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Assanges letzter Rechtsweg?, Zeichenlimit, Fragwürdiger PR-Stunt

1. Assanges letzter Rechtsweg?
(taz.de, Daniel Zylbersztajn-Lewandowski)
Wikileaks-Gründer Julian Assange kämpft seit 13 Jahren gegen seine Auslieferung an die USA, wo ihm wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente durch Wikileaks bis zu 175 Jahre Haft drohen. Ein bevorstehender Prozess in Großbritannien könnte Assanges letzte Chance sein, eine Auslieferung zu verhindern.
Weiterer Lesehinweis: Mika Beuster, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands, appelliert an den britischen High Court, das Auslieferungsersuchen der USA endgültig abzulehnen: “Wikileaks hat maßgeblichen Anteil daran, dass die Weltöffentlichkeit die schmutzige Seite der US-Kriegseinsätze erfuhr. Dafür verdient Julian Assange Auszeichnungen und nicht Haft.”

2. Wie ein Youtuber dem ZDF ohne Beweise Manipulation unterstellt
(uebermedien.de, Mats Schönauer)
Ein Youtuber wirft dem ZDF ohne stichhaltige Beweise vor, eine Bauerndemonstration manipuliert zu haben, indem ein Mann mit einem provokanten Plakat unter die Demonstranten gemischt wurde. Das Ziel des ZDF soll die Diskreditierung des Bauernprotestes als Pro-Kriegs-Demonstration gewesen sein, so der Vorwurf des Youtubers. Mats Schönauer hat den Fall genauer unter die Lupe genommen und seine Recherchen filmisch verarbeitet: “Ich habe unter anderem den Mann mit dem Schild ausfindig gemacht, exklusiv mit ihm sowie anderen Beteiligten gesprochen – und mir vor allem einmal den fertigen ZDF-Beitrag angeschaut.”

3. Bei Tamedia gefährdet der eigene Verleger die Medien­freiheit
(republik.ch, Dennis Bühler)
Nach einer Intervention von Tamedia-Verwaltungsrats­präsident Pietro Supino habe der Schweizer “Tages-Anzeiger” eine Recherche über Vorfälle in einem Heim der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung offline genommen. Der Vorgang verdeutliche das zunehmend prekäre Machtgefüge zwischen den Journalistinnen und Journalisten einerseits und der Verlagsführung andererseits, trage zur Verunsicherung in der Belegschaft bei und unterstreiche die Wichtigkeit der Pressefreiheit, schreibt Dennis Bühler.

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4. Soziale Netzwerke: Hebt endlich das Zeichenlimit auf!
(avatter.de, André Vatter)
André Vatter kritisiert die in Sozialen Netzwerken wie X/Twitter vorherrschende Zeichenbegrenzung: “Ein strenges Zeichenlimit macht es schwierig, komplexe Ideen oder Nuancen effektiv zu vermitteln. Der Raum zur Reflexion fehlt. Die Begrenzung – dieser “snackable content” – lädt geradezu zu Missverständnissen ein und fördert die oberflächliche Diskussion, die Wahl einfacher Lösung. Darüber hinaus fragmentieren Threads als vorsintflutlicher Notbehelf die Kommunikation.”

5. Nicht alle Medien sperren künstliche Intelligenz aus
(persoenlich.com, Christian Beck)
Wie Christian Beck ausführt, reagieren Schweizer Medienunternehmen unterschiedlich auf den Zugriff Künstlicher Intelligenz (KI) auf ihre Inhalte: Während einige, wie “NZZ”, CH Media, Tamedia und “20 Minuten”, KI-Crawler blockieren, um ihre Urheberrechte zu schützen, halten andere, wie Ringier und SRF, ihre Inhalte zugänglich. Beide Seiten haben aus ihrer Sicht gute Gründe für ihr jeweiliges Verhalten.

6. Mai-Thi Nguyen-Kim: Politik-Andeutungen waren PR-Stunt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Die Journalistin Mai-Thi Nguyen-Kim hat kürzlich Andeutungen gemacht, möglicherweise in die Politik gehen zu wollen, was sich jedoch als PR-Aktion für die neue Staffel ihrer ZDFneo-Show “MaiThink X” herausstellte. Sie habe zeigen wollen, wie anfällig wir alle für Populismus seien. Dieser Argumentation kann Aurelie von Blazekovic bei Süddeutsche.de (nur mit Abo lesbar) nicht viel abgewinnen: “Wer ihrem Statement Glauben schenkte, ist nicht den Mechanismen des Populismus aufgesessen, sondern seinem Vertrauen in die ZDF-Moderatorin.”

KW 07/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. »Wir alle können auf Desinformation hereinfallen«
(spiegel.de, Marius Mestermann, Audio: 43:01 Minuten)
Thomas Laschyk, Gründer des Blogs “Volksverpetzer”, setzt auf emotionale Inhalte, die Aufmerksamkeit generieren und über reine Faktenchecks hinausgehen sollen. So wollen er und sein Team den Narrativen von Populisten und Extremisten entgegenwirken. Wie sie dabei vorgehen, ist Thema der aktuellen Folge des “Spiegel”-Podcasts “Stimmenfang”.

2. Der Fehler als Chance
(deutschlandfunk.de, Stephan Beuting, Audio: 31:24 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine Sendung und tauschen sich mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um den Umgang mit Fehlern und die Frage, wie eine bessere Fehlerkultur aussehen könnte. Es diskutieren DLF-Hörer Filip Kolb, ZDF-Online-Nachrichtenchef Frederic Huwendiek, Medienwissenschaftler Stephan Weichert und Stephan Beuting vom Deutschlandfunk.
Tipp aus unserem Archiv: In diesem Zusammenhang sei gerne an Ralf Heimanns achtteilige Serie Kleine Wissenschaft des Fehlers bei uns im BILDblog erinnert.

3. Mark D. Cole zur Reform von ARD und ZDF
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 5:52 Minuten)
Mark David Cole ist Jurist, Professor für das Recht der neuen Informationstechnologien und wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Europäisches Medienrecht. Außerdem war er Mitglied des sogenannten Zukunftsrats von ARD und ZDF. In einer knapp sechsminütigen Bonus-Episode des Podcasts “Läuft” verrät Cole, wie zufrieden er mit dem ist, was die Bundesländer als Reaktion auf die Anregungen des Zukunftsrats vorgelegt haben.

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4. Hörbar Rust mit Jessy Wellmer
(radioeins.de, Bettina Rust, Audio: 1:26:47 Stunden)
Jessy Wellmer, die seit Oktober 2023 die “Tagesthemen” moderiert, blickt auf eine vielseitige journalistische Karriere zurück: Sie moderierte verschiedene Nachrichten- und Sportformate und produziert Dokumentationen über Ressentiments zwischen Ost- und Westdeutschen. Darüber und über vieles mehr spricht sie in der “Hörbar Rust”.

5. Tschechien
(ardaudiothek.de, Holger Klein: 1:19:19 Stunden)
“Die Wirtschaft durch-oligarchisiert, mehr Geflüchtete in Arbeit und der Brotaufstrich teurer als in Deutschland.” In den radioeins-“Ferngesprächen” lässt Holger Klein Korrespondentinnen und Korrespondenten über ihre jeweilige Region und ihre Arbeit vor Ort zu Wort kommen. Diesmal berichtet Marianne Allweiss aus Tschechien.

6. Warum werden Challenges immer heftiger?
(ndr.de, Mirko Drotschmann, Video: 10:46 Minuten)
Auf Social-Media-Plattformen werden viele zum Teil sehr gefährliche Mutproben gepostet, sogenannte Challenges: “Bei den Mutproben kommt es immer wieder zu schweren Verletzungen und sogar zu Todesfällen. Warum machen so viele da mit? Was fasziniert an den Challenges? Und warum werden diese immer krasser?” Das wollte Mirko Drotschmann, auch bekannt als “MrWissen2go”, von Youtubern und Content Creatorn wissen.

AfD hängt auf TikTok alle ab, Falscher Fokus, Metas Politik-Angst

1. AfD hängt alle anderen Parteien auf TikTok ab
(zdf.de, Nils Metzger)
Eine Analyse des Politikberaters Johannes Hillje zeige, dass die AfD in verschiedenen Sozialen Medien deutlich erfolgreicher sei als andere politische Parteien, mit durchschnittlich höheren Impressionen pro Video auf TikTok und einer stärkeren Präsenz auf Plattformen wie Facebook und Youtube. Die Strategie hinter dem Erfolg der AfD beinhalte emotionale und polarisierende Botschaften, was die Partei besonders bei der jungen Wählerschaft beliebt mache und ihre Reichweite im digitalen Raum erhöhe.

2. Völlig falscher Fokus
(taz.de, Livio Koppe)
Das österreichische Nachrichtenmagazin “Profil” hat dem rechtsextremen Aktivisten und Wortführer der Identitären Bewegung Martin Sellner sein Titelbild gewidmet. Livio Koppe kritisiert die Entscheidung der Redaktion: “Nicht nur bei profil wird also eine einzelne Person unverhältnismäßig hochstilisiert. Für seine Anhänger zementiert das Sellners Kultstatus, für den Rest der Gesellschaft wird er größer gemacht, als er es ist.”

3. Instagram soll unpolitisch werden: Community enttäuscht
(wdr.de, Gavin Karlmeier)
Gavin Karlmeier kommentiert die Entscheidung von Instagram und Threads, politische Inhalte nicht mehr algorithmisch fördern zu wollen und damit die Sichtbarkeit solcher Inhalte einzuschränken. Die Definition dessen, was als “politisch” gilt, bleibe vage und umfasse Themen von Regierungen über Wahlen bis hin zu gesellschaftlich relevanten Themen: “Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen in Europa und den USA könnte die eingeschränkte Verbreitung von politischen Inhalten auch eine faktenbasierte Meinungsbildung erschweren – und stattdessen Effekte der gegenseitigen Bestätigung sogar noch beflügeln.”

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4. “Plagiate sind kein flächendeckendes Phänomen in den deutschen Medien”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Im Interview mit dem “Tagesspiegel” rät Mika Beuster, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, zu mehr Gelassenheit in der Plagiatsdebatte: “Plagiate sind kein flächendeckendes Phänomen in der deutschen Medienlandschaft. Dazu tragen Institutionen wie die funktionierende Selbstkontrolle des Presserats, knallhart recherchierende Medienjournalisten, ein ausgeprägtes Berufsethos sowie ein kritisches Publikum bei.”

5. EU dreht Beweislast um
(djv.de, Hendrik Zörner)
Die EU habe einen Kompromiss für die Richtlinie zur Plattformarbeit beschlossen, der vorsehe, dass digitale Plattformen ihre freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie festangestellte Beschäftigte behandeln müssen, wenn Anzeichen für Scheinselbständigkeit vorliegen, wobei die Beweispflicht bei den Unternehmen liege. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) begrüßt diese Entwicklung: “Es wurde Zeit, dass sich Europa mehr um die Rechte von Mitarbeitenden in digitalen Geschäftsmodellen kümmert”, so der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster.

6. Tägliche Fernsehnutzung geht etwas zurück, Wachstum online
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier unter Berufung auf eine Mediennutzungsanalyse des Verbands Privater Medien VAUNET berichtet, ist die tägliche Nutzung von Bewegtbild-Inhalten in Deutschland vor allem aufgrund des Wachstums bei Online-Videos leicht gestiegen, während die Fernsehnutzung leicht zurückgegangen ist. Trotz des Rückgangs bleibe das lineare Fernsehen die wichtigste Quelle für die tägliche Mediennutzung.

Der Fall Alexandra Föderl-Schmid, Links-Drall?, Harte Altersgrenze

1. Zwei Lehren aus dem Fall Alexandra Föderl-Schmid
(falter.at, Barbara Tóth)
Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung” (“SZ”) und davor langjährige Chefredakteurin des österreichischen “Standard”, werden Plagiate nachgesagt, sowohl in ihrer journalistischen Arbeit als auch in ihrer Jahrzehnte zurückliegenden Disseration. Nachdem sie sich bis zur Klärung aus dem Tagesgeschäft der “SZ” zurückgezogen hatte, galt Föderl-Schmid für etwa 24 Stunden als vermisst, wurde aber stark unterkühlt aufgefunden. Barbara Tóth zieht “zwei Lehren aus dem Fall”. Unbedingt lesenswert ist auch Tóths Beitrag über “die Grenzen des Plagiats-Checks”, in dem sie den “schwerwiegenden Plagiatsverdacht” eines “Plagiatsjägers” entkräftet, und ihre Einordnung, was “die Rechtsaußenpresse” mit dem Fall zu tun hat. Den Fall zusammengefasst auf einer Seite gibt es beim “Standard”: Die Chronologie einer Hetzjagd auf Alexandra Föderl-Schmid. Ein weiterer Lesetipp: Wir sollten mehr Ethik lernen: “Das Drama um die Vizechefin der ‘Süddeutschen Zeitung’ sollte den Medien ein Lehrstück darüber sein, wie man besser nicht mit Verdächtigungen umgeht.” (taz.de, Gunnar Hinck) Und über die politische Dimension des Falls in Österreich berichtet Eva Sager: FPÖ-Mitarbeiterin hetzt gegen Journalistin Alexandra Föderl-Schmid (profil.at).

2. Haben die öffentlich-rechtlichen Sender einen “Links-Drall”?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 19:25 Minuten)
In der aktuellen Ausgabe des “Übermedien”-Podcasts “Holger ruft an” diskutiert der Kommunikationswissenschaftler Pablo Jost die Ergebnisse einer Studie zur Perspektivenvielfalt in öffentlich-rechtlichen und in privaten Medien. Die Untersuchung zeige, dass das deutsche Mediensystem trotz aller Kritik sehr vielfältig sei. Untersucht wurde, wie ARD und ZDF im Vergleich zu privaten Medien berichten, wer zu Wort kommt, welche Themen behandelt und wie politische Akteure bewertet werden.

3. Berichterstattung über Proteste unerwünscht
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die Festnahme von mindestens 20 Journalisten in Moskau: “Wir sind alarmiert über diesen gezielten Versuch, Medienschaffende einzuschüchtern”, so ROG-Vorstandssprecherin Katja Gloger: “Mit den Festnahmen sendet der Kreml wenige Wochen vor den Präsidentenwahlen ein klares Signal an die russischen, aber auch die ausländischen Medien: Berichterstattung über Proteste ist unerwünscht und soll unterdrückt werden!”

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4. Frankreich will harte Altersgrenze für soziale Medien einführen
(spiegel.de)
Frankreich plane, Kindern unter 13 Jahren den Zugang zu Sozialen Netzwerken zu verbieten und Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren die Nutzung nur noch mit Zustimmung der Eltern zu erlauben. Premierminister Gabriel Attal sei zuversichtlich, dass die Plattformen bei der Umsetzung dieser Maßnahmen kooperieren: “Sie werden mitspielen.”

5. TikTok ver­liert im Urhe­ber­rechts­st­reit um Lizenzen
(lto.de)
Wie “Legal Tribune Online” berichtet, hat das Landgericht München entschieden, dass TikTok urheberrechtlich geschützte Werke nicht ohne Erlaubnis nutzen darf, auch nicht, wenn die Plattform einfach behauptet, es gebe laufende Lizenzverhandlungen. TikTok sei verklagt worden, weil es Filme ohne Erlaubnis gezeigt und sich nicht ernsthaft um eine Lizenz bei den Rechteinhabern bemüht habe. Das Unternehmen müsse nun Schadenersatz zahlen und dürfe die Inhalte nicht mehr zeigen, bis die Nutzung geklärt ist.

6. Das steckt WIRKLICH hinter den Schlagzeilen der Klatschpresse
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 4:21 Minuten)
Klatschpresse-Kenner Mats Schönauer lädt ein zum fröhlichen Schlagzeilenbasteln: “Seid ihr so einfallsreich und skrupellos wie die Klatschpresse? Probiert es aus! Ich sag euch eine Nachricht, und ihr versucht zu erraten, welche hirnverbrannte Schlagzeile die Knallblätter daraus gemacht haben.”

KW 06/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Propaganda in Nahost: Die Verdrehung der Wirklichkeit
(youtube.com, Michael Beverunge, Video: 14:00 Minuten)
“Unfreie Presse in der arabischen Welt und blinde Flecken bei den israelischen Medien. Das macht eine Verständigung der verfeindeten Völker nicht einfacher.” Das ZDF-“Auslandsjournal” beschäftigt sich mit der schwierigen Berichterstattung über den Krieg in Nahost.

2. Das ganze Gespräch: Fritz Jergitsch
(transistor.fm, Luis Paulitsch & Edwin Ring, Audio: 31:55 Minuten)
Bei “Über.Medien.Ethik.” ist Unterhaltungsjournalist Fritz Jergitsch zu Gast, Gründer und Chefredakteur des österreichischen Satiremagazins “Die Tagespresse”. Luis Paulitsch hat Jergitsch gefragt, wie die Satireseite entstanden ist und wie sie funktioniert.

3. Rudolf Augsteins Haltung zum Journalismus
(youtube.com, Volker Lilienthal & Konstanze Nastarowitz, Video: 1:03:19 Stunden)
Im Rahmen einer Ringvorlesung hat Volker Lilienthal, Professor für “Praxis des Qualitätsjournalismus” an der Universität Hamburg, Franziska Augstein, Journalistin und Tochter des “Spiegel”-Gründers Rudolf Augstein, eingeladen, das Journalismusverständnis ihres Vaters zu erläutern.

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4. Fehlt da was? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Perspektivenvielfalt
(youtube.com, Leonard Novy, Video)
Welche Blickwinkel diverser Bevölkerungsgruppen sind für die Perspektivenvielfalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks besonders wichtig – oder sollten es sein? Darüber diskutieren Bettina Schausten (Chefredakteurin ZDF), Stefan Brandenburg (WDR Chefredakteur Aktuelles), Stefan Locke (“FAZ”-Korrespondent für Sachsen und Thüringen) und Nadia Zaboura (Kommunikationswissenschaftlerin und Medienkritikerin).

5. ProQuoteCamp – Gespräch: Haltung im Journalismus!
(youtube.com, Sarah Stendel, Video: 20:58 Minuten)
Sarah Stendel, Vorstandsmitglied des Vereins ProQuote Medien, spricht mit Sheila Mysorekar über Haltung im Journalismus. Mysorekar ist Journalistin und Vorsitzende des Netzwerks Neue Deutsche Organisationen, einem bundesweiten Zusammenschluss von rund 120 Vereinen, Organisationen und Projekten. In dem Gespräch geht es um strukturellen Rassismus in den Medien, den Diskurs in bürgerlichen Medien und die Frage, wie eine journalistische Grundhaltung aussehen sollte.

6. Markus Lanz – über Niederlagen, Misstrauen und deutsche Politik
(youtube.com, Hotel Matze, Video: 3:16:31 Stunden)
Markus Lanz gehöt nicht nur zu Deutschlands bekanntesten Polittalkern, er ist auch erfolgreicher Dokumentarfilmer, Fotograf und Podcaster. Doch Lanz musste in seinem Leben auch berufliche Tiefschläge einstecken. Im Gespräch mit Matze Hielscher geht es deshalb auch um das Scheitern. Ein ausführliches Gespräch, in dem die beiden natürlich auch über die politische Landschaft in Deutschland sprechen.

Kritik an Mariupol-Beitrag, Berichte über Demos, Walulis-Comeback

1. Heftige Kritik an Beitrag aus Mariupol: “Was zum Teufel soll das, ZDF?”
(ksta.de, David Schmitz)
Ein ZDF-Bericht aus der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Mariupol hat heftige Kritik ausgelöst. Korrespondent Armin Coerper berichtete über den Wiederaufbau Mariupols durch Russland und erwähnte Infrastrukturmaßnahmen wie neue Schulen und ein Krankenhaus, was zu den Vorwürfen führte, der Beitrag normalisiere die russische Besatzung. Kritiker bemängelten auch, dass der Bericht wichtige Kontextinformationen wie die brutale Unterdrückung pro-ukrainischer Äußerungen und die ethnischen Säuberungen durch Russland ausgespart habe.

2. Werden “Tagesschau” und “Heute” der Größe der Demos gegen Rechts gerecht?
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Medienkritiker Stefan Niggemeier geht der Frage nach, ob die Nachrichtensendungen “Tagesschau” und “Heute” angemessen über die aktuellen Großdemonstrationen gegen Rechts berichten. Es gebe Kritik, dass diese Proteste, an denen Hunderttausende teilnehmen, in den Nachrichten nicht die ihnen gebührende Priorität erhalten, und Forderungen nach einer intensiveren und prominenteren Berichterstattung. Niggemeiers Fazit: “ARD und ZDF dürfen, sollen und müssen demokratische Werte verteidigen. Die Frage, wie sie das am besten tun, ist in diesem Jahr dringlicher denn je.”

3. Ich hatte einen Traum
(journalist.de, Sebastian Esser)
In der aktuellen Folge von “Mein Blick auf den Journalismus” erzählt Sebastian Esser von seinem Weg in den Journalismus, der in seinem Fall auch ein Weg ins Unternehmertum war: Esser ist Mitgründer der “Krautreporter” und der Bezahlplattform “Steady” (Transparenzhinweis: Wir vom BILDblog nutzen Steady).

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4. Die Rückführung verbessern?
(verdi.de, Günter Herkel)
Das “Rückführungsverbesserungsgesetz” sieht Maßnahmen wie verschärfte Abschiebehaft und Kürzungen von Leistungen für Asylbewerberinnen und -bewerber vor, was von einigen Fachleuten als verfassungswidrig angesehen werde. Günter Herkel kritisiert die Verwendung beschönigender Begriffe in der Politik, die unangenehme Maßnahmen verharmlosen sollen, und zeigt auf, wie Medien diese Begriffe oft unkritisch übernehmen.

5. Neue Clickbait-Opfer
(taz.de, Martin Seng)
Die renommierten Gaming-Magazine “Games Aktuell” und “GamePro” werden eingestellt, was die Krise der gedruckten Spielemagazine in Zeiten des dominierenden Online-Journalismus widerspiegele. Martin Seng macht sich Sorgen um das gesamte Genre: “Die große Herausforderung an den Spielejournalismus ist, dass er sich in den kommenden Jahren nicht weiter verwässert. Er muss sein Sichtfeld erweitern, investigativer und seriöser werden. Sonst läuft er Gefahr, sich nur auf Tech-News zu beschränken. Im schlimmsten Falle wird er sich so selbst abschaffen.”

6. Wendler Comeback – so plant er “Die Rückkehr des Königs”
(youtube.com, Walulis, Video: 47:26 Minuten)
Mediensatiriker Philipp Walulis und dessen Co-Host Marcus Müller melden sich nach einer mehrmonatigen Pause wieder mit einem Video zurück. Nicht mehr unter dem Dach des öffentlich-rechtlichen Netzwerks “Funk”, sondern offenbar eigenständig. In der ersten Sendung geht es um das eigene Comeback, aber auch um das Comeback des Schlagersängers und Verschwörungsverbreiters Michael Wendler.

KW 04/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wie geht es Michael Schumacher? | Die krassen Lügen der Klatschpresse
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 14:31 Minuten)
Der Journalist und Medienkritiker Mats Schönauer ist mit seinem “topfvollgold” wohl einer der besten Kenner der Klatschpresse. Beispielsweise auf Instagram zeigt er immer wieder, “wie die Klatschpresse aus harmlosen Kleinigkeiten völlig irre Schlagzeilen zaubert”, was jedes Mal lustig und traurig zugleich ist. Jetzt hat Schönauer ein längeres Video veröffentlicht, in dem er anhand der Berichte über den früheren Formel-1-Fahrer Michael Schumacher zeigt, mit was für üblen Methoden diese Blätter arbeiten – und trotz aller juristischen Niederlagen damit durchkommen: “Hier zeige ich euch, wie Schumi und seine Familie seit Jahren von Medien belagert werden, wie Reporter sie mit Booten und Drohnen jagen – und millionenfach abstruse Gerüchte und erfundene Geschichten über sie verbreiten.”
Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist Co-Autor des BILDblog-Buchs Ohne Rücksicht auf Verluste: Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet.

2. Aufstehen gegen rechts: Braune Gefahr und Rolle der Medien
(sueddeutsche.de, Nils Minkmar & Nadia Zaboura, Audio: 35:02 Minute)
In der aktuellen Folge des Medienpodcasts “quoted” diskutieren Nils Minkmar und Nadia Zaboura über die Rolle von Medien im Kampf gegen Rechtsextremismus, angeregt durch die Recherchen von “Correctiv” zu einem “geheimen Treffen zwischen AfD-Politikern, CDU-Mitgliedern und faschistischen Schlüsselfiguren, bei dem Deportationspläne für Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte besprochen wurden”. Minkmar und Zaboura gehen der Frage nach, ob Medien den Rechtsextremismus in der Vergangenheit unterschätzt und demokratische, zivilgesellschaftliche Gegenbewegungen vernachlässigt haben. Außerdem führen sie ein Interview mit dem Kommunikationswissenschaftler Marcus Maurer, der eine Studie zur Perspektivenvielfalt in Nachrichtenformaten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und dem Vorwurf ihrer einseitigen politischen Ausrichtung vorstellt.

3. Warum in Polen der Kampf um die Medien eskaliert
(br.de, Jasper Ruppert, Audio: 23:35 Minuten)
Die neueste Folge von “BR24 Medien” analysiert die Situation der öffentlich-rechtlichen Medien in Polen nach den Parlamentswahlen im vergangenen Oktober, die ein Bündnis um Donald Tusk gewonnen hat. Die Sendung beleuchtet, wie die vorherige Regierungspartei PiS verschiedene Sender, darunter TVP, in Propagandainstrumente verwandelt hat, und wie die Tusk-Allianz nun versucht, diese Veränderungen durch radikale Maßnahmen rückgängig zu machen, einschließlich der formellen Auflösung und Umstrukturierung von TVP. Experten wie der ARD-Korrespondent Martin Adam, Bartosz Dudek von der Deutschen Welle und Bartosz Wieliński von der “Gazeta Wyborcza” diskutieren, ob Tusks Ansatz mit dem Ziel der nationalen Versöhnung vereinbar ist.

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4. Wie künstliche Intelligenz den Journalismus herausfordert
(youtube.com, Christina Elmer, Video: 1:08:18 Stunden)
Im Rahmen einer Ringvorlesung hat Volker Lilienthal, Professor für “Praxis des Qualitätsjournalismus” an der Universität Hamburg, die Spezialistin für Datenjournalismus Christina Elmer eingeladen, die als Professorin an der TU Dortmund lehrt. Elmer spricht über das Verhältnis von Künstlicher Intelligenz (KI) und Journalismus. Ihr Credo: “KI-Systeme können den Qualitätsjournalismus als Katalysatoren unterstützen, solange sie wertebasiert und kompetent eingesetzt werden und Redaktionen unabhängig bleiben. Dafür müssen Medienhäuser aber vorangehen, neugierig experimentieren und die Entwicklung zugleich kritisch begleiten.”

5. Harry G über gute Comedy
(youtube.com, Christian Jakubetz, Video: 39:13 Minuten)
Im “Satzzeichen”-Podcast spricht Christian Jakubetz mit dem Münchner Comedian Harry G über gute Comedy und “Scheren im Kopf”: “Was darf man heute eigentlich noch so alles als Comedian? Gibt es Einschränkungen und No-Gos, hat sich etwas verändert im Vergleich zu früher?”

6. Hauptsache Sekt und Schnittchen? Zum Zweck von Filmfestivals
(sr.de, Thomas Bimesdörfer & Florian Mayer, Audio: 20:27 Minuten)
In Saarbrücken findet diese Woche die 45. Auflage des Filmfestivals Max Ophüls Preis statt, ein Event für Nachwuchsfilmemacherinnen und -macher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, das nach dem in die USA emigrierten jüdischen Regisseur Max Ophüls benannt wurde. Thomas Bimesdörfer und Florian Mayer haben sich dazu mit der langjährigen Festivalbeobachterin und SR-Fernsehredakteurin Sabine Janowitz unterhalten. Es geht unter anderem um “den Reiz von Filmschauen in Zeiten des Streamings”.

KW 03/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wie viel Theater braucht investigative Recherche?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 32:08 Minuten)
Das Recherchenetzwerk “Correctiv” berichtete am 10. Januar über ein konspiratives Treffen einflussreicher AfD-Politiker und -Politikerinnen mit Rechtsextremen, bei dem ein geheimer Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland besprochen worden sei. Bei dem Treffen sei es auch um den Kampf gegen öffentlich-rechtliche Medien und den Aufbau einer rechtsextremen Gegenöffentlichkeit gegangen. Im “Übermedien”-Podcast berichtet Anette Dowideit, stellvertretende “Correctiv”-Chefredakteurin, über die Recherche und ihre Folgen. Die im Podcast erwähnte szenische Lesung der Recherche als Theaterstück ist hier zu sehen (youtube.com, Video: 1:23:30 Stunden).

2. Hörbar Rust: Caren Miosga
(ardaudiothek.de, Bettina Rust: 1:26:37 Stunden)
Caren Miosga kann auf eine beachtliche Fernsehkarriere zurückblicken: “Kulturjournal”, “Zapp”, “Titel, Thesen, Temperamente”, 16 Jahre “Tagesthemen”. Nun wartet eine neue Herausforderung: Als Nachfolgerin von Anne Will geht es für Miosga ab diesem Sonntag mit einer eigenen wöchentlichen politischen Talkshow im Ersten weiter. Bettina Rust hat sich mit der zukünftigen Polit-Talkerin in der “Hörbar Rust” getroffen.

3. Wer ist die Familie Murdoch?
(zdf.de, Heike Ebling, Video: 17:03 Minuten)
Jahrzehntelang war Rupert Murdoch einer der mächtigsten Medienmacher der Welt, nun zieht er sich im biblischen Alter von 92 Jahren von der Spitze seines Unternehmens zurück. ZDF Info ist der Frage nachgegangen, wie die Murdochs ihr globales Medienimperium aufgebaut haben und wer Rupert Murdochs Nachfolge antreten wird: “Wer ist die Familie Murdoch?”

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4. Survival-Guide für Redaktionen
(hinterdenzeilen.de, Niklas Münch & Tobias Hausdorf, Audio: 46:26 Minuten)
Die “Hinter-den-Zeilen”-Podcaster Niklas Münch und Tobias Hausdorf wollen sich nach dreieinhalb Jahren Podcast anderen Dingen widmen. Für die letzte Ausgabe haben sie sich noch mal etwas Besonderes ausgedacht: einen akustischen “Survival-Guide für Redaktionen”: “Dazu haben wir Anekdoten von Kolleg*innen gesammelt, die davon erzählen, welche Peinlichkeiten ihnen beim Berufsstart passiert sind oder welche ungeschriebenen Redaktionsregeln sie gebrochen haben. Ihr hört, warum ihr vor einem Termin die Postleitzahl checken solltet und wie ihr euch richtig entschuldigt: mit Marzipankuchen.”

5. Satire und Kunstfreiheit
(share.transistor.fm, Luis Paulitsch, Audio: 31:47 Minuten)
Was darf Satire? Welche Auswirkungen haben solche Diskussionen auf die Freiheit der Kunst? Und wo hört Kunst auf? Darüber spricht Luis Paulitsch im Podcast des österreichischen Presserats mit Fritz Jergitsch, Chefredakteur der österreichischen “Tagespresse”, und Meri Disoski, Frauensprecherin der österreichischen Grünen. Zu Wort kommen auch der “Kurier”-Karikaturist Michael Pammesberger und Alexander Warzilek, Geschäftsführer des Presserats.

6. Griechenland: Journalisten in Bedrängnis
(ardmediathek.de, Anja Miller, Video: 5:51 Minuten)
Im “Weltspiegel” gibt es einen Bericht (ab Minute 26:08) über die Situation von Journalistinnen und Journalisten in Griechenland. Bespitzelungen und Bedrohungen bei kritischen Recherchen seien an der Tagesordnung. Auf der internationalen Rangliste der Pressefreiheit stehe das Land nur auf Platz 107 von 142, noch hinter Katar.

Reaktionen auf Zukunftsrat, “Radio GPT”, Uneinsichtiger AfD-Politiker

1. Erste Reaktionen auf die Vorschläge des Zukunftsrats
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Uwe Mantel fasst die Reaktionen auf die Vorschläge des Zukunftsrats zur Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland zusammen: Sowohl ARD als auch ZDF begrüßen die Grundrichtung, betonen aber auch eigene Reformbemühungen. Kritisch äußert sich die Gewerkschaft Verdi, die eine zu geringe Beteiligung der Rundfunkmitarbeiter und -mitarbeiterinnen sowie mögliche negative Auswirkungen auf die Rundfunkfinanzierung bemängelt. Der Deutsche Journalisten-Verband betont die Wichtigkeit von Investitionen in Qualitätsjournalismus und warnt vor einer Fokussierung auf Einsparungen.

2. AfD-Poli­tiker darf Spiegel-Redakteurin nicht Faschistin nennen
(lto.de, Felix Zimmermann)
Stephan Brandner, parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, meinte, “Spiegel”-Redakteurin Ann-Katrin Müller als “Faschistin” bezeichnen zu dürfen. Das durfte er jedoch nicht, wie nun das Landgericht Berlin entschieden hat. Trotz des Gerichtsurteils zeige sich Brandner uneinsichtig und habe seine Anhänger aufgefordert, Müller weiterhin als Faschistin zu bezeichnen, was möglicherweise gegen die gegen ihn erlassene einstweilige Verfügung verstößt.

3. Radio GPT – Rundfunk ohne Mitarbeiter
(3sat.de, Carsten Walter, Video: 6:20 Minuten)
Der Mannheimer Radiosender BigFM sendet seit Kurzem ein Programm, das praktisch ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auskommt. Als Radiomoderatorin fungiert die KI-Figur “Big Layla”. Die Nachrichten werden automatisiert ausgewählt und getextet. Selbst die Musikauswahl erfolgt vollautomatisch und orientiert sich an den Charts diverser Dienste wie TikTok, Spotify und Youtube. Im gleichen Haus wird aber auch noch konventionell gearbeitet. Die Moderatorin der Morningshow sieht sich von der KI-Konkurrenz nicht bedroht.

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4. Reddit bereitet angeblich Börsengang vor
(spiegel.de)
Der bekannte Internetforen-Anbieter Reddit soll für März seinen lang erwarteten Börsengang planen. Das 2005 gegründete Unternehmen, das eine der meistbesuchten Websites der Welt betreibt, wolle rund zehn Prozent seiner Anteile verkaufen, nachdem es zuletzt mit einem Wert von zehn Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Trotz steigender Werbeeinnahmen und einem prognostizierten Umsatz von über 800 Millionen US-Dollar im Jahr 2023 habe Reddit noch keinen Gewinn erzielt.

5. Rumänien: Unabhängige Berichterstattung unter schwierigen Bedingungen
(de.ejo-online.eu, Christian Krüger)
In Rumänien, so Christian Krüger, stünden Medienschaffende und öffentlich-rechtliche Medien unter starkem Druck staatlicher Einflussnahme und finanzieller Abhängigkeit, was eine unabhängige Berichterstattung erschwere. Private und unabhängige Medien, unterstützt durch Spenden und ausländische Gelder, trügen jedoch wesentlich zum Erhalt des investigativen Journalismus bei.

6. Das Bild von Journalistinnen in der Geschichte des Kinos
(journalistenfilme.de, Patrick Toma)
Patrick Toma erläutert die Entwicklung der Darstellung von Reporterinnen im Film. Er zeigt, wie sich das einst positive Bild der “sob sisters” in der Frühzeit des Kinos zu stereotypen und negativen Rollenbildern in den folgenden Jahrzehnten wandelte. Der Artikel umfasst eine historische Reise von den frühen Heldinnenrollen bis hin zu modernen, differenzierteren Darstellungen von Journalistinnen, die ein neues, emanzipatorisches Bild in der Filmwelt prägen.

Rücktritt, Unwort des Jahres, Strg_F bittet Rezo um Entschuldigung

1. Treffen mit Rechtsextremen: Silke Schröder tritt zurück
(br.de)
Silke Schröder ist als Vorstandsmitglied des Vereins Deutsche Sprache zurückgetreten, nachdem sie an einem rechtsextremen Treffen teilgenommen hatte, bei dem über die Ausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland diskutiert wurde (siehe dazu auch die “6 vor 9” von gestern). Bei dem Treffen waren auch AfD-Funktionäre und CDU-Mitglieder, die der rechtskonservativen Werteunion angehören, anwesend. Bekannt geworden war der “Geheimplan gegen Deutschland” durch eine “Correctiv”-Recherche.

2. dju in ver.di Niedersachsen-Bremen kritisiert massive Einschränkung der Pressefreiheit
(dju.verdi.de, Tobias Morchner)
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in Verdi Niedersachsen-Bremen hat die Polizeidirektion Hannover wegen der Einschränkung der Pressefreiheit bei der Räumung eines Protestcamps kritisiert. Die dju fordert einen ungehinderten Zugang für Medienschaffende zu einem Waldstück, das geräumt wurde, um Rodungsarbeiten für den Ausbau eines Schnellweges zu ermöglichen: “Journalist*innen vor Ort berichten, dass ihnen die Beobachtung der polizeilichen Maßnahmen praktisch nicht möglich ist”, so dju-Landesmediensekretär Peter Dinkloh: “Damit setzt sich die Polizei über das große öffentliche Interesse an einem so umfangreichen Einsatz hinweg.”

3. Verwicklung in US-Politik
(taz.de, Ann-Kathrin Leclere)
Der US-amerikanische Milliardär Bill Ackman sei auf einem Kreuzzug gegen Unis und Medien, und der Axel-Springer-Verlag stehe ihm dabei bei, so die Einschätzung von Ann-Kathrin Leclere. Ein verwickelter Fall, bei dem es auch um Plagiatsvorwürfe geht.

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4. NDR-Format STRG_F bittet Internetstar Rezo um Entschuldigung
(spiegel.de)
Das öffentlich-rechtliche Youtube-Format “Strg_F” hat nach einem öffentlich ausgetragenen Schlagabtausch den Youtuber Rezo wegen Fehlern in der Berichterstattung um Entschuldigung gebeten. Rezo hatte “Strg_F” unter anderem für die Darstellung seiner Beziehung zur Marke More Nutrition kritisiert. Die “Strg_F”-Redaktion räumt ein, dass sie Rezo mehr Zeit hätte geben sollen, um Fragen zu beantworten, und betont, dass sie daran arbeite, ihre Prozesse und den Umgang mit Fehlern zu verbessern.

5. Klima vor Acht statt Börse vor Acht
(verdi.de, Claudia Krieg)
Die Initiative “Klima vor Acht” kritisiert die aus ihrer Sicht unzureichende Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender über die Klimakrise und fordert ein regelmäßiges Format zur besten TV-Sendezeit, das umfassend über Klimathemen informiert. Claudia Krieg hat sich mit “Klima-vor-Acht”-Mitgründer Norman Schumann über die Ziele der Initiative und die Reaktionen der Sender unterhalten.

6. “Remigration” ist “Unwort des Jahres”
(sueddeutsche.de, Kassian Stroh)
Das “Unwort des Jahres” 2023 ist “Remigration”, das von rechten und rechtsextremen Gruppierungen als Euphemismus für Zwangsausweisungen und Massendeportationen von Menschen mit Migrationshintergrund verwendet werde. Dies stehe im Gegensatz zur ursprünglichen Bedeutung des Begriffs in der Migrations- und Exilforschung, die verschiedene Formen der freiwilligen Rückkehr umfasst. Auf Platz zwei landete das Wort “Sozialklimbim” aus der Debatte um die Kindergrundsicherung und auf Platz drei “Heizungs-Stasi”.

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