Suchergebnisse für ‘spiegel online’

Scheckbuchjournalismus, Storytelling, Krisenreporter

1. Geldwerter Vorteil
(sueddeutsche.de, Hans Leyendecker)
Für das Abkommen zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP) hatte Wikileaks bereits ein “Kopfgeld” ausgesetzt: 100.000 Euro für vertrauliche Dokumente. Jetzt wiederholt die Plattform das Spiel für das hierzulande so kontrovers diskutierte Freihandelsabkommen TTIP. Hans Leyendecker erinnert das “an den alten Scheckbuchjournalismus, den es bei Magazinen wie Spiegel, Stern und Focus gegeben hat.”

2. Gefilterte Berichterstattung
(cicero.de, Petra Sorge)
Petra Sorge wundert sich darüber, dass kaum über den Dokumentarfilm „Ungefiltert eingeatmet“ berichtet wird, obwohl er ein “gravierendes Problem in Flugzeugen” beleuchte: Nämlich den Umgang mit giftigen Gasen an Bord. Weil Presse und Luftfahrtindustrie den Filmemacher Tim van Beveren für einseitig halten, stellt Sorge die Frage, ob der “Luftfahrt Presse-Club” ein Interesse daran hat, das Thema zu vertuschen. “Eine deutliche Trennung von Journalisten und Pressesprechern gibt es beim LPC jedenfalls nicht.”

3. Krieg im Kopf
(message-online.com)
“Wie Krisenreporter mit traumatischen Erlebnissen umgehen” — erzählen im Interview die Reporter Christoph Maria Fröhder und Wolfgang Bauer.

4. How To’s
(storybench.org)
Eine Sammlung von Storytelling-Tools und -Tutorials der Northeastern University’s School of Journalism. Hier erfährt man zum Beispiel, wie man Daten organisieren und visualisieren kann, wie man mit Programmen wie Plotly oder Python umgeht — oder wie man einen Star-Wars-Lego-Stopmotion-Film dreht.

5. Bad comments are a system failure
(medium.com, Jessamyn West)
Popular Science, Bloomberg Business, Reuters, Mic, The Week, re/code, The Verge, The Daily Dot – das ist eine Auswahl der Online-Medien, die ihre Kommentarfunktion abgeschaltet haben. Auch deutsche Medien klagen oft über Trolle und wüste Hetze in den Kommentarspalten. Doch die Leser stumm zu schalten sei keine angemessene Reaktion, findet Jessamyn West. Diskussionskultur stelle sich nicht von selbst ein, Medien müssten sich aktiv darum kümmern. Das erfordere viel Arbeit, sei aber eine wichtige Aufgabe für Journalisten. Diese These vertritt zum Beispiel auch “Zeit Online”-Chef Jochen Wegner, hier in einem Interview mit dem “Standard” von Anfang des Jahres.

6. Neues vom Bilddetail-Einkringelungsbeauftragten
(noemix.twoday.net)

Drohung gegen Blogger, PR bei Youtube, Troll-Nähkästchen

1. Eine Kapitulationserklärung
(tagesspiegel.de, Heinrich Schmitz)
Heinrich Schmitz bloggt seit Jahren über politische Themen, doch seit er und seine Familie massiv von Rechten bedroht wurden, gibt er nun auf. In seiner Erklärung fragt er: “Kann der Wunsch, der Gesellschaft zu dienen wirklich wichtiger sein, als die Pflicht, die Familie vor Angriffen zu schützen? Ja, das hätte ich vielleicht sogar zugunsten der Gesellschaft und damit zugunsten meiner geliebten Autorentätigkeit entschieden, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass ‘die Gesellschaft’ selbst irgendwie mitzieht und allen extremistischen Bestrebungen ein klares STOPP entgegensetzt. (…) Da passiert aber verhältnismäßig wenig bis gar nichts.” Siehe auch: Interview mit Heinrich Schmitz (spiegel.de).

2. How one journalist found hidden code in a Google report and turned it into a story
(onlinejournalismblog.com, Paul Bradshaw, englisch)
Vergangenes Jahr hat der EuGH Google dazu verdonnert, das sogenannte Recht auf Vergessenwerden umzusetzen und unter bestimmten Voraussetzungen Links aus den Suchergebnissen zu entfernen. Seitdem veröffentlicht Google regelmäßig einen Transparenz-Report und teilt mit, wie es mit den Löschanträgen umgeht. Normalerweise finden sich darin nur allgemeine Daten, etwa die Gesamtzahl der Anträge und der Prozentsatz der entfernten Links. Die Guardian-Journalistin Sylvia Tippmann hat im Quellcode der Seite jedoch versteckte, deutlich detailliertere Informationen entdeckt – und daraus eine große Geschichte gemacht. Jetzt erklärt sie, wie sie dabei vorgegangen ist.

3. Die vermeintliche Wahrheit
(message-online.com, Julia Dziuba und Thilo Hopert)
Eigentlich wollte Julia Dzubia eine Glosse schreiben: “Studentin schaut sich eine Woche ausschließlich ‘RT International’ an und berichtet hierüber. Russland beziehungsweise Putin toll, Ukraine/Westen böse, haha.” Wenn es da nicht ein kleines Problem gegeben hätte: “Wirklich lustig ist es nicht.” Und so ist aus der geplanten Glosse ein nachdenkliches Stück über Propaganda, vermeintliche Objektivität und journalistische Deutungshoheit geworden. Thilo Hopert hat das Gleiche mit “Fox News” gemacht – und kommt zu diesem Ergebnis: “Wer FoxNews schaut, ist […] anders informiert -tendenziös, unausgewogen und überfrachtet mit der Angst und dem Patriotismus einer hochkonservativen Weltanschauung.

4. Push it: A look behind the scenes of a New York Times mobile alert
(niemanlab.org, Joseph Lichterman, englisch)
Was passiert alles im Hintergrund, bevor und während eine Redaktion eine “Push-Nachricht” rausjagt? Joseph Lichterman wirft einen Blick hinter die Kulissen großer US-Medien. Im ersten Teil der Serie erzählt Karron Skog, wie es bei der “New York Times” abläuft: “It’s been a process to train editors’ and reporters’ brains that this isn’t print. You can go back as many times as you want and add in extra grafs. But we’ve gotten pretty good at getting these three sentences out.”

5. Grauzone mit Abmahnrisiken
(lto.de, Jonas Kahl)
Jonas Kahl beobachtet, dass in Youtube-Videos zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung oftmals nur sehr halbherzig getrennt wird. Dadurch befänden sich die Macher in einer “rechtlichen Grauzone, in der es – noch – keine Abmahner, aber erhebliche Abmahnrisiken gibt.” Der Rechtsanwalt erklärt, welche Paragraphen für die Bestimmungen für Produktplatzierung oder Schleichwerbung am wichtigsten sind.

6. 10 Former Internet Trolls Explain Why They Quit Being Jerks
(kotaku.com, Patricia Hernandez, englisch)
Wer andere im Netz nervt oder sie sogar terrorisiert, kann ganz unterschiedliche Gründe für sein Verhalten haben. Patricia Hernandez hat zehn Trolle gefragt, warum sie irgendwann aufgegeben haben, Quälgeister zu sein. Vom Anime-Hasser über den Besserwisser bis zum Trolljäger: manche sind älter geworden, andere einsam – besser fühlen sie sich nun alle.

“Internetblogger”, Schleichwerbung, Afghanistan-Papiere

1. Unglaublich: SO macht “Focus Online” Stimmung gegen Flüchtlinge
(stefan-niggemeier.de, Stefan Niggemeier)
“Focus Online” auf Dumpfbacken-Klickfang: Anfang der Woche hat das Portal einen Artikel, in dem sachlich dargestellt wird, welche Ansprüche Flüchtlinge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz haben, bei Facebook mit dem Satz anmoderiert: “Unglaublich: DAS bekommt jeder Flüchtling monatlich!” “Rassistisches Clickbaiting” sei das, findet die “taz”-Journalistin Helke Ellersiek. Und Stefan Niggemeier schreibt: “Wenn es darum geht, aus Scheiße Klicks zu machen, macht ‘Focus Online’ so schnell keiner was vor”.

2. Echte und unechte Journalisten
(taz.de, Kai Schlieter)
Zynisch ausgedrückt: Bessere Öffentlichkeitsarbeit als die Bundesanwaltschaft hätte wohl keine PR-Agentur für netzpolitik.org leisten können. Seit ein paar Tagen tauchen die “Internetblogger” (s. Link 5) in jeder Nachrichtensendung auf, und sowohl Spenden als auch Klickzahlen steigen stetig. Doch wer sind die beiden vermeintlichen Landesverräter Markus Beckedahl und Andre Meister, wer arbeitet sonst noch bei Netzpolitik und wie reagiert das Team auf die Vorwürfe? Kai Schlieter portraitiert die Redakteure, die “stolz darauf [sind], Blogger zu sein, die journalistisch arbeiten.”

3. Urheberrecht an Lageberichten: WAZ nimmt Afghanistan-Papiere vom Netz
(irights.info, David Pachali)
Die WAZ hatte Ende 2012 Tausende interne Dokumente zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan veröffentlicht. Diese sogenannten “Afghanistan-Papiere” waren als Verschlusssache eingestuft, allerdings nur mit der niedrigsten Stufe (“Nur für den Dienstgebrauch”). Die Bundesregierung klagte gegen die Veröffentlichung und bekam im Juni vor dem Oberlandesgericht Köln recht. Da eine Zwangsvollstreckung drohte, hat die Funke Mediengruppe die Papiere nun kurzfristig von ihren Online-Portalen entfernt. Allerdings hat die nordrhein-westfälische Piratenfraktion die Website gespiegelt, dort sind die Dokumente weiterhin online. Im WAZ-Rechercheblog äußert sich der Online-Chefredakteur: “Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Veröffentlichung der Papiere rechtens war und ist.” Die Funke-Gruppe werde vor den BGH ziehen, um den Fall klären zu lassen – das allerdings könne “ein bis zwei Jahre dauern”, bis dahin würden die Papiere offline bleiben.

4. Die Champions League der Schleichwerbung
(opinion-club.com, Falk Heunemann)
Gestern und vorgestern zeigten das ZDF und ZDFinfo eines der vielen Fußball-Vorbereitungsturniere. Das fuchst Falk Heunemann. Denn die Veranstaltung sei ohne jeglichen sportlichen Wert gewesen, wodurch die TV-Übertragung des “Audi-Cups” nichts anderes gewesen sei als eine “insgesamt viereinhalbstündige Dauerwerbesendung”,”die Wok-WM des ZDF”: “Kaum eine Einstellung vergeht, in der nicht der Schriftzug des Autoherstellers zu sehen ist, der dieses ‘Turnier’ ausrichtet. Auf den Werbebanden im Stadion steht sein Name, rechts und links der Tore und natürlich auch auf allen Wänden, vor denen Trainer und Spieler interviewt werden. Die Eckfahnen sind damit bedruckt, die Leibchen der Ersatzspieler und die Kapitänsbinde von Manuel Neuer. Die Kameraleute fangen sogar regelmäßig Zuschauer mit Audi-Flaggen ein. Wahrscheinlich halten sie die für engagierte Fans.”

5. Hört auf mit “Internetblogs” und “Bloggern”!
(wdrblog.de, Dennis Horn)
WDR-Blogger Dennis Horn ärgert sich, dass derzeit mal wieder über den Unterschied zwischen Bloggern und Journalisten debattiert wird. “Zurzeit fühlt es sich an, als habe das Jahr 2005 angerufen und wolle seine Blogger-gegen-Journalisten-Diskussion zurück.” Horn fragt sich, warum man nicht einfach von den Machern von netzpolitik.org spricht – statt sich mit den anderen Bezeichnungen bemüht abgrenzen zu wollen. Genauso despektierlich würden Medien den Begriff “Internetblog” benutzen – statt nach einem passenderen Wort zu suchen.

6. Zum Schutz der Allgemeinheit: BILD darf nur noch verpixelt erscheinen
(eine-zeitung.net)

Liebesbrief an Julian Reichelt, Privatsphäre, Skurriles aus Japan

1. What a Man
(taz.de, Paul Wrusch)
“Weil die ‘Bild’ vom IS-Prozess ausgeschlossen wird, kämpft ihr Online-Chef für die Pressefreiheit — mutig, objektiv und sexy. Ein Liebesbrief” — von “taz”-Redakteur Paul Wrusch an Julian Reichelt.

2. Foto-Streit: BILD führt eine Auseinandersetzung für alle Medien
(ruhrbarone.de, Stefan Laurin)
Zum gleichen Fall findet Ruhrbaron Stefan Laurin: “Ebrahim H.B. ist kein sechzehnjähriger Schüler, der beim Klauen eines Fahrrades erwischt wurde und auch kein Hobby-Schwarzfahrer, der zum zehnten Mal vor Gericht steht. Ebrahim H.B. war Mitglied der gefährlichsten Terrororganisation der Welt und hat sich öffentlich im Fernsehen dazu bekannt. Wer sich so in der Öffentlichkeit exponiert, hat alleine damit sein Recht am eigenen Abbild abgegeben.” Auch von Prosieben erhält die “Bild”-Zeitung Zuspruch, die im Übrigen angekündigt hat, zur Not bis vors Bundesverfassungsgericht zu gehen.

3. Freiheit zwischen Gucklöchern und Scheinwerfern
(nzz.ch, Andreas Meili)
Wer einen Bewerber einstellt, der googelt davor, und wer ein Portrait schreiben will, kann in Medien-Datenbanken oder bei Wikipedia über die Person recherchieren. Mit Drohnen lassen sich Videoaufnahmen von eigentlich geschützten Orten anfertigen, und mit dem Smartphone in der Hosentasche kann man jederzeit in Sekundenschnelle Fotos schießen. Kurzum: Die Digitalisierung ist zumindest potenziell eine Gefahr für die Privatsphäre. Der Rechtsanwalt Andreas Meili klärt über die Rechtslage auf, gibt Tipps, wie man seine Persönlichkeitsrechte schützen kann und erklärt, welche Sonderregeln Journalisten beachten müssen.

4. Japan-Berichterstattung: “Die Redaktionen interessieren sich nur für Skurriles und Katastrophen”
(crowdspondent.de, Lisa Altmeier und Steffi Fetz)
Hinter Crowdspondent stecken die beiden Journalistinnen Lisa Altmeier und Steffi Fetz. Als Korrespondentinnen der Crowd haben sie sich nach Brasilien schicken lassen und sind durch Deutschland gereist. Jetzt sammeln sie für eine Reise nach Japan, woraufhin sich Fritz Schumann bei ihnen gemeldet hat. Er hat als Fotojournalist in Japan gearbeitet und mittlerweile drei Bücher über das Land veröffentlicht. Im Interview spricht er über Fettnäpfchen, gern gesehene Gastgeschenke und vor allem die deutsche Berichterstattung über Japan: “Oft kommen deutsche Korrespondenten nur für zwei Wochen nach Japan geflogen, weil irgendetwas Aktuelles passiert ist und sie kratzen mit ihren Geschichten dann leider nur an der Oberfläche.”

5. Super-Trick: Freiburgs kreativster Autofahrer parkt direkt an der Baustelle
(fudder.de, Alexander Schumacher und Daniel Laufer)
Ein parkendes Auto mitten in Freiburg, komplett umringt von rot-weißen Bauabsperrungen — für Bild.de ein klarer Fall: “Bauarbeiter buchten Falschparker ein”. Stimmt gar nicht, schreiben Alexander Schumacher und Daniel Laufer beim Portal “fudder”. Die beiden haben herausgefunden: Der Autobesitzer selbst ist Bauarbeiter und hat mithilfe der Absperrungen “eine sehr kreative Antwort auf den Parkplatzmangel in der Freiburger Innenstadt” gefunden.

6. Alles wird gut!
(jetzt.sueddeutsche.de, Friedemann Karig)
Krieg, Krankheiten, Katastrophen: Die Nachrichten sind voll von schrecklichen Ereignissen. Doch Max Roser, Ökonom am Institute for New Economic Thinking in Oxford, ist überzeugt davon, dass unsere Welt auf lange Sicht eigentlich immer besser wird. Ein Beispiel: “Jedes Jahr meinen die Leute in Umfragen, dass die Gewalt steigt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Menschheit war früher viel gewalttätiger.” Im Interview mit Friedemann Karig erklärt er sein Projekt “Our World in Data”.

Landesverrat, wundersamer Wagner, Rechts gegen Rechts

1. Verdacht des Landesverrat: Der Pressespiegel
(netzpolitik.org, Eric Beltermann)
Bei all den (medialen) Entwicklungen rund um den Vorwurf des Landesverrats gegen netzpolitik.org kann man schnell den Überblick verlieren. Eric Beltermann hat einen Pressespiegel zusammengestellt, der ständig aktualisiert wird. Eine “Chronik der Netzpolitik-Affäre” liefert John F. Nebel. Und das Rechercheteam um Hans Leyendecker und Georg Mascolo rekonstruiert, wer auf offizieller Ebene momentan alles nichts von den Ermittlungen gegen Markus Beckedahl und Andre Meister gewusst haben will, sehr wohl aber etwas gewusst haben dürfte. Rechtsanwalt Markus Kompa vermutet indes ganz andere Gründe für die Anzeige durch den Verfassungschutz.

2. Kurze Geschichte eines Unworts: Asylkritiker
(sprachlog.de, Anatol Stefanowitsch)
Bereits letzte Woche gab es eine Reihe von Texten, die vor verharmlosenden oder hetzenden Begriffen wie “Asylgegner”, “Asylanten”, “Wirtschaftsflüchtlinge” oder “Flüchtlingsstrom” warnten (6 vor 9 von Donnerstag: erster Link). Jetzt erklärt Anatol Stefanowitsch den Bedeutungswandel des Wortes “Asylkritiker”: Mitunter stand der Ausdruck auch für eine ablehnende Haltung gegenüber der restriktiven deutschen Gesetzgebung, meinte also eher “Asylpolitik-Kritik”. Erst in den letzten Jahren entdeckten rechte Parteien und Bewegungen den Begriff für sich und verwendeten ihn als Euphemismus für ausländerfeindliche Hetze — eine Deutung, die Medien und Politik oft einfach übernahmen.

3. Flüchtlinge aus der DDR: Zeltstadtbilder
(zebrabutter.net, Kathi Flau)
Bei Facebook tauchen derzeit Fotos von Zeltstädten auf, darauf zu sehen: DDR-Bürger, die in die Bundesrepublik flüchten wollen. Die Posts seien mit der Frage versehen, “ob Dresden, Freital und andere Hochburgen des Flüchtlingshasses die damalige Solidarität vergessen hätten”, schreibt Kathi Flau:

Die Bilder der Zeltstädte von 1989 und 2015, nebeneinander gestellt, suggerieren: Die sich links willkommen heißen lassen, das sind dieselben, die rechts rechts sind.

Doch das sei ein Trugschluss: “Wer damals in einer Zeltstadt aufgenommen worden ist, der schlägt heute nicht vor, die Zeltstadt von Dresden anzuzünden.”

4. “Klar ist das trivial“
(taz.de, Anne Fromm)
Vor einem Jahr startete Buzzfeed in Deutschland. Jetzt blickt die Chefredakteurin Juliane Leopold zurück und zieht eine ehrliche Bilanz: “Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich schon völlig zufrieden mit unserer Leistung bin.” Gleichzeitig verteidigt sie Buzzfeed gegen die oft vorgebrachte Kritik, das Portal biete Unterhaltung statt Journalismus und nimmt das Native-Advertising-Modell in Schutz: Mit optisch nicht vom Rest der Zeitung unterscheidbaren Verlagsbeilagen habe sie größere Probleme

5. Die wundersame Welt des Franz Josef Wagner
(sueddeutsche.de, Jana Stegemann)
Nach Wagners umstrittenen Kolumne über (Nicht-)Mütter hat Springers “Welt” den “Bild”-Chefkolumnisten vergangene Woche zum Interview gebeten. Jana Stegemann hat sich die (erwartungsgemäß wieder ziemlich bekloppten) Aussagen genauer angeschaut. Auch stern.de muss nach Lektüre des Interviews feststellen: “Es geht immer noch schlimmer”.

6. Rechts gegen Rechts in Bad Nenndorf (Der Film)
(youtube.com, Video, 4 min.)
Vorgestern sind Neonazis in einem “Trauermarsch” durch das niedersächsische Bad Nenndorf gezogen. Ähnlich wie im vergangenen Jahr in Wunsiedel wurde der Aufmarsch der Rechtsradikalen aber zum unfreiwilligen Spendenlauf: Für jede Minute unerwünschter Aufenthaltszeit in Bad Nenndorf spendeten Bürger und Unternehmen zehn Euro für die Entfernung von rechtsextremen Tattoos. Einen Bericht gibt’s auch im Störungsmelder-Blog von “Zeit Online”.

“Asylkritiker”, Ferrari-Werbung, mit 10 Franken durch die Schweiz

1. “Asylkritiker” oder “Rassist”? Die Suche nach den richtigen Worten
(sz-online.de, Julia Kilian)
Wenn man über die deutsche Flüchtlingsproblematik … Nein, da fängt es schon an: Wenn man über die deutsche Debatte über den Umgang mit Geflüchteten schreibt, ist es wichtig, seine Worte mit Bedacht zu wählen. Zuerst warnte David Hugendick vor dem Euphemismus “Asylkritiker”, daraufhin reagierte die dpa und kündigte an, künftig auf solche verharmlosenden Begriffe zu verzichten. Das veranlasste Julia Kilian, Sprachwissenschaftler zu Ausdrücken wie “Asylgegner”, “Asylanten” oder “Wirtschaftsflüchtlinge” zu befragen. Noch einen Schritt weiter geht Sascha Lobo, der fordert: “Nennt sie endlich Terroristen!”

2. Attacken gegen Flüchtlinge: Terror in Deutschland
(spiegel.de, Maximilian Popp)
Mehr als 200 Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte im ersten Halbjahr 2015 — und Politiker und Journalisten haben eine Mitverantwortung, meint Maximilian Popp. Er wirft etwa dem “Focus” vor, populistisch Stimmung gegen “falsche Flüchtlinge” zu machen, nimmt seinen Arbeitgeber aber nicht aus: “DER SPIEGEL hat in den Neunzigerjahren den Populismus, den er heute zu Recht beklagt, mit Titeln wie ‘Zu viele Ausländer?’ selbst befeuert.” Auch Kai Budler übt im Störungsmelder-Blog Medienkritik: “Und auch die Medien haben in den vergangenen 20 Jahren offenbar nichts gelernt, denn wieder einmal hantieren sie mit Angstmetaphern wie dem ‘Das Boot ist voll’-Bild.” Und Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke appelliert, den Ressentiments Fakten entgegenzusetzen und Menschen zu portraitieren, die sich für Flüchtlinge engagieren.

3. Talkshow-Kritik: Völlige Einseitigkeit und ein nationaler Wir-Diskurs
(heise.de, Marcus Klöckner)
Die Medienwissenschaftler Matthias Thiele und Rainer Vowe haben die zahlreichen Griechenland-Runden der politischen Talkshows im deutschen Fernsehen untersucht. Die Sendungen seien “vor allem von Polemiken, Ressentiments und einer arroganten Haltung gegenüber der neuen griechischen Regierung und den Griechen dominiert” gewesen, erzählt Thiele im Interview. Fast durchgehend sei “mit der symbolischen Frontstellung von ‘Wir’ versus ‘die Anderen'” operiert worden.

4. Wofür das “F” in “FAZ” steht
(stefan-niggemeier.de, Boris Rosenkranz)
Auf der Internetseite der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” erschien in dieser Woche ein Video, in dem ein “FAZ”-Redakteur den Formel-1-Piloten Sebastian Vettel interviewt. Dabei sitzen die beiden in einem Ferrari, machen eine Spritztour mit dem Ferrari, tragen Mützen von Ferrari, sprechen über Ferrari, und produziert wurde das Ganze — von Ferrari. Nach der Kritik von Boris Rosenkranz nahm faz.net den Werbeclip offline.

5. Chronistenpflicht, Chronistenkür
(wortvogel.de, Torsten Dewi)
Eigentlich wollte Torsten Dewi die alte, dicke “Chronik des 20. Jahrhunderts” in einer Bücherkiste vor dem eigenen Haus verschenken, machte sie dann aber doch zu seiner “Frühstücks/Badezimmer/Bett-Lektüre”:

Und tatsächlich: Das Buch hat auch im Zeitalter von Wikipedia und YouTube seine Existenzberechtigung. Weil es strikt chronologisch vorgeht, Entwicklungen nachvollziehbar macht, Kontext liefert. Information nicht punktuell und im luftleeren Raum, sondern als Bestandteil eines riesigen Puzzles aus Kultur, Politik, Natur und Wissenschaft.

Beim Blättern stößt Dewi beispielsweise auf eine ihm bisher unbekannte und völlig desaströse ARD-Fernsehshow zum Geburtstag des Automobils, die der damalige Daimler-Benz-Chef höchstpersönlich abbrechen ließ.

6. Die Grand Tour of Switzerland mit 10 Franken in 10 Tagen
(herrfischer.net, Tin Fischer)
Tin Fischer wurde zu einer Pressereise durch die Schweiz eingeladen, mit luxuriöser Unterkunft, einem eigenen Auto und “geballter Spitzenkulinarik”. Stattdessen erkundet der Journalist nun alleine die Strecke der Reise. Mit nur 10 Franken und der Hoffnung, auf hilfsbereite Menschen zu treffen.

Und noch ein anderes Journalisten-Projekt aus der Schweiz: Unser lieber Kollege und Ex-6-vor-9-Kurator Ronnie Grob will ebenfalls auf Tour gehen und für das Projekt “Nach Bern!” sechs Wochen lang den Schweizer Wahlkampf beobachten. Dafür sucht er noch finanzielle Unterstützung.

Florida-Rolf, Selbstinszenierung, Smoothies gegen Wagner

1. „Die ‘zweite Erde‘ die schon wieder mal keine zweite Erde ist!“
(scienceblogs.de, Florian Freistetter)
Die Nasa gab gestern die Entdeckung des „first near-Earth-size“ Planeten Kepler-452b bekannt. Es handele sich dabei „um eine sogenannte Supererde und keinen erdähnlichen Planeten“, schreibt Florian Freistetter, auch wenn Webseiten wie „Focus Online“ anderes berichten. Freistetter, der seit Jahren auf scienceblog.de Fälle von angeblichen Erd-Entdeckungen dokumentiert, sagt, dass die heutigen Teleskope noch nicht so weit seien:

Wir werden die zweite Erde schon noch finden. Wenn die Erde kein Einzelfall ist und dort draußen noch andere Himmelskörper mit entsprechenden Umweltbedingungen vorhanden sind, dann werden wir sie in den nächsten 20 Jahren entdecken. Aber jetzt geht das eben noch nicht.

2. „Ich will nicht immer alles als Risiko sehen”
(horizont.net, Roland Pimpl)
Soziale Netzwerke wie Facebook, aber auch Google, Apple oder Online-Kioske wie „Blendle“ besetzten weiter klassische Verlagsaufgaben. Stefan Plöchinger, Digital-Chef der „Süddeutschen Zeitung”, sieht in der Zusammenarbeit mit den neuen Vertrieblern journalistischer Inhalte „größere Chancen“. Doch die relevanteste Frage bleibt für ihn, „wie der Journalismus (…) – unabhängig, investigativ, tief und kenntnisreich – den digitalen Medienbruch überleben kann“.

3. „Warum unsere Gesellschaft die Armen verachtet“
(sebastian-doerfler.de, Sebastian, Audio, 58:29 Minuten)
„Florida-Rolf“, „Fetti“ oder „Assi“ – in einem „BR”-Radiofeature gehen Sebastian Dörfler und Julia Fritzsche der Frage nach, woher die Bilder vom „faulen Arbeitslosen” und „faulen Griechen” kommen. „Es ist eine kleine Ideologiekritik zum laufenden Sozialstaatsabbau geworden, mit allerhand Beispielen aus Funk, Fernsehen und Politik“, schreibt Dörfler in seinem Blog.

4. „Datenschutz? Ist mir doch egal!“
(eaid-berlin.de, Peter Schaar)
Peter Schaar, ehemaliger Bundesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, mahnt: „Die meisten datengetriebenen Geschäftsmodelle gleichen einem venezianischen Spiegel, der nur einseitig durchsichtig ist.“ Mit Blick auf die Nachlässigkeit beim Datenschutz sei zu befürchten, „dass wir unsere Ignoranz teuer bezahlen müssen.“

5. „Es ist in Ordnung, dass wir uns online selbst inszenieren“
(blog.neon.de, Angela Gruber)
„Auch mit einem Beme-Video wollen Nutzer Aufmerksamkeit und Zuspruch von anderen“, schreibt Angela Gruber. Die neue Video-App sei im Kern eine weitere Möglichkeit der Selbstdarstellung. Und das Internet brauche egozentrische User, die den Anspruch hätten, ihre online geteilten Inhalte zu inszenieren.

6. „Mit Smoothies gegen Franz Josef Wagner“
(meedia.de)
„Bild“-Kolumnist Franz Josef Wagner meint zu wissen, warum „wir“ jedes Jahr „um 200 000 Menschen ärmer“ werden. Schuld seien Smoothie-trinkende Frauen. „Meedia“ sammelt Reaktionen dazu aus dem Netz. Siehe auch: „11 Beweise, dass berufstätige Frauen Deutschland ruinieren“ (buzzfeed.com, Juliane Leopold).

WikiLeaks, Blogfabrik, peinliche Stille

1. „To All of Edit at Gawker Media“
(nick.kinja.com, Nick Denton, englisch)
Nick Denton, der Gründer von „Gawker Media“, löschte einen umstrittenen Artikel über das Privatleben des Chief-Financial-Officer von Condé Nast, dem dort nachgesagt wurde, einen Escort-Service genutzt zu haben. Daraufhin verließen der Chefredakteur und Online-Chef von „Gawker” das Unternehmen. Auf seinem Blog hinterlässt Denton ein Memo an die Gawker-Redaktuere und -Autoren:

This is the company I built. I was ashamed to have my name and Gawker’s associated with a story on the private life of a closeted gay man who some felt had done nothing to warrant the attention.

2. „Die Liminski-Connection”
(taz.de, Ambros Waibel)
Ambros Waibel empört die Publikation „Familienbunt“ des Familienbundes der Katholiken im Bistum Augsburg. Sie soll „homophobe Positionen” vertreten, beispielsweise in ihren „10 Thesen gegen die Homoehe“. Das „reaktionär-katholische Potenzial“ werde nach Waibel vom Bayerischen Staatsministerium gefördert.

3. „’We Are Drowning in Material’“
(spiegel.de, Michael Sontheimer, englisch)
WikiLeaks-Gründer Julian Assange spricht im Interview mit Michael Sontheimer unter anderem über die Masse an Dokumenten, die die Enthüllungsplattform noch immer erreicht.

4. „Der Coworking Space Blogfabrik bastelt am Verlagsmodell der Zukunft“
(wired.de, Elisabeth Rank)
Das Projekt „Blogfabrik“ beherbergt 30 Freelancer aus der Berliner Kreativszene unter seinem Dach und gliedert sich in Coworking Space, Magazin und Agentur. Neu am Modell ist, dass die Miete nicht per Überweisung bezahlt wird, sondern mit Beiträgen für das „Blogfabrik“-Magazin „Daily Bread“. Große Youtuber, die momentan die größten Online-Reichweiten hätten, gäbe es dort zwar nicht, „trotzdem ist die Blogfabrik ein neues Modell für eine sich verändernde Arbeitswelt”, schreibt Elisabeth Rank.

5. „Ad tech is killing the online experience“
(theguardian.com, Felix Salmon, englisch)
Der Wirtschaftsjournalist Felix Salmon prophezeit, dass durch die Werbeflut auf mobilen News-Webseiten Leser langfristig auf „Apple News” oder „Facebook Apps” umsteigen könnten. „But it won’t be Facebook and Apple who killed the news brands. It’ll be ad tech”, resümiert Salmon.

6. „Peinliche Stille am Familientisch, als Bernd Lucke schon wieder eine neue Partei nach Hause bringt“
(der-postillon.com)

Bild  

“Bild” druckt freiwillig zu kleine Gegendarstellung

Die heutige Titelseite der “Bild”-Zeitung sieht auf den ersten Blick ganz normal aus: ein bisschen Fußball (“Neuer Zwirn für Schweini”), ein bisschen mehr vom Wir-gegen-die-Griechen-Gefühl (“Merkel rettet Griechenland mit unserem Geld!”), was Kurioses (“Betrunkener Einbrecher schläft im Kofferraum ein”). Oben rechts wird’s aber eher ungewöhnlich, da steht nämlich das hier:

Sie bezieht sich auf die riesige “Bild”-Titelstory vom 17. Juni, in der das Blatt keinen Zweifel daran ließ, was nach der Urteilsverkündung im Tuğçe-Prozess (BILDblog berichtete) passiert ist:

Das Besondere an der Gegendarstellung auf der “Bild”-Titelseite von heute: Sie hätte in dieser Form gar nicht abgedruckt werden müssen.

Vor zwei Wochen hat das Landgericht Berlin zugunsten von Sadija M. eine einstweilige Verfügung erlassen und die “Bild”-Zeitung dazu verdonnert, eine Gegendarstellung abzudrucken. Gegen diese Abdruckanordnung hat “Bild” Widerspruch eingelegt, eine mündliche Verhandlung folgt in der kommenden Woche. Trotzdem hat sie schon heute eine Gegendarstellung veröffentlicht, allerdings nicht entsprechend den Vorgaben des Gerichts.

Warum? Der Grund könnte in eben diesen gerichtlichen Vorgaben liegen: Demnach muss das Wort “Gegendarstellung” in der Größe der Dachzeile der Erstveröffentlichung (“EKLAT NACH DEM HAFTURTEIL”) gedruckt werden, der dazugehörige Text (“In der BILD-Zeitung vom 17.06.2015 haben Sie auf …”) in der Größe der einstigen Überschrift (“Mutter des Schlägers spuckt auf Tugce-Foto!”). Das würde bedeuten, dass die Gegendarstellung am Ende in etwa so aussieht, wie die von Heide Simonis aus dem Jahr 2006.

Felix Damm, Anwalt von Sadija M., vermutet, dass die “Bild”-Zeitung sich mit dem Abdruck der kleinen Version für die mündliche Verhandlung wappnen will:

Es scheint die Hoffnung zu bestehen, das Gericht werde von der verfügten Abdruckanordnung derart abweichen, dass mit dem Abdruck der verkleinerten Version der gerichtlichen Entscheidung genügt wurde. Ich gehe allerdings davon aus, dass die „Bild“-Zeitung die Gegendarstellung noch einmal drucken muss, dann deutlich größer.

Warum “Bild” bei der Position bleibt, Sadija M. habe auf das Tuğçe-Foto gespuckt, steht auf Seite 6 der heutigen Ausgabe:

Dem Gericht legte [M.] eine eidesstattliche Versicherung vor, nach der sie nicht gespuckt habe.

Wir glauben, dass Frau [M.] lügt, und bleiben deshalb bei unserer Darstellung und werden Strafanzeige stellen.

Mehrere Zeugen haben den Vorgang beobachtet und gegenüber BILD bestätigt.

Interessanterweise berichteten auch andere Medien von einem Spucken nach der Verhandlung, sie ordneten es im Gegensatz zur “Bild”-Redaktion aber nicht unmittelbar Sadija M. zu.

Ihr Anwalt Felix Damm sagt, ihn erinnere die Art der “Bild”-Berichterstattung über seine Mandantin an eine “moderne Form der Sippenhaft”:

Als Sanel M. im Gefängnis saß, hat sich die “Bild”-Zeitung dessen Bruder vorgenommen. Als sie damit durch war, kam die Mutter dran. Es wird versucht, der Öffentlichkeit eine schuldige Familie zu präsentieren.

Deswegen gehe Familie M. nun juristisch gegen einzelne Veröffentlichungen vor. Erste Unterlassungserklärungen konnte sie bereits einsammeln. Zum Beispiel hatte “Bild” auch ein unverpixeltes Foto der Mutter abgedruckt. Das Blatt darf es nun nicht mehr zeigen — weiß sich aber natürlich zu helfen und druckt heute einfach ein anderes Foto der Mutter, schon wieder ohne jede Unkenntlichmachung. Auch dagegen wird sie sich nun wehren.„"

Hate Speech, Kolumnisten, Anti-Griechen-Kampagne

1. “Denkt euch selbst nen Titel aus”
(frau-dingens.de, Mina)
“Kommt das Thema Hate Speech so langsam auch in Blogs eurer Nähe an. Das ist erst mal erfreulich, würde man meinen”, schreibt Mina, doch sie hat ihre Bedenken bei Texten wie dem Longread über Hate Speech von René Walter (Nerdcore). Es fehle Unterstützung, Empathie oder überhaupt Interesse von weiten Teilen der männlichen Netzgemeinde.

2. „Die Bundesregierung kuscht vor den USA”
(spiegel.de, Annett Meiritz)
Der Grüne Hans-Christian Ströbele im Interview zu den Bespitzelungen beim „Spiegel“.

3. Viele denken, es liest sich so leicht. Deshalb schreibt es sich leicht”
(zeit.de/zeit-magazin, Sabine Rückert)
Handwerk bleibt Handwerk: Die Kolumnisten Harald Martenstein und Axel Hacke plaudern im „Zeit Magazin“-Interview aus dem Nähkästchen. Martenstein: “Ich schreibe über Sachen, die mir wichtig sind. Man spürt, ob ein Kolumnist es ehrlich meint oder ob er Bullshit schreibt.”

4. „I am worried about the utter contempt BILD is expressing”
(facebook.com/wolfgang.blau, englisch)
Wolfgang Blau vom “Guardian” über die Anti-Griechen-Kampagne von „Bild“: „I never thought I would witness a German news organisation being that dishonourable and reckless in face of another nation’s suffering.”

5. Hyperlokal in die Zukunft”
(tagesspiegel.de, Margreth Lünenborg)
Lokale und hyperlokale Informationen sind gefragt. „Auch wenn rund 660 deutsche Tageszeitungen im Netz verfügbar sind, innovative und tatsächlich interaktive Konzepte im Lokalen sind noch Mangelware“ – im Gegensatz zum angeführten Beispiel Neukoellner.net.

6. Opposition? Erstmal melden”
(taz.de, Sally McGrane) 
„Stoppt politisches Blockieren auf Facebook“. Regierungskritische Posts werden auf Facebook immer öfter gelöscht: Grund dafür seien kremltreue Trolle, die Bilder und Texte als anstößig melden.

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