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Reklame für Klimakiller, Mediatheken rücken zusammen, Reichelts Strafe

1. Verstoß gegen den Medienstaatsvertrag: TV-Werbung oft für klimaschädliche Produkte
(riffreporter.de, Marianne Falck)
Die Otto-Brenner-Stiftung hat eine Studie über “Reklame für Klimakiller” veröffentlicht (PDF). Die “Riffreporter” haben sich die 70-seitige Analyse mit dem Untertitel “Wie Fernseh- und YouTube-Werbung den Medienstaatsvertrag verletzt” genauer angesehen und die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst. Und sie weisen auf die ordnungspolitischen Möglichkeiten hin, mit denen für mehr Klimaschutz gesorgt werden kann: “Nicht nur aus Sicht der Otto-Brenner-Stiftung gilt es, sie konsequent zu nutzen, um ein zeitnahes Umsteuern bei Unternehmen in Gang zu setzen.”

2. “Wer die Öffentlich-Rechtlichen bewahren will, muss sie grundlegend verändern”
(journalist.de, Jan Freitag)
Julia Jäkel, ehemalige Vorstandsvorsitzende von Gruner + Jahr, hat mit einer Kommission, dem sogenannten “Zukunftsrat”, über die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien nachgedacht und Vorschläge erarbeitet (PDF). Die grundlegende Frage dabei: Was muss sich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ändern? Und: Kann er gerettet werden? Jan Freitag hat Jäkel unter anderem dazu befragt. Er wollte auch wissen, wie man sich die Zusammenarbeit in dem achtköpfigen Gremium vorstellen muss. Jäkels Fazit: “Wer die Öffentlich-Rechtlichen bewahren will, muss sie grundlegend verändern”.

3. Streit mit Böhmermann: Reichelt muss 2.000 Euro zahlen
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der Ex-“Bild”-Chefredakteur und jetzige Verantwortliche des rechten Krawallmediums “Nius”, Julian Reichelt, muss laut “DWDL” 2.000 Euro Ordnungsgeld zahlen, weil er im Streit mit dem ZDF-Satiriker Jan Böhmermann gegen eine einstweilige Verfügung verstoßen habe. Das Hanseatische Oberlandesgericht habe festgestellt, dass Reichelt in einem “Achtung-Reichelt!”-Video unter anderem die unwahre Behauptung verbreitet habe, eine Frau mit Verbindungen zum Innenministerium gehöre zur Redaktion des “ZDF Magazin Royale”.

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4. “Keine Einschnitte in die Honorare von Freien!”
(djv-nrw.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in Nordrhein-Westfalen ruft alle festangestellten und arbeitnehmerähnlichen Journalistinnen und Journalisten sowie die Volontärinnen und Volontäre des WDR zu einem zweitägigen Warnstreik für gerechtere Honorare der Freien auf. DJV-NRW-Verhandlungsführer Volkmar Kah kritisiert den aktuellen Vorschlag des WDR: “Wenn sich an dem vorliegenden Vorschlag nichts ändert, wird es bei zahlreichen Honoraren enorme Verschlechterungen geben. Für einzelne Positionen sind Einkommensverluste bis zu 30 Prozent zu befürchten. Das ist mit uns nicht zu machen!”

5. Mediatheken rücken enger zusammen
(tagesschau.de)
Der Intendant des ZDF und der Vorsitzende der ARD haben eine engere Zusammenarbeit ihrer Mediatheken angekündigt. Die Kooperation, die ab dem ersten Quartal 2025 starten soll, sieht den Einsatz von Open-Source-Technologie vor, die auch von anderen Institutionen genutzt werden könne. “Wir geben der Gesellschaft damit etwas zurück, wofür sie uns auch bezahlt hat”, so ZDF-Chef Norbert Himmler. Die Kosten dafür würden aus dem laufenden Betrieb finanziert.

6. Kurznachrichtendienst: Jack Dorsey kehrt Bluesky den Rücken
(heise.de, Martin Holland)
Wie Martin Holland bei “Heise” berichtet, hat Twitter-Erfinder und Bluesky-Gründer Jack Dorsey seinen Vorstandsposten bei Bluesky aufgegeben und seinen dortigen Account gelöscht. Die Plattform habe die Trennung bestätigt und suche nun einen Nachfolger für Dorsey im Vorstand. Warum Jack Dorsey sich von der Twitter-Alternative getrennt habe, sei nicht bekannt.

Sorgen vor Desinformation, Fehler2Go, ChatGPT halluziniert

1. Verunsicherung bei Mediennutzenden: Sorgen vor Desinformationen im Superwahljahr 2024
(de.ejo-online.eu, Torben Kassler)
Torben Kassler fasst die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung zur Sorge der Deutschen und der US-Amerikaner vor Desinformation im Superwahljahr 2024 zusammen (PDF). Dabei geht es auch um das schwindende Vertrauen der Menschen in Medien: “Ein Vertrauensschwund, dem von journalistischer Seite zwar entschieden entgegengetreten werden muss; stets jedoch unter Bedacht des Spannungsfelds zwischen dem Schutz vor absichtlichen Falschinformationen auf der einen Seite und der Meinungsfreiheit auf der anderen Seite.”

2. Fehler im ZDF: Bei “MrWissen2Go” werden englische Stallburschen zu Hitlerjungen
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Beim ZDF-Format “MrWissen2Go” gab es anscheinend derart gravierende Fehler, dass sich der Sender gezwungen sah, über 300 Videos auf dem zugehörigen Youtube-Kanal “MrWissen2Go Geschichte” zu überprüfen. Jochen Zenthöfer hat sich einige der Fehler angeschaut und geprüft, wie der Sender hinsichtlich der Korrekturen vorgegangen ist. Und er hat prompt weitere Fehler entdeckt: “Wie es aussieht, hat das ZDF die Videos von ‘MrWissen2Go’ noch nicht gründlich genug unter die ­Lupe genommen.”

3. Datenschützer reichen Beschwerde gegen OpenAI ein
(zeit.de)
Die Datenschützer der österreichischen NGO “none of your business” (“noyb”) haben eine Beschwerde gegen den ChatGPT-Entwickler OpenAI eingereicht. Die KI-Software erfinde falsche Informationen über Personen: “ChatGPT halluziniert und nicht mal OpenAI kann es stoppen”, sagt Maartje de Graaf, Datenschutzanwältin bei “noyb”. Weitere Informationen dazu: ChatGPT verbreitet falsche Infos über Personen – und OpenAI kann nichts tun (noyb.eu)

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4. Die große Freiheit – vorbei
(taz.de, Katrin Gänsler)
Katrin Gänsler berichtet über ihre Erfahrungen als Journalistin in Westafrika, insbesondere in Nigeria, wo sie über 14 Jahre verbracht hat. Sie beschreibt die täglichen Herausforderungen wie Treibstoffknappheit, Stromausfälle, bürokratische Hürden und Transportprobleme. Darüber hinaus thematisiert sie die zunehmenden Einschränkungen der journalistischen und der Bewegungsfreiheit durch Gruppen wie Boko Haram.

5. TikTok-Star Om Fahad in Bagdad erschossen
(spiegel.de)
Aufnahmen einer Überwachungskamera zufolge ist die irakische Influencerin Om Fahad, die mit bürgerlichem Namen Ghufran Sawadi hieß, vor ihrer Wohnung in Bagdad erschossen worden. Offenbar wurde dabei auch ihre Assistentin verletzt. Om Fahad war vor allem über TikTok bekannt geworden, wo sie mit Tanzvideos viele Menschen erreichte. Zuvor war sie von einem irakischen Gericht wegen “unanständiger Äußerungen” in ihren Videos verurteilt worden.

6. Gemeinwohlorientierte Digitalisierung braucht Unterstützung statt Steine im Weg
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Das Finanzamt hat den Hauptentwicklern von Mastodon die Gemeinnützigkeit erst zuerkannt, dann jedoch wieder aberkannt. Bei netzpolitik.org kommentiert Markus Reuter: “Man kann in dieser Frage die Schuld nicht nur dem Finanzamt geben, das erst die Gemeinnützigkeit der Mastodon gGmbH genehmigt und jetzt wieder aberkannt hat. Gefragt ist auch die Politik – und genauer gesagt die Ampel-Koalition. Sie hat die Möglichkeit die Entwicklung von freier und offener Software als gemeinnützig abzusichern.”

KW 17/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Stellen Medien “den Osten” zu düster dar?
(deutschlandfunk.de, Sascha Wandhöfer, Audio: 30:52 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die mediale Darstellung der ostdeutschen Bundesländer. Unter der Moderation von Sascha Wandhöfer diskutieren DLF-Hörer Dominic Hake, Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger und MDR-Redakteur Sven Döbler.

2. Echokammern und Hass im Netz
(detektor.fm, Charlotte Thielmann & Lars Feyen, Audio: 9:44 Minuten)
Bei “Fit for news” sprechen Charlotte Thielmann und Lars Feyen mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung über Auswege aus der Echokammer: “Wenn wir wissen wollen, was wirklich in der Welt passiert, sollten wir verschiedene Blickrichtungen einnehmen. Also nicht immer die Meinungen hören, die genau der eigenen entsprechen. Sondern Augen und Ohren aufmachen, hinhören und ungewohnte Ansichten kennenlernen. Kurz: Wir müssen raus aus unserer ‘Bubble’. Doch wie machen wir das?”

3. Künstliche Intelligenz in der Medien- und Kreativwirtschaft
(youtube.com, Svenja Hagenhoff, Video: 1:12:41 Stunden)
Svenja Hagenhoff ist Professorin für E-Publishing und Digitale Märkte an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Göttingen. Im Rahmen einer technisch-wissenschaftlichen Vortragsreihe spricht sie über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medien- und Kreativwirtschaft: Für welche Tätigkeiten eignet sich KI? Und wo liegen ihre Grenzen?

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4. Podcasts zwischen KI und Kreativität
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 26:27 Minuten)
Bei “Läuft”, dem Podcast von epd medien und dem Grimme-Institut, ist der Podcast-Experte Christian Conradi zu Gast. Alexander Matzkeit spricht mit ihm über Trends in der Podcast-Branche, die Rolle von KI, die Stimmung auf der Spotify-Konferenz “All Ears” und die Zukunft von Podcasts in einem zunehmend kommerziellen Umfeld.

5. Hajo Schumacher erinnert sich
(open.spotify.com, Ubin Eoh & Christoph Amend, Audio: 1:03:54 Stunden)
Jede Woche fragen Ubin Eoh und Christoph Amend in ihrem “Zeit”-Podcast einen Gast “Und was machst du am Wochenende?” Diesmal ist Buchautor, Moderator, Podcaster und Kolumnist Hajo Schumacher zu Gast. In dem Gespräch geht es um so unterschiedliche Themen wie Schumachers journalistische Anfänge vor 45 Jahren in Münster, seine Zeit beim “Spiegel”, seine damalige zweite Identität als Laufkolumnist Achim Achilles, Kickboxen und das Bepflanzen von Hochbeeten.

6. So spielen Staat und Medien mit unserer Gesundheit
(zdf.de, Jan Böhmermann, Video: 28:49 Minuten)
Im “ZDF Magazin Royale” setzt sich Jan Böhmermann auf satirische Weise mit den in manchen Medien so beliebten Gesundheitstipps auseinander: “Medien sind voll mit Tipps wie ‘So lüften Sie richtig’ und ‘Warum Stoßlüften wichtig ist’. Dabei liegt die Wahrheit auf dem Fensterbrett: Zugluft macht krank. Wir stellen die Frage, die hier angebracht scheint: Cui Bono? Wem nützt der ewige Lüftungswahn?”

Alte Fehler, Böhmermann siegt gegen Spielerberater, DuMont

1. Sollte man die AfD in TV-Talkshows einladen? “Bitte nicht!”
(mediummagazin.de, Tanjev Schultz)
Caren Miosga hatte gestern in ihrer ARD-Talksendung unter anderem Tino Chrupalla, Bundessprecher der AfD und Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion, zu Gast. Bereits zuvor hatte Tanjev Schultz Miosgas Ankündigung, auch AfD-Politikerinnen und -Politiker einladen zu wollen, kritisch kommentiert: “Wieder und wieder ist in Redaktionen über den Umgang mit der AfD diskutiert worden, und nun geht in diesem Wahljahr alles von vorne los. Die Chance, alte Fehler noch einmal zu begehen, möchte auch Caren Miosga ergreifen. Bitte nicht. Warum glauben Journalistinnen und Journalisten, sie müssen AfD-Leute einladen, da diese nun einmal so populär sind? Nichts müssen sie.”

2. Böhmermann siegt vor Gericht gegen Spielerberater Roger Wittmann
(spiegel.de)
Der Fußballspielerberater Roger Wittmann hat nach “Spiegel”-Informationen erfolglos gegen Jan Böhmermann und dessen Produktionsfirma geklagt. Es ging dabei um eine “ZDF-Magazin-Royale”-Sendung, die unter anderem Wittmanns Geschäftspraktiken als Spielerberater thematisierte (“Miese Maschen, mega Millionen: Die Player hinter den Spielern”, Video: 23:25 Minuten). Das Urteil sei jedoch noch nicht rechtskräftig: “Wittmann und seine Firmen könnten unter Umständen ein Hauptsacheverfahren anstreben und die Causa bis zum Bundesgerichtshof tragen.”

3. SZ-Vize Föderl-Schmid: Inspiriert von taz und “Spiegel”
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Nach Plagiatsvorwürfen hat die Universität Salzburg die Doktorarbeit der stellvertretenden Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, Alexandra Föderl-Schmid, geprüft und für gültig erklärt. Die Vorwürfe zur Doktorarbeit scheinen damit erledigt. Nun verlagere sich die Plagiatsdebatte wieder auf Föderl-Schmids journalistische Arbeit, schreibt “FAZ”-Autor und Jurist Jochen Zenthöfer. Er erklärt den Fall und ordnet ihn kommentierend ein.

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4. Gegen prekäre Arbeitsbedingungen
(taz.de, Wilfried Urbe)
Dass das Image des altehrwürdigen Verlagshauses DuMont bröckele, liege vor allem an dessen Umgang mit den Mitarbeitenden, schreibt Wilfried Urbe in der “taz”. Probleme wie sinkende Auflagen und steigende Produktionskosten würden dem Unternehmen zu schaffen machen, aber die Art und Weise, wie das Management mit diesen Herausforderungen umgehe, habe für Unmut gesorgt. Ein Großteil der rund 560 Beschäftigten und der bis zu 280 Leiharbeiter befinde sich laut Betriebsratsangaben in prekären Arbeitsverhältnissen, berichtet Urbe.

5. Das TikTok-Ultimatum ist traurig, aber konsequent
(zeit.de, Götz Hamann)
Götz Hamann kommentiert bei “Zeit Online” das sich abzeichnende TikTok-Verbot in den USA: “Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass die Zeit eines freien offenen Internets vergangen ist, dann wäre dieser Entschluss des Repräsentantenhauses ein solcher. Im digitalen Raum bilden sich zunehmend die geopolitischen Machtverhältnisse und Spannungen ab. Das ist traurig, ernüchternd – und die Realität.”

6. “Einblick in unermessliches Leid”
(tagesschau.de)
Das Bild einer trauernden Palästinenserin mit einem toten Kind im Arm wurde von der Jury des renommierten Wettbewerbes World Press Photo als bestes Pressefoto des Jahres ausgezeichnet. Der Palästinenser Mohammed Salem habe das Foto für die Nachrichtenagentur Reuters am 17. Oktober 2023 aufgenommen. Die Jury habe in diesem Zusammenhang von einem ergreifenden “Einblick in unermessliches Leid” gesprochen. Insgesamt sind 33 Fotografen und Fotografinnen ausgezeichnet worden, deren Bilder in einer Ausstellung gezeigt werden, die in mehr als 60 Ländern weltweit zu sehen sein soll.

KW 16/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Warum legt man es als Journalist darauf an, angeklagt zu werden?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 18:17 Minuten)
Die Transparenzplattform “FragDenStaat” ist wegen der Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten aus einem laufenden Strafverfahren in eine Auseinandersetzung mit der Berliner Staatsanwaltschaft geraten – ganz bewusst und gewollt, um auf die problematischen Folgen des Paragrafen 353d des Strafgesetzbuches für die Pressefreiheit aufmerksam zu machen. Wie erwartet, ermittelt die Staatsanwaltschaft nun gegen Projektleiter Arne Semsrott wegen der Veröffentlichung amtlicher Dokumente, auch wenn dies mit Einwilligung der Betroffenen und Schwärzung personenbezogener Daten geschehen ist. Holger Klein sprach mit Semsrott über den Fall: Was erhofft er sich von dem Prozess? Was, wenn er verurteilt wird? Und ist die rechtliche Lage in anderen Ländern in Europa besser?

2. Immer noch zu viele Klischees: Sinti und Roma in den Medien
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura, Audio: 30:34 Minuten)
“Die Geschichte der Volksgruppe der Sinti und Roma ist ein jahrhundertelanger Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Noch heute wirken Klischees über sie in der medialen Berichterstattung fort. Was können Journalisten dagegen tun?” Darüber spricht Nadia Zaboura mit der österreichischen Journalistin, Aktivistin und Künstlerin Gilda-Nancy Horvath.

3. Kann KI den Lokaljournalismus retten?
(youtube.com, Jan Kaufhold, Video: 41:34 Minuten)
Wie jedes Jahr wurden bei den Medientagen Mitteldeutschland interessante Themen rund um Medien diskutiert; die Gespräche wurden auf Youtube veröffentlicht. Dort gibt es auch Aufzeichnungen der Livestreams der kompletten Konferenztage. Im oben verlinkten Talk diskutieren Mika Beuster (Deutscher Journalisten-Verband), Jan Hollitzer (“Thüringer Allgemeine”) und Marie Todeskino (Ippen Media) über Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI) im Lokaljournalismus: Retter oder Jobkiller?

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4. Wie kann ich KI zur Informationsgewinnung nutzen?
(detektor.fm, Charlotte Thielmann & Lars Feyen, Audio: 24:15 Minuten)
Im Podcast “Fit for news” sprechen Charlotte Thielmann und Lars Feyen mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung über KI-gestützte Recherche- und Schreibhilfen. Sie beleuchten dabei auch, wie die Tools funktionieren und worauf man unbedingt achten sollte.

5. Zwischen unbegrenzter Kreativität und Existenzangst – generative KI in Musik und Medien
(thisismedianow.podigee.io, Lukas Schöne, Audio: 26:31 Minuten)
Um die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz auf die Musik- und Radiobranche dreht sich die aktuelle Folge von “This is Media Now”, dem Podcast der Medientage München: Wie steht es um die KI-Technologie RadioGPT? Was sind die nächsten Schritte im Zusammenspiel von KI und Audio? Und wie sehen die Folgen von generativer KI für die Musikindustrie aus?

6. Transparenz und Verhaberung
(share.transistor.fm, Luis Paulitsch, Audio: 47:12 Minuten)
Im Podcast “Über.Medien.Ethik”, einer Kooperation des österreichischen Presserats und dem Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien, geht es um Transparenz und die “Verhaberung” der Medien in Österreich: Wo fehlt es an entsprechender Transparenz? Welche medienpolitischen Maßnahmen wären notwendig? Und was sagt die Medienethik zum Thema “Verhaberung”?

Doktortitel bleibt, Kampf der Studios, Top Ten der vergessenen Nachrichten

1. Welchen Einfluss haben prorussische Propagandaportale?
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, 6:55 Minuten)
Der AfD-Europakandidat Petr Bystron soll Geld von einem prorussischen Internetportal erhalten haben, so ein aktueller Vorwurf gegen ihn. Es soll sogar Audioaufnahmen geben, die den Vorgang belegen. Bystron dementiert die Annahme von Zahlungen aus Russland. Bei dem Portal soll es sich um “Voice of Europe” handeln. Anh Tran hat den freien Investigativjournalisten Vojtěch Berger gefragt, was es mit dieser Internetplattform auf sich hat.

2. Universität Salzburg bestätigt Doktortitel für Journalistin Föderl-Schmid
(derstandard.at)
Wie der österreichische “Standard” meldet, hat die Universität Salzburg die Doktorarbeit der stellvertretenden Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, Alexandra Föderl-Schmid, untersucht und “kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten” festgestellt. Zuvor hatte ein “Plagiatsjäger”, der einen Auftrag der rechtspopulistischen Website “Nius” erhalten hatte, nach eigener Aussage das Gegenteil herausgefunden. Für die Hintergründe des Falls hier noch einmal ein Lesetipp aus dem Februar: Die Chronologie einer Hetzjagd auf Alexandra Föderl-Schmid (derstandard.at, Jan Michael Marchart & Katharina Mittelstaedt & Jonas Vogt).

3. Kampf der Produktionsstudios
(taz.de, Wilfried Urbe)
Private TV-Produktionsstudios in Deutschland wie die MMC- und die EMG-Studios beklagen einen aus ihrer Sicht unfairen Wettbewerb durch Tochtergesellschaften der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Diese könnten Produktionsaufträge durch niedrigere Angebote aufgrund von Querfinanzierungen gewinnen. Wilfried Urbe erläutert den Konflikt.

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4. Top Ten der Vergessenen Nachrichten 2024
(derblindefleck.de)
Was sind die zehn “Vergessenen Nachrichten 2024”? Welche Themen sind in der medialen Berichterstattung untergegangen oder gar nicht erst aufgetaucht? Die “Initiative Nachrichtenaufklärung” veröffentlicht jedes Jahr eine Top-Ten-Liste. Auf der Website werden alle zehn Themen mit einer Begründung vorgestellt. Diesmal auf Platz eins: “Phytosanierung: Wenn Pflanzen Schwermetalle abbauen”.

5. Google verstößt gegen deutschen Medienstaatsvertrag
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier schreibt bei “DWDL” über einen aktuellen Verstoß von Google gegen den deutschen Medienstaatsvertrag, den die Kommission für Zulassung und Aufsicht festgestellt habe. Der Vorwurf bestehe darin, dass Google einem kleinen Verlag keinen Zugang zum Google News Showcase gewährt habe, was aufgrund der Reichweitenbeschränkung als unfair angesehen werde.

6. Stefan Raab Comeback: Was steckt wirklich dahinter?
(youtube.com, Torben Platzer, Video: 23:59 Minuten)
In den vergangenen Tagen hat Stefan Raab mit mehreren Instagram-Beiträgen für große Aufregung und Spekulationen gesorgt. Youtuber Torben Platzer sortiert die bisher bekannten Fakten und Gerüchte rund um Raabs mögliches Comeback. Dabei geht es auch um die Fragen, ob Raabs angekündigte Kampf mit Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich tatsächlich stattfinden wird, und wie die Rolle des “Anzeigenhauptmeisters” Niclas M. einzuschätzen ist.

Gescheiterte Beschwerden, Gewalt im Lokalen, Geschichte des Metaverse

1. Vos­gerau schei­tert gegen Cor­rectiv vor OLG Ham­burg
(lto.de, Felix W. Zimmermann)
Das Oberlandesgericht Hamburg hat die Beschwerden des Staatsrechtlers Ulrich Vosgerau und eines weiteren Teilnehmers eines rechten Treffens in Potsdam gegen den “Correctiv”-Bericht “Geheimplan gegen Deutschland” abgewiesen. Felix W. Zimmermann fasst zusammen, warum das Gericht in der Berichterstattung keine Rechtsverletzung sah und wie die Auseinandersetzung insgesamt zu bewerten ist.

2. “Wir wussten, dass es politisch höchst brisant wird”
(journalist.de, Jan Freitag)
Für den “journalist” sprach Jan Freitag mit den “Correctiv”-Spitzen Anette Dowideit und Justus von Daniels über die Folgen der “Geheimplan”-Recherche. Dabei geht es auch um die Gerichtsverfahren, die einzelne Teilnehmer des Treffens angestrengt haben. Justus von Daniels kommentiert: “Wir sehen hier auch einen Trend, Gerichtsverfahren als PR-Mittel zu nutzen, um in der Öffentlichkeit Zweifel zu säen, egal wie das Verfahren ausgeht.”

3. Gewalterfahrung im Lokaljournalismus
(verdi.de, Claudia Krieg)
Bei “M”, dem Medienmagazin der Gewerkschaft Verdi, berichtet der Journalist Fabian Klaus über seine Erfahrungen mit Gewalt und Bedrohungen durch Rechtsextreme bei der Berichterstattung über AfD-Demonstrationen und rechtsextreme Veranstaltungen in Thüringen. Klaus plädiert für eine stärkere Sensibilisierung der Redaktionen für die damit verbundenen Probleme: “Umgang mit Gewalt oder Gewalterfahrung fängt ja nicht erst bei Kriegsberichterstattung an.”

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4. Der Journalismus braucht neue Modelle
(fr.de, Tanjev Schultz)
Der Journalistikprofessor Tanjev Schultz setzt sich in der “Frankfurter Rundschau” leidenschaftlich für die Pressefreiheit ein: “In Zeiten, in denen Donald Trump seriöse Journalistinnen und Journalisten in den USA als ‘Feinde des Volkes’ beschimpft, muss das demokratische Dösen enden. In Zeiten, in denen nicht wenige Menschen die großen Zeitungen und Sender in Deutschland als ‘Lügenpresse’ diffamieren, ist es nötig, aufzuwachen und die Unabhängigkeit der Medien zu sichern.” Schultz mahnt: “Wer die Vierte Gewalt schleifen lässt, steht bald ganz ohne Gewaltenteilung da.”

5. Domradio nach Ankündigung von Woelkis Bistum “besorgt”
(t-online.de)
Das Kölner Erzbistum habe “Strukturveränderungen” beim Domradio angekündigt. Beim Beirat des kircheneigenen Radiosenders stoße der geplante Umbau auf Kritik: “Der Beirat stellt die Frage, welche Vorteile aus der angeregten ‘Neustrukturierung’ gezogen werden sollen, und dringt auf weitere Beratung und Beteiligung in den verantwortlichen Gremien.”

6. Die Geschichte des Metaverse
(metacheles.de, Sascha Pallenberg)
“Die Geschichte des Metaverse oder woher stammen eigentlich Begriffe wie ‘Virtual Reality’, ‘Augmented Reality’, Omniverse und Co.?” Diesen Fragen geht Sascha Pallenberg in einem bunten Medienmix nach: In einer Chronologie der Ereignisse hat er einige spannende Youtube-Beiträge zum Thema zusammengestellt. Und im “MeTacheles”-Podcast geht es noch einmal per Audio um die “fast 100-jährige Historie der virtuellen Welt” (42:00 Minuten).

7. Söder auf China-Reise
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 3:51)
Zusätzlicher Link, weil in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator die Social-Media-Inszenierung der China-Reise des bayerischen Ministerpräsidenten: “Eines muss man Markus Söder lassen: Er ist weltweit der erste Influencer, der im Nebenberuf Ministerpräsident ist.”

KW 12/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Noch mindestens 20 Jahre bis zum Ruhestand
(share.transistor.fm, Marcel Weiß, Audio: 1:00:28 Stunden)
“Vor etwa 20 Jahren habe ich netzpolitik.org gegründet, weil ich leidenschaftlich daran glaube, dass eine bessere digitale Welt möglich ist und wir dafür kämpfen müssen.” So leitete Markus Beckedahl vor wenigen Tagen seinen Abschiedstext auf netzpolitik.org ein, in dem er skizziert, was er in den nächsten 20 Jahren machen will. Marcel Weiß hat Beckedahl zu einem kleinen Rückblick in seinen Podcast eingeladen: “Die Themen reichen von den Anfängen und der heutigen Aufstellung und Finanzierung von netzpolitik.org über einen gemeinsamen persönlichen Rückblick auf die Debatten der Nuller und Zehner Jahre zum Urheberrecht oder Leistungsschutzrecht bis hin zum ‘Landesverrat’.”

2. Politikjournalist Hans Jessen
(youtube.com, Tilo Jung, Video: 3:44:35 Stunden)
Mit dem Politikjournalisten Hans Jessen ist bei “Jung & Naiv” ein Mann zu Gast, der aus dem Format von Tilo Jung nicht mehr wegzudenken ist. Der 75-jährige Jessen kann auf eine bewegte Medienkarriere von 1977 bis 2014 zurückblicken. Seit 2015 arbeitet er wieder als freier Journalist, unter anderem für “Jung & Naiv”. Ein hörenswertes Gespräch mit einem Mann, der viel Kluges zu sagen hat, stets um Ausgewogenheit bemüht ist und dafür (auch in den Kommentaren des Videos) zu Recht gefeiert wird.

3. Prof. Till Krause über Podcasts und den Journalismus der Zukunft
(youtube.com, Christian Jakubetz, Video: 40:51 Minuten)
Wie funktioniert Storytelling in und mit Podcasts? Und was sollten Journalistinnen und Journalisten in Zukunft alles können? Darüber spricht Christian Jakubetz mit Till Krause, heute Professor an der Hochschule Landshut und früher Redakteur beim “SZ Magazin”, in der neuen Folge von “Satzzeichen”.

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4. Martin Fehrensen vom Social Media Watchblog im MeTacheles-Talk!
(metacheles.de, Sascha Pallenberg, Audio: 57:29 Minuten)
In seinem Podcast “MeTacheles” begrüßt Sascha Pallenberg mit Martin Fehrensen den Gründer des Newsletters “Social Media Watchblog”, den dieser zusammen mit Simon Hurtz betreibt. Mittlerweile über 5.000 zahlende Abonnentinnen und Abonnenten lassen sich von den beiden regelmäßig mit Hintergrundinformationen und Einschätzungen zu Social Media versorgen. Wie kam es dazu? Und wo liegen die Herausforderungen?

5. Vielfältiges Selbstverständnis: Sind Medien die Lösung oder das Problem?
(sueddeutsche.de, Nils Minkmar, Audio: 36:24 Minuten)
Im Medienpodcast “quoted” spricht Nils Minkmar mit dem Journalisten und Autor Stephan Anpalagan über Medien und das “Selbstverständnis der Vielfaltsgesellschaft”: “Wie müsste eine Berichterstattung aussehen, die unaufgeregt die Selbstverständlichkeit des Einwanderungslandes Deutschland abbildet? Und warum ist das im Jahr 2024 überhaupt noch eine Frage, obwohl ein Großteil der Journalistinnen und Journalisten dem Thema Vielfalt offen gegenübersteht?”

6. “Lügenpresse”: Fake News im 17. Jahrhundert
(deutschlandfunknova.de, Sibylle Salewski, Audio: 53:38 Minuten)
Der Historiker und Kommunikationswissenschaftler Daniel Bellingradt spricht in seinem von Deutschlandfunk Nova übertragenen Vortrag über “Fake News im 17. Jahrhundert”: Bereits während des Dreißigjährigen Krieges sei über die Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit von Nachrichten diskutiert worden. Die damals verbreiteten Flugblätter würden in weiten Teilen verblüffend der heutigen Diskussion um “Fake News” und “Lügenpresse” ähneln.

Rechte abgeben, In den Esstisch beißen, Raiffeisen-Show im “Kurier”

1. Mehr Rechte abgeben – weniger Geld bekommen
(bjv.de, Benedikt Frank)
Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) kritisiert den Umgang der Mediengruppe Pressedruck, insbesondere der “Augsburger Allgemeinen”, mit freien Journalistinnen und Journalisten. Diesen sei jüngst eine neue Vereinbarung zur Unterschrift vorgelegt worden, die dem Verlag weitreichende Rechte an den Werken der Freien einräumt, ohne dass es dafür eine entsprechende Gegenleistung gebe. BJV-Vorstandsmitglied Anne Webert kommentiert: “Ein fairer Umgang mit den Freien, die erheblich zur journalistischen Qualität der Augsburger Allgemeinen beitragen, sieht anders aus.”

2. In den Esstisch beißen
(open.spotify.com, Gavin Karlmeier, Audio: 1:04:23 Stunden)
Im Social-Media-Podcast “Haken dran” spricht Gavin Karlmeier mit seinem Gast Dominik Hammes über das Interview mit Elon Musk, das den Interviewer den Job gekostet hat. Ursprünglich wollte Musk den ehemaligen CNN-Moderator Don Lemon für X/Twitter gewinnen; das Interview sollte der hoffnungsvolle Startschuss für eine Zusammenarbeit sein. Doch schon während des Gesprächs konnte man beobachten, wie der interviewte Musk immer unfreundlicher und gereizter reagierte. Don Lemon hat die Aufzeichnung inzwischen auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht (Video: 1:06:57 Stunden).

3. Die Raiffeisen-Show im Kurier
(kobuk.at, Andrea Gutschi)
“Seit über dreißig Jahren befindet sich der Kurier im Mehrheitsbesitz der Raiffeisen-Gruppe. Das ist heikel, denn wie alle großen Banken, ist auch Raiffeisen regelmäßig Gegenstand der Berichterstattung. Wie aber läuft das, wenn eine Zeitung über ihren Eigentümer berichtet?” Dieser Frage ist das österreichische Medienwatchblog “Kobuk” nachgegangen und hat dazu die Raiffeisen-Berichterstattung der vergangenen drei Jahre gesichtet und ausgewertet.

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4. Maschinen machen Programm: Wie KI die Radiowelt verändert.
(turi2.de, Anne-Nikolin Hagemann)
Bei “turi2” geht es um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Radiowelt. Anhand von vier Beispielen zeigt Anne-Nikolin Hagemann, wie KI Aufgaben in der Radioproduktion oder -moderation übernimmt. Der Artikel lässt die Verantwortlichen zu Wort kommen und beleuchtet sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, die die neue Technologie für das Medium Radio mit sich bringt.

5. Klimakrise verändert die Rolle des Journalismus
(verdi.de, Bärbel Röben)
Auf der Jahrestagung des Netzwerks Medienethik ging es um “Nachhaltigkeit in der Medienkommunikation”. Bärbel Röben war dabei und fasst für das Medienmagazin der Gewerkschaft Verdi die Inhalte und Ergebnisse von drei Panels zusammen: “Einig waren sich alle, dass journalistisch-handwerkliche Standards auch bei einer stärkeren Werteorientierung hin zu einem nachhaltigen Handeln wichtig sind.”

6. “Ganz untergehen wird der Musikjournalismus nicht”
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Im Interview mit dem “Fachjournalist” spricht der freie Musikjournalist Olaf Neumann über seinen Werdegang, seine Erfahrungen mit und seine Ansichten zum Musikjournalismus. Er erzählt von seiner persönlichen Beziehung zur Musik, von seiner Entwicklung vom Herausgeber eines Musikmagazins “im punkigen Do-it-yourself-Style” zum etablierten Journalisten mit einem breiten Netzwerk in der Musikbranche. Und er bespricht die Bedeutung von kritischem Musikjournalismus in einer sich digital wandelnden Medienlandschaft.



7. Bayern verbietet Gendern
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:11 Minuten)
Zusätzlicher Link, weil in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator das bayerische Genderverbot an Schulen, Hochschulen und Behörden: “Wo kommen wir hin, wenn jedes Bundesland einzelne Aspekte der deutschen Sprache verbietet? Wie absurd wäre es, wenn Mecklenburg-Vorpommern ab sofort Anglizismen verbieten, Rheinland-Pfalz das Semikolon abschaffen würde oder Hessen das Wort ‘cringe’ verbietet, weil es ihm, nun ja, zu cringe ist. Und wie soll das alles durchgesetzt werden?”

KW 11/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Gegen das Schweigen – Machtmissbrauch bei Theater und Film
(ardmediathek.de, Kira Gantner & Zita Zenterling, Video: 59:48 Minuten)
Die ARD-Dokumentation zeigt eine Schattenseite der Film- und Theaterbranche, in der es immer wieder zu Machtmissbrauch, Beleidigungen, Demütigungen, Gewalt und sexuellen Übergriffen komme. Die Autorinnen haben in dreijähriger Recherche mit über 200 Film- und Theaterschaffenden gesprochen und untersuchen die Verantwortung der Täter sowie die Rolle von Geldgebern, Produktionsfirmen, Sendern und Publikum.

2. Verkulten Medien die RAF immer noch?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 27:14 Minuten)
Die Verhaftung des RAF-Mitglieds Daniela Klette hat der eigentlich längst aufgelösten terroristischen Vereinigung erneut große mediale Aufmerksamkeit beschert. Redaktionen berichten ausführlich und mit Details wie der Wohnungseinrichtung Klettes. Die Historikerin Petra Terhoeven kritisiert diese Art der Berichterstattung und mahnt zu medialer Zurückhaltung, um eine Heroisierung der Täter und Täterinnen, eine Verharmlosung der Taten und eine Vernachlässigung der Opferperspektive zu vermeiden.

3. Auf die Gefahr hin, cringe zu sein
(spiegel.de, Marius Mestermann, Audio: 31:45 Minuten)
Die AfD habe es geschafft, in Social-Media-Kanälen zu dominieren, nun würden andere Parteien mit einer Art Gegenoffensive nachziehen wollen. Angesichts der bevorstehenden Europa- und Landtagswahlen scheint dies aus ihrer Sicht auch dringender denn je. Wie das gelingen könnte, und was den AfD-Erfolg auf TikTok ausmacht, darüber hat Marius Mestermann mit seinem “Spiegel”-Kollegen Jonas Schaible gesprochen.

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4. Woher weiß ich, was los ist?
(detektor.fm, Charlotte Thielmann & Lars Feyen, Audio: 19:25 Minuten)
In der aktuellen Folge von “Fit for news” sprechen Charlotte Thielmann und Lars Feyen mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung über den richtigen Umgang mit Quellen und die wichtige Frage, wie man wahre Nachrichten erkennen und Desinformation vermeiden kann.

5. Das ganze Gespräch: Raphael Thelen
(share.transistor.fm, Luis Paulitsch, Audio: 34:52 Minuten)
Vor Kurzem haben wir in den Wochenend-“6-vor-9” einen Podcast über Klimajournalismus und Aktivismus empfohlen, in dem Luis Paulitsch mit dem Klimaaktivisten und ehemaligen Journalisten Raphael Thelen, der Journalistin Rosemarie Schwaiger und Sandra Walder von der Austria Presse Agentur gesprochen hat. “Über.Medien.Ethik”, eine Kooperation des österreichischen Presserats und dem Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien, hat nun das Gespräch mit Thelen in voller Länge veröffentlicht.

6. Peter Lustig war KEIN Kinderhasser
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 12:53 Minuten)
Auch wenn es einige Medien immer wieder behaupten: Peter Lustig, der 2016 verstorbene Hauptdarsteller der ZDF-Kinderserie “Löwenzahn”, war kein Kinderhasser. Zu diesem Ergebnis kam Mats Schönauer bereits in seinem nach wie vor lesenswerten Beitrag hier im BILDblog. Jetzt hat Schönauer mit dem Journalisten Kai Biermann gesprochen, der einst ein Interview mit Lustig geführt hatte, aus dem die “Bild”-Medien die Kinderhasser-Lüge strickten. Entstanden ist ein sehenswertes Video zu dem Fall.

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