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Doktortitel bleibt, Kampf der Studios, Top Ten der vergessenen Nachrichten

1. Welchen Einfluss haben prorussische Propagandaportale?
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, 6:55 Minuten)
Der AfD-Europakandidat Petr Bystron soll Geld von einem prorussischen Internetportal erhalten haben, so ein aktueller Vorwurf gegen ihn. Es soll sogar Audioaufnahmen geben, die den Vorgang belegen. Bystron dementiert die Annahme von Zahlungen aus Russland. Bei dem Portal soll es sich um “Voice of Europe” handeln. Anh Tran hat den freien Investigativjournalisten Vojtěch Berger gefragt, was es mit dieser Internetplattform auf sich hat.

2. Universität Salzburg bestätigt Doktortitel für Journalistin Föderl-Schmid
(derstandard.at)
Wie der österreichische “Standard” meldet, hat die Universität Salzburg die Doktorarbeit der stellvertretenden Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, Alexandra Föderl-Schmid, untersucht und “kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten” festgestellt. Zuvor hatte ein “Plagiatsjäger”, der einen Auftrag der rechtspopulistischen Website “Nius” erhalten hatte, nach eigener Aussage das Gegenteil herausgefunden. Für die Hintergründe des Falls hier noch einmal ein Lesetipp aus dem Februar: Die Chronologie einer Hetzjagd auf Alexandra Föderl-Schmid (derstandard.at, Jan Michael Marchart & Katharina Mittelstaedt & Jonas Vogt).

3. Kampf der Produktionsstudios
(taz.de, Wilfried Urbe)
Private TV-Produktionsstudios in Deutschland wie die MMC- und die EMG-Studios beklagen einen aus ihrer Sicht unfairen Wettbewerb durch Tochtergesellschaften der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Diese könnten Produktionsaufträge durch niedrigere Angebote aufgrund von Querfinanzierungen gewinnen. Wilfried Urbe erläutert den Konflikt.

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4. Top Ten der Vergessenen Nachrichten 2024
(derblindefleck.de)
Was sind die zehn “Vergessenen Nachrichten 2024”? Welche Themen sind in der medialen Berichterstattung untergegangen oder gar nicht erst aufgetaucht? Die “Initiative Nachrichtenaufklärung” veröffentlicht jedes Jahr eine Top-Ten-Liste. Auf der Website werden alle zehn Themen mit einer Begründung vorgestellt. Diesmal auf Platz eins: “Phytosanierung: Wenn Pflanzen Schwermetalle abbauen”.

5. Google verstößt gegen deutschen Medienstaatsvertrag
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier schreibt bei “DWDL” über einen aktuellen Verstoß von Google gegen den deutschen Medienstaatsvertrag, den die Kommission für Zulassung und Aufsicht festgestellt habe. Der Vorwurf bestehe darin, dass Google einem kleinen Verlag keinen Zugang zum Google News Showcase gewährt habe, was aufgrund der Reichweitenbeschränkung als unfair angesehen werde.

6. Stefan Raab Comeback: Was steckt wirklich dahinter?
(youtube.com, Torben Platzer, Video: 23:59 Minuten)
In den vergangenen Tagen hat Stefan Raab mit mehreren Instagram-Beiträgen für große Aufregung und Spekulationen gesorgt. Youtuber Torben Platzer sortiert die bisher bekannten Fakten und Gerüchte rund um Raabs mögliches Comeback. Dabei geht es auch um die Fragen, ob Raabs angekündigte Kampf mit Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich tatsächlich stattfinden wird, und wie die Rolle des “Anzeigenhauptmeisters” Niclas M. einzuschätzen ist.

Gericht legt Axt an, Cybermobbing, TikTok als Propagandaplattform

1. FragDenStaat ab jetzt nur noch analog
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Wie Markus Reuter bei netzpolitik.org berichtet, hat das Bundesverwaltungsgericht auf Antrag des Bundesinnenministeriums anonyme Informationsfreiheitsanfragen für unzulässig erklärt. Die Entscheidung betreffe insbesondere die Plattform “FragDenStaat”, über die Bürgerinnen und Bürger einfach und anonym Dokumente bei Behörden anfordern konnten. Damit erschwere das Gericht den bisher niedrigschwelligen digitalen Zugang zu Informationen und zwinge die Kommunikation zurück auf den traditionellen Postweg.
Lesenswert dazu auch die Stellungnahme von “FragDenStaat”: Bundesverwaltungsgericht legt die Axt ans Informationsfreiheitsgesetz (fragdenstaat.de, Arne Semsrott).

2. Zwischen Medienhype und Cybermobbing
(deutschlandfunk.de, Lena Fuhrmann, Audio: 5:39 Minuten)
“Spiegel TV” hat kürzlich eine Reportage über den selbsternannten “Anzeigenhauptmeister” ausgestrahlt, in der das Fernsehteam einen 18-Jährigen bei seinem Einsatz gegen Parksünder begleitet hat. Das Video verbreitete sich viral, das Thema wurde von vielen anderen Medien aufgegriffen – mit unangenehmen Folgen für den jungen Mann, der sich nun auch im realen Leben Beschimpfungen, Drohungen und Angriffen ausgesetzt sehe. Der Fall wirft die Frage nach der Verantwortung der berichtenden Redaktionen auf.
Dazu auch ein Lesetipp: Boris Rosenkranz hatte bereits vor zwei Wochen in einem lesenswerten Beitrag bei “Übermedien” berichtet: Wie “Spiegel TV” einen 18-Jährigen zur Hetze freigab (uebermedien.de).

3. TikTok: Im Zentrum der politischen Debatte
(socialmediawatchblog.de, Martin Fehrensen & Simon Hurtz)
Die aktuelle Ausgabe des “Social Media Watchblog” beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Videoplattform TikTok, die verschiedentlich auch für Propaganda genutzt werde: “Welche Rolle spielt TikTok als Propagandaplattform beim Krieg in Nahost? Warum ist die AfD auf TikTok so erfolgreich? Kommt ein TikTok-Verbot in den USA?”

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4. So unterstützt RSF Medien in Gaza
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisationen Reporter ohne Grenzen (RSF) und Arab Reporters for Investigative Journalism unterstützen Journalistinnen und Journalisten im Gazastreifen mit Arbeitsmaterialien, Hilfsgütern und eingerichteten Arbeitszonen. Seit beginn des Krieges habe man mehr als 90 Medienschaffende versorgt, trotz Schwierigkeiten wie blockierten Kommunikationswegen und Luftangriffen. “Vor allem palästinensische Journalistinnen und Journalisten sind unser Fenster nach Gaza”, sagt RSF-Vorstandssprecherin Katja Gloger: “Deshalb ist es wichtig, dass sie vor Ort weiterarbeiten können, so gut und so sicher es geht.”

5. Wie finde ich das? – Meinungen und Tatsachen
(detektor.fm, Charlotte Thielmann & Lars Feyen, Audio: 19:35 Minuten)
Im Podcast “Fit for news” sprechen Charlotte Thielmann und Lars Feyen mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung über die Frage, wie sich Meinungen von Fakten unterscheiden lassen. Und dies sei wichtiger denn je: “Wenn Menschen bei wichtigen Entscheidungen nur ihren Vorurteilen folgen – zum Beispiel, welchem Politiker sie ihre Stimme geben -, dann gewinnen die Populisten und Demagogen an Zuspruch. Nicht das bessere Argument, sondern die krassere Meinung hat Erfolg.”

6. X entsperrt Konto von extremistischer Identitärer Bewegung
(zeit.de)
Die rechtsextreme Identitäre Bewegung (IB) sei im Juli 2020 wegen mehrerer Verstöße gegen die damaligen Twitter-Regeln zu Terrorismus oder gewalttätigem Extremismus gesperrt worden. Nun habe die Plattform von Free-Speech-Absolutist Elon Musk den IB-Account wieder freigeschaltet. Musk hatte vor wenigen Tagen in einem Interview mit dem ehemaligen CNN-Moderator Don Lemon (von dem er sich später distanzierte) davon gesprochen, dass der Begriff Moderation “ein Propagandawort für Zensur” sei.

Politischer Journalismus, Aus für den Officer, “Royaler Clusterfuck”

1. Journalisten haben nicht den Auftrag, die AfD zu bekämpfen
(deutschlandfunk.de, Friedbert Meurer, Audio: 4:44 Minuten)
Im Deutschlandfunk kommentiert Friedbert Meurer, dass Journalistinnen und Journalisten nicht gegen die AfD kämpfen, sondern alle Positionen neutral hinterfragen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchten sollten; sie sollten “genau beschreiben, ob und wie gefährlich die Partei ist, aber nicht ihr Publikum vor unerfreulichen Sichtweisen abschirmen”: “Ein subjektiver Journalismus hat durchaus seine Berechtigung, oft packt er die Hörerinnen und Hörer mehr als die kühle Analyse. Aber eine Agenda ist dem Publikum suspekt. Der politische Journalismus sollte sich gerade jetzt auf seine Kernaufgabe besinnen, zu berichten und eine Sache von möglichst vielen Seiten zu beleuchten. Das Meinungsspektrum zu öffnen, statt es einzuengen.”

2. Stirbt der Lokaljournalismus schon wieder?
(journalist.de, Maximilian Münster)
Ende vergangenen Jahres musste “karla”, ein lokaljournalistisches Onlineprojekt aus Konstanz, den Betrieb einstellen. Dem digitalen Stadtmagazin war es nicht gelungen, die notwendigen finanziellen Mittel für den Weiterbetrieb zu akquirieren. Das Fachmagazin “journalist” hat mit dem Gründer und ehemaligen Redaktionsleiter Michael Lünstroth darüber gesprochen, was für ihn mit etwas zeitlichem Abstand die weiteren Gründe für das Aus von “karla” sind.

3. Was in der Islam-Berichterstattung schief läuft
(neuemedienmacher.de)
Die “Neuen deutschen Medienmacher*innen” haben sich den 400-seitigen Bericht des “Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit” angesehen, der viele Ergebnisse zur Berichterstattung über den Islam enthalte: “Zum Internationalen Tag gegen Islamfeindlichkeit vergangen Freitag haben wir uns den Bericht ‘Muslimfeindlichkeit – Eine Deutsche Bilanz’ aufmerksam durchgelesen und für Medienschaffende sechs Vorschläge formuliert, was sich an der Islam-Berichterstattung in Deutschland ändern muss.”

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4. Entlarven und kontern auf TikTok
(verdi.de, Grace Pönitz)
Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft haben in einem Projekt den Erfolg der Neuen Rechten analysiert und Fakten überprüft. Dazu haben sie eine eigene kurze Videoreihe auf TikTok und Instagram erstellt, in der Begriffe wie Desinformation, Rechtspopulismus oder Deepfakes erklärt werden. Grace Pönitz wollte von ihnen wissen, wie die Resonanz war und was die Rechten in den Sozialen Medien anders machen.

5. Es bleibt beim Tiktok-Aus für “Officer Denny”
(lto.de, Charlotte Hoppen)
Wie “Legal Tribune Online” berichtet, hat das Verwaltungsgericht Berlin im Hauptsacheverfahren entschieden, dass der Berliner Polizeibeamte “Officer Denny” seinen privaten TikTok-Account, auf dem er über seinen Polizeialltag berichtete, nicht weiter betreiben darf. Kritisiert wurde insbesondere ein Interview mit Arafat Abou-Chaker, den “Officer Denny” im Rahmen eines Livestreams geduzt habe. Sowohl das Verwaltungsgericht als auch das Oberverwaltungsgericht Berlin hätten bereits im Eilverfahren zugunsten des Dienstherrn entschieden, dass der TikTok-Auftritt dienstliche Interessen beeinträchtige.

6. Was ist das für ein royales Kommunikations-Desaster?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 23:53 Minuten)
Das dilettantisch bearbeitete Foto von Prinzessin Kate und ihren Kindern habe zu einem “PR-Desaster” und einem “royalen Clusterfuck” für das britische Königshaus geführt, meint ARD-Korrespondentin Annette Dittert im “Übermedien”-Podcast. Holger Klein hat die Expertin gefragt, wie der Informationsfluss zwischen Königshaus und britischer Presse funktioniert, und wie viel Kontrolle die Royals über die Medien haben.

Streit um “Correctiv”, TikTok leistet Widerstand, Abbruch-Zensur

1. Streit um Correctiv: zwischen Fakten und Meinung
(ndr.de, Nils Altland & Mandy Mülling, Video: 11:24 Minuten)
Die “Geheimplan”-Recherche von “Correctiv” sorgte für ein großes öffentliches Echo und trieb Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger auf die Straßen, um gegen die düsteren Phantasien von Rechtsaußen zu protestieren. In der Folge entbrannte ein heftiger Streit um die Deutungshoheit, der auch juristisch und mit eidesstattlichen Versicherungen ausgetragen wird. Das NDR-Medienmagazin “Zapp” ist der Kontroverse um Meinungsäußerung, Wertung und “Tatsachenkern” nachgegangen.

2. TikTok kündigt Widerstand gegen US-Gesetz zu Wechsel des Eigentümers an
(spiegel.de)
Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, hat das US-Repräsentantenhaus ein Gesetz verabschiedet, das Druck auf die Eigentümer von TikTok ausüben soll, die Videoplattform zu verkaufen. Hintergrund sind Vorwürfe wegen angeblicher oder möglicher chinesischer Datenspionage und Propaganda. In einem Video-Statement kündigte TikTok-Chef Shou Chew an, sich auch juristisch zur Wehr setzen zu wollen.

3. Wahrheit per App
(taz.de, Martin Seng)
Wie Martin Seng in der “taz” berichtet, plane Ex-US-Präsident Donald Trump, seine Social-Media-App Truth Social für einen wohl überhöhten Milliardenbetrag mit seiner Firma Digital World Acquisition zu fusionieren. Trotz des Versuchs, eine Alternative zu den etablierten Medien zu bieten, bleibe Truth Social ein Nischenprodukt, dessen Erfolg stark an Trumps Popularität gekoppelt sei, schreibt Seng: “Nur wer für Trump ist, hat auf Truth Social einen Platz. Doch findet man dort weder Wahrheit noch ein soziales Miteinander.”

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4. EU stimmt für Medienfreiheitsgesetz
(verdi.de, Sarah Schaefer)
Das Europäische Parlament hat den European Media Freedom Act verabschiedet, um die Unabhängigkeit und Vielfalt der Medien zu stärken und für Transparenz in den Eigentümerstrukturen zu sorgen. Wie Sarah Schaefer berichtet, bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit des Gesetzes in den Ländern, in denen es am dringendsten benötigt wird, sowie hinsichtlich der Unabhängigkeit des neuen Europäischen Medienrates, der die Umsetzung des Gesetzes überwachen soll.

5. “Erst wird nur ein Post entfernt und dann unser Account gesperrt”
(zeit.de, Pauline Schinkels)
In einem Interview mit “Zeit Online” spricht Martha Dimitratou von Women on Web über die Schwierigkeiten, auf Meta-Plattformen wie Facebook und Instagram zum Thema Schwangerschaftsabbruch zu informieren. Diese Inhalte würden oft als politisch eingestuft und eingeschränkt oder gelöscht, was die Reichweite ihrer Aufklärungsarbeit beeinträchtige. Dimitratou berichtet von Strategien zur Umgehung der Zensur, wie der kreativen Präsentation von Informationen und dem Verstecken von Botschaften in Kampagnen, um trotz der Einschränkungen Aufmerksamkeit zu erregen.

6. Netzwerk Klimajournalismus Deutschland und Netzwerk Recherche zeichnen herausragenden Journalismus zur Klimakrise aus
(netzwerkrecherche.org)
Das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland und das Netzwerk Recherche haben den ersten Deutschen Preis für Klimajournalismus ins Leben gerufen, um herausragenden Journalismus in der Berichterstattung über die Klimakrise auszuzeichnen und zu fördern. Journalistinnen und Journalisten können sich ab dem 15. März für diesen Preis bewerben, der in den Kategorien Hauptpreis, Investigativ und Lokal vergeben wird, wobei jede Kategorie mit 2.000 Euro dotiert ist. Zusätzlich gibt es einen undotierten Ehrenpreis.

Keine Lokalzeitung – mehr AfD, Männerdominiert, Desinformation

1. Gewaltvorwurf gegen Grünen-Politikerin in Greifswald
(ndr.de, Alexandra Bauer, Video: 18:40 Minuten)
“In Greifswald eskaliert ein politischer Vorfall: Ein älterer Mann stürzt auf der Rathaus-Treppe und eine Grünen-Politikerin gerät ins Kreuzfeuer der Anschuldigungen. Der rechtspopulistische Sender AUF1 und weitere Medien schüren die Empörung. Doch was steckt wirklich hinter dem Eklat?” Alexandra Bauer ist der Sache für das Medienmagazin “Zapp” nachgegangen.

2. Keine Lokalzeitung – mehr AfD
(kontextwochenzeitung.de, Maxim Flößer)
“Wähler:innen in baden-württembergischen Gemeinden ohne Lokalzeitung stimmten bei der Landtagswahl 2021 signifikant häufiger für die AfD.” Das ist das Ergebnis einer Studie, die Maxim Flößer im Rahmen seiner Masterarbeit durchgeführt hat. Flößers Fazit: “Lokalzeitungen bilden ein Band, das die demokratische Gesellschaft zusammenhält. Sie haben einen Einfluss darauf, wie stark die AfD bei Wahlen abschneidet.”

3. Deutsche Produktionslandschaft nach wie vor männerdominiert
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier fasst bei “DWDL” die Ergebnisse einer Studie (PDF) des Verbandes “Produktionsallianz” zur Geschlechterverteilung bei der Auftragsvergabe von Film- und TV-Produktionen zusammen. Demnach seien Film- und TV-Produzentinnen deutlich in der Minderheit und würden bei der Auftragsvergabe und der Filmförderung deutlich benachteiligt. Die Produktionslandschaft in Deutschland sei nach wie vor männerdominiert.

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4. Equal Pay – auch nicht im Journalismus
(verdi.de, Susanne Stracke-Neumann)
Jana Rick und Corinna Lauerer haben die Studie “Prekarierinnen? Geschlechterspezifische Unterschiede prekärer Arbeit im Journalismus” vorgelegt, in der sie “den vernachlässigten geschlechterspezifischen Aspekt prekärer Beschäftigung im Journalismus allgemein und im Krisenkontext” untersuchen. Die Journalistin Susanne Stracke-Neumann fasst die Ergebnisse der Studie zusammen und ordnet sie ein.

5. “Wir müssen Desinformation jetzt wirksam eindämmen”
(correctiv.org)
In einem “In eigener Sache” teilt das Recherchenetzwerk “Correctiv” mit, dass man die “erste Faktencheck-Community für alle im deutschsprachigen Raum” aufbaue: “Politische Debatten zur Bedeutung von Desinformation alleine reichen nicht mehr aus. Wir müssen Desinformation jetzt wirksam eindämmen – und in der Gesellschaft Handlungsmöglichkeiten schaffen”, sagt “Correctiv”-Geschäftsführer David Schraven.

6. Der Preis ist frei
(freischreiber.de)
Der Berufsverband “Freischreiber”, der sich für die Belange freier Journalistinnen und Journalisten einsetzt, hat eine Übersicht von Stipendien und Preisen für Medienschaffende (nicht nur freie) zusammengestellt. Bewerbungsschluss ist in den meisten Fällen Ende März.

Mehr Rügen als je zuvor, Fehlende Abwägung, Goldene Blogger

1. Presserat erteilt 2023 mehr Rügen als je zuvor
(presserat.de)
Der Deutsche Presserat zieht Bilanz über das vergangene Jahr: “Der Deutsche Presserat hat 2023 so viele Rügen erteilt wie noch nie in einem Jahr zuvor. 73-mal verhängte er seine schärfste Sanktion für besonders schwere Verstöße gegen den Pressekodex. Im Jahr zuvor hatte er lediglich 47 Rügen ausgesprochen. Das Beschwerdeaufkommen stieg dagegen nur leicht gegenüber dem Vorjahr.” Detaillierte Informationen gibt es im Jahresbericht (PDF).

2. “Es fehlt eine Abwägung mit der Pressefreiheit”
(taz.de, Gareth Joswig)
Gegen Arne Semsrott, den Chefredakteur des Informationsfreiheits-Portals “FragDenStaat”, hat die Berliner Staatsanwaltschaft kürzlich Anklage erhoben. “FragDenStaat” hatte Dokumente aus einem laufenden Gerichtsverfahren gegen die Klimaaktivistengruppe “Letzte Generation” veröffentlicht. Im Interview mit der “taz” verteidigt Semsrott sein Vorgehen mit dem Argument, dass die Berichterstattung über solche Fälle zur Pressefreiheit gehöre, und die Einschränkungen des entsprechenden Paragraphen im Strafgesetzbuch, der die Veröffentlichung amtlicher Dokumente aus laufenden Strafverfahren verbietet, verfassungswidrig seien.

3. Verlage fordern mit Sammelklage 2,1 Milliarden Euro
(persoenlich.com)
Mehr als 30 Medienunternehmen aus 17 europäischen Ländern haben in den Niederlanden eine Sammelklage gegen Google eingereicht. Sie fordern Schadenersatz in Höhe von 2,1 Milliarden Euro wegen wettbewerbswidriger Werbetechnologien. Google soll seine marktbeherrschende Stellung im Bereich Ad-Tech missbraucht haben, indem das Unternehmen seine eigenen Technologien und Plattformen gegenüber Konkurrenten bevorzugt habe. Das habe zu geringeren Werbeeinnahmen und höheren Kosten für die Verlage geführt, so der Vorwurf.

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4. Wie sollten Medien mit der AfD umgehen?
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 51:58 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. In einer Sendung zur wehrhaften Demokratie fragt eine Hörerin nach der Verantwortung der Medien im Umgang mit der AfD. Mit ihr diskutieren Nadine Lindner aus dem DLF-Hauptstadtstudio, die freie Journalistin Doreen Reinhard aus Dresden und Anh Tran aus der DLF-Medienredaktion.

5. Deutsche fürchten Fake News
(spiegel.de)
Eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeige, dass über 80 Prozent der etwa 5.000 Befragten “Fake News” im Internet als ernste Gefahr für Gesellschaft und Demokratie sehen. Mehr als die Hälfte der Befragten sei schon einmal auf Falschinformationen gestoßen, wobei diese oft von Aktivistengruppen, Influencern und Politikern verbreitet würden. Die Studie schlage vor, Soziale Netzwerke zu verpflichten, Faktenchecks anzubieten.

6. Die Goldenen Blogger 2024 – hier sind die Nominierten
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Die “Goldenen Blogger 2024” haben mit über 5.000 Nominierungsvorschlägen, eingereicht von Nutzerinnen und Nutzern, eine überraschend hohe Beteiligung erfahren, die die Organisatoren vor große Herausforderungen gestellt habe. Thomas Knüwer stellt die Nominierten vor. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten und der Notwendigkeit, Sponsoren zu gewinnen, finde die Preisverleihung in 13 Kategorien am 29. April im historischen Zeughaus in Neuss statt.

Propagandawelle, Verfahren um die “Correctiv”-Recherche, SLAPPs

1. Worum es bei dem Verfahren um die Correctiv-Recherche wirklich geht
(uebermedien.de, Felix W. Zimmermann)
Felix W. Zimmermann, Chefredakteur von “Legal Tribune Online”, erklärt bei “Übermedien”, was es mit dem anstehenden Gerichtsverfahren um die “Correctiv”-Recherche zum “Geheimplan gegen Deutschland” und den von beiden Seiten vorgelegten eidesstattlichen Versicherungen auf sich hat. Sein Befund: “Der Correctiv-Bericht basiert also klar auf Fakten und nicht auf bloßen Meinungsäußerungen. Gleichsam erscheint die These plausibel, dass die große Wirkkraft des Artikels nicht allein durch diesen Tatsachenbefund, sondern gerade durch die starken Wertungen im Beitrag getragen wird. Was es über die Güte des Correctiv-Artikels aussagt, dass sehr wirkmächtige Aussagen als nicht angreifbare Meinungsaussagen formuliert wurden, dürfte – unabhängig von juristischen Fragen – eine Diskussion wert sein.”

2. dju verurteilt rechtswidrigen AfD-Versuch der Einflussnahme auf das rbb-Programm als massiven Angriff auf die Presse- und Rundfunkfreiheit
(dju.verdi.de)
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) verurteilt den Versuch der AfD, Einfluss auf die Berichterstattung des rbb zu nehmen (auch hier geht es um die “Correctiv”-“Geheimplan”-Recherche), als Angriff auf die Pressefreiheit. Renate Gensch, Landesvorsitzende der dju Berlin-Brandenburg, betont, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk demokratische Werte schütze und staatliche Einflussnahme verbiete. Der Brandenburger Landtag habe den AfD-Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt und damit die Bedeutung der Rundfunkfreiheit sowie die Ablehnung einer politischen Instrumentalisierung unterstrichen.

3. Die nächste Welle aus der gleichen Quelle
(spiegel.de, Christian Stöcker)
Christian Stöcker beschreibt in seiner “Spiegel”-Kolumne, wie trotz der Löschung zehntausender gefälschter Accounts auf der Plattform X/Twitter eine digitale Desinformationskampagne aus Russland betrieben werde. Massen von neuen Propaganda-Accounts würden gefälschte Nachrichten verbreiten und gefälschte Websites nutzen, die bekannten Medien nachempfunden seien, um pro-russische Narrative zu streuen und Unterstützung für bestimmte deutsche Politiker und Parteien zu fördern.

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4. Studie: Einschüchterungsklagen bedrohen Presse- und Wissenschaftsfreiheit
(uni-leipzig.de, Diana Smikalla)
Wie die Universität Leipzig mitteilt, haben Forscher “am Fallbeispiel der Hohenzollern untersucht, wie Presseberichterstattung und Forschung durch gezielte Anwaltsstrategien beeinflusst oder behindert werden sollten.” Es geht dabei um sogenannte Einschüchterungsklagen (Fachwort: SLAPP). Die Studie wurde in der Fachzeitschrift “Publizistik” veröffentlicht, ist aber dank Open Access auch als PDF frei zugänglich.

5. Newsletter Netzwerk Recherche
(netzwerkrecherche.org, Cordula Meyer)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe beginnt mit einigen Worten von Cordula Meyer zur Macht der Recherche anhand des “Geheimplan”-Berichts von “Correctiv”. Außerdem gibt es wie immer einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

6. “Screens werden verschwinden”
(taz.de, Alena Wacenovsky)
Die US-amerikanische Kommunikationswissenschaftlerin Zizi Papacharissi sieht eine demokratische Zukunft für Soziale Medien, trotz der Herausforderungen der Kommerzialisierung und des Verlusts der Gemeinschaft. Im Interview prognostiziert sie eine Abkehr von großen, einheitlichen Plattformen hin zu diversifizierten, kleineren Communities und neuen Kommunikationstechnologien wie VR-Brillen und Wearables.

KW 07/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. »Wir alle können auf Desinformation hereinfallen«
(spiegel.de, Marius Mestermann, Audio: 43:01 Minuten)
Thomas Laschyk, Gründer des Blogs “Volksverpetzer”, setzt auf emotionale Inhalte, die Aufmerksamkeit generieren und über reine Faktenchecks hinausgehen sollen. So wollen er und sein Team den Narrativen von Populisten und Extremisten entgegenwirken. Wie sie dabei vorgehen, ist Thema der aktuellen Folge des “Spiegel”-Podcasts “Stimmenfang”.

2. Der Fehler als Chance
(deutschlandfunk.de, Stephan Beuting, Audio: 31:24 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine Sendung und tauschen sich mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um den Umgang mit Fehlern und die Frage, wie eine bessere Fehlerkultur aussehen könnte. Es diskutieren DLF-Hörer Filip Kolb, ZDF-Online-Nachrichtenchef Frederic Huwendiek, Medienwissenschaftler Stephan Weichert und Stephan Beuting vom Deutschlandfunk.
Tipp aus unserem Archiv: In diesem Zusammenhang sei gerne an Ralf Heimanns achtteilige Serie Kleine Wissenschaft des Fehlers bei uns im BILDblog erinnert.

3. Mark D. Cole zur Reform von ARD und ZDF
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 5:52 Minuten)
Mark David Cole ist Jurist, Professor für das Recht der neuen Informationstechnologien und wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Europäisches Medienrecht. Außerdem war er Mitglied des sogenannten Zukunftsrats von ARD und ZDF. In einer knapp sechsminütigen Bonus-Episode des Podcasts “Läuft” verrät Cole, wie zufrieden er mit dem ist, was die Bundesländer als Reaktion auf die Anregungen des Zukunftsrats vorgelegt haben.

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4. Hörbar Rust mit Jessy Wellmer
(radioeins.de, Bettina Rust, Audio: 1:26:47 Stunden)
Jessy Wellmer, die seit Oktober 2023 die “Tagesthemen” moderiert, blickt auf eine vielseitige journalistische Karriere zurück: Sie moderierte verschiedene Nachrichten- und Sportformate und produziert Dokumentationen über Ressentiments zwischen Ost- und Westdeutschen. Darüber und über vieles mehr spricht sie in der “Hörbar Rust”.

5. Tschechien
(ardaudiothek.de, Holger Klein: 1:19:19 Stunden)
“Die Wirtschaft durch-oligarchisiert, mehr Geflüchtete in Arbeit und der Brotaufstrich teurer als in Deutschland.” In den radioeins-“Ferngesprächen” lässt Holger Klein Korrespondentinnen und Korrespondenten über ihre jeweilige Region und ihre Arbeit vor Ort zu Wort kommen. Diesmal berichtet Marianne Allweiss aus Tschechien.

6. Warum werden Challenges immer heftiger?
(ndr.de, Mirko Drotschmann, Video: 10:46 Minuten)
Auf Social-Media-Plattformen werden viele zum Teil sehr gefährliche Mutproben gepostet, sogenannte Challenges: “Bei den Mutproben kommt es immer wieder zu schweren Verletzungen und sogar zu Todesfällen. Warum machen so viele da mit? Was fasziniert an den Challenges? Und warum werden diese immer krasser?” Das wollte Mirko Drotschmann, auch bekannt als “MrWissen2go”, von Youtubern und Content Creatorn wissen.

AfD hängt auf TikTok alle ab, Falscher Fokus, Metas Politik-Angst

1. AfD hängt alle anderen Parteien auf TikTok ab
(zdf.de, Nils Metzger)
Eine Analyse des Politikberaters Johannes Hillje zeige, dass die AfD in verschiedenen Sozialen Medien deutlich erfolgreicher sei als andere politische Parteien, mit durchschnittlich höheren Impressionen pro Video auf TikTok und einer stärkeren Präsenz auf Plattformen wie Facebook und Youtube. Die Strategie hinter dem Erfolg der AfD beinhalte emotionale und polarisierende Botschaften, was die Partei besonders bei der jungen Wählerschaft beliebt mache und ihre Reichweite im digitalen Raum erhöhe.

2. Völlig falscher Fokus
(taz.de, Livio Koppe)
Das österreichische Nachrichtenmagazin “Profil” hat dem rechtsextremen Aktivisten und Wortführer der Identitären Bewegung Martin Sellner sein Titelbild gewidmet. Livio Koppe kritisiert die Entscheidung der Redaktion: “Nicht nur bei profil wird also eine einzelne Person unverhältnismäßig hochstilisiert. Für seine Anhänger zementiert das Sellners Kultstatus, für den Rest der Gesellschaft wird er größer gemacht, als er es ist.”

3. Instagram soll unpolitisch werden: Community enttäuscht
(wdr.de, Gavin Karlmeier)
Gavin Karlmeier kommentiert die Entscheidung von Instagram und Threads, politische Inhalte nicht mehr algorithmisch fördern zu wollen und damit die Sichtbarkeit solcher Inhalte einzuschränken. Die Definition dessen, was als “politisch” gilt, bleibe vage und umfasse Themen von Regierungen über Wahlen bis hin zu gesellschaftlich relevanten Themen: “Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen in Europa und den USA könnte die eingeschränkte Verbreitung von politischen Inhalten auch eine faktenbasierte Meinungsbildung erschweren – und stattdessen Effekte der gegenseitigen Bestätigung sogar noch beflügeln.”

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4. “Plagiate sind kein flächendeckendes Phänomen in den deutschen Medien”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Im Interview mit dem “Tagesspiegel” rät Mika Beuster, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, zu mehr Gelassenheit in der Plagiatsdebatte: “Plagiate sind kein flächendeckendes Phänomen in der deutschen Medienlandschaft. Dazu tragen Institutionen wie die funktionierende Selbstkontrolle des Presserats, knallhart recherchierende Medienjournalisten, ein ausgeprägtes Berufsethos sowie ein kritisches Publikum bei.”

5. EU dreht Beweislast um
(djv.de, Hendrik Zörner)
Die EU habe einen Kompromiss für die Richtlinie zur Plattformarbeit beschlossen, der vorsehe, dass digitale Plattformen ihre freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie festangestellte Beschäftigte behandeln müssen, wenn Anzeichen für Scheinselbständigkeit vorliegen, wobei die Beweispflicht bei den Unternehmen liege. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) begrüßt diese Entwicklung: “Es wurde Zeit, dass sich Europa mehr um die Rechte von Mitarbeitenden in digitalen Geschäftsmodellen kümmert”, so der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster.

6. Tägliche Fernsehnutzung geht etwas zurück, Wachstum online
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier unter Berufung auf eine Mediennutzungsanalyse des Verbands Privater Medien VAUNET berichtet, ist die tägliche Nutzung von Bewegtbild-Inhalten in Deutschland vor allem aufgrund des Wachstums bei Online-Videos leicht gestiegen, während die Fernsehnutzung leicht zurückgegangen ist. Trotz des Rückgangs bleibe das lineare Fernsehen die wichtigste Quelle für die tägliche Mediennutzung.

Bauernproteste, Fake-Zitate, Bewährungsstrafen

1. Wie Rechte die Bauernproteste unterwandern
(deutschlandfunk.de, Jennifer Strange, Audio: 5:08 Minuten)
Der Deutschlandfunk berichtet über die Sorge der Verfassungsschützer vor einer rechten Unterwanderung der derzeitigen Bauernproteste in Deutschland. Dabei geht es vor allem um die Deutungshoheit in den Sozialen Medien. Ebenfalls im Deutschlandfunk sprechen Martin Krebbers und Ann-Kathrin Büüsker über die Berichterstattung über die Bauernproteste im Speziellen und die dahinter stehende Agrarthematik im Allgemeinen (Audio: 6:20 Minuten).

2. Bewäh­rungs­strafen nach Angriff auf “heute show”-Team
(lto.de)
Am Rande einer “Querdenker”-Demonstration im Mai 2020 griff eine vermutlich linksextreme Gruppe ein ZDF-Fernsehteam brutal an und verletzte mehrere Mitglieder des ZDF-Teams schwer. Das Amtsgericht Tiergarten verurteilte nun drei Männer und eine Frau wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und verhängte ein Schmerzensgeld von jeweils 5.000 Euro. Die Angeklagten hatten behauptet, das ZDF-Team verwechselt zu haben, was nicht widerlegt werden konnte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

3. Kriminelle verbreiten Missbrauchsbilder über gehackte Facebook-Konten
(spiegel.de)
Die bayerische Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Internetkriminalität warnt vor einer zunehmenden Verbreitung von Missbrauchsabbildungen von Kindern über gehackte Facebook-Accounts. Zudem seien die Ermittlerinnen und Ermittler mit durch Künstliche Intelligenz erzeugten Bildern von sexueller Gewalt an Kindern konfrontiert, die immer schwerer von echten Fotos zu unterscheiden seien.

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4. Private Ablenkungen
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Johannes Drosdowski kommentiert die vom “Wall Street Journal” thematisierten angeblichen Drogenprobleme von Elon Musk: “Uns sollte nicht die Sorge von Musks Umfeld berühren, sondern die Sorge um Musks Einfluss auf unser eigenes Umfeld umtreiben. Die ständige Auseinandersetzung mit Musks Privatheit, egal ob bei Süchten, Übergewicht, Humor versperrt den Blick auf das Wichtige: das Gebaren eines machtgeilen, ­politiktreibenden Milliardärs, der öffentlich antisemitische und rassistische Verschwörungserzählungen verbreitet.” Weiterer Hörtipp: Im Social-Media-Podcast “Haken dran” sprechen Gavin Karlmeier und Dax Werner ebenfalls über das Thema und kommen zu einer ähnlichen Einschätzung (spotify.com, Audio: 45:39 Minuten).

5. So kommen Sie Fake-Zitaten auf die Schliche
(correctiv.org)
Das Recherchenetzwerk “Correctiv” gibt praktische Tipps zum Erkennen gefälschter Zitate: Erstens: gezielte Internetrecherche mit Suchoperatoren, um den genauen Wortlaut zu überprüfen; zweitens: Quellenangaben überprüfen und vertrauenswürdige Quellen suchen; drittens: Bild-Rückwärtssuche für Textkacheln; viertens: direkte Nachfrage bei den Betroffenen; und fünftens: gesunde Skepsis gegenüber Zitaten, insbesondere wenn sie bekannten Personen zugeschrieben werden und keine seriöse Quellenangabe vorhanden ist.

6. Wenn du zur Trauerfeier gehst … weil es da die besten #Selfies gibt
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Bei “Übermedien” geht es um das Verhalten der stellvertretenden “Bild”-Chefredakteurin Tanja May, die bei der Beerdigung des CDU-Politikers Wolfgang Schäuble Selfies mit prominenten Trauergästen gemacht und diese auf Instagram geteilt hat. Boris Rosenkranz fragt sich in seiner Glosse, wie sich May bei anderen Gelegenheiten inszeniert hätte – und hat dies gleich mal mit satirischen Bildern und Texten nachgestellt.

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