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Freitag(s), 13.34 Uhr in Deutschland

Bild.de hat eindrucksvolle Fotos gemacht, die zeigen, wie das öffentliche Leben in Deutschland während des Spiels der Fußball-Nationalmannschaft gegen Serbien zum Stillstand gekommen ist. Hier etwa der Hamburger Hauptbahnhof, links vor den Anpfiff, rechts nach dem Anpfiff:

Oder wie man sonst sagt: Links mit Zugverkehr, rechts ohne Zugverkehr.

(Für alle, die es ganz genau wissen wollen: Zu sehen sind Gleis 11 und 12. Um 12.51 Uhr steht auf Gleis 12 (rechts) der Metronom 80945 nach Uelzen, auf Gleis 11 (links) wird gleich der Metronom 39419 nach Cuxhaven einfahren, gefolgt vom IC 2310 nach Westerland. Von 13.34 Uhr an fährt über eine halbe Stunde lang kein Zug von diesem Bahnsteig.)

Mit Dank an Max und Daniel M.!

Dichand, Holland, Titanic

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wann wird’s mal wieder richtig lustig?”
(haz.de, Imre Grimm)
Imre Grimm sieht das Satiremagazin “Titanic” in einer tiefen Schaffenskrise: “Im 31. Jahr ihres Bestehens ist die ‘Titanic’ egal geworden.”

2. Interview mit Matthias Prinz
(merkur.de, Antje Hildebrandt)
Medienanwalt Matthias Prinz über Medien, Prominente, Leserreporter, Staatsanwälte und den Presserat.

3. “Problem Klickstrecke”
(heikerost.com)
Heike Rost hält auch Bilder von Unfällen für eine grundlegende journalistische Aufgabe. Die Dokumentation und Information von aktuellem Geschehen benötige aber klare redaktionelle Entscheide, nicht Wahllosigkeit. “Redundante Bildmotive in zweistelliger Zahl, von denen maximal zwei oder drei relevant hinsichtlich ihres Informationsgehalts sind, werden zu einer sinnentleerten Galerie des Horrors.”

4. “Der Angstmacher”
(politwatch.at, Christoph Baumgarten)
Christoph Baumgarten kommentiert den Tod von “Kronen Zeitung”-Verleger Hans Dichand: “Er war und blieb Kleinbürger und die Zeitung, die ihm zu Macht und Einfluss verhalf, machte ihn wehrhaft. Nur wäre die Behauptung unrichtig, er allein hätte die etwa drei Millionen Krone-Leser verführt und zu den verängstigten Spießern gemacht, die sie zu einem großen Teil sind.”

5. “Wie ein neues Linkverhalten die Blogosphäre beleben könnte”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
“Wenn alle Blogger im deutschsprachigen Raum es sich zum Ziel setzen würden, mindestens einmal pro Woche zu einem ihnen bisher unbekannten, z.B. über eine Suchmaschine gefundenen Blog zu verlinken, dann könnte dies der Blogosphäre eine völlig neue Dynamik verleihen.”

6. “Kurz gefragt: Holland oder die Niederlande?”
(ciemalla.de)
Die Provinzen Nordholland und Südholland bilden gemeinsam Holland, was oft anstelle von Niederlande verwendet wird, auch von “Bild”.

Medienjunta, Segeln, Bildergalerie

6 vor 9

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1. “Nach der Machtergreifung der Medien erläutern Pressegeneräle ihr Programm”
(magda.de, Tom Schimmeck)
Tom Schimmeck malt sich aus, wie eine Medienjunta aus den Journalisten Kai Diekmann, Dirk Kurbjuweit, Gabor Steingart, Rainer Hank und Josef Joffe die Verantwortung übernimmt. “Wir hatten Rot-grün, Schwarz-rot und Schwarz-gelb heruntergeschrieben. Jetzt mussten wir selbst ran.”

2. “Wegsehen kann auch richtig sein…vor allem bei solchen Klickstrecken”
(medialdigital.de, Ulrike Langer)
“Wegsehen kann auch richtig sein” schreibt Julia Hohenadel in einem Kommentar zu einem Busunglück in Lohmar auf ksta.de. Dazu serviert wird eine Bildergalerie mit 17 Fotos vom Unglück – geknipst von Julia Hohenadel.

3. “Bild Bams Glotze”
(heise.de/tp, Peter Mühlbauer)
Für Peter Mühlbauer sind die privaten Sender nicht schlechter als die öffentlich-rechtlichen. Qualitätsunterschiede gebe es “zwar bei einzelnen Sendungen, aber keineswegs mehr grundsätzlich”.

4. “Expertenwissen”
(seefieber.de, Uwe Röttgering)
Uwe Röttgering entdeckt Fehler in der Segelberichterstattung von “Spiegel Online” und “Welt Online”: “Nun geht von diesen Fehlern nicht die Welt unter. Schwamm drüber, es geht ja nur ums Segeln. Was mir aber zu denken gibt, ist, dass uns diese Leute auch die Wirtschaftskrise und die große Politik erklären wollen. Es ist zu befürchten, dass sie davon genau so wenig Ahnung wie vom Segelsport haben.”

5. “Anleitung: So werden Sie beim nächsten Mal Chef”
(blog.persoenlich.com, Roger Schawinski)
Roger Schawinski erklärt, wie man es “in der Schweizer Medienlandschaft aufs höchste Treppchen” schafft.

6. “WM-Übertragung in England”
(faz.net, Gina Thomas)
Der britische TV-Sender ITV erhält mehr als fünftausend Beschwerden, nachdem die “1,5 Millionen HD-Zuschauer statt des Führungstors von Gerrard eine Werbung für Hyundai zu sehen bekamen”.

Bild, dpa  etc.

Wir basteln uns eine “Splitterbombe”

Irgendwas ist am Samstag bei einer Großdemonstration in Berlin passiert. Was genau es war, darüber sind sich die Ermittlungsbehörden noch nicht ganz sicher.

Die Deutsche Presse Agentur und zahlreiche andere Medien sprechen seit Tagen von einer “Splitterbombe”, die explodiert sei — eine Erklärung, die die Staatsanwaltschaft ausschließt.

Die “taz” hat eine Chronologie darüber verfasst, wie aus einem unklaren Fall “Linksterror” wird:

China, Sperrfristen, Content & Curation

6 vor 9

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1. “Die China-Berichterstattung in den deutschen Medien”
(boell.de)
Die Heinrich-Böll-Stiftung untersucht detailiert die Berichterstattung deutscher Medien über China (PDF, 304 Seiten, 2,46 MB). Beklagt wird unter anderem Eurozentrismus, eine Fokussierung auf eine konfliktträchtige Kernagenda, eine “teilweise ideologische Berichterstattung” und ein starker Fokus auf “auf deutsche Elite-Personen und Unternehmen”.

2. “Raufende Ermittlungen”
(sueddeutsche.de, W. Janisch)
Für W. Janisch ist das Klima für Medien, die über laufende Ermittlungen berichten, rauer geworden: “Das liegt auch daran, dass dort ein Geschäftsfeld für Medienrechtsanwälte entstanden ist, die auf der Seite der Betroffenen agieren. Promi-Anwalt Matthias Prinz war ein Wegbereiter, Christian Schertz in Berlin und Michael Nesselhauf in Hamburg gehören zu den aktivsten Klagevertretern.”

3. “hysterie im web2.0 – chronographie einer twitter-ente”
(stenographique.wordpress.com)
Ein lauter Knall in Göttingen und die Folgen bei Twitter: “so schnell die aufregung kam, so schnell ist sie auch wieder verstummt. gerade einmal 15minuten und mehrere hundert nachrichten lagen zwischen panikähnlichen zuständen und business as usual. 11.15 uhr: man wendet sich wieder der kaffeetasse, dem lernskript oder dem terminplaner zu. als wäre nichts gewesen…”

4. “Skandalöse Rezensionspraktiken im Fall Christa Wolf”
(freitag.de/community/blogs, Michael Angele)
Michael Angele beachtet die Sperrfrist des Suhrkamp-Verlags zum neuen Roman von Christa Wolf, andere Medien aber nicht. Das sei auch “ein Betrug am Leser, denn der kann das besprochene Buch ja noch gar nicht kaufen”.

5. “Content Is No Longer King: Curation Is King”
(businessinsider.com, Steve Rosenbaum, englisch)
“‘Content is King’ — no longer. Today, the world has changed. ‘Curation Is King.'”

6. “Holzmedien versuchen HTML”
(hetjens.com, Philip Hetjens)
Philip Hetjens prüft die Websites einiger deutschsprachigen Zeitungen mit dem W3-Validator. “Im Boulevard scheint gutes HTML beliebt zu sein, aber sonst sieht es oft eher mässig aus. Den Vogel schiesst aber definitiv das Handelsblatt ab: Bei über 1300 Fehler auf der Homepage müssen die schon absichtlich eingebaut werden.”

Fernsehgarten, Focus, Futurezone

6 vor 9

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1. “Wir Meinungsspekulanten”
(taz.de, Wolfgang Storz)
Für den Ex-Chefredakteur der “Frankfurter Rundschau”, Wolfgang Storz, ist “die gute alte Zeit, in der nur Bild dummmachte”, vorbei. “Auf die immer komplizierteren Entscheidungssituationen der Politik reagieren die meisten Journalisten mit immer banaleren Personalisierungen, die Ereignisse in Duelle umwandelt: Merkel gegen …, Wulff gegen …, Gabriel für …, Niederlage oder Sieg, Schwarz oder Weiß.”

2. “Focus enthüllt”
(dieganzewahrheit.blog.com, Thomas Weiss)
Thomas Weiss liest eine “Focus”-Story mit dem Titel “Die junge Republik – Präsident mit 51: Das aufwühlende Leben des Christian Wulff”.

3. “Sarkozy will über die Welt bestimmen”
(fr-online.de, Axel Veiel)
Die französische Regierung redet mit im Bieterverfahren um die Zeitung “Le Monde”. “Wenn zutrifft, was das Konkurrenzblatt Libération schreibt, dann ist Sarkozy die Vorstellung, die drei könnten die Kontrolle über Le Monde übernehmen, so unangenehm, dass er Fottorino gar mit dem Entzug staatlicher Unterstützung für die Modernisierung der Zeitungsdruckerei gedroht hat.”

4. “Fall Kölle: Dünger für Andrea Kiewel”
(sueddeutsche.de, Antje Hildebrandt)
Nach Informationen von sueddeutsche.de soll der “Wert der sogenannten Produkthilfen” (Pflanzen und Gartenzubehör), die eine private Firma dem ZDF-Fernsehgarten in einer vertraglich festgesetzten Kooperation zur Verfügung stellt, 250’000 Euro betragen.

5. “Die Futurezone, der VÖZ und die Politik.”
(datum.at, Jacqueline Godany)
Jacqueline Godany bloggt über die Einstellung, die der ORF Futurezone droht. “Zeitungsverleger sollten für Informationsfreiheit stehen. Stattdessen lassen sie per Gesetz die Konkurrenz abschalten.”

6. “Ist das Gleichberechtigung?”
(raul.de, Raul Krauthausen)
Rollstuhlfahrer Raul Krauthausen wird beim Telefonieren das iPhone aus der Hand gerissen. “Im Grunde bin ich froh, dass mir nicht mehr passiert ist. Sie hätten mir auch locker den Arm brechen oder mich zusammenschlagen können. Insofern hatte ich Glück im Unglück. So langsam kommt auch wieder meine sarkastische Seite hoch und fragt sich, ob es nicht auch irgendwie eine Form der Gleichberechtigung ist, wenn sogar vor Behinderten nicht Halt gemacht wird.”

Klimaforscher, Macheten, Vuvuzelas

6 vor 9

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1. “Wie Schiffeversenken, nur ernster”
(sueddeutsche.de, Peter Glaser)
Peter Glaser nennt Journalismus “die zivilisierteste Form von Widerstand”. Sein Text zur Zukunft des Journalismus befasst sich unter anderem mit der Suchmaschinenoptimierung und der Auflösung der klassischen Bündelungsform.

2. “SPIEGEL vs. ZEIT”
(wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge, Stefan Rahmstorf)
Eine Diplomarbeit vergleicht die von “Spiegel” und “Zeit” in Artikeln zum Thema Klimawandel zitierten Klimaforscher.

3. “Opfer von Täuschungsmanöver”
(stuttgarter-zeitung.de, Erik Raidt)
Unbekannte geben sich gegenüber der Presse als “Junge Liberale” aus und wenden sich “mit drastischen Parolen gegen Arbeitslose”: “Die Stuttgarter Zeitung bedauert, dass die Jungen Liberalen durch die Berichterstattung über die von Dritten fälschlich in Umlauf gebrachten Behauptungen in ein falsches Licht gerückt worden sind.”

4. “Gewalt? Chaos? Desorganisation?”
(profil.at, Johannes Dieterich)
Die Fußball-WM in Südafrika hat begonnen. Johannes Dieterich erinnert nochmals an die zuvor verbreiteten Vorbehalte: “WM-Besucher müssten damit rechnen, von machetenschwingenden Farbigen zerstückelt zu werden, schrieb der Reporter eines britischen Boulevardblatts. Ein deutsches Sicherheitsunternehmen empfahl seiner Nationalmannschaft, ihr Hotel nur mit kugelsicheren Westen zu verlassen.”

5. “Frisch am Stück.”
(alexander-kissler.de)
Alexander Kissler sieht den kritischen Sportjournalismus während der WM in einer Auszeit: “Kritik hat Sendepause, Sportjournalismus wird zum angewandten Fan-Sein. Jetzt werden, je nach Verbreitungsgebiet, Helden gemacht, Stars gepriesen, Führer gebenedeit.”

6. “Vuvuzela-Filter”
(surfpoeten.de)
Wie macht man ein Audiosignal vuvuzelafrei? Eine kurze Anleitung.

Uni-Ranking, Tauss, Public Viewing

6 vor 9

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1. “Sorry, unsere Uni-Rankings waren Quatsch”
(spiegel.de, Christoph Titz und Jochen Leffers)
Phil Baty vom britischen Hochschulmagazin “Times Higher Education” kritisiert das eigene Hochschulranking, für das er seit 2009 die Verantwortung trägt und “auf das seit 2004 viele Unis auch in Deutschland jeden Oktober gespannt warten”. “Aus Deutschland – ‘ich schäme mich fast, es zuzugeben’, so Baty – kamen ‘lächerliche 182 Antworten als Rücklauf’. Deutschland hat immerhin fast 400 Hochschulen mit über 13.000 Studienangeboten.”

2. “Meine Vierte-Gewalt-Bilanz”
(blogs.taz.de/hausblog, Sebastian Heiser)
Der für Berliner Landespolitik zuständige Redakteur Sebastian Heiser fragt sich, in welchem Umfang es ihm gelungen ist, “die Regierung kritisch zu begleiten, sie gut zu analysieren und auf Missstände hinzuweisen”.

3. “Jörg Tauss und der Qualitätsjournalismus”
(bruchsal.org, Rolf Schmitt)
Neben Tauss selbst und “Telepolis” (Teil 1 / Teil 2, folgt später) berichtet auch Rolf Schmitt von der Rolle der Medien im zu Ende gegangenen Strafprozess gegen Jörg Tauss: “Ich war selbst an jedem der fünf Prozesstagen im Gerichtssaal und habe miterlebt, wie am ersten Tag die Pressebank bis zum Bersten gefüllt war, wie leer die Pressebank sich an den drei darauf folgenden Verhandlungstagen zeigte und wie wieder voll besetzt am letzten Tag, dem Tag der Urteilsverkündung.”

4. “The Twitter Devolution”
(foreignpolicy.com, Golnaz Esfandiari, englisch)
Golnaz Esfandiari zweifelt an der Revolution durch Twitter im Iran: “Through it all, no one seemed to wonder why people trying to coordinate protests in Iran would be writing in any language other than Farsi.”

5. “Warum Fußball?”
(novo-argumente.com, Stefan Chatrath)
Stefan Chatrath macht sich zum Start der Fußball-WM Gedanken zum Public Viewing: “Viele ‘echte’ Fans sprechen gar davon, dass die Stätten professionellen Fußballs heute ‘klinisch rein’ seien. Vermutlich ist das einer der wichtigsten Gründe dafür, dass mittlerweile so viele von ihnen das ‘Public Viewing’ vorziehen.”

6. “Press You’re Stuck”
(thedailyshow.com, Video, 4:49 Minuten, englisch)
Nach dem Abgang der bald 90-jährigen Helen Thomas aus der ersten Reihe im James S. Brady Press Briefing Room streiten sich die Journalisten, wer nun diesen Platz einnehmen darf.

Assouline, Bauerntheater, Zapp

6 vor 9

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1. “Das tägliche Brot der Demokratie”
(blaetter.de, Heribert Prantl)
Heribert Prantl schreibt in einem langen, historisch ausholenden Text, was Wissenschaft, Publizistik und Politik miteinander zu tun haben: “Mich erinnern die Blogger von heute an die politisierten Bürger von 1848/49 – Blogs sind mehr Demokratie. Soll da wirklich der professionelle Journalismus die Nase hochziehen, so wie es vor 160 Jahren die etablierten fürstlichen Herrschaften und die monarchischen Potentaten getan haben?”

2. “Doku-Soaps ohne Wahrheitsgehalt”
(ndr.de, Tina Schober, Video, 6:21 Minuten)
Im Nachmittagsprogramm der Privatsender haben sich die mit Laienschauspieler besetzten Doku-Soaps als Quotenerfolge festgesetzt. “Die moderne Form des Bauerntheaters” sei wahnsinnig erfolgreich.

3. Interview mit Julia Stein und Steffen Eßbach
(meedia.de, Christine Lübbers)
Die Macher des medienkritischen NDR-Magazins “Zapp” (siehe Link 2) in einem ausführlichen Interview: “Journalisten sind so groß im Austeilen, aber so ganz schlecht im Einstecken. Deshalb wird man als Medienjournalist häufig als Nestbeschmutzer wahrgenommen.”

4. “Promis am Pranger”
(taz.de, Christian Rath)
Christian Rath fragt, ob verdächtige Prominente wie Jörg Kachelmann, über den fast täglich berichtet werde, vor den Medien geschützt werden müssen. “Selbst wenn er am Ende freigesprochen würde, droht seiner Karriere ein schwerer Dämpfer, weil in der öffentlichen Wahrnehmung meist eben doch etwas hängen bleibt.”

5. “Der Online-Reich-Ranicki”
(freitag.de, Frank Fischer)
Frank Fischer stellt das französische Literaturblog “La république des livres” von Pierre Assouline vor, das mit fast jedem Beitrag hunderte von Kommentaren hervorruft. “Wenn es ein deutsches Pendant zu Pierre Assouline gäbe, es handelte sich wahrscheinlich um ein Mischwesen aus Marcel Reich-Ranicki, Martin Walser, Hans Magnus Enzensberger, Matthias Matussek und Don Alphonso.”

6. “Boston Globe Tailors Print Edition For Three Remaining Subscribers”
(theonion.com, Video, 2:19 Minuten, englisch)
Der “Boston Globe” richtet sich angeblich ganz auf seine drei verbleibenden Abonnenten aus.

Neonazis gibt es immer noch nicht

Am 30. Juni wird in Berlin ein neuer Bundespräsident gewählt. Aber wer steht eigentlich zur Wahl, wie viele Kandidaten gibt es?

Drei Kandidaten, zwei Blickrichtungen
(“Frankfurter Allgemeine Zeitung”)

Ginge es nach den meisten Meldungen, so “sind” es jetzt “drei”, “Drei für Bellevue” (Audio-Link), seit Luc Jochimsen Christian Wulff und Joachim Gauck “herausfordern” soll.

All diese Berichte übergehen den Kandidaten der NPD, den rechten Liedermacher Frank Rennicke.

Das Phänomen ist nicht neu: Bereits bei seiner Kandidatur bei der Bundespräsidentenwahl im vergangenen Jahr mühten sich viele Medien, Rennicke totzuschweigen — mit dem zweifelhaften Ergebnis, dass der jetzt mit dem “Bericht eines totgeschwiegenen Bewerbers” hausieren gehen kann.

In den Agenturmeldungen der vergangenen Tage hat es Rennickes Kandidatur auf zwei anekdotische Erwähnungen gebracht. Größer gemeldet wurde dagegen, dass die “Freien Wähler” (anders als ursprünglich angekündigt) keinen eigenen Kandidaten aufstellen werden.

“Spiegel Online” immerhin hat Rennickes Kandidatur bereits in einem Bericht über den NPD-Parteitag erwähnt und führt ihn (anders als letztes Jahr) in der Auflistung der Kandidaten:

Kandidaten: Joachim Gauck (parteilos), Christian Wulff (CDU), Luc Jochimsen (Die Linke), Frank Rennicke (tritt für die rechtsextreme NPD an)

Die Deutsche Presseagentur (dpa) hat es hingegen geschafft, einen Hintergrundbericht über “Zählkandidatinen” (und -kandidaten) zu veröffentlichen, in dem alle Bewerber um das Amt des Bundespräsidenten seit 1979 aufgelistet werden — nur die der rechten Parteien (Hans Hirzel 1994, Rennicke 2009 und ’10) fehlen.

So macht man es den Rechtsextremen natürlich besonders leicht, sich in einer Opferrolle zu inszenieren.

Mit Dank an S.W. und Georg S.

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