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Stille Morgenpost

Es ist nicht gerade freundlich von der “Berliner Morgenpost” (einer Art Lokalausgabe der Springer-Zeitung “Die Welt”), aus einem Exklusiv-Interview der Zeitschrift “Vanity Fair” mit Wladimir Klitschko und Karolina Kurkova einfach einen eigenen Artikel zu machen, dabei ausgiebig aus dem Interview zu zitieren, aber eingangs bloß zu schreiben:

Die beiden Singles (…) wollten sich gern einmal kennen lernen. Kollegen einer Zeitschrift haben es eingefädelt (…).
(Link von uns!)

Freundlich hingegen ist, was Bild.de (eine Art Onlineausgabe der Springer-Zeitung “Bild”) aus Klitschkos “Hammer-Flirt des Jahres” macht:

(…) schwärmt er in der Tageszeitung “Berliner Morgenpost”.

(…) schwärmt auch Karolina in der “Berliner Morgenpost”.

(…) hat das Model laut der „Berliner Morgenpost“ (…).
(Link von Bild.de)

Und dass der Bild.de-Satz “In New York sind sich die beiden begegnet” eigentlich bedeutet, dass “Vanity Fair” die beiden für ein Fotoshooting in New York engagiert hatte, wissen sie bei Bild.de vermutlich nicht mal selber.

Mit Dank an Malte für den Hinweis.

Nachtrag, 17.10 Uhr: Na, sowas! Plötzlich schwärmen Klitschko und Kurkova bei Bild.de nicht mehr im Schwesterblatt, sondern “in der Zeitschrift ‘Vanity Fair'”.

Bild.de übergeigt Neuigkeiten im Fall Michelle

Aus aktuellem Anlass müssen wir unser Großes “Bild”-Wörterbuch um ein neues Wort ergänzen:

"Gewissheit"

Bild.de verwendete es heute in diversen Teasern (siehe Screenshots).

Was Bild.de mit der traurigen “Gewissheit” meint, stand geraume Zeit in der Bild.de-Meldung, auf die die Teaser verlinkten:

"Ist sie es wirklich?"
Michelles Leiche offenbar gefunden

Ist es nun grausame Realität? Ist die kleine Michelle aus Leipzig tot? Offenbar wurde die Leiche des Mädchens gefunden. (…) Die Polizei überprüft nun, ob es sich bei der Leiche um die vermisste Michelle (8) handelt. (…)

Jetzt der Fund der Mädchenleiche und die schlimme Befürchtung: Ist es Michelle?

Das Bild.de-Update:

Michelle tot in Ententeich gefunden

Jetzt ist es offenbar traurige Gewissheit. Die kleine Michelle aus Leipzig ist tot. (…) Die Polizei überprüft nun, ob es sich bei der Leiche um die vermisste Michelle (8) handelt.”

Inzwischen aber hat sich zwar am Kenntnisstand im Fall Michelle (“Die Polizei überprüft nun, ob …”) nichts geändert*; doch Bild.de hat den irreführenden Teaser der Meldung die Meldung dem irreführenden Teaser angepasst (siehe Kasten) – gleichzeitig aber die “Gewissheit” aus den Teasern entfernt.

Und am Ende des Artikels heißt es:

Jetzt der Fund der Mädchenleiche und die schlimme Befürchtung: Wahrscheinlich ist es Michelle.

Mit Dank an Arne B. und Markus W. für den Hinweis.

*) Nachtrag, 17.20 Uhr: Erst jetzt, mehrere Stunden nach der (durch nichts gedeckten) “Gewissheit” von Bild.de, hat die Polizei auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass es sich bei der Leiche “mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um Michelle” handele – und Bild.de hat den “Ist sie es wirklich?”-Artikel abermals entsprechend umgeschrieben.

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1. Interview mit Focus-Online-Chefredakteur Jochen Wegner
(meedia.de, Alexander Becker)
Jochen Wegner erzählt, dass es “Standard in den deutschen Nachrichtenredaktionen” ist, sich “eigene SEO-Experten” zu halten: “Gegen den Zukauf von Traffic ist nichts einzuwenden. Mich stört lediglich die oft eher verschämte Kommunikation in diesem Zusammenhang.” Ausserdem: “Helmut Markwort liest jeden Leserbrief.”

2. Interview mit TV-Journalist Ulrich Tilgner
(tagesanzeiger.ch, Philipp Mäder)
Ulrich Tilgner wird genötigt, über sein “versteinertes Gesicht” zu reden: “Dieser Gesichtsausdruck hat nichts mit meinem Beruf zu tun. Ich lache auch auf Kinderfotos nicht.” Zudem verrät er, wie man als Journalist in Krisengebieten am besten überlebt.

3. “Ein Blick hinter die Kulissen von Zattoo”
(infoweek.ch, Marcel Wüthrich)
Ein Hintergrundbericht über das P2P-TV Zattoo: “Zattoo hat das Potential, zum Inbegriff für Internetfernsehen zu werden und die Welt zu erobern.”

4. “Wir machen das Magazin nicht, weil grün ‘cool’ ist”
(persoenlich.com, Stefan Wyss)
Das deutsche Ivy wurde vom deutschen Verlag Burda am 25.07.2008 eingestellt, da “keine ausreichende wirtschaftliche Basis” vorhanden war – kein Grund für schweizer Verlage, mit nicht weniger als drei grünen Lifestyle-Magazinen ihr Glück zu versuchen. Ein Gespräch mit “ecoLife”-Chefredaktor Paul Stierli.

5. “Mona wird auf eBay verramscht”
(blick.ch, Peter Padrutt)
“Wer in diesen Tagen eBay anklickt, glaubt an ei­­nen Sonnenstich. SF verhökert Kram, den Mona Vetsch auf ihrer ‘Fernweh’-Reise ein­gekauft hat.” (Link: medienlese.com)

6. “Neger gesucht”
(spiegel.de, Petra Bornhöft)
“Ein Grüppchen Parlamentarier fühlte sich nicht genug hofiert auf der Dienstreise nach Amerika. Ihre Beschwerden sind ein Dokument der Peinlichkeit.”

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1. “ZDF kopiert Apples ‘Think Different’ Spot”
(plagiat.ch)
“Apples Original” vs. “ZDFs Kopie”.

2. “Die Selbstdekonstruktion des Josef Joffe”
(blog.handelsblatt.de/indiskretion, Thomas Knüwer)
Dass es auch 2008 noch immer intelligente Menschen gibt, die glauben, der Wert von Buchstabenfolgen sei abhängig von der Wahl ihres Trägers, stimmt nachdenklich. Thomas Knüwer analysiert einen Zeit-Artikel und erzählt zudem etwas Klatsch über Andrew Keen.

3. “Deckname Moser”
(netzjournalist.twoday.net, Thomas Mrazek)
“Soziale Netzwerke wie StudiVZ, MySpace oder Xing können eine ergiebige Quelle für Journalisten sein. Doch sollte die Recherche mit Fingerspitzengefühl erfolgen.”

4. ORF-Beitrag über die “Kronen Zeitung” kurzfristig abgesagt
(diepresse.com)
“Wieso wurde ein geplanter Beitrag über die ‘Kronen Zeitung’ nicht gesendet? Die Redakteure sagen, sie können nichts dafür.”

5. “Is Jon Stewart the Most Trusted Man in America?”
(nytimes.com, Michiko Kakutani)
Die New York Times fragt, ob es sich beim derzeit vertrauenswürdigsten Mann der USA tatsächlich um den Moderator einer Satiresendung handelt.

6. “Schluss mit den obligaten drei Küsschen zur Begrüssung”
(sonntagszeitung.ch, Steffi Hibber)
Endlich fordert jemand die Abschaffung des seit Jahren in der Schweiz grassierenden Begrüssungsrituals: “Die Hölle, die eigene Wange an verschwitze, mit Denim-Aftershave imprägnierte Buben-Backen drücken zu müssen, dazu erwachsene ‘mwah mwah MWAH!’-Geräusche zu machen. Um dann den ganzen Abend kein einziges Wort mehr mit ihm zu reden.”

Wochenrückblick Nr. 33

Die Newsnetzer stärken den Boulevard und finden Maddie in Brüssel, außerdem wieder großer Stellenabbau bei amerikanischen Zeitungen. Unser Rückblick auf die 33. Kalenderwoche.

Das Bild der Woche: Drei amerikanische Zeitungen, denen möglicherweise Entlassungen bevorstehen. Gannett, der größte Zeitungsverlag der USA, will 1000 Stellen bei kleineren Blättern streichen, rund 3 Prozent der Belegschaft. Bis zu 600 Mitarbeiter könnten entlassen werden, berichtet das US-Branchenblog Gawker. Seit Anfang Juli reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. In der “blutigsten Woche des Jahres” wurden rund tausend Stellen abgebaut, Verlage melden Millionenverluste, Zeitungen stehen zum Verkauf.

Newsnetz, “das bisher ambitionierste journalistische Projekt im Internet” setzte, wie angekündigt, erste neue Standards. Am 11. August 2008, 16:17 Uhr, wurde gemeldet, dass ein “kleines Mädchen” in Brüssel von einer Überwachungskamera gefilmt wurde (“Videobilder: Ist das wirklich Madeleine McCann?“). Eingebunden in die Meldung wurde ein YouTube-Video der englischen Boulevardzeitung Sun, das offenbar veröffentlicht wurde, weil ein Sicherheitsangestellter meinte, darauf die vermisste Madeleine McCann erkannt zu haben. Doch:

Read On…

“Bild”-Reporter bei mieser Recherche erwischt

Ein BILDblog-Leser schilderte uns vorgestern folgendes Erlebnis:

Am heutigen Montag, dem 4. August, hatte ich einen handgeschriebenen Zettel im Briefkasten auf dem stand “Lieber            , bitte ruf mich an Jörg Bergmann” und eine Handynummer (siehe Ausriss). Mein Vater hatte den Zettel gefunden, und weil ich keinen Jörg Bergmann kenne, rief mein Vater die Handy-Nummer an. Er gab sich zunächst als ich aus, reichte das Telefon aber kurz darauf an mich weiter. Der Mann am anderen Ende erklärte kurz, er sei Journalist, und sagte, es ginge um einen gewissen Stefan B. und ob ich mit ihm befreundet sei. Auf meine Frage, für welche Zeitung er denn arbeitet, antwortete der Mann zunächst nur, er sei freier Journalist. Aber ich wollte es genauer wissen und bekam etwas zögerlich zur Antwort: “Konkret für die ‘B.Z.’ und ‘Bild’.”

Ich gab dem Mann deutlich zu verstehen, dass er nichts von mir erfahren wird, und dass er keine Zitate von mir veröffentlichen darf. Daraufhin sagte der Mann, dass das dann so am nächsten Tag in der Zeitung stehen würde. Mir kam das ein wenig wie eine Drohung vor. Ich sagte dem Mann, dass ich auf keinen Fall Bestandteil der Berichterstattung werden möchte und dass er nicht mehr anrufen soll. Damit war das Gespräch beendet und ich kontaktierte noch einige Leute, die Stefan B. auch kannten, und riet ihnen, nicht mit Journalisten über Stefan B. zu reden. Zum Wohle Stefans, seiner Eltern und ihrem eigenen.

Soweit die Schilderung unseres Lesers.

Gestern fand sich dann folgende Meldung in der “Bild”-Zeitung:

"Abiturient (20) rast gegen Baum – tot!"

Abiturient Stefan B. (20) ist im grünen Skoda seiner Eltern unterwegs. Er ist mit der Schule fertig, wartet auf einen Studienplatz. Medizin oder Psychologie will der Musterschüler (Abischnitt 1,6) vom            -Gymnasium in             studieren. Doch dann rast der junge Mann gegen einen Straßenbaum. (…)

Bergmann in “Bild”:

  • “Sex-Unfall: Foto-Model (20) tot nach Fessel-Spielen”
    (31.7.2008)
  • “Anna (11) in diesem Keller vergewaltigt – Straßenmusiker festgenommen”
    (23.7.2008)
  • “Ihr Herz schlägt jetzt in der Brust eines 7-Jährigen: Michelle (15) totgerast”
    (16.2.2008)
  • “Mädchen (6) auf Schulweg vergewaltigt – Polizei jagt Mann mit weißen Schuhen”
    (31.1.2008)
  • “Liebes-Terror! Anna (13) schickte Prügel-Bande zu ihrem Ex”
    (29.1.2008)

Es ist keine besonders große Geschichte. Vielleicht gab es nichts übermäßig Aufregendes oder gar Skandalöses über Stefan B. zu berichten. Vielleicht hatte Bergmann bei anderen Mitschülern von Stefan B. genauso wenig Glück wie bei unserem Leser. Vielleicht gab es aber auch Wichtigeres.

Anscheinend hat Bergmann aber immerhin ein Foto des tödlich Verunglückten auftreiben können, wie sich aus einem Foto-Nachweis ergibt. Es ist ein wenig unscharf, und Bergmann könnte es aus einem Internet-Angebot wie StudiVZ oder SchülerVZ haben. Das sind bekanntlich beliebte und ergiebige Quellen für “Bild”-Mitarbeiter auf der Suche nach privaten Fotos von Unfall-Opfern. Und bei StudiVZ beispielsweise gibt es tatsächlich diverse Abi-Fotos des Abschlussjahrgangs von Stefan B.

Allerdings ist der junge Mann auf dem “Bild”-Foto, das einen kleinen Ausschnitt eines Gruppenfotos vom Abi-Ball zeigt, nicht der tödlich verunglückte Abiturient Stefan B. Es ist nur ein junger Mann aus demselben Jahrgang. Stefan B. war nach unseren Informationen überhaupt nicht anwesend, als das Foto entstand.

P.S.: Interessanterweise steht nirgends in der “Bild”-Meldung explizit, dass das Foto Stefan B. zeigt. Wir hoffen, das liegt nicht daran, dass man bei der “Bild”-Zeitung wusste, dass das Foto nicht Stefan B. zeigt.

Nachtrag, 18.44 Uhr: Jörg Bergmann teilt uns auf Anfrage mit, er habe das Foto nicht aus dem Internet, sondern aus dem Umfeld von Stefan B. bekommen. Den Umständen nach habe er keine Zweifel gehabt, dass Stefan B. darauf zu sehen sei. Sonst fände er das sehr schlimm.

Nachtrag, 7.8.2008: “Bild” veröffentlicht heute diese Gegendarstellung:

"Gegendarstellung"

Oder liegt nur ein Fluch auf der “Bild”-Zeitung?

Ein “FLUCH” liegt auf dem Batman-Film, glaubt “Bild”, weil es — spätestens seit dem Autounfall des Schauspielers Morgan Freeman am vergangenen Sonntag — eine “unheimliche Häufung von Unglücksfällen in der Crew des neuen ‘Batman’-Films ‘The Dark Knight'” gebe.

Begonnen hatte die Unglücksserie im September 2007. Bei einem Stunt wurde der Spezialeffekt-Experte Conway Wickliffe (+ 41) aus Versehen erschossen.

“Erschossen”? Wickliffe kam ums Leben, als er im September vergangenen Jahres am Set mit einem Auto in einen Baum fuhr.

Wie kommt “Bild” dann darauf, dass er erschossen wurde? Der Bild.de-Artikel zum Thema gibt einen guten Hinweis. Dort ist ein “Sun”-Artikel verlinkt, in dem es heißt:

Last September special effects technician CONWAY WICKLIFFE, 41, was killed during shooting of a truck stunt near Chertsey, in Surrey.

So gesehen ist es ein Wunder, dass bei den ganzen Schießereien, zu denen es bei der Produktion von Filmen im Englischen regelmäßig kommt, nicht viel mehr passiert.

Mit Dank an Niklas V., Malte L., Jens K., Mutlu Y., Michael M., Jonas G., Robin D., Konstantin, Sven, Axel L., Eugen, Sebastian F. und Tobias R.!

6 vor 9

1. Schweizer Armee im Video-Fieber
(sf.tv, Video, 7:31 Minuten)
Die schweizer Armee kann es nicht verhindern, dass Soldaten immer wieder Videos vom lustigen Armeebetrieb auf YouTube hochladen (Beispiel: “Duschen mit Gasmaske“). Selbst bietet sie auf mediathek.admin.ch (mit Steuergeldern produzierte) PR-Clips in Hollywood-Manier an (Beispiel: “Der Grenadier – semper fidelis“).

2. Ueli Haldimann zur Affäre Schmid/Nef
(cr.blog.sf.tv, Ueli Haldimann)
Der Chefredaktor des Schweizer Fernsehens stellt drei Hypothesen auf, “woher wohl all die Informationen kamen, mit denen die Story während zwei Wochen am Kochen gehalten wurde. Schon beim ersten Artikel in der SonntagsZeitung fragte ich mich: Wer hat den Kollegen diese Geschichte gesteckt?”

3. “Sie wollen jetzt aber nicht allen Ernstes über meine Haare reden?”
(falter.at, Nina Horaczek und Julia Ortner)
Fernsehjournalistin Ingrid Thurnher muss im Interview mit dem Falter Auskunft geben über ihren Pony, über Groupies und über ihre eventuelle Eitelkeit. Ausserdem beantwortet sie die Frage, ab wann man als Journalist “verhabert” ist: “Ich würde nie mit einem Politiker über Urlaubspläne reden oder beim Heu­rigen versacken.”

4. “Keine Olympia-Filme im Internet”
(tagesschau.de, Sabine Klein)
Tagesschau.de befragt den ARD-Rechtsexperten Christian Blankenburg, warum “Zusammenfassungen der Wettkämpfe, die in der Tagesschau und in den Tagesthemen zu sehen sind, nicht im Internet gezeigt werden” dürfen.

5. “Andys Liebling”
(jetzt.sueddeutsche.de, Andrian Kreye)
“Warhols Zeitschrift ‘Interview’ wieder in der Hand seiner Freunde”

6. “24 mal aufs Auge: internationale Magazincover”
(linksoben.biz, Florian Köppe)
“Ich habe hier eine kleine Auswahl von bekannten Publikumszeitschriften und eher unbekannten Kultur, sowie Designmagazinen zusammengestellt, die durch ein interessantes Äußeres glänzen und uns Inspiration und Lust zum Entdecken neuer Magazine in diesem undurchsichtigen Dschungel geben können.”

6 vor 9

1. “Das bisher ambitiöseste journalistische Projekt im Internet”
(tagesanzeiger.ch, Reto Hunziker)
Das Newsnetz bereitet seinen Startschuss am 8. August sehr selbstbewusst vor: “Die Zeiten, in denen Onlinejournalismus in der Schweiz im Copy-Paste-Verfahren betrieben wurde, sind vorbei. Heute weiss man: Qualität hat ihren Preis. Newsnetz, das bisher ambitiöseste journalistische Projekt im Internet, setzt diesbezüglich neue Standards.” Da freuen wir uns doch schon mal im Voraus.

2. “Der Rückblick in die Netz-Pionierzeit”
(blog.jacomet.ch, Andi Jacomet)
Andi Jacomet blick zurück und zeigt auf, dass die Ankündigungen zum Relaunch von tages-anzeiger.ch im Jahr 1996 ähnlich vollmundig waren. Damals hiess es: “Der konsequente Schritt ist also, sich langsam, aber sicher, vom Printprodukt zu lösen und ein eigenständiges Medium zu erschaffen.” Ein Versprechen, das während 12 Jahren nicht oder nur ansatzweise eingelöst wurde.

3. “Und täglich grüßen die Reformen”
(jungle-world.com, Sascha Becker)
Sascha Becker macht in den überregionalen Blättern Deutschland einen Einheitsbrei aus, der sich als Vielfalt tarnt: “Die schon in Schulbüchern den großen Blättern zugewiesenen politischen Richtungen wie ‘linksliberal’, ‘konservativ’ oder gar ‘links’ zeigen sich in den Meinungs­texten der Medien lediglich als geringfügige Stil­unterschiede im selben Konsens.”

4. “Die WZ wandelt auf BILD-Spuren…”
(wupperblog.de, Marcus Müller)
Marcus Müller sorgt sich um seine Zeitung: “Irgendwie mag man inzwischen den traurigen Eindruck gewinnen, dass sich die Westdeutsche Zeitung (WZ) mit ihrer Wuppertaler Lokalredaktion immer mehr an anderen Zeitungen orientiert.”

5. Als Privatmann am Fackellauf
(jensweinreich.de)
“Der Sport-Informations-Dienst (sid) hat mit sofortiger Wirkung seinen Redaktionsleiter Dieter Hennig abberufen.”

6. Wieder solo / wieder Single
(coffeeandtv.de)
Nachdem wir gestern erfahren haben, wie man durch Zeitungen mehrmals scheinschwanger werden kann (Bild), hat sich nun Sienna Miller gleich zweimal getrennt (RP Online).

6 vor 9

“Wir sind’s nur”
(jetzt.sueddeutsche.de, Christian Zaschke)
“China öffnet sich mit den Olympischen Spielen der Weltpresse? Nun ja, es kommen hauptsächlich Sportjournalisten. Eine Relativierung.”

“Katie Holmes besteht jeden Schwangerschaftstest”
(bildblog.de, Clarissa)
Katie Holmes, die Frau von Filmstar Tom Cruise, war, seit sie 2006 Tochter Suri zur Welt gebracht hat, schon sage und schreibe zehn Mal beinahe schwanger. Allerdings nur in der Bild-Zeitung.

“Das Sofa ist ein Betriebsunfall”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Friedrich Nowottny, ehemaliger Intendant des WDR, analysiert die Talkmaster Anne Will und Sabine Christiansen und kommt dabei auf die Haarfarbe zu sprechen: “Die beiden Journalistinnen sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Unterschiedlich im Temperament, unterschiedliche Ausstrahlung, die eine ist blond, die andere dunkel.”

“Olympische Spiele in Peking: Keine dicken Kameras erlaubt”
(fokussiert.com, Wolf-Dieter Roth)
“Die Wellen der Empörung schlagen bereits hoch, doch wirklich unerwartet ist es nicht: Normale Besucher der olympischen Spiele dürfen keine größeren Kamerausrüstungen in die Stadien bringen.”

“Sky Sports als Vorbild?”
(sportmedienblog.de)
“Oftmals, wenn die Diskussion darüber geführt wird, was PREMIERE im Sportbereich falsch macht, kommt das Gespräch auf den britischen Pay-Anbieter Sky und seine Sportkanäle. Sollte Sky Sports – erst Recht, nachdem nun Murdochs News Corporation Anteile an PREMIERE gehören – als Vorbild für eine Umorientierung, ja sogar einen Relaunch des PREMIERE Sportprogramms herhalten?”

“Robert Basic ist eine Linkschleuder”
(t3n.yeebase.com)
Frank Westphal, Gründer und Entwickler von rivva.de, im Interview: “Mir schwebt vor, Spiegel Online zu spiegeln. Die Ressorts würden also ähnlich aussehen wie die Hauptressorts bei Spiegel Online, dazu käme dann die Titelseite, die die großen Themen aus den einzelnen Ressorts und dazu noch ein paar kleinere Themen bündelt und dadurch den Überblick auf einer Seite bietet.”

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