf.de, Lorelei Holtmann, vier Videos mit je 18 bis 21 Minuten)
Im Jahr 2023 erschütterte ein Skandal die Twitter-Welt: Es verdichteten sich die Hinweise, dass sich hinter der vermeintlichen jungen Rollstuhlfahrerin und erfolgreichen Bloggerin “Jule Stinkesocke”, damals mit mehreren zehntausend Followern, in Wirklichkeit ein älterer Mann verbirgt. Nun hat das ZDF eine sehenswerte vierteilige Dokuserie produziert, die die Geschichte von “Jule” nachzeichnet.

2. So krass werden wir (jetzt schon) mit KI belogen
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 21:50 Minuten)
“Ich habe ein riesiges Netzwerk von KI-Kanälen entdeckt, das sich gerade auf YouTube ausbreitet und widerwärtige Falschmeldungen verbreitet. In zehntausenden Fake-Videos wird behauptet, Michael Schumacher sei gestorben, Helene Fischer sei von ihrem Mann verprügelt worden oder Emma Watson habe 300 Kilo zugenommen.” Mats Schönauer, ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”, ist einer Sache nachgegangen, die erst der Anfang einer gefährlichen Entwicklung sein könnte.

3. Die Marienhof-Connection
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 28:53 Minuten)
Der Podcast “Läuft” blickt zurück auf einen Medienskandal um Produktplatzierungen in der ARD-Soap “Marienhof”, den der Journalist Volker Lilienthal 2005 durch verdeckte Recherchen aufdeckte. In Teil eins wird Lilienthals risikoreiche Arbeit beschrieben, die ihn über juristische Hürden und ein wegweisendes Urteil führt, das die Veröffentlichung schließlich möglich macht. Im zweiten Teil wird die Bedeutung dieses Urteils nach zwanzig Jahren beleuchtet und ein Bogen zur heutigen Praxis des Influencer-Marketings geschlagen, die Cornelia Holsten abschließend analysiert (Audio: 30:58 Minuten).

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4. Podcast-Spezial: Heute rufen wir bei Holger an!
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier, Audio: 41:04 Minuten)
Holger Klein, Moderator des “Übermedien”-Podcasts, wird nach 182 Folgen selbst zum Interviewgast. Stefan Niggemeier spricht mit ihm über die Arbeit am Podcast, den Umgang mit sprachlichen Eigenheiten, persönliche Aktivitäten und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Kleins Berufsalltag.

5. Alles schon mal dagewesen?
(deutschlandfunkkultur.de, Kais Harrabi & Mike Herbstreuth & Ina Plodroch & Carina Schroeder, Audio: 47:29 Minuten)
Bei “Über Podcast” von Deutschlandfunk Kultur geht es im Jahresrückblick um die Entwicklungen und Trends im Podcastmarkt 2024, die Qualität und Vielfalt deutscher Podcasts, internationale Vergleiche sowie aktuelle Themen wie Selbstkritik und Verantwortung in journalistischen Formaten. Außerdem stellen die Moderatorinnen und Moderatoren ihre persönlichen Highlights und Empfehlungen des Jahres vor und reflektieren den Einfluss neuer Technologien wie KI auf die Podcast-Produktion.

6. Die Top Ten TV-Momente 2024: Menschen, Bilder, Konfrontationen
(fernsehenfueralle.podigee.io, Dennis Müller, Audio: 1:43:35 Stunden)
Wer sich für leichte Fernsehkost interessiert, kommt auch in diesem Jahr nicht an den unterhaltsamen Analysen und Nachbesprechungen von “Fernsehen für alle” vorbei. Im lockeren Plauderton seziert Dennis Müller mit wechselnden Mitstreiterinnen wöchentlich die angesagtesten Trash-Produktionen. In der aktuellen Ausgabe widmet er sich zusammen mit Natalie den Top Ten der TV-Momente des Jahres.

Schön­bohm gewinnt gegen ZDF, Filmfördergesetz, Peinlich für CNN

1. Schön­bohm gewinnt gegen das ZDF
(lto.de)
Der ehemalige Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm, hat sich juristisch gegen einige Aussagen in Jan Böhmermanns “ZDF Magazin Royale” gewehrt und größtenteils Recht bekommen. Das Gericht habe entschieden, dass vier von fünf angegriffenen Aussagen unwahre Tatsachenbehauptungen seien, die Schönbohms Persönlichkeitsrechte verletzten. Deren Verbreitung müsse unterlassen werden. Eine Geldentschädigung sei jedoch abgelehnt worden, da dies als “ultima ratio” gelte und Schönbohm alternative rechtliche Möglichkeiten nicht frühzeitig ausgeschöpft habe.

2. Bundestag beschließt FFG-Reform, Förderquote wird erhöht
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Uwe Mantel berichtet bei “DWDL” über die Verabschiedung der Reform des Filmfördergesetzes im Bundestag. Trotz der Konflikte innerhalb der ehemaligen Ampelkoalition hätten SPD, Grüne und FDP die Reform durchgesetzt, wobei wesentliche Teile wie ein Diversitätsbeirat oder ökologische Vorgaben gestrichen worden seien, um die Zustimmung der FDP zu sichern. Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, habe zudem eine Erhöhung der Förderquote auf 30 Prozent ab Februar 2025 angekündigt. Dies werde von Branchenvertretern wie Björn Böhning als Signal für eine wettbewerbsfähigere deutsche Filmbranche gefeiert.

3. Peinlicher Glaubwürdigkeitsverlust für CNN
(taz.de, Bernd Pickert)
Bernd Pickert berichtet über eine peinliche Panne bei einer Reportage des US-Senders CNN in Syrien, in der ein vermeintlich befreiter Zivilist fälschlicherweise als Opfer des Assad-Regimes dargestellt werde. CNN-Reporterin Clarissa Ward begleite die Befreiung auf emotionale Weise. Recherchen der Organisation Verify-Sy hätten allerdings ergeben, dass es sich bei dem Mann in Wirklichkeit um einen wegen Korruption inhaftierten Geheimdienstoffizier handele. CNN habe die Falschmeldung zwar inzwischen bestätigt, der Vorfall habe aber die Glaubwürdigkeit des Senders und der mehrfach ausgezeichneten Clarissa Ward erheblich beschädigt.

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4. ARD und ZDF halten nach Kritik an Konzept für TV-Duelle fest
(zeit.de)
ARD und ZDF verteidigen ihr Konzept für die geplanten TV-Duelle der Kanzlerkandidaten und -kandidatinnen und verweisen auf ihre journalistische Verantwortung sowie auf das Prinzip der “abgestuften Chancengleichheit”. Nach Robert Habecks (Grüne) Absage hätten andere Politikerinnen und Politiker wie Christian Lindner (FDP) und Sahra Wagenknecht (BSW) ihr Interesse bekundet, Habecks Platz im Duell mit Alice Weidel (AfD) zu übernehmen.
Weiterer Lesehinweis: ARD und ZDF haben inzwischen weitere TV-Pläne zum Bundestagswahlkampf veröffentlicht. Nun soll es auch Sendungen geben, in denen alle vier Spitzenkandidatinnen und -kandidaten von SPD, CDU/CSU, Grünen und AfD aufeinandertreffen. (spiegel.de)

5. Hubert Burda übergibt Geschäfte an seine Kinder
(tagesspiegel.de)
Hubert Burda, unter anderem Verleger von “Bunte” und “Focus”, übergebe seine unternehmerische Verantwortung zum 1. Februar 2025 an seine Kinder Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda. Beide hätten bereits seit 2017 im Verwaltungsrat des Familienunternehmens mitgewirkt und seien nun bereit, den Verlag in der vierten Generation fortzuführen. Hubert Burda, der kurz vor seinem 85. Geburtstag steht, bleibe Ehrenvorsitzender der Holding.

6. Moderator:innen leiden unter schweren psychischen Erkrankungen
(netzpolitik.org, Ingo Dachwitz)
Ingo Dachwitz berichtet bei netzpolitik.org über ein Gerichtsverfahren in Kenia, in dem mehr als 140 ehemalige Content-Moderatorinnen und -Moderatoren den Meta-Konzern und die Outsourcing-Firma Sama wegen psychischer Schäden verklagen. Die Klägerinnen und Kläger, die für Facebook verstörende Inhalte wie Gewalt oder Tierquälerei moderiert hätten, würfen den Unternehmen unzureichenden Schutz, schlechte Arbeitsbedingungen und psychologische Folgeschäden vor. Nachdem eine außergerichtliche Einigung gescheitert sei, habe ein kenianisches Gericht im September dieses Jahres klargestellt, dass Meta als Auftraggeber für die Arbeitsstandards mitverantwortlich sei, und damit den Weg für den Prozess geebnet.

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