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Allgemein  

Tipp: Die schwarzen Dinger links und rechts

Tja. Wie viele Fotos hätte der Bild.de-Autor noch in der Fotogalerie gebraucht, um nicht zu behaupten, an diesem getunten VW Passat Variant (siehe Ausrisse) seien keine Außenspiegel zu sehen?

Nachtrag, 19. Februar. Nach drei Tagen hat auch Bild.de sie entdeckt.

Danke an Dirk G., Alexander B. und Carsten M.!

Erdrutschsieg für Linkspartei bei Bild.de

Ein aufregender Wahlabend bei Bild.de:

Absolute Mehrheit für die NPD in Mecklenburg-Vorpommern?

Oder die Grünen im Landtag in Schwerin?

Die Linkspartei mit erdrutschartigen Gewinnen in Mecklenburg-Vorpommern?

Und auch der ganz große Gewinner in Berlin?

Hallo?

Danke an Dennis S. und Jonas!

Diffamierter Held, Antisemitische Musk-KI, Überall Ralf Schumacher

1. Messerangriff in Hamburg: Ein Held, der nicht sein darf
(ndr.de, Raja Khadour & Sulaiman Tadmory & Alice Echtermann, Video: 11:16 Minuten)
Der aktuelle Beitrag des NDR-Medienmagazins “Zapp” zeigt, wie rechte Accounts nach einem Messerangriff in Hamburg gezielt eine Desinformationskampagne gegen den syrischen Helfer Muhammad al Muhammad gestartet und ihn als “erfundenen Helden” diffamiert haben. Dabei wird deutlich, wie Künstliche Intelligenz zur Verbreitung solcher Verschwörungsmythen genutzt wird und warum viele Menschen diesen Erzählungen Glauben schenken.

2. Adolf Hitler als Lösung
(taz.de)
Elon Musk hat vor kurzem angekündigt, seinen KI-Chatbot Grok neu justieren zu lassen, offenbar weil dessen Ergebnisse nicht in Musks rechtslibertäres Weltbild passten. Nun habe Grok Menschen mit vermutlich jüdischem Nachnamen “Hass auf Weiße” vorgeworfen und Adolf Hitler gelobt. Jüdische Organisationen wie die Anti-Defamation League hätten Groks Aussagen als “unverantwortlich, gefährlich und antisemitisch” bezeichnet. Elon Musk selbst habe sich bislang nicht dazu geäußerte.

3. Fake über getötete Eisbären zielt gegen Merz
(tagesschau.de, Carla Reveland & Pascal Siggelkow)
Eine prorussische Desinformationskampagne verbreite gezielt Falschmeldungen über Bundeskanzler Friedrich Merz, darunter ein Fake-Video, in dem ihm die Tötung von Eisbären vorgeworfen werde. Die Aufnahmen, angeblich von einer kanadischen Nachrichtenseite, seien KI-generiert und Teil einer Kampagne der russischen Gruppe “Storm-1516”, die für ähnliche Fakes über Politikerinnen und Politiker bekannt sei.

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4. Zeitungsstreiks vor der 10. Tarifrunde: ver.di ruft zu mehrtägigen Arbeitsniederlegungen in Redaktionen auf
(verdi.de)
Vor der zehnten Tarifrunde mit dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger ruft Verdi gemeinsam mit dem Deutschen Journalisten-Verband zu mehrtägigen Streiks in Zeitungsredaktionen auf. Die Gewerkschaften fordern “Verhandlungen auf Augenhöhe” und kritisieren die jüngsten Rückschritte der Verlegerseite als Missachtung journalistischer Arbeit. Besonders im Süden Deutschlands sowie in Nordrhein-Westfalen und an der Ostseeküste solle der Streikdruck deutlich erhöht werden.

5. Für ein digitales Ökosystem
(verdi.de, Lars Lubienetzki)
Markus Beckedahl, Journalist und Gründer des Onlineportals netzpolitik.org, spricht sich dafür aus, sich von den großen, global agierenden Tech-Konzernen in der Onlinewelt zu lösen: “Wir müssen das Konzept des staatsfernen öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf die digitale Welt weiterdenken. Zumindest in der Theorie bin ich davon überzeugt, die Öffentlich-Rechtlichen könnten der richtige Player sein, um gemeinwohlorientierte Plattformen staatsfern zu entwickeln, weiterzuentwickeln, zu betreiben oder zumindest als Mitbetreiber zu agieren.”

6. Nervige Werbung: Warum wir ständig überall Ralf Schumacher sehen
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
“Der Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher macht Werbung für eine Gebrauchtwagenplattform. Der Werbespot wird so häufig ausgestrahlt, dass er Menschen im Internet an den Rand der Verzweiflung bringt.” Matthias Schwarzer erklärt, dass Unternehmen gezielt auf übermäßige Penetranz setzen, um ihre Marke schnell bekannt zu machen und Konkurrenz zu verdrängen. Trotz möglicher Genervtheit der Zuschauerinnen und Zuschauer könne diese Form von “Nerv-Werbung” effektiv sein. Selbst ein Shitstorm sei dabei oft einkalkuliert.

7. Googles KI-Übersichten – das Ende des Journalismus?
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:14 Minuten)
Zusätzlicher Link, da in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator die Kartellbeschwerde einiger unabhängiger Verlage gegen Googles KI-Übersichten: “Die Verlage sollten sich keine Illusionen machen: Selbst wenn sie ein paar Krümel vom großen Kuchen abbekommen, rettet sie das nicht. Die wahre Medienrevolution beginnt, wenn Verlage wieder lernen, dass ihre Leser ihre Kunden sind, nicht Google.”

Paramount kauft sich frei, Falscher Brutofen, Bäumefällen mit Laubsäge

1. Paramount zahlt 16 Millionen Dollar in Rechtsstreit mit Trump
(spiegel.de)
Der Medienkonzern Paramount habe sich mit Donald Trump auf eine Zahlung von 16 Millionen US-Dollar geeinigt, um einen Rechtsstreit über ein Interview in der Sendung “60 Minutes” mit Trumps einstiger Konkurrentin im Präsidentschaftswahlkampf Kamala Harris beizulegen. Obwohl Medienexperten die Klage als haltlos bewertet hätten, habe Paramount auf ein Gerichtsverfahren verzichtet – vermutlich, um die geplante Fusion mit dem Unterhaltungsunternehmen Skydance nicht zu gefährden.

2. War es früher wirklich heißer als heute?
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 4:22 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem YouTube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen kritischen Blick auf Boulevardpresse, YouTube und Social Media. In seinem aktuellen Video spricht er über eine reißerische Wetter-Meldung aus dem Archiv, die mal wieder die Runde macht: “’56 Grad! Ganz Deutschland ein Brutofen!’ Diese BILD-Schlagzeile aus dem Jahr 1957 wird gerade überall in den Sozialen Netzwerken geteilt – weil sie beweisen soll, dass es früher viel heißer war als heute. Allerdings steckt hinter der Schlagzeile etwas ganz anderes.”
Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

3. Pressefreiheit: Wirtschaft und autoritäre Tendenzen machen Medien zu schaffen
(de.ejo-online.eu, Judith Odenthal)
Die Pressefreiheit stehe weltweit massiv unter Druck. Besonders betroffen seien Länder wie Afghanistan, Russland, Argentinien und die USA. Europa bleibe mit Staaten wie Norwegen an der Spitze des Rankings, während Länder wie China, Nordkorea und die palästinensischen Gebiete zu den gefährlichsten Orten für Journalistinnen und Journalisten zählen.

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4. Wie Bäumefällen mit einer Laubsäge
(taz.de, Daniél Kretschmar)
Dänemark plane, Deepfakes mithilfe des Urheberrechts zu bekämpfen. So sollen Menschen etwa die Löschung gefälschter Abbilder auf Plattformen verlangen können. Daniél Kretschmar hält das Urheberrecht jedoch für ungeeignet, um Persönlichkeitsrechte effektiv zu schützen, da es primär wirtschaftliche Interessen und nicht die individuelle Identität adressiere: “Hier wird also eine durchsetzungsschwache privatrechtliche Regelung geschaffen, deren Reichweite dazu auch noch ziemlich zweifelhaft ist.”

5. “Eine Besteuerung journalistischer Produkte mit Null Prozent”
(npj.news)
Anja Pasquay vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger warnt im Interviewformat “3 Fragen 3 Antworten”, dass eine staatlich anerkannte Gemeinnützigkeit im Journalismus zu Einflussnahme führen und einen wettbewerbsverzerrenden Zwei-Klassen-Journalismus schaffen könnte. Sie sieht darin eine Gefahr für die Medienvielfalt, da gemeinnützige Angebote durch Steuervorteile renditeorientierte Verlage verdrängen könnten. Für die Presseförderung in Deutschland wünscht sich Pasquay stattdessen eine Mehrwertsteuerbefreiung wie es beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Fall sei.

6. dju: Anti-SLAPP-Gesetz kommt – großer Schritt für die Pressefreiheit
(dju.verdi.de)
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in Verdi begrüßt den Gesetzentwurf gegen missbräuchliche Einschüchterungsklagen (SLAPPs) als überfälligen Schritt zum Schutz der Pressefreiheit. Sie betont, dass es dabei nicht nur um einzelne Medienschaffende, sondern um den Erhalt des demokratischen Diskurses gehe. Die Mediengewerkschaft wolle den Gesetzgebungsprozess weiterhin kritisch begleiten, denn “wer Pressefreiheit schützen will, muss dafür sorgen, dass kritische Stimmen nicht durch kostspielige Verfahren und juristische Einschüchterung zum Schweigen gebracht werden”.

7. Die Biller-Kontroverse: Ist die Depublikation des Meinungsartikels von Maxim Biller gerechtfertigt?
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:14 Minuten)
Zusätzlicher Link, da in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator die Depublizierung einer Kolumne von “Zeit”-Autor Maxim Billler: “Meinungsfreiheit braucht Grenzen, um zu funktionieren. Sie braucht den Respekt vor der Menschenwürde als Fundament. Maxim Biller hat diese Grenze überschritten. Die ZEIT hat das, wenn auch etwas spät, erkannt und korrigiert. Wer darin das Ende der Meinungsfreiheit sieht, hat nicht verstanden, was sie im Kern ausmacht.”

Erfundene Merz-Zitate, X ist ein rechtsfreier Raum, Weltbühne wankt

1. KI-Fake-News: Radio Monster erfindet Merz-Zitate
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Jochen Zenthöfer berichtet, dass das Onlineradio “Radio Monster” bei der Erstellung von Nachrichten Künstliche Intelligenz eingesetzt habe, die falsche Informationen über und erfundene Zitate von Bundeskanzler Friedrich Merz verbreitet habe. So seien angebliche Aussagen von Merz zu Plagiatsvorwürfen erfunden worden. Auf Nachfrage der “FAZ” habe die Betreiberin von “Radio Monster” geantwortet, sie wolle “mit Blick auf unsere geschäftlichen Interessen von einer öffentlichen Darlegung absehen.”

2. X ist ein rechtsfreier Raum
(arminwolf.at)
Der österreichische Journalist und Moderator Armin Wolf berichtet, dass es auf X (früher Twitter) praktisch unmöglich sei, gegen anonyme Hasspostings juristisch vorzugehen, da die Plattform kaum mit Behörden zusammenarbeite und bestehende Gesetze zu schwach seien. Trotz umfassender juristischer Bemühungen sei es ihm nicht gelungen, die Löschung eindeutig strafbarer Postings oder die Herausgabe von Nutzerdaten zu erreichen. Wolfs Fazit: “Es ist mir unbegreiflich, dass noch irgendein anständiger Mensch dieses Medium nützt.”

3. Die Weltbühne wankt
(taz.de, Andreas Speit)
Die von Verleger Holger Friedrich neuaufgelegte “Weltbühne” stehe wegen Antisemitismus-Vorwürfen und einer Nähe zur Neuen Rechten in der Kritik. Friedrich habe den Publizisten Thomas Fasbender trotz dessen rechter Verbindungen als Co-Herausgeber engagiert. Als Reaktion darauf habe die Redaktion des antifaschistischen Magazins “Der Rechte Rand” ihre Zusammenarbeit mit einer Druckerei aufgekündigt, die mit Friedrich kooperiere.

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4. Journalistische Standards und neue Themen: Wie sich Telepolis neu aufstellt
(telepolis.de, Philipp Hahnenberg)
Das Onlinemagazin “Telepolis” habe sich laut eigener Angabe unter Chefredakteur Harald Neuber journalistisch neu aufstellt und dabei klare Standards, neue Themenbereiche und eine Trennung von alten, problematischen Inhalten eingeführt. Rund 70.000 alte Artikel seien vorübergehend offline genommen worden, würden aber bald archiviert und getrennt vom aktuellen Angebot zurückkehren.

5. Rügen für Berichte über Messerangriff von Aschaffenburg
(presserat.de)
Der Deutsche Presserat hat sich mit insgesamt 141 Beschwerden über Medienberichte befasst. Mehrere Beschwerden betrafen dabei die “Bild”-Medien, denen Verstöße gegen journalistische Standards, etwa dem Opferschutz oder dem Wahrhaftigkeitsgebot sowie der Sorgfaltspflicht, vorgeworfen wurden. Insgesamt habe der Presserat 28 öffentliche Rügen, 26 Missbilligungen und 33 Hinweise verteilt.

6. Newsletter Netzwerk Recherche 246 vom 27.06.2025
(netzwerkrecherche.org, Greta Linde)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche (NR). Die aktuelle Ausgabe beginnt mit einem Dank des ehemaliges Vorstandsmitglieds Martin Kaul und einem Rückblick auf die diesjährige NR-Jahreskonferenz in Hamburg. Außerdem gibt es einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

“Voice of America” verstummt, Agenten auf Mission, Quotenpanne

1. Neue Kündigungswelle bei Voice of America
(spiegel.de)
Der US-Auslandssender “Voice of America” stehe über 80 Jahre nach seiner Gründung kurz vor dem Aus. Auf Anordnung von US-Präsident Donald Trump seien mehr als 600 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen worden. Trumps Beraterin Kari Lake rechtfertige die massive Personalreduzierung als notwendigen Abbau einer “aufgeblähten, unverantwortlichen Bürokratie”. Kritiker sähen darin jedoch den Versuch, einen als regierungskritisch wahrgenommenen Sender gezielt zu schwächen und abzuschaffen.

2. Enkel des »Weltbühne«-Gründers übt scharfe Kritik an Verleger Friedrich
(juedische-allgemeine.de)
Der Enkel des Gründers der Zeitschrift “Die Weltbühne”, Nicholas Jacobsohn, erhebe scharfe Vorwürfe gegen den Verleger Holger Friedrich. Dieser habe die traditionsreiche Publikation ohne seine Zustimmung neu aufgelegt. Jacobsohn werfe Friedrich vor, das Erbe und die journalistische Integrität der “Weltbühne” zu beschädigen. Der Verleger weise die Vorwürfe zurück und behaupte, Jacobsohns Familie habe jahrzehntelang selbst nichts zur Fortführung der Zeitschrift beigetragen.

3. Agenten auf komplexer Mission
(journalist.de, Henning Kornfeld)
Henning Kornfeld berichtet darüber, wie Medienhäuser KI-Agenten einsetzen, um komplexe redaktionelle Aufgaben effizienter zu erledigen. So habe beispielsweise Ippen Digital bei der automatisierten Erstellung lokaler Wahlanalysen auf Künstliche Intelligenz gesetzt, ebenso der Bayerische Rundfunk bei der Produktion von Teletext-Seiten. KI-Agenten hätten zwar ein großes Potenzial, Redaktionen würden aber weiterhin Menschen zur Kontrolle benötigen. Langfristig sei daher die Kombination aus KI-Unterstützung und menschlicher Qualitätskontrolle entscheidend.

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4. Berichte aus dem Iran und transparenter Investigativjournalismus
(wdr.de, Anja Backkaus, Audio: 48:40 Minuten)
Im WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” spricht Parniean Soufiani über die aktuelle Lage der Menschen im Iran angesichts des Kriegs mit Israel. Außerdem berichtet Florian Flade von seinen Recherchen zur Zusammenarbeit des Journalisten Peter Scholl-Latour mit dem Bundesnachrichtendienst, und Stefanie Dodt fordert mehr Transparenz im Investigativjournalismus. Weitere Themen sind gesperrte Social-Media-Accounts und das Phänomen der Beziehungscoaches in Sozialen Medien.

5. Innovatives Arbeiten im Journalismus
(verdi.de)
In ihrer Studie “Agiles Arbeiten im Journalismus: Einführung, Anwendung und Effekte von agilen Methoden in deutschen Medienhäusern” (Hinweis: Die verlinkte Seite scheint aktuell nicht erreichbar zu sein) untersuchen Maria Hendrischke und Ann-Kathrin Lautenschläger, wie agile Methoden, die ursprünglich aus der Softwareentwicklung stammen, in deutschen Medienhäusern eingesetzt werden. Die Einführung derartiger Prozesse sei vor allem durch digitale Transformation, wirtschaftliche Herausforderungen und die Corona-Pandemie beeinflusst worden.

6. Monatelang falsche Zahlen: Die größte Panne der Quotenmessung
(dwdl.de, Christian Richter)
Die neueste “DWDL”-“Telegeschichte” des Medien- und Fernsehwissenschaftlers Christian Richter behandelt die größte Panne der Einschaltquotenmessung in Deutschland, die sich im Jahr 1994 ereignet habe und bei der aufgrund eines technischen Fehlers monatelang falsche Zahlen veröffentlicht worden seien. Betroffene Sender wie ProSieben hätten dadurch massiv Werbegelder verloren, während RTL II überraschend hohe Marktanteile verzeichnet habe. Ein interessanter Blick in ein spezielles Kapitel der deutschen TV-Geschichte.

KW 25/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Warum meiden Menschen Nachrichten – und wie schlimm ist das?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 22:25 Minuten)
Der “Digital News Report 2025” des Reuters Institute hat festgestellt, dass 71 Prozent der Deutschen mindestens gelegentlich Nachrichten vermeiden. Holger Klein hat im “Übermedien”-Podcast mit der Medienwissenschaftlerin Julia Behre gesprochen, die an der Studie beteiligt war: “Was genau steckt hinter dieser Zahl? Wie besorgniserregend ist sie? Und was bedeutet Nachrichtenvermeidung überhaupt?”
Weiterer Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator: “Nachrichtenvermeidung ist ein Weckruf: Wir brauchen einen Journalismus, der informiert ohne zu deprimieren, der aufklärt ohne zu erschlagen, der Lösungen zeigt statt nur Krisen. Wenn das gelingt, bleiben die Menschen dran. Und das ist am Ende gut für uns alle.” (radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 3:56 Minuten)

2. Krasse BILD-Fälschung aufgeflogen
(youtube.com, TopfvollGold, Mats Schönauer, Video: 17:30 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem YouTube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen kritischen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, YouTubern und Social Media. In seinem aktuellen Video geht es um einen Fall, der selbst Schönauer überrascht: “Dass die BILD-Zeitung lügt, kennt man. Aber dass eine komplette Berichterstattung erfunden wird – und dann Beweismittel gefälscht werden, um den Skandal zu vertuschen, ist eine neue Hausnummer.” Zuerst hatte der Schweizer YouTube-Kanal “IzzyProjects” darüber berichtet: Wir haben die Bild Zeitung beim Lügen erwischt (youtube.com, Video: 6:43 Minuten).
Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

3. Deutsche Medien und Nahost: Wie gelingt vertrauenswürdiger Journalismus?
(youtube.com, Christopher Resch, Video: 1:00:59 Stunden)
Christopher Resch von der Organisation Reporter ohne Grenzen diskutiert mit dem Journalisten Armin Ghassim und der Medienkritikerin Nadia Zaboura über die Herausforderungen und Belastungen für Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung in Deutschland über Israel und Palästina. Die drei sprechen über die Ursachen des Misstrauens gegenüber deutschen Medien und fragen, wie eine faktenbasierte, demokratiefördernde und unabhängige Berichterstattung gelingen kann. Außerdem gehen sie auf interne Konflikte und Ängste in Redaktionen ein und denken über mögliche Lösungen nach.

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4. Haltung, Mut, Innovation: Was brauchen ARD und ZDF jetzt?
(youtube.com, Georg Mascolo, Video: 59:09 Minuten)
Auf der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche hat sich Georg Mascolo mit Christina Elmer, Maria Exner und Yvette Gerner über die zukünftige Aufstellung von ARD und ZDF unterhalten: “Wie können sich die Öffentlich-Rechtlichen für die nächsten Jahre stärker aufstellen, offensiver und selbstbewusster, innovativer und auch klüger im Selbst-Marketing? Wo gibt es für ARD, ZDF und Deutschlandradio ‘Easy Wins’, wo müssten ganze Strukturen verändert werden? Und wer kann das konkret wie angehen?”

5. Radio Taiwan International: Informationen für alle
(verdi.de, Claudia Krieg & Danilo Höpfner, Audio: 22:22 Minuten)
Bei “M”, dem Medienpodcast der Gewerkschaft Verdi, geht es aktuell um Radio Taiwan International (RTI), das seit 97 Jahren weltweit sende und als wichtiger unabhängiger Informationskanal insbesondere für China und Myanmar gelte. RTI nutze weiterhin die klassische Kurzwelle, um trotz möglicher Einschränkungen durch den taiwanesisch-chinesischen Konflikt zuverlässig erreichbar zu sein, und biete zunehmend auch Inhalte über Soziale Medien an. (Hinweis: Der verlinkte Beitrag behandelt im Text Radio Taiwan International, im eingebetteten Audiostream geht es allerdings, vermutlich aus Versehen, um ein anderes Thema. Die Podcastfolge zu RTI gibt es hier zu hören.)

6. Musk gegen Trump
(zdf.de, Bernd Reufels & Laura Hohmann, Video: 43:53 Minuten)
Laura Hohmann und Bernd Reufels haben sich mit dem seltsamen Verhältnis der zwei vielleicht mächtigsten Männer der USA beschäftigt, Elon Musk und Donald Trump: “Der eine: Unternehmer, Visionär, Techmogul. Der andere: Präsident, Populist, Reizfigur. Die Doku erzählt die Geschichte als Machtanalyse: Wer von beiden kontrolliert mehr – die Wirtschaft, die Medien, die politische Bühne – und das Weltall?”

Mächtige Männer, Ende eines Albtraums, Im Anekdoten-Universum

1. Wenn sich mächtige Männer als Außenseiter inszenieren
(uebermedien.de, Johannes Franzen)
Johannes Franzen kritisiert in seiner Kolumne, dass sich mächtige Männer wie Dieter Nuhr, Markus Lanz oder Richard David Precht öffentlichkeitswirksam als Opfer einer angeblich bedrohten Meinungsfreiheit inszenieren. Dabei übersähen Medien bewusst, dass diese Männer tatsächlich zur gesellschaftlichen Elite gehören und dadurch Macht besitzen. Franzens Fazit: “Menschen, die nach allen soziologischen Kategorien zur Elite des Landes gehören, wollen sprechen, aber nicht hören, wollen kritisieren, aber nicht kritisiert werden. Wenn sie austeilen, dann ist das Meinungsfreiheit, wenn sie einstecken sollen, dann jammern sie über ‘soziale Kosten’. Das ist von Trumps Rhetorik, die nun rasch einer ausgedachten Linken in die Schuhe geschoben werden soll, nicht weit entfernt.” Der Text ist schon eine gute Woche alt, nun aber ohne Abo lesbar.

2. »Washington Post« offenbar von ausländischen Hackern attackiert
(spiegel.de)
Die “Washington Post” sei laut einem Bericht des “Wall Street Journal” Ziel eines Hackerangriffs gewesen, der wahrscheinlich von einem ausländischen Staat ausgegangen sei. Dabei seien Microsoft-Konten von Journalisten gehackt worden, die über Themen wie nationale Sicherheit und China berichten. Die US-Regierung vermute chinesische Hacker hinter der Attacke, ähnliche Angriffe habe es bereits bei Behörden, anderen Medien und Universitäten gegeben.

3. Ende eines Albtraums: Funke kurz vor Exit bei der “Kronen Zeitung”
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, verkaufe die Funke Mediengruppe ihren 50-Prozent-Anteil an der österreichischen “Kronen Zeitung” an die Familie Dichand. Niemeier kommentiert: “Sollte der Deal zwischen Funke und den Dichands halten und die neuen Verhältnisse gegen Ende des Jahres schlagend werden, würde eine große Last vom deutschen Verlag abfallen.”

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4. Berichterstattung über Nahost und deutsche Serien im Ausland
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 41:51 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” mit Anja Backhaus thematisiert unter anderem die Herausforderungen für Reporterinnen und Reporter bei der Berichterstattung aus Nahost. Außerdem geht es der Frage nach, warum das Vertrauen in deutsche Medien bei diesem Thema gering ist. Weitere Themen der Sendung sind Donald Trumps Einstellung der Finanzierung von “Voice of America”, das EU-IP-Programm zum Schutz von Nutzerdaten sowie die internationale Beliebtheit (bestimmter) deutscher Serien.

5. Der perfekte Podcastsound
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 25:20 Minuten)
Bei “Läuft”, dem Podcast von epd medien und Grimme-Institut, begrüßt Gastgeber Alexander Matzkeit den Komponisten, Sound Designer und Audio Editor Joscha Grunewald. In dem Gespräch mit Grunewald geht es um die Fragen, “wie wichtig die richtige Intromusik ist, wie er zu szenischen Soundeffekten steht, warum er sich manchmal mehr Regie wünscht und was die Möglichkeiten und Grenzen neuer Technik wie generativer KI sind.”

6. Im Anekdoten-Universum
(taz.de, Frank Keil)
Frank Keil stellt die Biografie “Harry Rowohlt – Ein freies Leben” vor, in der Autor Alexander Solloch vom Leben des Multitalents Harry Rowohlt berichtet, der unter anderem als Schriftsteller, Hörbuchsprecher, Übersetzer und Schauspieler gewirkt hat. Solloch stütze sich dabei auf Gespräche mit Rowohlts Ehefrau Ulla und anderen Weggefährten. “Eine Fleißarbeit, die sich gelohnt hat: Solloch erzählt mit gebotener Distanz vom 1968er-Leben eines Verlagserben, der nichts weniger wollte, als einen Verlag zu erben, und der diesem Nicht-Wollen glücklicherweise vertraute.”

An der Skala geschraubt, Geschäft mit Amoklauf, “Compact”-Prozesstag

1. Alte Facebook-Linke statt junger TikTok-Nazis
(netzpolitik.org, Markus Reuter & Tomas Rudl & Martin Schwarzbeck)
“Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat getrickst: Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts für 2024 zeigte er zwei ausgedruckte Infografiken zur Personalstärke der links- und rechtsextremen Bewegungen. Die Balken bei den Linksextremist*innen sind deutlich höher. Doch schaut man genauer hin, wird klar: Da hat jemand an der Skala herumgeschraubt.” Die Autoren Markus Reuter, Tomas Rudl und Martin Schwarzbeck kritisieren bei netzpolitik.org, dass der kürzlich vorgestellte Verfassungsschutzbericht die rechte Szene im Internet nur oberflächlich analysiere, während linksextreme Onlineaktivitäten umfassend dargestellt würden: “Vergeblich sucht man im Verfassungsschutzbericht detailliertere Informationen zu rechten Strategien im Netz, wie sie von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie Cemas ausführlich beschrieben und untersucht wurden. Kaum ein Wort zu rechten Influencern und alternativen Medienstrategien, zu Fake-Accounts auf TikTok, zur Stärke der AfD auf dieser chinesischen Plattform oder rechtsradikalen Strategien in sozialen Medien. Hinweise auf rechte Podcasts und Youtuber, die junge Menschen radikalisieren können, finden sich bestenfalls in Zitatform, etwa mit Verweisen auf den YouTube-Kanal ‘Junge Freiheit’ oder ‘AfD TV’.”

2. AUF1.TV: Das Geschäft mit dem Amoklauf
(dietagespresse.com)
Die österreichische Plattform “AUF1” habe den Amoklauf in Graz auf reißerische Weise genutzt, “um Klicks und Spenden mit dem Leid von Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und den Angehörigen zu generieren.” Dabei seien schockierende Videos von Betroffenen sowie Szenen des Polizeieinsatzes und der Opfer veröffentlicht worden. Die “Tagespresse” habe daher eine Prüfung der “AUF1”-Berichterstattung durch die österreichische Medienaufsichtsbehörde RTR angeregt, um mögliche Verstöße gegen das Gesetz sanktionieren zu lassen.

3. “Unsere guten alten Gast­ar­beiter”
(lto.de, Christian Rath)
Bei “Legal Tribune Online” berichtet Christian Rath über den zweiten Tag im “Compact”-Prozess vor dem Bundesverwaltungsgericht. Demnach hätten Vertreter des rechtsextremen Magazins versucht zu zeigen, dass es nicht grundsätzlich ausländerfeindlich sei. Von zentraler Bedeutung für die Gerichtsentscheidung könnte die Zusammenarbeit von “Compact” mit dem als verfassungsfeindlich geltenden Aktivisten Martin Sellner sein, von dem sich “Compact”-Chefredakteur Jürgen Elsässer vor Gericht zumindest etwas und dessen Ehefrau Stefanie Elsässer deutlich distanziert habe. Ein Urteil werde für den 24. Juni erwartet, wobei “Compact” im Falle einer Niederlage weitere Rechtsmittel angekündigt habe.

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4. Propaganda für Mutterschaft: Russlands Verbot kinderloser Menschen als Instrument der kulturellen Kontrolle
(de.ejo-online.eu, Lucie Rektorová)
Russland habe im Oktober 2024 ein Gesetz verabschiedet, das die öffentliche Verbreitung von Informationen, etwa in klassischen oder Sozialen Medien, unter Strafe stelle, die “einen kinderlosen Lebensstil bewusst und positiv als gültige Wahl darstellen”. Dies sei nicht nur aus demografischen Gründen geschehen, sondern vor allem zur ideologischen Kontrolle und zur Förderung “traditioneller Werte”. Kritiker würden warnen, dass dieses bewusst vage formulierte Gesetz Zensur ermögliche und Teil einer autoritären Politik sei.

5. Wie ähnlich ist presseähnlich?
(verdi.de, Volker Nünning)
Wie Volker Nünning im Verdi-Medienmagazin “M” berichtet, habe MDR-Intendant Ralf Ludwig davor gewarnt, dass die geplante Verschärfung des Verbots presseähnlicher Onlineangebote die öffentlich-rechtlichen Sender erheblich einschränken könnte. Künftig könnten Texte in Onlineangeboten der Öffentlich-Rechtlichen nur noch erscheinen, wenn sie zuvor in Rundfunksendungen behandelt worden seien, wobei eine Ausnahmeregelung etwa für Breaking-News-Situationen vorgesehen sei.

6. Wegen KI-Bildern: Disney & NBCUniversal verklagen Midjourney
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Disney und NBCUniversal hätten Midjourney verklagt, weil der KI-Bildgenerator urheberrechtlich geschützte Figuren nutze, so der Vorwurf. Die Klage sei der bisher größte juristische Schritt gegen KI-Software durch Hollywood-Studios und kritisiere Midjourney als Plagiatsplattform. Die Studios würden Schadensersatz fordern und versuchen zu verhindern, dass Midjourney einen Videodienst ohne ausreichenden Urheberschutz startet.

“Friedvoller Krieger”, RTL war sein Fernsehreich, Schreiber für Springer

1. ZDF und ARD: Wie ein “friedvoller Krieger” den ÖRR lahmlegen will
(correctiv.org, Samira Frauwallner)
Einer Recherche von “Correctiv” zufolge seien im Jahr 2024 zehntausende Beschwerden gegen ARD und ZDF von einem einzigen Internetportal orchestriert worden. Hinter der digitalen Kampagne stehe der Unternehmer Markus Bönig, der über seine Plattform Rundfunkalarm.de massenhaft standardisierte Beschwerden verbreite, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu lähmen. Zusätzlich werbe Bönig mit seinem Projekt “Beitragsblocker” für einen finanziellen Boykott des Rundfunkbeitrags, obwohl dies Nutzerinnen und Nutzer rechtlich und finanziell gefährden könne.

2. Die ganz große Verweigerung
(verdi.de, Lars Lubienetzki)
Lars Lubienetzki berichtet über eine Studie von Ralf Hohlfeld und Vivian Stamer von der Universität Passau, die untersucht haben, warum eine Gruppe radikaler Kritiker den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) ablehnt und dessen Abschaffung fordert. Die Befragten hätten die Öffentlich-Rechtlichen als links-grün voreingenommen und regierungsnah kritisiert. Hohlfeld sehe darin eine reaktionäre Gegenbewegung und empfehle dem ÖRR, durch konservative Formate verlorene Bevölkerungsgruppen zurückzugewinnen.

3. Überraschender Wechsel: Constantin Schreiber geht zu Springer
(dwdl.de, Alexander Krei)
Nachrichtensprecher Constantin Schreiber wechselt nach seinem überraschenden Abschied von der “Tagesschau” zum Axel-Springer-Konzern, wo er künftig für das internationale “Global Reporters Network” arbeiten solle. Dort werde er vor allem aus Tel Aviv über den Nahen Osten berichten und Inhalte für diverse Springer-Medien wie “Welt”, “Bild” und “Politico” produzieren. Springer verspreche sich von Schreibers Wechsel tiefere und international vernetzte Recherchen zu geopolitischen Themen.
Um Constantin Schreibers publizistisches und literarisches Schaffen hatte es zuvor einige Kontroversen gegeben. Dazu weitere (Archiv-)Lesetipps: In Dubai bekommt der “Tagesschau”-Sprecher Glitzern in den Augen: “Constantin Schreiber hat ein Buch über Dubai geschrieben. Keine journalistische Auseinandersetzung, sondern: einen Reiseführer. Schreiber ist ‘fasziniert’ und ‘beeindruckt’ – und versteckt Kritik zwischen glitzernden Hochhäusern” (übermedien.de, Boris Rosenkranz). Sein Buch “Kinder des Koran” löste Kontroversen in der Fachwelt aus: Verzerrungen und Vorurteile – eine ausführliche, kritische Rezension zu Constantin Schreibers “Kinder des Koran” (disorient.de, Jan Altaner). Und auch Schreibers Roman “Die Kandidatin” wurde kritisch diskutiert: “Constantin Schreiber beschreibt in ‘Die Kandidatin’ eine feindliche Übernahme Deutschlands durch Muslime. Der Roman strotzt vor Ressentiments.” (taz.de, Stefan Buchen)

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4. Zum Tod von Helmut Thoma: RTL war sein Fernsehreich
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Beim “Tagesspiegel” erinnert Joachim Huber an den Fernsehmacher Helmut Thoma, der im Alter von 86 Jahren verstorben ist. Thoma habe RTL als Geschäftsführer zum populären Erfolgssender gemacht, indem er bewusst auf provokante und unterhaltsame Inhalte gesetzt habe. Er habe nie ein besseres, sondern immer ein anderes Fernsehen machen wollen und dabei stets auf die Wünsche des Publikums statt auf Bildung gesetzt. Obwohl Helmut Thoma 1998 als Senderchef abgelöst wurde, sei RTL bis zuletzt sein “Baby” geblieben.
Weitere Lesetipps: One-Man-Show: Ein Bauchmensch, der den Mainstream erspürte (dwdl.de, Torsten Zarges) und Helmut Thoma in seinem letzten großen Interview: “Bertelsmann ist kein Kreativ-Konzern” (kress.de, Rupert Sommer). Beim “RedaktionsNetzwerk Deutschland” hat Imre Grimm für seinen Nachruf ein treffendes Zitat des Fernsehmachers herausgesucht: “Ich möchte nicht in diesem riesigen Ameisenhaufen der Menschheit eine Normal-Ameise sein, ich möchte wenigstens eine mit einer Schleife sein.”

5. Demokratie braucht starken Lokaljournalismus: Der flammende Appell zweier Chefredakteure
(kress.de, Marc Bartl)
Mit Michael Husarek (Verlag Nürnberger Presse) und Peter Müller (“Augsburger Allgemeine”) beklagen zwei Chefredakteure von Lokalmedien, dass die neue Bundesregierung regionale Medien trotz ihrer Bedeutung für die Demokratie im Stich lasse und eine dringend nötige Unterstützung verweigere. Die Lage lokaler Zeitungen sei dramatisch, viele Redaktionen müssten sparen und könnten ihre demokratische Kontrollfunktion kaum noch erfüllen. Um den Lokaljournalismus finanziell zu stärken seien konkrete politische Maßnahmen nötig, wie etwa eine Senkung der Mehrwertsteuer.

6. Spotify-Zahlen 2024: Mehr Reichweite – mehr Einnahmen
(radioszene.de, Michael Schmich)
Deutsche Künstlerinnen und Künstler hätten 2024 über Spotify mehr als 480 Millionen Euro an Lizenzzahlungen erzielt, ein Wachstum von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fast 40 Prozent der im deutschen Markt generierten Spotify-Lizenzzahlungen seien an Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland gegangen. Spotify bleibe weiterhin ein wichtiger Hebel, um ein breiteres Publikum zu erreichen und die Karriere zu fördern.
Weiterer Lesetipp: Es gibt allerdings auch starke Kritik am Streaming-Abrechnungsmodell von Spotify. Erst kürzlich hat die deutsche Popmusikerin Balbina offengelegt, dass sie durch die Abrufe ihrer gut 24.000 monatlichen Hörerinnen und Hörer im gesamten Jahr 2024 gerade mal 343,36 Euro verdient habe, also etwa 94 Cent pro Tag: “Vor zehn Jahren, als ihre Musik über CDs vertrieben wurde, habe sie gut von ihrer Kunst leben können, erzählt sie. Heute sei das nicht mehr der Fall.”

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