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KW 23/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Klimakrise: Das lange Warten auf den Journalismus
(youtube.com, re:publica, Wolfgang Blau, Video: 24:12 Minuten)
Wolfgang Blau ist Mitgründer des neuen “Oxford Climate Journalism Network” und setzt sich dafür ein, dass Medien ihre Berichterstattung zur Klimakrise verbessern. In seinem Vortrag auf der re:publica erklärt der frühere “Zeit-Online”-Chefredakteur anhand praktischer Vorschläge und Beispiele, was Redaktionen und Medienschaffende dafür konkret tun können.

2. Medienmachende als Marke
(youtube.com, re:publica, Richard Gutjahr, Video: 45:59 Minuten)
Und noch ein Beitrag von der re:publica: Richard Gutjahr hat sich dort mit drei Personen aus der Medienbranche unterhalten, die es geschafft haben, sich als Marke zu etablieren: Eva Schulz, Tilo Jung und Iris Gavric. Wie sind die drei so erfolgreich geworden? Und sind sie selbst die Marke oder deren Formate?

3. Linus Neumann – Chatkontrolle oder digitale Notwehr?
(ardaudiothek.de, Jagoda Marinić, Audio: 1:49:15 Stunden)
Bei “Freiheit Deluxe”, einem Podcast des Hessischen Rundfunks und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, begrüßt Jagoda Marinić den Digital- und Netzpolitik-Experten Linus Neumann vom Chaos Computer Club. In dem Gespräch geht es unter anderem um Nerds und Hacker, die umstrittenen Pläne zur Chatkontrolle, die Vorzüge des dezentralen Netzwerks Mastodon und die Frage, wie die Internetplattformen unsere Freiheit unterlaufen.

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4. Strategiespirale mit Jan Schulte-Kellinghaus
(dennishorn.de, Audio: 47:05 Minuten)
Nach Stationen beim ZDF und NDR ist Jan Schulte-Kellinghaus nun als Programmdirektor des rbb tätig. Dennis Horn spricht mit ihm über “Boomer und Digitalkompetenz, alte und neue Erfolgskriterien und die Herausforderung, Dinge wegzulassen”. Den Medienwandel erlebt Schulte-Kellinghaus unmittelbar in der eigenen Familie: “Was mich am meisten beeinflusst hat, ist das Mediennutzungsverhalten meiner Tochter. Die ist 19 Jahre alt, und die guckt keine Filme mehr mit uns, die guckt auch kein Fernsehen mehr. Die hört auch kein Radio, obwohl wir sehr viel dafür getan haben, dass sie es tut.”

5. Das False-Balance-Dilemma
(youtube.com, Medientage Mitteldeutschland, Video: 59:50 Minuten)
Was können Redaktionen, Journalistinnen und Journalisten tun, um das Problem der False Balance zu überwinden und gleichzeitig ihrem journalistischen Handwerk gerecht zu werden? Wo liegt die Grenze zwischen Fakten und Meinung? Darüber diskutieren Jochen Bittner (Co-Leiter des Ressorts Streit bei der “Zeit”), Klaus Brinkbäumer (MDR-Programmdirektor), Kirsten von Hutten (Sprecherin des Deutschen Presserats) und Maren Urner (Professorin für Medienpsychologie an der HMKW Köln).

6. Schottergärten im Visier: Wenn Kies und Co. die Natur verdrängen
(youtube.com, Der Spiegel – Nicola Goethe & Miriam Carbe, Video: 31:37 Minuten)
Bei Facebook und Instagram, nun ja, erfreuen sich jeweils mehr als 100.000 Fans an den “Gärten des Grauens”. Damit sind Schottergärten von besonderer Trost- und Grünlosigkeit gemeint. Das Satire-Projekt hat einen ernsten Hintergrund, wie in dem Film von “Spiegel TV” schnell klar wird.

Riskante Likes, Digitale Gesellschaft, Die besten 9-Euro-Ticket-Reportagen

1. Gläserne User: Wie du mit Likes deinen Job riskierst
(ndr.de, Caroline Schmidt, Video: 15:38 Minuten)
Wer einen Beitrag bei Facebook, Instagram oder Twitter liket, kann dadurch im schlimmsten Fall seinen Job verlieren, zeigt eine neue “Zapp”-Reportage: “Caroline Schmidt hat mit Menschen gesprochen, die in die Datenwelt der Social-Media-Konzerne eingetaucht sind. Sie erzählen über Funktionsweise und Möglichkeiten, aber auch Risiken. Und über die Gefahr, was ein mehrere Jahre alter Post auslösen kann.”

2. Warum sich so viele Menschen digital abgehängt fühlen
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Derzeit findet in Berlin die re:publica statt, laut Eigenbeschreibung das “Festival für die digitale Gesellschaft”. Was ist mit der “digitalen Gesellschaft” gemeint? Wer soll dazugehören und wer nicht? re:publica-Urgestein Sascha Lobo macht sich in seiner “Spiegel”-Kolumne genau dazu Gedanken.

3. Medien in den Mühlen des Bürgerkriegs
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) ist beunruhigt über die sich verschlechternde Situation der Pressefreiheit in Äthiopien, wo zwei Medienschaffenden sogar die Hinrichtung drohe. RSF-Geschäftsführer Christian Mihr stellt klar: “Zwei Journalisten die Todesstrafe anzudrohen, nur weil sie ihre Arbeit gemacht haben, ist ungeheuerlich. Das Land leidet unter einer akuten humanitären und politischen Krise. Trotzdem dürfen die Behörden die Zusammenstöße nicht als Vorwand benutzen, um die Pressefreiheit einzuschränken. Wir fordern die Regierung auf, sofort alle Anklagen gegen die beiden Journalisten fallen zu lassen und die Massenverhaftungen zu beenden.”

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4. Neonazis bei Telegram und Tiktok
(faz.net)
In einem gestern veröffentlichten Vorabbericht warnt der Brandenburger Verfassungsschutz vor der Verbreitung rechtsextremer Propaganda über den Messengerdienst Telegram sowie das Soziale Netzwerk Tiktok. Der komplette Verfassungsschutzbericht werde am kommenden Montag vorgestellt.

5. Ferngespräche: Argentinien und Brasilien
(ardaudiothek.de, Holger Klein, Audio: 51:37 Minuten)
Alle zwei Wochen telefoniert Holger Klein mit Auslandskorrespondenten beziehungsweise -korrespondentinnen der ARD, um sich aus deren Berichterstattungsgebieten erzählen zu lassen. Diesmal unterhält er sich erneut mit Anne Herrberg, deren großes Gebiet viel Gesprächsstoff liefert. Während es beim letzten Mal um Kolumbien ging, sprechen Herrberg und Klein dieses Mal vor allem über Argentinien, Brasilien und die Amazonas-Region sowie die mit ihr verbundenen Klima- und Umweltprobleme.

6. Die besten Reportagen, die man für 9 Euro kaufen kann
(uebermedien.de, Florian Kappelsberger)
Seit dem Gültigkeitsbeginn des 9-Euro-Tickets schicken viele Medienhäuser ihre Leute in Zügen durch die Lande. Florian Kappelsberger hat (nicht ganz ernst gemeinte) Vorschläge, wie eine solche Regionalexpress-Reportage aussehen könnte. Und wenn alles schiefgeht, wären da immer noch Peter Breuers Vorschläge.

Zuckerberg angeklagt, “Top Gun 2”, Stigmatisierende Nachrichten

1. Jetzt ist Zuckerberg dran
(netzpolitik.org, Alexandra Conrad)
Der Datenskandal um die Firma Cambridge Analytica kostete Facebook 2019 fünf Milliarden US-Dollar. Nun klagt der Generalstaatsanwalt von Washington D.C. Facebooks Firmenchef Mark Zuckerberg an. “Um was geht es in dem aktuellen Prozess und wieso wird Zuckerberg erst jetzt angeklagt?” Alexandra Conrad hat für netzpolitik.org die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengetragen.

2. “Die Fakten müssen auf den Tisch”
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider)
“Die Medien können die Klimakrise nicht lösen, aber es ist ihre Verantwortung, die Zusammenhänge zwischen menschlichem Handeln und den Folgen für Mensch, Natur, Wirtschaft und unsere Lebensweise wissenschaftlich fundiert, verständlich und in angemessenem Umfang darzustellen”, so der ZDF-Meteorologe Özden Terli in einem jüngst erschienenen Leitfaden. Terli plädiert dafür, nicht nur über das aktuelle Wettergeschehen, sondern auch über die Zusammenhänge mit dem Klimawandel zu berichten. Darüber spricht er im Interview mit dem Deutschlandfunk.

3. Affenpocken, voll schwul ey
(uebermedien.de, Frederik von Castell)
In der Berichterstattung zum Affenpockenvirus kam es zu Stigmatisierungen von homosexuellen Männern, kritisiert Frederik von Castell in seinem Kommentar. Eine bedeutende Rolle spiele dabei “Medizinkorrespondent” Christoph Specht, der Auftritte bei RTL und im ZDF hatte. Von Castell erklärt die tatsächliche Faktenlage und zeigt, wie es zu den stigmatisierenden Beiträgen und Nachrichten kam.

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4. Wo bleibt ein #medienmetoo, Juliane Löffler?
(druckausgleich.podigee.io, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz, Audio: 56:16 Minuten)
“Wir brauchen eine Debatte über Sexismus innerhalb der Medienbranche. Denn während wir über andere, korrupte oder missbräuchliche Systeme berichten und Machenschaften aufdecken, scheinen wir ausgerechnet die eigene Branche nicht ausreichend zu beachten. Woran liegt es, dass wir als Branche noch immer nicht an dem Punkt sind, solche Missstände und Fehlverhalten untereinander anzusprechen?” Darüber diskutieren Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz mit Juliane Löffler, die maßgeblich an der Recherche zu den Machtmissbrauchsvorwürfen gegen den damaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt beteiligt war.

5. Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 209
(netzwerkrecherche.org, Annelie Naumann & Albrecht Ude)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für Journalistinnen und Journalisten aus dem Investigativbereich: der Newsletter des Netzwerk Recherche (nr). Die neueste Ausgabe liefert neben ein paar Worten zur Causa Kliemann einen aktuellen Überblick über Nachrichten, Veranstaltungen, Seminare, Stipendien und Preise. Außerdem gibt es Informationen zur alljährlichen nr-Jahreskonferenz, die am 30. September und 1. Oktober dieses Jahres in Hamburg stattfindet. Im Pressespiegel gibt es zudem wertvolle Lesetipps zu ausgesuchten Themen.

6. Top Gun 2: So trickst dich das US-Militär aus
(youtube.com, Walulis Story, Video: 11:04 Minuten)
Es hat bereits Tradition, dass Kriegsfilme aus Hollywood vom US-Militär unterstützt werden. Der diese Woche anlaufende Film “Top Gun 2” bildet da keine Ausnahme. Das Walulis-Team erklärt mit satirischen Mitteln, warum es sich dabei um ein Geschäft handelt, das auf Gegenseitigkeit beruht.

Fehlende Größe, Eingriff in die Privatsphäre, Pöbel-Theologen

1. “Josef Joffe hat mich als damals zuständigen ‘Die-Zeit’-Redakteur hintergangen und die eigene Redaktion verraten”
(twitter.com, Felix Rohrbeck)
Wie vergangene Woche bekannt wurde, lässt Josef Joffe, langjähriger Mitherausgeber der Wochenzeitung “Die Zeit”, sein Mandat als Herausgeber bis zum Vertragsende ruhen. Dieser Entscheidung vorangegangen waren Vorwürfe, Joffe habe einen mit ihm befreundeten Bankier vor Recherchen seiner eigenen Zeitung gegen das Geldhaus gewarnt. Auf Nachfrage der “Süddeutschen Zeitung” hatten sich Joffe und “Die Zeit” zu dem Fall geäußert. In einem Twitter-Thread legt Felix Rohrbeck, einer der damaligen “Zeit”-Autoren, seine Sicht der Dinge dar. Josef Joffe habe großen Schaden angerichtet: “Dass er nicht mal die Größe hat, sich dafür zu entschuldigen und stattdessen versucht, uns Autoren zu schaden, spricht für sich.”

2. Es trifft die Falschen
(zeit.de, Ann-Kathrin Nezik)
Ann-Kathrin Nezik hält die Pläne der EU zur sogenannten Chat-Kontrolle für einen tiefen Eingriff in die Privatsphäre, der wenig bringe: “Gerade die EU, die sich mit progressiven Gesetzen wie der Datenschutz-Grundverordnung als Gegenentwurf zu autokratischen Regimen präsentiert, darf sich einen solchen Eingriff in die Privatsphäre nicht erlauben – zumal er nur scheinbar dem Kampf gegen sexuelle Gewalt an Kindern dient.”

3. Wie Medien für Glücksspiel werben
(deutschlandfunk.de, Stefan Fries, Audio: 30:27 Minuten)
Welche Rolle und Verantwortung haben Medien rund um das Thema Glücksspiel bei Lotto und Sportwetten? Darüber diskutiert ein Deutschlandfunk-Hörer mit dem Glücksspielforscher Tobias Hayer, dem Sport- und Medienjournalisten Fritz Lüders und mit Stefan Fries aus der Dlf-Medienredaktion.

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4. Schafft die 20-Uhr-“Tagesschau” ab
(dwdl.de, Peer Schader)
Peer Schader sieht bei der “Tagesschau” Reformbedarf: “Ende dieses Jahres wird die vermutlich bekannteste Sendung des deutschen Fernsehens 70 Jahre, und man soll ja nicht unhöflich zu älteren TV-Formaten sein, aber: man sieht und hört es ihr ein bisschen an.”

5. Laissez-faire beim Klima
(tagesspiegel.de, Katja Horneffer)
Beim “Tagesspiegel” verrät die ZDF-Metereologin Katja Horneffer, worüber sie sich in der letzten Woche in den Medien am meisten geärgert hat und worüber sie sich freuen konnte. Es geht um den Umgang mit Klimameldungen und die Begeisterung über ein Bild vom Schwarzen Loch im Auge unserer Milchstraße.

6. Homosexuelle verunglimpft – Verfahren in Köln gegen zwei Priester eingestellt
(wdr.de, Markus Schmitz)
Im katholischen Fachmagazin “Theologisches” bezeichnete ein Theologieprofessor Homosexuelle als “Parasiten” und “Krebsgeschwüre”. Darauf wurde ein Verfahren wegen Volksverhetzung gegen den Autor sowie den verantwortlichen Redakteur in Gang gesetzt, das nun gegen eine Geldauflage von insgesamt 7.000 Euro und eine Entschuldigung eingestellt wurde.

KW 20/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Germany’s next Topmodel – was passiert wirklich hinter den Kulissen?
(youtube.com, Lijana Kaggwa, Video: 28:14 Minuten)
Lijana Kaggwa, Ex-Kandidatin bei “Germany’s Next Topmodel”, hat ein Video veröffentlicht, in dem sie heftige Manipulationsvorwürfe gegen die ProSieben-Show erhebt: Die Produktionsfirma habe die Teilnehmerinnen über Monate isoliert, von der Außenwelt abgeschnitten, sie unter Zucker-Entzug gesetzt, sie gegeneinander ausgespielt und Konflikte herbeigeführt. Außerdem habe man bestimmten Teilnehmerinnen vor deren Laufsteg-Auftritten die Füße eingecremt, um Stolperszenen zu provozieren. ProSieben hat die Vorwürfe zurückgewiesen und prüft rechtliche Schritte.

2. Das Coronavirus-Update – Korinna Hennig
(viertausendhertz.de, Nicolas Semak, Audio: 1:05:45 Stunden)
Im “Elementarfragen”-Podcast erzählt die Wissenschaftsjournalistin und Moderatorin Korinna Hennig von ihrer Arbeit am “Coronavirus-Update”-Podcast des NDR. Dabei geht es um die Entstehung und Entwicklung des erfolgreichen Formats, die Arbeit mit dem Virologen Christian Dosten und der Virologin Sandra Ciesek und eventuelle Abschiedsgefühle.

3. Kann es sein, dass es Social Bots gar nicht gibt?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 21:00 Minuten)
Bei “Übermedien” unterhält sich Holger Klein mit dem Medieninformatiker Florian Gallwitz über sogenannte Social Bots. Dabei handelt es sich um Softwareroboter, die in Sozialen Netzwerken wie Menschen auftreten, liken, retweeten, kommentieren und posten. Gallwitz hält das Thema für eine Verschwörungserzählung, die leider auch von großen Medien verbreitet werde: “Wenn ich als Journalist mit so einer Story konfrontiert wäre, würde ich sofort sagen, zeigt mir doch mal ein oder zwei Bots.”

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4. Kommt mal runter!
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura und Nils Minkmar, Audio: 39:36 Minuten)
“Brauchen wir öffentlich-rechtliche Plattformen als Ersatz für private digitale Plattformen? Brauchen wir ein öffentlich-rechtliches Twitter?” In der neuesten Folge von “Quoted” diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und “SZ”-Autor Nils Minkmar mit ZDF-Fernsehratsmitglied Leonhard Dobusch über alternative Plattformen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

5. Aktivismus als Vorwurf
(hinterdenzeilen.de, Tobias Hausdorf & Niklas Münch, Audio: 50:12 Minuten)
“Dürfen Journalist*innen Parteimitglieder sein oder sich in Organisationen engagieren? Wo ist die Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus? Diese Fragen stellt sich die Branche immer wieder. Doch über einen Aspekt wird selten gesprochen: Welchen Kolleg*innen sprechen wir manchmal blind Neutralität zu und welchen unterstellen wir vorschnell Aktivismus?” Darüber debattieren die “Hinter-den-Zeilen”-Macher Tobias Hausdorf und Niklas Münch mit der Journalistin und Filmemacherin Melina Borčak sowie der Klimajournalistin und Aktivistin Leonie Sontheimer.

6. Schock: Das denkt Deutschland über Meinungsforschung!
(youtube.com, ZDF Magazin Royal, Video: 21:30 Minuten)
Beim “ZDF Magazin Royale” beschäftigt sich Jan Böhmermann mit dem Thema Meinungsforschung: Wie sinnvoll sind Meinungsumfragen? Und wie seriös? Was hat es mit der Sonntagsfrage auf sich? Und wie kommen eigentlich all die Meinungsumfrage-Institute auf ihre Zahlen, die wir alle ständig in der Berichterstattung lesen und sehen können?

Plagiatsvorwürfe gegen Döpfner, Post-Cookie-Zeitalter, Wetter

1. Experten erheben Plagiatsvorwürfe gegen Mathias Döpfner – auffällige Parallelen zu Text aus NS-Zeit
(buzzfeed.de, Marcel Bohnensteffen & Pia Seitler & Sabrina Hoffmann & Anna-Katharina Ahnefeld & Carolin Freytag)
Mathias Döpfner ist langjähriger Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE und Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger. Nun werfen ihm Plagiatsjäger Übereinstimmungen zwischen seiner Dissertation und einer Arbeit aus der Zeit des Nationalsozialismus vor. Der Deutsche Journalisten-Verband fordert Döpfner auf, die Vorwürfe aufzuklären: “Wenn der höchste Repräsentant der Verleger in diesem Land Anlass zu Zweifeln an seiner eigenen Glaubwürdigkeit und Integrität gibt, muss er das ausräumen.”

2. Wer zahlt, wenn die Werbung wegbricht?
(deutschlandfunkkultur.de, Audio: 16:03 Minuten)
Der Online-Journalismus fürchtet um sein Geschäftsmodell, denn mit personalisierter Werbung könnte es bald vorbei sein. Mit derartigen Anzeigen würden allein in Deutschland 3,5 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt. Europäische Datenschützer, aber auch Konzerne wie Apple hätten den dafür nötigen Cookies den Kampf angesagt. Deutschlandfunk Kultur hat sich mit Professor Christopher Buschow über die Entwicklung unterhalten, der sich unter anderem mit Innovationen bei der Finanzierung des digitalen Journalismus beschäftigt.

3. Hier ist Propaganda noch erlaubt
(taz.de, Reinhard Wolff)
“Das Nicht-EU-Land Norwegen hat sich in den vergangenen Monaten im Großen und Ganzen alle von Brüssel verhängten EU-Sanktionen gegen Russland zu eigen gemacht. Mit einer wichtigen Ausnahme: Oslo lehnt die Blockade russischer Propaganda-Kanäle ab. Sendungen von RT oder Sputnik können weiterhin frei empfangen werden.” Reinhard Wolff ordnet die Entscheidung Norwegens und deren Folgen ein.

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4. Wetter spielt verrückt
(journalist.de, Sebastian Pertsch & Udo Stiehl)
In der neuesten Ausgabe der “Floskel des Monats” beschäftigen sich Sebastian Pertsch und Udo Stiehl mit der Wetter-Besessenheit mancher Medien: “Sobald eine Naturgewalt nicht in den Biorhythmus des Club-Mate-Biedermeiers passt, bricht eine Welt zusammen. Dass das Wetter angeblich auch noch verrückt spiele, ist großer Quark. Denn das kann nur jemand behaupten, der/die die Basics von Wetter, Witterung und Klima in der Schule verpasst hat und die Konsument*innen für blöd verkaufen will.”

5. Trump scheitert mit Klage gegen seine Blockade bei Twitter
(spiegel.de)
Nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington hatte Twitter den damaligen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump von der Plattform verbannt, wogegen sich dieser juristisch zur Wehr setzte. Erfolglos, wie man inzwischen weiß: Ein Gericht in San Francisco hat Trumps Klage abgewiesen. Nun bleibt die Frage, ob sich der zukünftige Neu-Eigentümer Elon Musk möglicherweise einschaltet und Trump zurückholt.

6. Klatschpresse erzählt was vom Schumacher-Pferd
(uebermedien.de, Mats Schönauer)
Mats Schönauer ist der offizielle Regenbogenpressebeauftragte des medienkritischen Portals “Übermedien”. Dort ruft er regelmäßig zum “Schlagzeilenbasteln” auf: “Wir geben Ihnen eine Nachricht, und Sie versuchen zu erraten, welche Überschrift die Redaktionen daraus gestrickt haben. Bereit? Dann los!”

KW 13/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Uschi Jonas über Faktenchecks in Zeiten des Krieges
(denkangebot.org, Katharina Nocun, Audio: 1:02:22 Stunden)
Was für Falschmeldungen kursieren gerade zum Thema Krieg in der Ukraine? Welche Rolle spielen dabei russische Medien? Und wie arbeitet eigentlich eine Faktencheck-Redaktion? Darüber spricht “Denkangebot”-Podcasterin Katharina Nocun mit Uschi Jonas, die sich bei “Correctiv” mit Factchecking beschäftigt. Weitere Stimmen im Podcast: die beiden Autorinnen Marina Weisband und Karolin Schwarz.

2. Hauptsache Aufmerksamkeit: Die Medienstrategie der “Letzten Generation”
(ndr.de, Kim Kristin Mauch, Video: 10:45 Minuten)
Die Klimaschutzgruppe “Aufstand der letzten Generation” bekommt für ihren Protest viel mediale Aufmerksamkeit, doch die Aktionen sind äußerst umstritten. Das Medienmagazin “Zapp” hat dazu Carla Hinrichs, Sprecherin der “Letzten Generation”, interviewt, ebenso wie Grünen-Politikerin Renate Künast, die die Medienstrategie skeptisch sieht.

3. Das MDR-Gelände in Leipzig: Vom Schlachthof zur Sendezentrale
(ardmediathek.de, Nina Rothermund, Video: 44:40 Minuten)
Wo heute die Sendezentrale des MDR steht, versorgte von 1888 bis 1991 einer der größten Schlachthöfe Deutschlands die Stadt Leipzig mit Fleich- und Wurstwaren. Zum 30. Geburtstag des MDR widmet sich eine Doku der Geschichte und Gegenwart des heutigen Sendestandortes in Leipzig.

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4. AWFNR: Linda Zervakis
(awfnr.podigee.io, Paul Ripke, Audio: 59:30 Minuten)
Die Nachrichtensprecherin und Fernsehmoderatorin Linda Zervakis hat sich nach fast zwei Jahrzehnten bei den Öffentlich-Rechtlichen vom Privatfernsehen abwerben lassen und moderiert nun mit ihrem Kollegen Matthias Opdenhövel das ProSieben-Journal “Zervakis & Opdenhövel”. Mit Paul Ripke plaudert sie über die Hintergründe ihres Wechsels und sie erzählt, wie sich ihre Arbeit verändert hat.

5. Schieflage in der Russland-Berichterstattung
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 36:39 Minuten)
Deutschlandfunk-Hörer Tim Kremser ärgert sich über Interviews mit sogenannten Russland-Experten, die die russische Aggression aus seiner Sicht heruntergespielt haben. Über die Auswahl von Interviewpartnern im Journalismus diskutiert Kremser mit Dlf-Osteuropa-Expertin Sabine Adler, Kommunikationswissenschaftler Daniel Nölleke und Brigitte Baetz aus der “Mediasres”-Redaktion.

6. Unsichtbar – Follow for Follow. Macht mich berühmt!
(mdr.de, Jonathan Doll, Video: 14:45 Minuten)
“Muss ich als junger Journalist mein Berufs- und Privatleben verwerten und vermarkten, um erfolgreich zu sein? Kann ich durch Follower und Followerinnen sichtbar werden und bekomme dann womöglich auch bessere Jobangebote?” Jonathan Doll hat ein zweiwöchiges Selbstexperiment gestartet und mit viel Fleiß, Geld und Tricks einen Instagram-Kanal aufgebaut. War es den Aufwand wert?

Neue Narrative der “Querdenker”, Umzug nach Riga, Informationskrieg

1. Mehr als einhundert Journalisten haben Land verlassen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen appelliert an die Bundesregierung, russische Journalistinnen und Journalisten unbürokratisch aufzunehmen: “Durch seine drakonischen Zensurmaßnahmen hat der Kreml seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine eine große Zahl unabhängiger Journalistinnen und Journalisten zur Flucht ins Ausland gezwungen. Die deutsche Bundesregierung, aber auch die Regierungen benachbarter Staaten müssen diese Medienschaffenden unbürokratisch aufnehmen und ihnen Schutz bieten.”

2. Pro-russische Propaganda: Die “Querdenken”-Szene findet neue Narrative
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Mirjam Kid, Audio: 6:59 Minuten)
Wie kommt es, dass die “Querdenker”-Szene so empfänglich für pro-russische Propaganda ist? Die Journalistin und Publizistin Ingrid Brodnig hat eine Vermutung: “Diese Szene braucht Anschlusserzählungen, über die man sich dann wieder aufregen kann. Da ist zum einen das Klima-Thema interessant. Aber auch Russland, weil ich da wieder eine Wahrheit gegen den Mainstream habe, die ich verbreiten kann. Es kann auch eine Überlebensstrategie für die Szene sein, sich neue Themen zu erarbeiten.”

3. Wie die Deutschen in den ersten Kriegstagen fernsahen
(rnd.de)
Die von den Fernsehsendern mit der Ermittlung der Einschaltquoten beauftragte AGF Videoforschung hat auf Anfrage der dpa den Fernsehkonsum in Deutschland in der ersten Kriegswoche im Vergleich zu den Vorwochen ausgewertet. Vor allem die Nachrichtensender hatten starken Zulauf, aber auch das Interesse an den Onlineangeboten und Sozialen Netzwerken war groß. ARD und ZDF hätten bei der jüngeren Zielgruppe punkten und deutlich zugelegen können.

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4. “Man muss die Risiken abwägen”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Mathias Bölinger berichtet seit Anfang Januar für die Deutsche Welle aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Im Interview mit dem “Tagesspiegel” erzählt er von seiner schwierigen Arbeitssituation, von Einschränkungen, aber auch von der Unterstützung durch Bewohner und ukrainischen Staat.

5. DW: Berichterstattung künftig aus Lettland nach Schließung des Moskauer Studios
(dw.com)
Die Deutsche Welle (DW) verlegt ihren russischen Auslandsstandort von Moskau ins lettische Riga. Der Kreml hatte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DW zuvor die Presseakkreditierungen entzogen. Intendant Peter Limbourg verspricht: “Wir werden weiterhin alles technisch und organisatorisch Mögliche tun, um unser Publikum in Russland und weltweit mit wichtigen Informationen zu versorgen. Wir setzen weiterhin auf eine unabhängige, objektive Berichterstattung. Auch wenn unser Internetauftritt und die meisten Sozialen Medien von der Regierung Putin in den vergangenen Tagen blockiert wurden, gibt es für interessierte Menschen in Russland vielfältige Wege der Zensurumgehung.”

6. “Wenn man nicht in diesem Fall Pro­pa­ganda ver­bietet, wann dann?”
(lto.de, Annelie Kaufmann)
Tobias Keber ist Professor für Medienrecht und Medienpolitik. Im Interview mit “Legal Tribune Online” erläutert er sein Verständnis eines “Informationskriegs” und erklärt, wie im Kriegsfall die Informations- und Meinungsfreiheit verloren gehen. Er bewertet auch die EU-Sanktionen gegen die russischen Staatsmedien “Russia Today” und “Sputnik”: “Als Medienrechtler sehe ich das kritisch, es ist schon eine sehr weitgehende Einschränkung der Informationsfreiheit, wenn ganze Sender verboten werden. Als Völkerrechtler halte ich es für richtig. Das Gewaltverbot ist der Kern der Nachkriegsordnung der internationalen Staatengemeinschaft. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine ist ein so eklatanter Verstoß, wenn man nicht in diesem Fall den Völkerrechtbruch begleitende und ihn rechtfertigende Propaganda verbietet, wann dann?”

Funke will Döpfners Rücktritt, Sophie Scholl, Steingarts Schiffsverluste

1. Funke Mediengruppe fordert Döpfners Rücktritt
(sueddeutsche.de, Anna Ernst)
Die Funke Mediengruppe fordert den Rücktritt von Mathias Döpfner als Verleger-Präsident und droht mit dem Austritt aus dem Verband. Man sehe “die Werte, die wohl jedes dem Journalismus verpflichtete Verlagshaus auszeichnen”, nicht mehr ausreichend repräsentiert. Zudem haben man Sorge, “dass die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche gefährdet ist.” Diese Art der Begründung lässt Medienkritiker Stefan Niggemeier auf Twitter leise den Kopf schütteln.

2. Bewegt auf fremde Kosten
(taz.de, Erica Zingher)
Beim Projekt @ichbinsophiescholl von SWR und BR wurden die letzten zehn Monate im Leben der Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus mit den Mitteln von Instagram nachgezeichnet – “emotional, radikal subjektiv und in nachempfundener Echtzeit”, so die Ankündigung der verantwortlichen Sender. Nun ist das Projekt beendet und Zeit für ein Fazit, wie Erica Zingher in der “taz” findet: “Die Geschichte von Sophie Scholl und der Weißen Rose muss erzählt werden. Problematisch wird es, wenn dabei Perspektiven der Verfolgten und Entrechteten nicht vorkommen. Das Projekte hat bewegt und die Tradition von öffentlich-rechtlichem Erinnerungskitsch souverän weitergeführt. Die Frage ist nur, auf wessen Kosten.”

3. Berichten über Klimawandel: Raus aus der “Spezialisten-Ecke”
(deutschlandfunk.de, Mirjam Kid, Audio: 7:56 Minuten)
Das Oxford Climate Journalism Network setzt sich dafür ein, dass Redaktionen die Klimaberichterstattung verstärkt in den Fokus nehmen. Dafür müssten Medien verstehen, dass das Thema Klimawandel redaktionsübergreifend relevant ist, so Instituts-Mitgründer Wolfgang Blau im Deutschlandfunk.

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4. Skandale und Sendeverbote: Was ist eigentlich die Deutsche Welle?
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Der deutsche Auslandsfernsehsender Deutsche Welle stand in letzter Zeit immer wieder im Mittelpunkt der Berichterstattung. Erst wegen interner Skandale um Sexismus und Antisemitismus, dann wegen drohender Sendeverbote in Russland und der Türkei. Doch was ist die Deutsche Welle eigentlich genau, welche Aufgaben hat sie und wer bezahlt sie?

5. Rote Zahlen bei Media Pioneer: Wie läuft es bei Gabor Steingart wirklich?
(kress.de, Markus Wiegand)
Als Medienunternehmer Gabor Steingart sein Redaktionsschiff zu Wasser ließ, fragten sich viele in der Branche, wie er damit Gewinne erwirtschaften kann. Die knappe Antwort: Er kann es nicht, zumindest nicht bisher. Laut Geschäftsbericht des Springer-Konzerns, der Anteilseigner bei Steingarts Firma Media Pioneer ist, hat diese im Jahr 2020 einen Verlust von 3,3 Millionen Euro produziert. Das hält die Betreiber jedoch nicht von weiteren Investitionen ab. In den kommenden Jahren sollen nochmal 8 Millionen Euro in das Projekt fließen. Der Break-even sei nach eigenen Angaben für 2023 geplant.

6. “Boot”-Kameramann: Verwirrung um angebliches Prozess-Ende
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Am Dienstag meldeten verschiedene Medien das angebliche Prozessende zwischen dem “Das-Boot”-Kameramann Jost Vacano und Bavaria Film (auch wir berichteten). Die Auseinandersetzung ist jedoch offenbar noch nicht beendet.
Weiterer Lesehinweis: Bizarre Wendung im Rechtsstreit um “Das Boot” (sueddeutsche.de, Tobias Kniebe).

“Bild” sinnentstellend, Bedrohte BBC, Werbung im Zwielicht

1. Presserat: Bild-Schlagzeile zu Klimaschutz und Arbeitsplätzen war sinnentstellend
(riffreporter.de, Daniela Becker)
Im September haben wir hier im BILDblog über die verzerrte Wiedergabe eines Interviews mit dem Gewerkschaftschef Jörg Hofmann berichtet (“Bild”-Verzerrung kostet richtige Klimaschutz-Aussage), in der die “Bild”-Redaktion eine Aussage Hofmanns nahezu ins Gegenteil verkehrt hatte. Nun hat der Presserat “Bild” dafür eine Rüge erteilt. Daniela Becker von den “RiffReportern” ordnet den Vorgang ein, erklärt die Hintergründe und weist darauf hin, dass der gerügte Beitrag bei Bild.de bis heute unverändert online stehe – ohne dass dort die Entscheidung des Presserats auch nur mit einer Silbe erwähnt werde.

2. BBC soll ab 2027 keine Gebühren mehr fordern dürfen
(zeit.de)
Die britische Regierung will laut Medienberichten die Gebührenfinanzierung der BBC abschaffen. Sie plane in einem ersten Schritt, die BBC-Finanzen für zwei Jahre einzufrieren und das bisherige Finanzierungsmodell anschließend ganz zu beenden. Der Sender solle sich künftig durch Abos und eine Teilprivatisierung finanzieren. Die BBC und andere Kritiker der geplanten Maßnahme sehen die Qualität des Programms bedroht und befürchten als Folge einen großen Personalabbau.

3. Hedwig Bollhagen trägt Breitbart
(taz.de, Steffen Grimberg)
Viele Unternehmen sind sich gar nicht im Klaren darüber, dass ihre onine geschaltete Werbung dank automatisierter Prozesse auch auf fragwürdigen Websites ausgespielt wird – darunter rechtsradikale Seiten voller Hass, Verschwörung und Desinformation. Die Initiative “Stop. ­Funding. Hate. Now!” macht die Firmen regelmäßig auf das Problem aufmerksam und führt Buch über die betreffenden Medien.

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4. Was ist Hassrede?
(sebastianmeineck.wordpress.com)
Wenn von “Hassrede” gesprochen wird, ist nicht immer das Gleiche gemeint. Ein genauer Blick auf das Wort und dessen Bedeutungen könne helfen, die gemeinten Probleme besser zu verstehen, findet der Journalist Sebastian Meineck: “Wer von Hassrede spricht und dabei ganz sicher auch auf Diskriminierung aufmerksam machen möchte, muss das wohl dazu sagen – ansonsten könnte das durch den inzwischen diffundierten Begriff von Hassrede übersehen werden.”

5. Erfolg für Verleger Holger Friedrich: Die Zeit muss Gegendarstellung drucken
(kress.de, Markus Wiegand)
Holger Friedrich, Eigner des Berliner Verlags (unter anderem “Berliner Zeitung”), ist gerichtlich gegen die “Zeit” vorgegangen. Diese hatte im November über die Stimmung beim Berliner Verlag berichtet und sich zur dortigen wirtschaftlichen Situation geäußert. Mit zwei seiner ursprünglich vier Gegendarstellungspunkten sei Friedrich erfolgreich gewesen, berichtet kress.de. Das gerichtliche Nachspiel sei damit noch nicht beendet.

6. Selbstironie zum Geburtstag: Wie die “Apotheken Umschau” sich als “Rentner-Bravo” feiert
(rnd.de, Imre Grimm)
Die “Apotheken Umschau”, Deutschlands reichweitenstärkstes Gesundheitsmagazin, wird scherzhaft oft als “Rentner-Bravo” bezeichnet. Zum 66. Geburtstag des Hefts hat sich die Redaktion einen besonderen Spaß erlaubt: Auf zehn Seiten gibt es Medizinthemen in “Rentner-Bravo”-Optik. Imre Grimm hat sich das Experiment im Rahmen einer kleinen Stilkritik angeschaut.

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