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Eiskalt abgeschrieben

Fiese Freibiermentalität gefährdet nach Ansicht der Axel Springer AG einfach “jedes qualitativ anspruchsvolle Angebot im Netz”. “Abendblatt”-Vizechefredakteur Matthias Iken sang seinen Lesern Mitte Dezember das Klagelied vom bösen Kostenlosjournalismus vor. “Wer Qualitätsjournalismus zum Nulltarif will, will keinen Qualitätsjournalismus”, beschimpfte er das Publikum (und gab diese Woche ein herrliches Beispiel, wie bezahlter Qualitätsjournalismus auf abendblatt.de aussehen kann).

Wie dramatisch muss man sich dann erst die Lage beim (noch) kostenlosen Bild.de vorstellen?

Bei der völlig übertriebenen Panikmache von “Bild” vor einem angeblich drohenden Schneechaos am Wochenende darf online ein Rückblick auf die Schneekatastrophe zum Jahreswechsel 1978/1979 nicht fehlen. Wo könnte man recherchieren? In einem Geschichtsbuch? In historischen Artikeln aus dem Redaktionsarchiv? Bei Meteorologen oder Zeitzeugen?

Doch warum einen solchen Aufwand für den Artikel betreiben? Das Volk will nicht für Inhalte bezahlen, also will es auch keinen Qualitätsjournalismus. Und zum Glück kann man sich ja bei anderer Leute Freibier bedienen. Also schnell zu Wikipedia.

Artikel auf bild.de
Eintrag bei de.wikipedia.org
In meterhohen Schneeverwehungen bleiben Hunderte Fahrzeuge auf Landstraßen und Autobahnen liegen, Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Auf Rügen ist ein Zug fast 48 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten. Meterhohe Schneeverwehungen brachten den Straßen- und Eisenbahnverkehr zum Erliegen, viele Ortschaften und auch die ganze Insel Rügen, wo ein Eisenbahnzug mehr als 48 Stunden im Schnee steckte, waren von der Außenwelt abgeschnitten.
30 Zentimeter dicke Eispanzer legen sich um die Strom- und Telefonleitungen. Unter dem Gewicht brechen die Masten. Überall fallen die Strom- und Telefonnetze aus. Vielerorts fielen Strom und Telefonnetze aus, da sich bis zu 30 cm dicke Eispanzer um die Leitungen legten und die Strom- und Telefonmasten unter dem Gewicht barsten.
Bundeswehr und NVA sowie die Rote Armee in der DDR müssen mit Panzern den Gemeinden zu Hilfe kommen, deren Räumfahrzeuge die Schneemassen nicht mehr bewältigen können. Räumfahrzeuge der Gemeinden konnten die Schneemassen nicht mehr bewältigen, so dass die Bundeswehr, die NVA und die hier stationierte Rote Armee mit Panzern eingesetzt wurden, um zumindest liegen gebliebene Fahrzeuge und Züge zu erreichen.
Die Inseln an der deutschen Nordsee- und Ostseeküste sind nicht mehr erreichbar. Auf den Bauernhöfen gehen Kleinviehbestände zu Grunde. Örtliche Bäckereien fallen aus, es gibt kein frisches Brot mehr. Ebenso waren die Inseln nicht mehr erreichbar und komplett auf sich selbst gestellt. Kleinviehbestände gingen zu Grunde, der Ausfall örtlicher Bäckereien führte zu Brotmangel.
Die Telefone waren ausgefallen, Gemeinden, Hilfsorganisationen, Bundeswehr, Stromversorger und Bundespost arbeiteten auf unterschiedlichen Funkfrequenzen. Die Bundeswehr stationierte Funkpanzer als Relaisstationen im Katastrophengebiet. Eine Koordinierung der Hilfe war anfangs nicht möglich, da eine Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Hilfsorganisationen, Bundeswehr, Stromversorgern und Bundespost nie geplant worden war: es gab keine gemeinsamen Funkfrequenzen, auf denen man hätte kommunizieren können.
Funkamateure aus Schleswig-Holstein und Umgebung nahmen unmittelbar den Notfunkbetrieb auf. Funkamateure aus Schleswig-Holstein und Umgebung nahmen unmittelbar den Notfunkbetrieb auf und ermöglichten somit eine Koordination der Hilfskräfte untereinander
Auch die Fahrzeuge der Rettungsdienste konnten auf den zugeschneiten Straßen nicht mehr fahren, so dass auch hier die Bundeswehr ihre teilweise eingemotteten geländegängigen Krankenwagen kurzfristig reaktivieren und den zivilen Rettungsbetrieb nahezu komplett übernehmen musste. Auch die Fahrzeuge der Rettungsdienste konnten auf den zugeschneiten Straßen nicht mehr verkehren, so dass auch hier die Bundeswehr ihre teilweise eingemotteten geländegängigen Krankenwagen kurzfristig reaktivieren und den zivilen Rettungsbetrieb nahezu komplett übernehmen musste.

Mit Dank an Jens.

Nachtrag, 18.30 Uhr.

Auch abendblatt.de erinnert an die Schneekatastrophe zum Jahreswechsel 1978/1979 — in den Genuss der handverlesenen Premium-Information kommen allerdings nur zahlende Leser. 7,95 Euro pro Monat kostet der Übertritt vom kostenlosen Journalismus-Jammertal in den Hamburger Qualitätshimmel.

Wer hinter der Bezahlschranke ein exklusives Hintergrundstück zum Schneechaos erwartet wird jedoch enttäuscht — auch die “Abendblatt”-Redakteure haben sich einfach großräumig in der “Wikipedia” bedient. Doch wenigstens geben die im Gegensatz zur hauseigenen Kostenlos-Konkurrenz offen zu, woher die Ware stammt, und nennen als Quelle “wikipedia”. Womöglich ist das der Qualitätsgewinn, den man als zahlender Kunde bei Springer bekommt.

Nachtrag, 21.30 Uhr.

Inzwischen hat die Redaktion von “abendblatt.de” den Artikel über die Schneekatastrophe 1978/1979, der in wesentlichen Teilen auf einem Wikipedia-Eintrag basierte, kommentarlos aus dem kostenpflichtigen Bereich gelöscht. Die Redaktion von “Bild.de” hat ihren Artikel währenddessen um einen Hinweis ergänzt (“Ein Rückblick auf den Horror-Winter vor 30 Jahren, wie er in Wikipedia („Schneekatastrophe in Norddeutschland“) und in den Artikeln von damals nachzulesen ist”).

Bild  

Kai Mustermanns Ausweiskontrolle

Ab dem 1. November 2010 gibt es einen neuen elektronischen Personalausweis, der einen elektronischen Chip enthält, auf dem die Daten des Besitzers sowie optional sein Fingerabdruck und eine sichere Kennung für den Internetgebrauch gespeichert werden.

“Bild” “erklärt” heute den neuen Ausweis und zeigt, wie er aussehen wird — natürlich “BILD-Exklusiv”:

BILD-EXKLUSIV: So sieht der neue Personalausweis aus.

Aufmerksame BILDblog-Leser ahnen natürlich längst: Den Ausweis gab es schon lange vorher zu sehen.

Als er im März auf der Computermesse CeBIT vorgestellt wurde, gab es Prototypen zum Anfassen. Bilder des Ausweises konnte man damals zum Beispiel bei heise.de, “Focus Online” und dem Bundesinnenministerium sehen.

Aber selbst, wenn “BILD-exklusiv” im Sinne von “erstmalig in ‘Bild'” gemeint gewesen sein sollte, befindet sich die Zeitung mit der Behauptung auf dünnem Eis: Vor mehr als fünf Monaten hat sie ihn bereits in ihrem Online-Auftritt präsentiert.

Der E-Perso kommt: Das bringt der elektronische Ausweis im Internet

Immerhin: “Bild” scheint das erste Foto vom neuen Ausweis zu haben, auf dem nicht “Test” steht.

Mit Dank an Peter G.

  

“Bild”-Wörterbuch

In den “Bild”-Redaktionen werden beständig neue Wörter produziert: selbsthaftende Etiketten für die kleinen Merkwürdigkeiten und das große Schlimme. Fast täglich werden es mehr. Eine unvollendete Sammlung, von niedlich bis menschenverachtend, von verharmlosend bis vorverurteilend.

Hinweis: Seit den Relaunch von Bild.de Anfang 2006 führen leider einige externe Links im Wörterbuch nicht mehr zum Ziel.

 

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 

Abschiebe-Mädchen: minderjährige weibliche Person, der eine Ausreise-Aufforderung zugestellt wurde.

Altersangabe: geschätzter, vermuteter oder geratener Wert, der das mögliche Alter einer Person illustrieren soll.

Aids-Mann, unheimlicher: männliche Person afrikanischer Herkunft, die mehrere Frauen wissentlich mit HIV infiziert hat.

Aids-Playboy: männliche Person, die mehrere Frauen wissentlich mit HIV infiziert hat.

Airboss: Airbus A 380.

Amy Weinhouse: Amy Winehouse.

anonyme Handy-Nachricht: SMS, deren Absender die Empfängerin zu kennen glaubt.

Aschenputtel-Richterin: Richterin in Robe.

Atom-Chaoten: Greenpeace-Aktivisten, die gegen Atomkraft demonstieren.

Ausbrech-Bär: Brillenbär Juan aus dem Berliner Zoo (→ Flucht-Affe).

Baby-Beweis: Foto von Heidi Klum mit ihrem vier Tage alten Kind.

Badewannenfrau: telefonierende Kellnerin in der Badewanne, deren Wohnung von SEK-Beamten mit der eines Drogendealers verwechselt wird.

Balken-Fußball: Fernseh-Übertragung im “Quetsch-Format” 16:9.

Balkonmonster: (auch: Balkon-Vergewaltiger). Mann, der bei Frauen einsteigt, um sich sexuell an ihnen zu vergehen.

Bauch-Geheimnis: Operationsnarbe von Uwe Ochsenknechts Ehefrau Natascha.

Bein-ab-Professor: Dozent der Fachhochschule Dessau, dem anlässlich einer Entzündung in einer kostarikanischen Klinik das rechte Bein amputiert wurde, dessen linkes Bein aber nach Angaben der “Mitteldeutschen Zeitung” in einer deutschen Klinik gerettet werden konnte. (vgl. → Ohr-ab-Hund)

Benz-Baby: Luca-Timon Schrempp.

Benzin-Wut: Unzufriedenheit über die Höhe des Benzinpreises.

Berlinackte, die: (1) Von “Bild” erdachter Spitzname für die Schauspielerin Bai Ling, die während der Berlinale 2004 durch sparsame Bekleidung aufgefallen war. (2) Bezeichnung für Frauen, die irgendetwas mit Berlin und nackten Brüsten zu tun hatten oder einfach unbekleidet in der Stadt waren.

Bestie, fette: übergewichtiger Angeklagter.

Beton-Mutter: Sonderfall der → Todes-Mutter.

Bibber-Oma: 88-Jährige, die “bei 15 Grad bibbern” muss, weil der → Herzlos-Vermieter ihr die Heizung abgedreht hat.

Bin-Laden-Vize: Abu Mussab el Sarkawi.

Blut-Rallye, perverse: Fahrt mit einem Personenkraftwagen über eine Schaf-Weide, bei der ca. sechs Tiere zu Tode kommen.

Blutschande-Kinder: Abkömmlinge zweier Verwandter ersten Grades (→ Inzest-Paar).

Blut-Vermögen: Nachlass eines Mannes, der Amok lief.

Bojen: → Dutten; → Hupen.

Boller-Brüste: Brüste von Pamela Anderson.

Boris Specker: Boris Becker, von Paparazzi unvorteilhaft fotografiert.

Brücken-Teufel-Witwer: Ehemann des → Holzklotz-Opfers.

Brummi-Killer: Lkw-Fahrer, dem mehrere Morde zur Last gelegt werden.

Brust-ab-Mord: Tötungsdelikt, bei der das Opfer “pervers verstümmelt” worden sein soll.

Busen-Alarm: Noch mehr Fotos von leichtbekleideten Frauen (→ Popo-Alarm).

Busen-Ballarina: Ballettänzerin mit Körbchengröße 75 H.

Busen-Bettlerinnen: Frauen, die um Spenden für Brust-OPs bitten.

Busenblitzalarm: Kurzzeitiger Blick auf sekundäres Geschlechtsmerkmal prominenter Frauen (→ Nippel-Alarm)

Busenmacher-Witwe: Frau mit operativ vergrößerter Brust und gestorbenem reichen Ehemann, die sich gegen die Bezeichnung → Busenwitwe wehrt.

Busen-Krieg: Zwist zweier Frauen wegen eines Mannes.

Busen-Witwe: Frau mit operativ vergrößerter Brust und gestorbenem reichen Ehemann.

China-Sklaven: illegal eingeschleuste Chinesen.

danach: davor (→ davor)

Danny DeCitro: Danny DeVito, wenn er Zitronenlikör verkauft.

David Gagahoff: David Hasselhoff als Opfer von Internet-Spott.

davor: danach (→ danach)

Deutürken: Türken mit Deutschland als zweiter Heimat.

Deutürk-Fahne: schwarz-rot-goldene Flagge mit Halbmond und Stern.

Döner-Killer: mutmaßliche/r Serienmörder von Opfern, die minderheitlich (2 von 9) in einem Dönerimbiss gearbeitet bzw. einen Döner-Imbiss besessen haben.

Doppel-Nackt-Triumpf: Zwei Frauen, die bei einem “Playboy”-Wettbewerb erfolgreich waren, kommen aus derselben Stadt.

3D-Papst: Filmregisseur James Cameron, dessen Erfolgsfilm “Avatar” in 3D gedreht wurde.

Drogen-Attacke auf dem Schulhof: Wortspiel (Schultüte / Haschisch-Tüte) im Fernsehen auf Kosten einer Mutter.

Dutten: Brüste der Sängerin Courtney Love (→ Hupen, → Schaumglocken).

Eis-Baby: Kind, das nach seinem Tod in der Tiefkühltruhe aufbewahrt wird (→ Eis-Eltern).

Eis-Eltern: Paar, dessen gemeinsames Kind (→ Eis-Baby) nach dessen Tod in der Tiefkühltruhe aufbewahrt wird.

Eis-Halle: Handballhalle im tunesischen Sousse.

Eis-Mädchen: Kind auf Intensivstation, nachdem es in einen vereisten See eingebrochen war.

Eis-Mutter: Frau, die eines ihrer Kinder nach dessen Tod in der Tiefkühltruhe aufbewahrt.

Eis-Vater: Mann, dessen Ehefrau das gemeinsame Kind nach dessen Tod in der Tiefkühltruhe aufbewahrt.

Energie-Abzocker: Energieversorgungsunternehmen, die die Preise erhöht haben.

Engel mit den Eisaugen, der: amerikanische Studentin, die in Italien ihre Mitbewohnerin getötet haben soll.

enthüllen: (1) etwas behaupten; (2) etwas längst Bekanntes mit Verspätung aufgreifen.

Erb-Penner: Obdachloser, der von seinem Vater ein Haus geerbt hat.

Erdnuss-Komet: Asteroid, dessen Form an eine Erdnuss erinnert.

exklusiv: bei einer Pressekonferenz mitgeschrieben.

Fesselsex-Anwalt: Schwiegersohn der → Fesselsex-Oma.

Fesselsex-Oma: Schwiegermutter des → Fesselsex-Anwalts.

Fliegenmädchen: äthiopisches Mädchen, das kein Geld für Waschwasser hat und deshalb Fliegen anzieht (→ Tränenjunge).

Flucht-Affe: Gorilla Bokito aus dem Berliner Zoo (→ Ausbrech-Bär).

folgenlos Beschuldigter: Angeklagter, dessen Karriere und Ruf durch einen Strafprozess, an dessen Ende er freigesprochen wurde, zerstört wird.

Fremdgeh-Wetter: Sonnenschein mit sommerlichen Temperaturen.

Fremdkuss (auch: fremdknutschen): Begrüßungsbussi in Anwesenheit von Paparazzi.

Ganz Deutschland: die “Bild”-Redaktion (in Wendungen wie Ganz Deutschland spricht über…”, “Ganz Deutschland diskutiert…”, “Ganz Deutschland rätselt…”).

Gasnosse: Gerhard Schröder, der im Anschluss an seine Kanzlerschaft Berater einer russischen Gasfirma wurde.

geheim: (1.) der “Bild”-Zeitung erst seit Kurzem bekannt; (2.) der “Bild”-Zeitung und ihren Lesern schon länger bekannt; (3.) weltweit lange bekannt; (4.) irgendwas mit Hitler; (5.) öffentlich; (6.) falsch; (7.) öffentlich und von “Bild” gefälscht; (8.) von “Bild” bis heute nicht verstanden; (9.) von “Bild” aus anderen Zeitungen abgeschrieben; 10.) privat (vgl. auch → heimlich).

Gewissheit, traurige: Befürchtung, schlimme.

Glatzen-Gau: eigenhändiges Abrasieren des Haupthaars in einem von Paparazzi belagerten Frisiersalons.

Glatzkopf-Killer: Mann mit kurzen Haaren und Halbglatze, der wegen Totschlags angeklagt ist.

Gluck-gluck-weg-war’n-sie-Schwimmer: Schwimmer des Deutschen Schwimmverbandes, die bei Olympischen Spielen nicht die Medaillenerwartungen der “Bild”-Zeitung erfüllen.

Google-Killer: Wegen Mordes Verurteilter, der vor seiner Tat im Internet recherchiert hat.

Grand-Prix-Porno: privater Videofilm mit pornografischem Inhalt unter Mitwirkung der späteren kroatischen Teilnehmerin am Eurovision Song Contest 2006, der “schon vor zwei Jahren für großes Aufsehen sorgte”.

Grinse-Killer: mutmaßlicher Mörder, von dem die Polizei ein Fahndungsfoto veröffentlichte, das ihn lachend zeigt.

Grinsi-Klinsi: Jürgen Klinsmann, lächelnd.

Grusiker: Marilyn Manson.

Gyros-Bomber: griechischer Fußballspieler.

Hamster-Dödel: überdurchschnittlich kleiner Penis (→ Mini-Enrique).

Haschisch-Bomber: Ebi Smolarek (mehrere Jahre, nachdem er 2002 wegen Haschisch-Konsums von der Europäischen Fußball-Union mal für drei Monate gesperrt worden war).

heimlich: ohne “Bild” einzuladen (vgl. auch → geheim).

Herzlos-Vermieter: Vermieter, der einer 88-jährigen Frau (→ Bibber-Oma) die Heizung abgestellt hat.

“Hinkefering”, Franz: Vize-Kanzler Müntefering (SPD) mit Bänderriss.

Hitlerkind Franz Josef Wagners ganz persönliche Bezeichnung für Neonazis (vgl. auch → Nazi-Killer).

Hitler-Putsch: Putschversuch, bei dem es sich nicht um den “Hitler-Putsch” handelt.

Hochhaus-Baby, totes: Kleinkind, das den offenbar vorsätzlich herbeigeführten Sturz aus einem 21-stöckigen Haus nicht überlebte.

Holocaust-Bestie: Adolf Eichmann, NS-Kriegsverbrecher.

Holzklotz-Opfer: Frau, die durch einen von einer Autobahnbrücke geworfenen Holzklotz ums Leben kam.

Horror-Eltern: Elternpaar, das wegen Mordes an seiner Tochter angeklagt ist.

Hunger-Hund: abzumagernde Mischlingshündin, die bei Flugreisen ins Handgepäck passen sollte.

HunSticker, Michelle: Moderatorin Michelle Hunziker als Gratis-Aufkleber-Motiv der Springer-Zeitschrift “TV Digital”.

Hupen: Weibliche Brüste (“Freie Sicht auf die Hupen”: → Nippel-Alarm).

Hurensohn: Kind einer Prostituierten.

Igelmädchen: 21-jährige Frau, die einen Igel von der Straße retten wollte und dabei tödlich verunglückte.

Inzest-Paar: Verwandte, die gemäß § 173 StGB den Beischlaf zwischen Verwandten vollzogen haben. → Inzest-Bruder, → Inzest-Vater.

Inzest-Monster: Mann, der seine Tochter 24 Jahre lang im Keller eingesperrt und mit ihr gegen ihren Willen zahlreiche Kinder gezeugt haben soll.

Irak: Iran.

“Irre von Teheran”, der: Mahmud Ahmadinedschad, iranischer Präsident.

Jahrtausend-Papst: Karol Józef Wojtyła (1920 – 2005, von 1978 – 2005 als Johannes Paul II. Oberhaupt der katholischen Kirche)

Jammer-Buch: Magnus Gäfgen, “Allein mit Gott – Der Weg zurück”, Atlantic Milenium Press 2005, 215 S.

jetzt: Zeitraum, der grob zwischen einem, drei, fünf und 22 Jahren liegt.

Käfigbande: Mit-Angeklagte.

Kaiser-Heli: Hubschrauber vom Typ “Agusta A 109”.

Karne-geil, der: Hochstimmung beim Karneval.

Käse-Tussi: Niederländerin.

Käs Moss: Kate Moss, die mit einem Käsesandwich nach Pete Doherty geworfen haben soll.

Kate Singleton: Kate Middleton, (Ex-)Freundin von Prinz William.

Katzen-Kraft: Aus Müll gewonnener Diesel-Treibstoff.

Killer-Krankheit: Schlaganfall.

Killer-Nazis (pl.): Gruppe von Rechtsextremisten, die mindestens zehn Menschen erschossen haben (ursprünglich und irreführenderweise auch “Nazi-Killer”).

Killer-Schüler (pl.): 17-jährige Jugendliche, die ein Ehepaar getötet haben.

King Knall: Miroslav Klose.

Klapprad-Rentner: 92-Jähriger, der von einem LKW “totgequetscht” wurde.

Klau-Chance, keine: unumstrittene olympische Goldmedaillen für deutsche Teilnehmer.

Klima-Heuchler: Sigmar Gabriel.

Klümchen: Leni Klum (Tochter von Heidi Klum).

Klümchen Nr. 2: Henry Günther Ademola Dashtu Samuel Klum (Sohn von Heidi Klum) (→ Klümchen).

Klum-Kugel: Bauch der schwangeren Heidi Klum.

klumen: unbestimmte Handlung von Heidi Klums ganzem Glück.

Krawall-Bär: Braunbär auf deutschem Boden.

Krebsjunge: (1.) An Krebs erkranktes Kind, das in Mexiko starb. (2.) Vom Krebs geheilter Jugendlicher, der im Michael-Jackson-Prozess als Ankläger und Zeuge auftrat.

Krebsmädchen: An Krebs erkrankte Minderjährige, über deren Schicksal “Bild” eine Zeitlang berichtet.

Kuckucks-Vater (auch “Zahle-Papa”): Mann, der Unterhalt für ein Kind bezahlt, das er nicht gezeugt hat.

Kuss-Mädchen: vermeintliche Freundin von Tom Kaulitz.

Kuss-Unfall: öffentlicher Kuss.

Kurti (auch “faltiger Kurti”): Kurt Russells Penis.

Kurvikova: die frühere Profi-Tennisspielerin Anna Kournikova, als sie noch “ultra-feminin” war und “schöne Rundungen” hatte.

Leichenprofessor (auch: Leichen-Mann): der umstrittene Anatom Gunther von Hagens, Visiting Professor an der New York University (USA), Gastprofessor an der Dalian Medical University (China) und Honorarprofessor an der Bishkek State Medical Academy (Kirgisien).

Liebesdepp, Deutschlands größter: Mann, der auf Mallorca eine Frau kennenlernt, sie nicht nach Name und Telefonnummer fragt und sich anschließend an “Bild” wendet.

Liebesmonster, tätowiertes: Erwachsener Mann, der möglicherweise eine Zeitlang in einer Intimbeziehung mit einer Minderjährigen zusammenlebte.

Luder-Alarm: wird von “Bild” meist bei → Luder-Rückfall ausgelöst, kann gleichzeitig mit → Busenblitzalarm oder → Nippel-Alarm auftreten.

Luder-Rückfall: wiederholtes freizügiges Verhalten einer meist prominenten, weiblichen Person. Oftmals gekennzeichnet durch → Busenblitzalarm oder → Nippel-Alarm.

Lügen-Politiker: Politiker, der nachweislich mehrere falsche, eidesstattliche Versicherungen abgegeben hat.

Maulkorb-Urteil: Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur Veröffentlichung von Paparazzi-Fotos.

Mini-Enrique: überdurchschnittlich kleiner Penis (→ Hamster-Dödel).

Mini-Models: Brüste von Kate Moss.

Mord-Reiter: die Janjawid (berittene arabische Miliz), denen der → Tränen-Junge entkam.

Müll-Kinder: Kinder, von denen “Bild” behauptet, sie seien verwahrlost.

nachrechnen: Online-Berechnungen anderer (z.T. ohne Quellenangabe) übernehmen.

Nackt-Freundin: Striptease-Tänzerin, deren Beruf in einem Mord-Prozess keine Rolle spielt.

NacktFotograf: Aktfotograf mit Stalkerneigung (nicht zu verwechseln mit “Nackt-Fotograf”).

Nackt-Künstler: Aktmaler.

Nackt-Test: niederländische DVD, die Ausländern Informationen über ihr Einwanderungsziel vermittelt.

Nackt-Unfall: TV-Auftritt der Sängerin Kylie Minogue in einem kurzen geschlitzten Rock, bei der sekundenlang ihr vermutlich hautfarbener Slip zu sehen war.

NacktTochter: junge Frau mit prominentem Vater, von der “Bild” monatlang wiederholt verschiedene Oben-ohne-Fotos zeigte.

Nackt-Zensur: (1.) Überlegung der griechischen EU-Sozialkommissarin Anna Diamantopoulou, das Abbilden sog. “Seite-1-Mädchen” europaweit zu verbieten. (2.) Entscheidung, einen TV-Film ohne eine überflüssige Nacktszene zu zeigen.

Narbenmann (auch: Narben-Sänger): der an Lupus erythematodes erkrankte Sänger Seal Henry Olusegun Olumide Adelo Samuel (genannt Seal).

Nippel-Alarm: Kurzzeitiger Blick auf sekundäres Geschlechtsmerkmal prominenter Frauen (“Freier Blick auf die → Hupen).

Nippel-News: mit einem Schriftzug bedruckte T-Shirts für Frauen.

Ohr-ab-Hund: Hund, dem die Ohren abgeschnitten wurden.

Ohr-Abschneider: Mann, der dem → Ohr-ab-Hund die Ohren abschnitt.

Okrakel: Oktopus, der den Ausgang von Fußballspielen richtig vorhersagt.

Pannen-Pipi: Tomislav Piplica, Torwart von Energie Cottbus.

Papstneidische Glaubensbrüder: papstkritische Christen.

Pasta-Schnute: Mund eines Italieners.

Penis-Attacke: Entblößung eines männlichen Geschlechtsteils spätabends im Fernsehen.

Penis-Gerücht, irres: (auch: Penis-Anhängsel, irres) die im Internet aufgekommene und mit unseriösen Quellen untermauerte Behauptung, die Sängerin Lady Gaga habe (auch) ein männliches Geschlechtsorgan.

Penis-Opfer: Chavdar Yankov.

Perversling, feiger: Angeklagter (wg. sexuellen Missbrauchs Minderjähriger), der sein Gesicht vor Fotografen verbirgt.

Pete Drogerty: Pete Doherty.

Pfui-Liga: Fußball-Bundesliga.

Pfui-Profis: Bundesliga-Fußballspieler, die versteckte Fouls begehen.

Pfui-Skandal: umstrittene “Struwwelpeter”-Bühnenfassung am Berliner Carrousel-Theater.

Pfui-TV: britische Fernsehserie “The Farm”.

Pfusch-Mädchen: Junge Frau nach missglückter Dutten- Hupen- Schaumglocken- Zuckertüten- Brust-OP.

Pilzminator: US-Politiker und ehemaliger “Terminator”-Darsteller Arnold Schwarzenegger, in dessen verkaufter Villa ein Schimmelpilzbefall festgestellt wurde.

Pipi-Bombe: Abwässer, die in gefrorenem Zustand aus der defekten Bordtoilette eines → Pipi-Jets austreten.

Pipi-Fälschung: Austausch einer Urinprobe gegen Fremdurin aus einem an den Genitalien befestigten Plastiksack.

Pipi-Jet: Flugzeug, aus dessen defekter Bordtoillete Abwässer austreten (→ Pipi-Bombe).

Pipi-Überwachung: Urin-Probe zur Dopingkontrolle (→ Schummel-Pinkler).

Plapper-Assi: Assistenztrainer Roland Koch.

Pleite-Griechen, die: Einwohner Griechenlands.

Pleite-Protz-Scheich, der: (auch: Scheich Protz) Muhammad ibn Raschid Al Maktum, Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate.

Pocasso (auch: Po-mmendorf, Po Vinci oder Toulouse Po-utrec): Tätowierung auf dem Steiß.

Polen-Schumi: Robert Kubica, polnischer Formel-1-Pilot.

Pop-Titan: Dieter Bohlen.

Popo-Alarm: Veröffentlichung von Fotos leichtbekleideter Frauen (→ Busen-Alarm).

Popo-Unfall, gemeiner: Steißbeinbruch.

Porno-Rückfall, schwerer (auch: Schmuddel-Rückfall, erschütternder): “FHM”-Kolumne einer ehemaligen Porno-Darstellerin über “erotischen Erfahrungen mit farbigen Männern” (“Bild”).

Porno-Verdacht: Vermutung, dass Illustrationen auf Kaubonbon-Verpackungen sexuelle Handlungen darstellen.

Prinz Pause: Lukas Podolski als Ersatzspieler.

Prinz Peng: Lukas Podolski.

Prinz Peng, kleiner: Louis Podolski, Sohn von Lukas Podolski.

Prinzessin von Hohenkullern: Prinzessin Maja von Hohenzollern, deren rechte Brustwarze durch das Verrutschen ihres Kleides beim Tanz kurzzeitig zu sehen war (→ Zuckertüte).

Prof. Kara-Flex: der mit umgangssprachlichen Begriffen aus dem Hand- und Heimwerkermillieu wenig vertraute Anekdotenerzähler Hellmuth Karasek.

Prügelnacht von Istanbul, die (auch “Prügelnacht von Türkei gegen Schweiz”): Gewalttätigkeiten unter Fußballern nach einem WM-Qualifikationsspiel (→ “Türken-Sünder”)

Prügel-Nacht von Potsdam, die: Übergriff auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M.

Prügel-Prinz: ursprünglich Ernst-August von Hannover, inzwischen auch Harry Windsor und Frederic von Anhalt.

Prügel-Türke: Özalan Alpay; vgl. auch Prügelminister (Christoph Palmer), Prügel-Gauchos (Argentinische Fußballnationalmannschaft von 2006), Prügel-Model (May Andersen), Prügel-Männer und Prügel-Mädchen (diverse) sowie → Prügel-Prinz.

Pummelnaldo: der brasilianische Fußballspieler Ronaldo Luís Nazário de Lima nach Gewichtszunahme.

Pummel-Tore: erfolgreiche Torschüsse des brasilianischen Fußballspielers Ronaldo Luís Nazário de Lima trotz Übergewichtes.

Reifen-Depp: Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier.

renommiert: umstritten.

Rollstuhl-Mädchen: 30-jährige Rheumakranke.

Rollstuhl-Sängerin: gelähmte Volksmusikinterpretin.

“Sahara-Sex”: Geschlechtsverkehr bei Außentemperaturen von bis zu 37 Grad Celsius.

Sarrazin-Land: Stadtteil mit sehr hohem Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund, besonders Muslimen.

SAT 1-Baby: Fötus einer Mitarbeiterin in der Sat.1-Abteilung “Show & Unterhaltung”, der mutmaßlich von RTL-Chef Marc Conrad gezeugt wurde.

schänden: Ein mit einem Hakenkreuz bekritzeltes Din-A-4-Papier vor das Wappen der deutschen Botschaft in Athen halten.

Schamlos-Ehepaar: Paar, das angekündigt hat, während seiner Teilnahme an der RTL2-Show “Big Brother” ein Kind zeugen zu wollen.

Schaumglocken: Brüste der Sängerin Britney Spears (→ Hupen).

Schiri-Frau: Schiedsrichterin.

Schlechtschreibreform: Rechtschreibreform.

Schleck-Fall: Begrüßungskuss zwischen Dieter Thomas Heck und Jürgen Drews.

Schlüpfer-Opa: verheirateter 59-Jähriger, der heimlich Damenunterwäsche kauft und trägt.

schmidtzig: wichtigstes Kriterium zur Bewertung der Sat.1-Show “Anke Late Night”.

Schnief-Viren: Krankheitserreger, die “böse rumschwirren” und mit dem Verzehr von Sauerkraut bekämpft werden können.

Schniedel-Woods Eldrick “Tiger” Woods (→ Tiger-Woods-Syndrom).

Schnitzel-Stefan: mutmaßlicher Zechpreller, dessen Lieblingsgericht “Schnitzel mit Pommes oder Eisbein mit dicker Schwarte und viel Senf” sein soll.

Schummel-Huren: Prostituierte, die “gefälschten Geschlechtsverkehr” praktizieren.

Schummel-Pinkler: jmd., der eine Urinprobe gegen Fremdurin aus einem an den Genitalien befestigten Plastiksack austauscht (→ Pipi-Fälschung).

Schummel-Urin: → Pipi-Fälschung.

Schwarz-Rot-Geil: 1.) positives Nationalgefühl 2.) Deutschland (“Heute gegen Georgien will er wieder für ‘Schwarz-Rot-Geil’ ballern”).

Schweinirei: Foul von Bastian Schweinsteiger.

See-Schlacht: Nachbarschaftstreit um die Länge von Wolfgang Joops Bootssteg.

Sekt-Anschlag: jmd. öffentlich Sekt über den Kopf gießen.

Sekt-Politiker (→ Sekt-Anschlag): CDU-Wirtschaftssenator, der jmd. öffentlich Sekt über den Kopf gießt.

Sendezeit schinden: Wiederholungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

sexeln: küssen, umarmen.

Sex-Erpressung: Verkaufsverhandlungen über den Preis von Nacktfotonegativen.

Sex-Hure: Frau, die (anders als gewöhnliche Huren oder Prostituierte, die sexuelle Handlungen gegen Bezahlung anbieten) sexuelle Handlungen gegen Bezahlung anbietet.

Sex-Lehrerin: (beliebige) Lehrerin, die mit einem Schüler (oder dem Vater eines Schülers) in sexuelle Handlungen verstrickt war (nicht zu verwechseln mit Sexlehrerin).

Sex-Tragödie: Situation einer geschlechtsreifen Eisbären-Dame, die mit einem noch nicht geschlechtsreifen Eisbärenbullen anzubandeln versucht.

Sing-Unfall: Textschwäche beim öffentlichen Absingen der deutschen Nationalhymne.

Single: Mensch in fester Beziehung, aber unverheiratet.

SMSeln: flirten per SMS.

Strom-Wut: Unterstellte Ungerechtigkeit bei Energiepreisen.

Super-Polizist: (1.) Lee Paige, Fahnder der US-amerikanischen Anti-Drogenbehörde DEA, von “Bild” auch “Polizei-Trottel” genannt. (2.) Wolfgang Geier, Leitender Kriminaldirektor im Polizeipräsidium Mittelfranken, von “Bild” auch “Spezialist für aussichtslose Fälle” genannt.

SNN: Kurzform für “short nippel-news” (→ Nippel-News).

Suppen-Sylvie: Ex-MTV-Moderatorin Sylvie van der Vaart, die gemeinsam mit ihrem Fußball spielenden Mann Rafael in Holland einen Werbevertrag mit Knorr abgeschlossen hat.

Tanga-Grapscher, perverser: Mann, der Mädchen in den Schritt oder an die Unterhose greift (→ Tanga-Terror).

Tanga-Terror: Mädchenunterhosen, die einem Popstar von seinen Fans per Post zugestellt werden.

Telefonbusen: mit Telefonnummer beschriftetes Dekolletee.

Tequila-Junge: 16-jähriger, der, nachdem er größere Mengen Alkohol (Tequila) getrunken hatte, rund einen Monat später an den Folgen einer Alkoholvergiftung starb (→ Wodka-Mädchen).

Terror-Witwe: (islamische) Selbstmordattentäterin, deren Mann im Krieg gestorben ist.

Tiger-Woods-Syndrom: Sexsucht.

Todes-Mutter, die: Bezeichnung für eine Frau, die im jeweils aktuellsten, öffentlich gewordenen (oder von “Bild” öffentlich gemachten) Fall mit dem gewaltsamen Tod eines eigenen Kindes in strafrechlich relevanten Zusammenhang gebracht werden kann (oder von “Bild” gebracht wird).

Todespfleger: → Tot-Spritzer.

Tomaten-Schiri: Knut Kircher, Schiedsrichter.

Totraser: jmd., der einen tödlichen Autounfall verursacht.

Tot-Spritzer: Krankenpfleger, der Patienten mit Medikamenten tötet.

Tränenjunge (auch Tränenkind): der einjährige Sudanese Abdelsalam, fotografiert in einem Flüchtlingslager im Tschad.

Tränen-Krieg: Sorgerechtsprozess, bei dem eine der streitenden Parteien weinend den Gerichtssaal verlässt.

Tsunami-Kind, deutsches: Seit einem Seebeben im Indischen Ozean von ihren Eltern vermisstes Mädchen.

Türkei-Virus: Aus Zentralasien stammender Krankheitserreger H5N1, landläufig als “Vogelgrippe” bekannt.

Türken-Sünder: → “Prügel-Türke”

TV-Titan: Thomas Gottschalk.

Unterpfotung: Abschluss eines Arbeitsvertrages durch und für Daisy, den Hund des verstorbenen Rudolph Moshammer.

Umzugskisten-Gorilla (auch Gorilla aus der Umzugskiste, Umzugs-Gorilla): Gorilla-Junges, das den Zoo wechselt.

Uuuupsala-schön-anzusehen-sind-sie-ja: Brüste von Britney Spears.

Urlaub-Weg-Minister: SPD-Politiker, der den Deutschen nahegelegt hatte, man solle “im Zweifel auf eine Urlaubsreise verzichten, um für später vorzusorgen”.

Venus-Geweih: symmetrische Tätowierung unterhalb des Bauchnabels.

verklagen: anzeigen.

Versexen: den Look von DSDS-Gewinnerin Elli ändern.

Wasser-Schweini: Bastian Schweinsteiger, von einem Laienpaparazzo beim Wasserskilaufen fotografiert.

wegsexen: durch freizügiges Auftreten einen Wettbewerbsvorteil erlangen.

Wirbel (auch Riesen-Wirbel / Sex-Wirbel / Liebes-Wirbel / Porno-Wirbel / Baby-Wirbel): Sachverhalte, über die “Bild” an mindestens zwei Tagen berichtet (→ ganz Deutschland).

Wodka-Mädchen (auch Absturz-mädchen): 14-Jährige, die wenige Tag nach dem → Tequila-Jungen größere Mengen Alkohol (Wodka) getrunken hatte und mit dem Verdacht auf Alkoholvergiftung mehrere Tage im Krankenhaus verbrachte.

Zisch-und-weg-Polo: VW Polo GTI.

Zombie-Killer: Amokläufer bei einer Mottoparty.

Zuckertüte: rechte Brust des Fotomodells Naomi Campbell.

Zwischen Schambein und Schaumglocken: Bauch.

 

Danke auch an die vielen Hinweisgeber!

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Ohr-ab-Verleger findet Killerapplikation

Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, hat vor einigen Monaten angekündigt, mit kostenpflichtigen Anwendungen für das iPhone neue Einnahmen zu generieren. In der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” sprach er von einer geradezu “heiligen Verantwortung”, die die Verleger hätten, “alles zu versuchen, um eine Wirtschaftsgrundlage für die digitale Welt zu schaffen”. Entscheidend sei bei den Bezahlmodellen, die Frage zu beantworten, “warum der angebotene Journalismus attraktiv, unverwechselbar und unverzichtbar ist”.

Was es kostet

“Wenn man jeden Tag 60 Cent sparen kann, tun die einmaligen 79 nicht weh”, freut sich ein Nutzer in den Kommentaren in Apples “App Store”. Nicht ganz: Für die 79 Cent gibt es nur 30 Tage lang Zugang zu den Inhalten und einer tagesaktuellen “Bild” im PDF-Format. Danach muss man monatlich seinen Account verlängern — für 1,59 Euro ohne bzw. 3,99 Euro mit PDF. In seiner großen Eigen-Werbung weist “Bild” auch auf die möglichen Folgekosten hin, im “App Store” fehlt ein Hinweis darauf.

Als Teil dieser Strategie, zu der auch die Forderung gehört, sogenanntes “geistiges Eigentum” gesetzlich stärker zu schützen, hat die “Bild”-Zeitung heute eine neue iPhone-Anwendung (“App”) veröffentlicht. Zu dem kostenpflichtigen Angebot gehört neben allem möglichen ein Spiel, mit dem man typische “Bild”-Schlagzeilen automatisch generieren kann. Damit bekommen iPhone-Besitzer erstmals die Möglichkeit, für einen solchen Gimmick Geld zu zahlen.

Bislang war das nur kostenlos möglich: Das “Bild”-kritische Weblog “BILDblog.de” hatte im Juni 2006 eine virtuelle Maschine veröffentlicht, die aus vier zufällig kombinierten Wörtern lebensechte “Bild”-Schlagzeilen produziert wie: “Porno-Hund frisst Nazi”, “Hitler-Penis köpft Busen”, “Ohr-ab-Mullah verklagt Rentner” und “Grinse-Äquator belügt Erde”. Erklärt wurde das Konzept u.a. mit dem Satz:

Jetzt bist Du an der Reihe, der größten Zeitung Deutschlands die größten Schlagzeilen Deutschlands zu liefern!

Das kostenlose Angebot, das sich auch heute, dreieinhalb Jahre später, gewisser Beliebtheit erfreut, heißt “Schlagzeil-o-mat”.

Die neue kostenpflichtige “Bild”-Applikation hingegen, die vier Wörter zufällig zu Schlagzeilen wie “Luxus-Koch streichelt Marsmensch”, “Drama-Star entschuldigt Einbrecher” und “Kunst-Koch jagt Mond” kombiniert, heißt “SchLACHzeil-O-Mat”. Die Zeitung bewirbt sie mit den Sätzen:

Sie wollten schon immer mal Chefredakteur der BILD sein und die Schlagzeilen machen über die Deutschland spricht? Dann haben Sie jetzt die Chance dazu.

 
Übrigens, der echte Überschriftengenerator von “Bild” hat gestern zu einem vier Jahre alten Foto eines verletzten Polizisten folgende erwartungsfroh klingende Schlagzeile produziert:

Der 1. Tote wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Text mit Eigenantrieb

Auf “Spiegel Online” steht seit Dienstag ein siebenteiliger Artikel über ein Großprojekt, mit dem im Mittelmeerraum Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen werden soll. Es ist ein erstaunlich positiver Artikel, bei dem der Teil “Kritik” einigermaßen pflichtschuldig drangeklatscht aussieht. Aber darum soll es gar nicht gehen:

Unter der Teilüberschrift “Wie der Strom transportiert wird” findet sich eine Passage über Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ), ein Verfahren, mit dem der in Nordafrika produzierte Strom nach Europa geschafft werden soll.

Eine erprobte Technik, wie “Spiegel Online” weiß:

Die Firma ABB verlegt seit Jahren sowohl unterseeisch als auch an Land HGÜ-Kabel. “Bei dem Norned-Projekt haben wir in 410 Metern Tiefe ein 580 Kilometer langes Kabel zwischen Norwegen und den Niederlanden gelegt”, sagt Günther Stark, Leiter des Fachvertriebs für den Bereich elektrische Netze bei ABB Deutschland. Die Aktion dauerte zwei Wochen und kostete 600 Millionen Euro. Das elf Zentimeter dicke Kabel verbindet seither die Stromnetze beider Länder.
(Link im Original)

Über diesem Text, in dem der Schweizer Elektrotechnikkonzern Asea Brown Boveri (ABB) erwähnt wird, und über allen anderen Texten dieser Artikelserie findet sich ein kleiner Hinweis:

powered by ABB

“Powered by …”?

Chefredakteur Rüdiger Ditz erklärt uns, es handele sich um eine Werbeform, die Werbekunden die Möglichkeit biete, “seine Banner in einem Themenfeld exklusiv zu platzieren”. Seit dem Relaunch im August gebe es bei “Spiegel Online” “Tausende Themenseiten”, deren Inhalte alle rein redaktionell seien. Von diesen Tausenden Seiten sind ein paar “powered by”.

Dass ein Text, in dem es unter anderem um ABB gehe, auch in dem Themengebiet “Erneuerbare Energien” erscheine, das “powered by ABB” ist, ist laut Ditz “purer Zufall, weil der Redakteur oder Ressortleiter der Ansicht war, sein Text passe am besten in das Thema ‘Erneuerbare Energien’.” Der selbe Text sei im Übrigen ja auch noch zu anderen Themengebieten (wie “Solarenergie”, “Kopenhagen-Konferenz”, “Klimawandel”) zugeordnet.

Auf die Frage, ob der Ruf von “Spiegel Online” aufgrund solcher “Zufälle” nicht Schaden nehmen (oder “absaufen”) könne, schreibt Ditz:

Auf allen powered-by-Seiten stehen redaktionell unabhängige Texte. In den vergangenen Jahren war der Ruf von SPIEGEL ONLINE durch diese Praxis nicht berührt, deshalb sehe ich nicht, warum er künftig dadurch gefährdet sein sollte.

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Erinnerungslücken

Es geht um Terror. Nein, nicht um den Raucher-Terror und auch nicht um die schöne Terror-Anwältin. In der Berliner Brunnenstraße wurde gestern ein Haus geräumt, das vor 16 Jahren besetzt wurde und in dem “Bild” ein linkes Terror-Nest vermutete.

Eine Woche zuvor hatte die Zeitung die Räumung eben dieses Hauses gefordert und dabei an eine alte Bekannte erinnert:

Nach BILD-Informationen wohnte der mutmaßliche Auto-Brandstifter Tobias P., dessen Vater für "Die Linke" in der BVV Lichtenberg sitzt, dort mit Alexandra R. (21) zusammen. Zur Erinnerung: Sie saß fünf Monate in U-Haft, weil sie ein Auto angesteckt haben soll. Anfang November war sie trotz vieler Indizien freigesprochen worden.

Diese Interpretation darf “Bild” exklusiv für sich beanspruchen.

Zur Erinnerung: Alexandra R. wurde Anfang November freigesprochen, weil es nach Ansicht des Amtsgerichts “durchgreifende Zweifel” an ihrer Schuld gab. Die Richter sagten, am “sicheren Wiedererkennen” der Angeklagten durch den Hauptzeugen gäbe es Zweifel. Und bei Alexandra R. seien keinerlei Spuren festgestellt worden, “die etwas mit Grillanzünder zu tun haben”.

Zum damaligen Richtersspruch schrieb der “Tagesspiegel”:

Innerhalb der Justiz wird unter der Hand zugestanden, dass die Festnahmen nach zwei Jahren ohne jeden Ermittlungserfolg die “erste Chance” waren – und die sollte genutzt werden. Möglichst harte Strafen sollten vor dem nächsten 1. Mai die Krawalllust dämpfen, Presse, Öffentlichkeit und Opposition hatten schließlich reichlich Druck gemacht.

Aber die Realität kann “Bild” nicht viel anhaben — die Deutungshoheit über die Schuld von Angeklagten gibt die Zeitung nicht her.

Kindle, Murdoch, 10 vor 10

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wie die Zeitungsbranche ihr Debüt auf Amazons Kindle versemmelt”
(netzfundbuero.de, Tom Hillenbrand)
Tom Hillenbrand besitzt seit zwei Wochen einen Amazon Kindle und hat den Eindruck, dass die Zeitungsverlage die Chancen, die sich ihnen auf dem E-Reader bieten, nicht nutzen: “Nirgendwo habe ich Werbung gefunden. Wenn man eine Zeitung schon 1:1 für den gleichen Copypreis auf dem Kindle verkauft – wieso lässt man dann nicht die Anzeigen drin? Oder noch besser: Setzt neue rein.”

2. “Murdoch”
(dondahlmann.de)
Don Dahlmann hat Respekt, dass es Rupert Murdoch wagt, “auf einen Konfrontationskurs mit Google zu gehen”, denn “einer muss es ja mal ausprobieren”. Murdochs mittelfristige Strategie könnte so aussehen: “Ich vermute ja, dass er spätestens ein halbes Jahr nach dem er Google raus geschmissen hat, bei MSN landet. Er verkauft den Zugang zu seinen Portalen dann exklusiv an ‘Bing’, also kann man dann auch nur per ‘Bing’ seine Seiten finden.”

3. “Beschwerde gegen ’10 vor 10′-Beitrag gutgeheissen”
(news.admin.ch)
Die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen UBI heißt eine Beschwerde gegen die tägliche Abendnachrichtensendung “10 vor 10” des Schweizer Fernsehens gut. “Der beanstandete Beitrag vermittelte den Eindruck, dass bei einer Ablehnung des Personenfreizügigkeitsabkommens viele Arbeitskräfte aus dem Ausland und namentlich aus dem EU-Raum nicht länger im Universitätsspital Basel hätten arbeiten können. Das Publikum musste davon ausgehen, dass selbst deutsches Fachpersonal, welches teilweise ‘seit über acht Jahren in der Schweiz’ tätig war, nicht länger in schweizerischen Spitälern hätte tätig sein dürfen.”

4. Bestechung im Spielejournalismus
(nes-is-dead.de, Pascal)
Pascal kommentiert einen von “Computer Bild Spiele” publik gemachten Bestechungsversuch von Ubisoft: “Bestechung ist im Journalismus allgemein und im Spielejournalismus speziell schon immer Gang und Gäbe. Er wird nur nicht so genannt, weil das ja böse ist, sondern das nennt man dann ‘Werbekunden’. Gib mir eine schlechte Bewertung und ich schalte bei dir keine Werbung mehr.”

5. “Twitternde Verlage”
(fachmedien.net)
Eine Sammlung von (bisher 502) Verlagen, die twittern.

6. “Dear Every Site That Paginates Articles”
(marco.org, englisch)
Ein Kommentar zu Online-Portalen, die ihre Artikel in mehrere Teile aufsplitten: “I know you’re double-charging your advertisers for the same story by artificially inflating your pageview count. It’s just like the old auto-frame-refresh trick, but this one’s better because most of the ad networks haven’t banned it yet.”

Symbolfoto zum Totlachen

Kurz gelacht - die Schmunzler der Woche: Tot und topfit
Sie sehen ganz richtig: Dieses Foto ist tatsächlich unter der Überschrift “Kurz gelacht – die Schmunzler der Woche” bei Stern.de abgebildet.

Zum Schmunzeln findet man bei Stern.de “ein [sic!] Probefahrt ganz besonderer Art” im Allgäu, deren Verlauf an “Alarm für Cobra 11” “erinnert”:

Der Ferrari fuhr auf eine Leitplanke auf und hob dadurch ab. Anschließend flog er über die Brücke eines Feldweges, streifte das Geländer und überschlug sich mehrfach.Der 40-jährige Verkäufer auf dem Beifahrersitz und der 45- jährige Fahrer wurden verletzt. An dem exklusiven Modell, von dem nur 499 Stück produziert werden sollen, entstand Totalschaden. Geschätzer Schaden: satte 300 000 Euro.

Diese Geschichte hat allerdings relativ wenig mit dem Foto daneben zu tun, wie Stern.de auch unumwunden zugibt:

Der Unfallwagen auf dem Bild wurde übrigens in Niedersachsen aufgenommen. Dort gab es bei Peine in dieser Woche ebenfalls einen Ferrari-Totalschaden

Über diesen “Ferrari-Totalschaden” in Niedersachsen, bei dem das Symbolfoto entstanden ist, berichten (übrigens) auch noch ein paar andere Medien — in diesem Auto kam nämlich der Volksmusikant Christian Dzida ums Leben.

Den Wagen, in dem er starb, zeigt Stern.de also unter der Überschrift:

Kurz gelacht - die Schmunzler der Woche: Tot und topfit

Mit Dank an Matthias H.

Nachtrag, 11. November: Offenbar seit gestern Nachmittag verwendet Stern.de ein anderes Symbolfoto und hat die Meldung mit einer Erklärung versehen:

link adr=”https://www.bildblog.de/13610/symbolfoto-zum-totlachen/”>Ja, an dieser Stelle hat bis vor kurzem ein anderes Symbolfoto gestanden. Auf ihm war der zertrümmerte Ferrari zu sehen, in dem Christian Dzida, ehemaliger Sänger und Keyboarder der “Zillertaler Schürzenjäger”, zutode gekommen ist. Wir bitten den Fehlgriff zu entschuldigen.

Netzeitung, Hirschmann, Hunziker

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Das Ende der Netzeitung ist hausgemacht”
(medienrauschen.de, Thomas Gigold)
“Wenn wenn man einmal ehrlich ist, so war die Idee einer reinen Net(z)-Zeitung zwar irgendwie wunderbar, charmant und neu. Aber so richtig toll umgesetzt war sie nie. Bis auf eine Blog-Kolumne gab es kaum exklusive Geschichten, erst recht keine die medial dem Internet gerecht aufgearbeitet waren.”

2. “Falscher Lula plauderte im Radio über Olympia”
(spiegel.de)
“Ein Stimmenimitator hat als ‘Präsident Luiz Inácio Lula da Silva’ in mehreren Ländern Radiointerviews gegeben.” Einige Radiosender wurden aufgrund der Stimmlage und der zweifelhaften Qualität der Aufnahme misstrauisch, andere Radios sendeten das per E-Mail angebotene Gespräch.

3. “Die Hirschmann-Quellen”
(klartext.ch, Reto Schlatter)
Der Millionenerbe Carl Hirschmann wurde in Zürich in Untersuchungshaft genommen. Da sich die Staatsanwaltschaft nicht zu den Haftgründen äusserte, spekulieren die Schweizer Medien wild und nennen dabei allerlei Quellen.

4. “Wie bei der NZZ die Mauer fiel”
(welt.de, Roger Köppel)
Am 9. November 1989 war Roger Köppel in der Sportredaktion der NZZ tätig, wo er folgenden Dialog von Redakteurskollegen mithörte: “Schorsch, die Mauer ist gefallen!” – “Ich weiß.” – “Aber du kannst doch diesen epochalen Vorgang nicht als Ciceromeldung auf 20 Zeilen einspaltig auf der Frontseite drucken.” – “Ich habe extra den Schriftgrad um einen Punkt erhöht, um die Bedeutung zu betonen.”

5. Interview mit Georg Mascolo
(faz.net, Michael Hanfeld)
Georg Mascolo war am Abend des Mauerfalls in Berlin und entschied sich dazu, nicht weiter in einer Hotelbar zu diskutieren und an einen Grenzübergang zu fahren. “Die Bilder, die er am Berliner Grenzübergang Bornholmer Straße machte, schrieben Geschichte.”

6. “die unerträgliche lachigkeit von ‘wetten dass?'”
(wirres.net, Video, 1:26 Minuten)
Michelle Hunziker, Moderatorin der Samstagabendshow “Wetten, dass..?”, sei zum “Giggel-Zombie” mutiert, schreibt welt.de. Ein Zusammenschnitt der Lacher der neusten Sendung.

TMZ, WISO, Mauerfall

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Angriff der Online-Paparazzi”
(faz.net, Katja Gelinsky)
Ein Hintergrundbericht über die Vorgehensweise der zum Time-Warner-Konzern gehörenden Boulevard-Website TMZ.com und ihren Chef Harvey Levin: “Rivalen behaupten, erst der Scheckbuchjournalismus, den Levin mit dem finanzkräftigen Medienriesen im Rücken betreibe, habe dem TMZ-Boss seine zahlreichen Exklusivmeldungen beschert.”

2. “interview mit einem ‘digital native’ (mit mir)”
(wirres.net)
Es gibt nicht nur 14-jährige “digital natives”, sondern auch 40-jährige. Felix Schwenzel, der, seit er 13 ist, einen eigenen Computer besitzt, klärt ausführlich auf über seine Mediengewohnheiten: “seit april 2002 nutze ich wirres.net regelmässig um erlebnisse, witze, bilder, was mir so über den weg lief, mich freute oder ärgerte zu veröffentlichen. irgendwann fand ich heraus, dass man das ‘bloggen’ nennt, was mich aber bis heute nicht sonderlich beeindruckt.”

3. “Pressestelle der Uni narrt das ZDF”
(blog.17vier.de)
Die ZDF-Sendung “WISO” befragt in einem Kurzbeitrag über die Uni Greifswald eine Studentin, die als Hilfskraft bei der Presse- und Informationsstelle arbeitet. Das Fleischervorstadt-Blog stört sich daran: “Da ist es tatsächlich gelungen, dem ZDF eine Angestellte als Beispielstudentin zu verkaufen. Ein kritisches Wort über die Situation ist dann natürlich nicht zu erwarten.”

4. “Auch in Koblenz fiel die Mauer”
(blog.rhein-zeitung.de, Christian Lindner)
Christian Lindner von der “Rhein-Zeitung” erinnert sich in einem lesenswerten Text an den Abend des Mauerfalls, als er alleine in der Redaktion war und eine Entscheidung über die Gestaltung der Titelseite treffen musste: “Ich ziehe den Fall der Mauer nun über die ganze Breite unserer Titelseite, und formuliere nicht eben die gelungenste, aber die fetteste Überschrift meiner gesamten Laufbahn: ‘Die deutsch-deutsche Grenze ist offen’. Fünfspaltig. So breit und so klotzig wie möglich.”

5. “Links für Journalisten”
(training.dw-world.de/ausbildung/blogs/lab)
Eine sehr ausführliche Link-Sammlung für Journalisten. Das Dokument kann man auf scribd.com herunterladen.

6. “Ran an die Vulva!”
(blog.zeit.de/sex, Sigrid Neudecker)
Sigrid Neudecker wundert sich über einen “Spiegel-TV”-Beitrag zu einer “Schamlippenkorrektur-OP”: “Als Experten werden im Beitrag genannt: der operierende OP-Propagandist. Punkt. Sonst niemand. Keine kritische Stimme, die auf die Risiken einer solchen OP hinweist, und auch der Kommentar erwähnt das maximal so flüchtig, dass ich schon gar nicht mehr sicher bin, ob er’s überhaupt tut.”

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