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Den Mond ganz schön voll genommen

Eigentlich hatten sie ja ziemlich Großes vorgehabt, die Leute bei “Bild”:

Die Mond-BILD zum 50. Jubiläum der Mondlandung

Am 20. Juli 2019 wird BILD mit einem Themenspezial zum 50ten Jahrestag der ersten bemannten Mondladung nicht nur an die spektakulären Momente erinnern, sondern vor allem den Blick in die Zukunft richten.

… versprach der Axel-Springer-Verlag vor einigen Wochen in einem PDF, das potenzielle Werbekunden für die “Mond-BILD” anlocken sollte. Sogar mögliche Themenideen gab es schon:

Die Mond-BILD - Mögliche Themenbeispiele: Und jetzt sind wir auf dem Weg zum Mars - Das sind die Weltraumstars - Die Mondlandung und ihre Mythen - LTE-Technologie bald auch auf dem Mond möglich? - Insider-Wissen: So war es damals wirklich - So könnte unser Leben auf dem Mond aussehen - Diese 50 Erfindungen gäbes es ohne die Mondlandung nicht - Raumfahrttechnik als wichtiger Industriezweig - Zeitzeugen der Mondlandung - Wann findet der nächste Mondflug statt?

Und natürlich die möglichen Anzeigenformate:

Die Mond-BILD - Ihre Platzierung im perfekten Umfeld! - 1/1 Seite: Bruttopreis 525000 Euro - 1/2 Seite: Bruttopreis 330.000 Euro - 1/4 Seite: 151500 Euro

Gestern war es dann so weit. Oder sagen wir: wäre es so weit gewesen. Denn von der groß angekündigten “Mond-BILD” war nicht viel zu sehen.

BILD-Titelseite,große Schlagzeile: Klima-Steuer - BILD enthüllt,was jeder zahlen soll! - auf der unteren Seitenhälfte: Heute vor 50 Jahren eroberte die Menschheit den Mond - dazu die Titelseite der BILD von damals mit der Schlagzeile Der Mond ist jetzt ein Ami

Bloß die “Bild”-Titelseite von damals (“Legendär!”) und im Innenteil ein Interview mit dem Verbindungssprecher der ersten Mondlandung. Ansonsten: zappenduster.

Offenbar fanden die Werbekunden die Idee dann doch nicht so pralle. (Tatsächlich findet sich in der Ausgabe nicht eine einzige Anzeige.)

So ein Pech aber auch! Dabei hätte es doch wirklich so viele spektakuläre Mond-Momente gegeben, an die “Bild” hätte erinnern können. Vor allem in der eigenen Berichterstattung:

Screenshot BILD.de: Da oben liegen 96 Stuhlgangtüten - Wie kam die Kacke auf den Mond?
Screenshot BILD.de: Gibt es eine Ufo-Basis auf dem Mond?
Screenshot BILD.de: Unglaublicher Verdacht - Hat die Nasa eine Alienbasis auf dem Mond zerstört?
Screenshot BILD.de: Gibt es Alien-Türme auf dem Mond?
Screenshot BILD.de: Beobachten uns Aliens vom Mond aus?
Screenshot BILD.de: Riesiges Alien-Raumschiff auf dem Mond entdeckt?
Screenshot BILD.de: Traf Neil Armstrong auf Aliens?

Letztere Frage wurde übrigens an anderer Stelle beantwortet, und zwar von Franz Josef Wagner, der über den “lieben Neil Armstrong” schrieb:

Er sah keine Aliens, er hörte nicht die Posaunen Gottes. Der Grund, warum er ein Großer ist, ist, dass er keine Angst hat.

Und dass Wagner ein Großer ist, vor allem, wenn es um Weltallwissen geht, ist ja ohnehin bekannt:

Tweet von BILDblog: Solange die Erde eine Scheibe ist, hat BILD-Briefchenschreiber Franz Josef Wagner mit seinen Astronomiekenntnissen recht - dazu ein Ausriss von Wagners Brief: Liebe Lindenstraße, solange sich die Sonne um die Erde dreht, dachte ich, dass Du bleibst.

Schön auch folgende Mond-Geschichte, die “Bild” zum Tod von Neil Armstrong vor sieben Jahren brachte:

Wenn ihr den Mond seht, winkt ihm zu!

Dass “to wink” nicht “winken” heißt, sondern “zwinkern”, haben sie inzwischen sogar verstanden.

Aber kommen wir nochmal zurück zu der “legendären” Titelseite von damals, mit der “unvergessenen” Schlagzeile: “Der Mond ist jetzt ein Ami”. Darauf sind sie bei “Bild” so stolz, dass sie sie in der gestrigen Ausgabe noch mal groß über eine ganze Seite gedruckt haben:

BILD-Ausgabe vom 21. Juli 1969: Der Mond ist jetzt ein Ami

“Es ist eine Schlagzeile, die die Geschichte beschrieben und selbst Geschichte gemacht hat”, schreibt “Bild”. “Die vielleicht berühmteste BILD-Schlagzeile” aller Zeiten!

Erdacht wurde sie — wie sie bei “Bild” heute noch ehrfürchtig erzählen — vom damaligen “Bild”-Chefredakteur Peter Boenisch:

Der US-Astronaut Neil Armstrong betrat um 3:56 Uhr MEZ am 21. Juli 1969 den Erdtrabanten: “Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.” 
Und in Hamburg, im 6. Stock der BILD-Chefredaktion, dichtete Peter Boenisch: “Der Mond ist jetzt ein Ami”.

Boenisch habe sich die Schlagzeile einfach so “aus dem Ärmel geschüttelt”, schrieb auch Franz Josef Wagner mal.

Schaut man sich die Titelseite von damals ein bisschen genauer an, erkennt man allerdings, dass es nicht Boenisch gewesen sein soll, der sich den Satz ausgedacht hat. Sondern:

Textausriss aus der BILD-Ausgabe von 1969: Armstrong und Aldrin entschieden damit gleichzeitig den jahrzehntelangen Wettlauf zum Mond für die USA. Ein NASA-Techniker scherzhaft: "Der Mond ist jetzt ein Ami!"

Also entweder haben sie damals gelogen, oder sie lügen heute. Vielleicht war Boenisch aber auch “Bild”-Chefredakteur und heimlich bei der NASA. Und vielleicht ist er auch schon ins All geflogen, und vielleicht hat er da auch ein paar Aliens getroffen. Und vielleicht hat er ein paar von denen mit zur Erde gebracht, und vielleicht heißt einer davon Franz Josef mit Vornamen, das würde jedenfalls einiges erklären.

Was kümmert sie der Funken Stolz von gestern?

Stellen wir uns mal kurz vor, die Nikolaus Blomes und die Ralf Schulers von “Bild”, die als Politik- und als Parlamentsbürochefs den politischen Kurs des Blatts maßgeblich prägen, säßen im EU-Parlament und hätten am Dienstag darüber abstimmen können, ob Ursula von der Leyen neue Kommissionspräsidentin werden soll. Wie hätten sie sich wohl entschieden? Hätte sie für von der Leyen gestimmt und damit bei diesem “Eurokraten-Monster mit undurchsichtigen Strukturen und Hinterzimmer-Klüngeln” (Schuler) mitgemacht? Hätten sie “den Brüsseler Posten-Poker” (Schuler), dieses “irre” (Schuler) “Posten-Billard über alle erdenklichen Banden” (Schuler) einfach so hingenommen?

Oder hätten sie das “unwürdige Gezerre im EU-Rat” (Schuler) nicht akzeptiert? Hätten sie sich daran erinnert, dass das “anders versprochen” (Blome) war? Dass das “so nicht” (Blome) geht? Hätten sie als Europa-Parlamentarier “einen Funken Stolz” (Blome) gehabt und “Nein” gesagt? “Aus Prinzip” (Blome)? “Aus Selbstachtung” (Blome)?

Wären sie bei “Bild” nicht Fähnchen im Wind, würden wir uns festlegen: Die “Bild”-Leute hätten gegen Ursula von der Leyen gestimmt, denn sie hätten damit gegen das Missachten des Spitzenkandidatenprinzips gestimmt. So wie die 16 SPD-Politikerinnen und Politiker, über die “Bild” und Bild.de nun schreiben:

Screenshot Bild.de - Nach Kollektiv-Nein im Europa-Parlament - SPD feiert ihr 16:0 gegen von der Leyen

Unter den 327 Abgeordneten, die GEGEN die CDU-Frau stimmten, waren alle 16 SPD-Abgeordneten. Obwohl eine Deutsche zur Wahl stand, mit der man seit Jahren den Kabinettstisch teilte. Obwohl sich die Mehrheit der europäischen Sozialisten nach ihrer Bewerbungsrede FÜR von der Leyen aussprach.

Die Europa-SPD wehrt sich bei Twitter gegen die Unterstellung, man würde das Stimmverhalten “feiern”. Man habe ein Wahlversprechen gehalten, Europa dürfe “keine Wundertüte sein”: “Die BürgerInnen müssen vorher wissen, was sie nachher bekommen können. Dafür machen wir uns weiter stark.”

Im Grunde haben die Europaabgeordneten der SPD also das gemacht, was die Leute von “Bild” vor ein paar Tagen noch herbeigeschrieben haben — und für das die Redaktion die Politikerinnen und Politiker nun als feiernde Querulanten dastehen lässt.

Wann ist man für “Bild” ein “Deutscher”?

Es gibt Neues vom “Bild”-Verteidiger Ernst Elitz.

Screenshot BILD.de: Der BILD-Ombudsmann - Hass-Briefe an BILD

Nachdem BILD über eine mutmaßliche Vergewaltigung auf Mallorca berichtete, erhielt ich eine Vielzahl von Briefen, in denen sich Leser hasserfüllt darüber beschwerten, dass die Verdächtigen als “Deutsche” bezeichnet wurden — obwohl Namen und Aussehen auf einen Migrationshintergrund hindeuteten.

Meine Antwort: “Die Redaktion kann den Verdächtigen nicht die deutsche Staatsbürgerschaft aberkennen.” Es ist nicht ihr Auftrag, die Herkunft von Menschen, über die sie berichtet, über möglichst viele Generationen zurückzuverfolgen. Wer einen deutschen Pass hat, ist ein Deutscher — auch wenn das nicht allen passt.

Für “Bild” zählt also nicht die Herkunft eines Menschen, sondern einzig und allein sein Pass?

Bullshit.

Erst vor gut einer Woche berichtete Bild.de über die mutmaßliche Vergewaltigung eines Mädchens in Herne:

Screenshot BILD.de:  Teenager (13, 14) sollen Mädchen (14) vergewaltigt haben - Das Opfer ließen sie bewusstlos in den Büschen liegen

Zu den Tatverdächtigen schrieb die Redaktion:

Die Tatverdächtigen sind libanesischer Herkunft, haben aber auch einen deutschen Pass.

Wenn nur der Pass zählt, warum dann erwähnen, dass sie “libanesischer Herkunft” sind? Und was heißt das überhaupt? Wie viele Generationen hat “Bild” diesmal zurückverfolgt?

Oder hier:

Screenshot BILD.de: Freund seiner Ex attackiert - Stalker rammt Mann Meser in Hals

H. , ein Deutscher mit kasachischer Herkunft, hatte in der Nacht zum Samstag seine Ex verfolgt, (…)

Oder hier:

Screenshot BILD.de: Artisten und Tänzerinnen ausgebeutet - Razzia in der Zirkus-Szene - Frauen sollen an Bordelle verkauft worden sein

Die Hauptbeschuldigten — ein Mann (51) aus Simbabwe und eine Deutsche (62) russischer Herkunft — wurden festgenommen.

Oder hier:

Sreenshot BILD.de: Überfall auf Villa in Sittensen - Millionär erschießt Räuber (16)

Bei dem Getöteten handelt es sich laut Polizei um einen 16-jährigen Intensivtäter. Der Deutsche albanischer Herkunft ist einschlägig bekannt.

Oder hier:

Screenshot BILD.de: 10 Millionen Dollar erzockt - Deutscher gewinnt weltgrößtes E-Sport-Turnier

Der Deutsche ist jetzt der Spieler mit den meisten Turnierpartien (202) und — allein mit Preisgeld-Einnahmen von mehr als 3,5 Millionen Dollar — der finanziell erfolgreichste E-Sportler überhaupt.

Ach, nee. Wenn es um etwas Positives geht, erwähnt “Bild” die Herkunft eines Menschen (in diesem Fall: Iran) in der Regel nicht. Dann zählt nur der Pass, dann sind sie einfach bloß: Deutsche. Dann sind sie welche von “uns”. Nur wenn sie vergewaltigen, rauben und morden, sind sie: Ausländer, die zufällig einen deutschen Pass haben.

Aber nochmal zurück zu Ernst Elitz, der ja darüber jammert, dass der “Bild”-Zeitung Hass entgegenschlage. Was Elitz natürlich nicht erwähnt und vermutlich nicht mal bemerkt: Tatsächlich hat sich die Redaktion das selbst eingebrockt. Denn der Grund für die ganze Aufregung ist ja, dass die Verdächtigen zwar Deutsche sind, nach der Meinung einiger Leserinnen und Leser aber nicht deutsch aussehen — wie zum Beispiel die Kommentare auf der “Bild”-Facebookseite zeigen:

Beitrag auf der Facebookseite von BILD: "Deutsche (18) auf Mallorca vergewaltigt: U-Haft für diese zwei Männer!" Auf dem Foto sind die beiden Verdächtigen zu sehen, nur mit einem Augenbalken unkenntlich gemacht. Den Rest ihrer Gesichter, ihre dunklen Haare, Bärte und Hautfarbe sind deutlich zu erkennen. Der Top-Kommentar unter dem Beitrag mit 2.700 Likes lautet: "Sehen ja sehr deutsch aus die beiden..."
(Augenbalken von “Bild”, alle anderen Unkenntlichmachungen von uns.)

Auch rechte Krawallschreiber wie “Tichys Einblick”, die Zweifel an der Deutschheit der Verdächtigen hegten, begründeten dies mit Fotos, die sie bei “Bild” gesehen hatten, auf denen sie “Südländer” zu erkennen glaubten.

Das konnten sie allerdings nur, weil “Bild” den Männern lediglich einen Augenbalken verpasst hatte, den Rest aber erkennbar ließ. Hätte die Redaktion die Verdächtigen — wie es auch die deutsche Rechtsprechung verlangt — komplett unkenntlich gemacht, wäre es womöglich gar nicht zu all dem Hass gekommen.

Aber eine Komplettverpixelung bekommen bei “Bild” ja traditionell nur Verdächtige, die nicht “südländisch” aussehen. Was wiederum die Frage aufwirft, ob “Bild” den Hass nicht sogar absichtlich geschürt hat. Der Frage sollte man mal nachgehen. Ernst Elitz, übernehmen Sie!

Wobei … lassen Sie’s. Die Antwort können wir uns eh schon denken.

Wahlkampf für von der Leyen: Vom “Desaster” zu “JA, JA, JA, URSULA!”

Die Empörung war dermaßen groß bei “Bild”, dass sie sich direkt an die Kanzlerin wandten:

BILD-Titelseite: Kanzlerin, so können Sie mit Wählerstimmen NICHT umgehen!

Die Nominierung Ursula von der Leyens zur “Königin Europas” (F. J. Wagner) sei ein “Desaster”, schrieb “Bild”. Und Ralf Schuler, Leiter der Parlamentsredaktion von “Bild”, schnaubte: “GetEUscht” schreibt man jetzt mit EU!

Ausriss BILD: GetEUscht! - Wie die EU den Wählerwillen missachtet

“Ihr Sieg für Deutschland ist eine Niederlage für Europa!”, schrieb Schuler:

Wenn das EU-Parlament dieses Klüngel-Karussell akzeptiert, kann es als Volksvertretung dichtmachen.

“Das geht so nicht”, kommentierte auch der stellvertretende “Bild”-Chefredakteur Nikolaus Blome: “Wenn das Europa-Parlament einen Funken Stolz hat, sagt es Nein. Aus Prinzip. Aus Selbstachtung.”

Die Nominierung von der Leyens werde sich “so oder so rächen”, legte er im Wochenblatt “Bild Politik” nach:

Screenshot BILD.de: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll EU-Chefin werden - Warum sich dieser Deal am Ende rächen wird - Eine Analyse aus dem neuen Politik-Magazin BILD Politik

Wer zu Ende denke, was da in Brüssel passiert sei — “der muss es sogar mit der nackten Wut kriegen. Ursula von der Leyens Nominierung durch die 28 Staats- und Regierungschefs annulliert de facto die Europa-Wahl. Die Folgen sind noch gar nicht absehbar.”

Fazit: Die Nominierung von der Leyens bringt in Brüssel wie in Berlin mehr Schaden als Nutzen. Sie verschiebt die Gewichte in der Europäischen Union zurück in die Vergangenheit und ist ein Schlag ins Gesicht von Millionen Europa-Wähler.

Daneben lud “Bild” verschiedene Politiker ein, die nochmal ihrerseits gegen die Entscheidung wetterten: Edmund Stoiber schrieb einen Gastbeitrag

Screenshot BILD.de: Edmund Stoiber zu dem Macht-Poker in Brüssel - Unfreundlicher Akt von Macron

… Sigmar Gabriel (“sauer”) machte Vorwürfe

Screenshot BILD.de: Ex-Parteichef sauer über den von der Leyen-Deal - Gabriel wirft Merkel "schweren Vertrauensbruch" vor

… und Martin Schulz (“fassungslos”) rechnete ab:

Screenshot BILD.de: Martin Schulz (SPD) nach EU-Gipfel-Deal fassungslos - Abrechnung mit Merkel, Macron und von der Leyen - Im BILD-Interview erklärt der Ex-SPD-Chef, warum Europas Demokratie beschädigt ist

In diesem Ton ging es auch weiter. “Bild” fragte:

Ausriss BILD: Wie gefährlich wird Merkels Posten-Trickserei für Deutschland?

Und:

Screenshot BILD.de: Deutschland winkt erstmals der EU-Chef-Posten - Was haben WIR eigentlich davon?

Antwort eines Experten: Für Deutschland sei das “ein schlechtes Geschäft”.

“Es wäre besser gewesen, den Posten des EZB-Präsidenten als den des EU-Kommissionschefs zu bekommen.”

Und weiter ging die Kritik:

Screenshot BILD.de: Kritik an von der Leyens Blitzkür am 16. Juli - "Diese Wahl muss verschoben werden" - EBD-Chefin Linn Selle: Von der Leyen muss sich zuerst positionieren und Debatten stellen, sonst fühlen sich die Wähler betrogen

Screenshot BILD.de: BILD-Interview - Weber rechnet mit Macron und Orban ab - "Ich bin sehr enttäuscht" - "Jetzt stehen wir vor einem Scherbenhaufen"

Screenshot BILD.de: He was supposed to follow Juncker - Were you cheated of your victory, Mr. Weber?

Ausriss BILD: Der ehemalige EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber über den EU-Postenpoker - "Mächtige Kräfte wollten das Wahlergebnis nicht akzeptieren"

Screenshot BILD.de: Umfrage zu Ursula von der Leyen - Mehrheit traut ihr das neue EU-Amt nicht zu

Screenshot BILD.de: Wähler in BILD nach dem Brüssel-Poker - "Wir fühlen uns ausgetrickst!" - Viele Wähler sind stinksauer über das Polit-Geschacher an der EU-Spitze. In BILD machen sie ihrem Ärger Luft

Doch plötzlich — am Wochenende nach der Nominierung, gut zehn Tage vor der Wahl — schwang die Stimmung mit einem Mal um. In der Samstagsausgabe brachte “Bild” weder empörte Politikerinterviews noch wütende Wählerstimmen. Auch sonst gab es keinerlei Kritik mehr am “Postenpoker”-“Desaster”. Stattdessen:

Ausriss BILD: Von der Leyen hat schon ein Büro in Brüssel

Von der Leyen sei “gestern den ganzen Tag im Verteidigungsministerium in Berlin” unterwegs gewesen, schrieb “Bild”, schließlich sei es “wichtig” für sie, “bei den Abgeordneten selbst, aber auch bei nationalen Parteichefs zu werben”. Dazu ein Foto wie aus von der Leyens PR-Abteilung (sie, lächelnd, mit Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz, im Vordergrund die Europa-Flagge) und ein Tweet von von der Leyen, in dem sie gut gelaunt ihren neuen Schreibtisch zeigt.

Der endgültige Umschwung kam dann am nächsten Tag in “Bild am Sonntag”. Schon der Aufmacher auf der Titelseite: ein niedliches Kinderfoto.

Titelseite BILD am Sonntag: KANN SIE EU? - Das Foto links zeigt Ursula von der Leyen mit 8 in Brüssel. Dort wurde sie geboren, dort kann sie zur Chefin Europas werden. Warum, was Freunde und Feinde sagen - Seiten 4 bis 7

Auch im Innenteil klang plötzlich alles viel versöhnlicher, positiver — statt Enttäuschung nun: freudige Erwartung.

Interessant zum Beispiel die Überschriftenwahl auf der linken Seite: Dass sich die Mehrheit der Befragten “durch Postengeschacher getäuscht” fühlt, was “Bild” in den Tagen zuvor immer groß verkündet hatte, landete jetzt nur klein in der Unterzeile. Stattdessen die große Schlagzeile, dass sich 71 Prozent eine EU-Chefin aus Deutschland wünschen würden. Auch auf der rechten Seite: Statt konkreter, plakativer Kritikpunkte in der Überschrift die fast schon vorwurfsvolle Frage, was die SPD denn auszusetzen habe.

Auf der nächsten Doppelseite dann sogar eine Art Homestory:

Von der Leyen mit ihren Kindern im Schwimmbad, mit ihren Eltern beim Musizieren, als Studentin im feschen Röckchen, mit ihrem Pferd, bei ihrer Hochzeit.

“Sie spricht fließend Französisch und Englisch”, schwärmt die “BamS”-Autorin, “überhaupt neigt sie zum Perfektionismus (außer beim Kochen, da beschränkt sie sich auf einfache wie schnelle Nudeln).” Hach. Eben auch nur ein Mensch, die Ursula. Aber was für einer!

Sie hat ihre große Familie und die steile Karriere mit eiserner Disziplin vereinbart. Von der Leyen isst kaum Fleisch, trägt Kleidergröße 34, trinkt nie Alkohol. (…) Wenn der Schlager “Komm, hol das Lasso raus. Wir spielen Cowboy und Indianer” gespielt wird, singt sie textsicher mit.

“Auch wenn sie in der Öffentlichkeit nicht so rüberkommt, ist Ursula eine sensible, einfühlsame Frau”, zitiert das Blatt eine Freundin. “Ursula hat den Mut und die Stärke, mächtigen Egos klare Ansagen zu machen. Sie ist eine sehr gradlinige Frau”. Und so dürfte nach der Lektüre ziemlich klar feststehen: JA, SIE KANN EU!

Und in diesem Ton ging es dann auch weiter:

Screenshot BILD.de: Kommentar - Die Stunde der Frauen

Screenshot BILD.de: Ursula von der Leyen im Porträt - Warum sie keinen Tropfen Alkohol trinkt - Wird die in Brüssel geborene Ministerin am 16. Juli zur EU-Chefin gewählt?

Screenshot BILD.de: Ursula von der Leyen 2008 bei "Wetten, dass..?" - Warum sie für Gottschalk in eine Mülltonne kletterte - Legendärer TV-Auftritt der Frau, die bald EU-Chefin werden könnte

Screenshot BILD.de: Obwohl die SPD dagegen ist - Ex-Kanzler Schröder ist für von der Leyen als EU-Chefin

Und gestern, am Tag der Wahl, schließlich:

Ausriss BILD: "Darum sollte Europa heute Ursula wählen" - In BILD schreibt Ursula von der Leyens Freundin, Schauspielerin Maria Furtwängler

Nachdem sie dann tatsächlich gewählt worden war, gab es für die “Bild”-Medien kein Halten mehr:

Screenshot BILD.de: JA, JA, JA, URSULA! - Am 1. November tritt die Ex-Verteidigungsministerin ihren neuen Posten an

Ausriss BILD: Ursula von der Leyen - Europa steht ihr gut

Titelseite BILD: Wunderbar, Ursula! Von der Leyen mit 9 Stimmen Mehrheit zur EU-Chefin gewählt

“Sie passt zu Europa und Europa passt zu ihr”, jubelt “Bild”-Chef Julian Reichelt:

Niemand ist geeigneter für das Amt der EU-Kommissionspräsidentin als von der Leyen.

Selbst Ralf Schuler, der sich ein paar Tage zuvor noch so “getEUscht” gefühlt hatte, ist plötzlich total aus dem HEUschen:

Tweet von Ralf Schuler: Ja! Ja! Ja! Ursula!

Und warum der plötzliche Sinneswandel? Warum nach der anfänglichen Empörung auf einmal Wahlkampf und schließlich großer Ursula-Jubel? Darüber können wir nur spekulieren. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass zum PR-Team von Ursula von der Leyen seit Kurzem auch niemand Geringeres gehören soll als Ex-“Bild”-Chef Kai Diekmann? Wer weiß. Vielleicht war es auch einfach ein kleines, verspätetes Dankeschön von Julian Reichelt. Der alten Zeiten wegen:

Tweet von Julian Reichelt. Darauf ein Screenshot von BILD.de: "Top Gun-Ministerin URSULA - Einsatz-Befehl im Morgengrauen" - In Jeansjacke schickte von der Leyen die Bundeswehr um 6.55 Uhr Richtung Irak". Reichelts Tweet dazu: "Mein Lieblings-Aufmacher des Tages heute auf @BILD Ursula von der Leyen schickt #bundeswehr in den #Irak

Kann Kramp-Karrenbauer jetzt ohne Wahl Kanzlerin werden?

Annegret Kramp-Karrenbauer ist seit heute Verteidigungsministerin, und diese Berufung sei laut “Bild”-Medien für Bundeskanzlerin Angela Merkel “ein unschätzbarer Vorteil”. Denn …

Denn: Sollte Merkel jetzt als Kanzlerin zurücktreten, können die Amtsgeschäfte vom Bundespräsidenten einem Kabinettsmitglied übertragen werden. Kramp-Karrenbauer, die kein Bundestagsmandat hat, könnte auf diesem Wege Kanzlerin der GroKo werden, ohne dass Neuwahlen oder eine Nachwahl mit Hilfe der SPD nötig wären.

Das ist Unsinn.

Sollte die Bundeskanzlerin zurücktreten, muss ein neuer Kanzler beziehungsweise eine neue Kanzlerin vom Bundestag gewählt werden. Bis das soweit ist, kann der Bundespräsident laut Artikel 69 Absatz 3 des Grundgesetzes die Bundeskanzlerin “ersuchen”, die Geschäfte bis zur Ernennung eines Nachfolgers selbst weiterzuführen. Dazu wäre die Kanzlerin “verpflichtet”. Wäre das objektiv betrachtet nicht möglich, etwa weil die Kanzlerin gestorben ist, würde ihr Stellvertreter die Geschäfte weiterführen, aktuell also Finanzminister Olaf Scholz. Dass der Bundespräsident die Amtsgeschäfte der Bundeskanzlerin im Falle eines Rücktritts an irgendein anderes Kabinettsmitglied überträgt — eine derartige Regelung gibt es nicht, wie uns Jura-Professor Marius Raabe auf Nachfrage bestätigt.

Vielleicht hat die “Bild”-Redaktion den Absatz 3 des Grundgesetz-Artikels 69 einfach falsch gelesen. Dort wird auch geregelt, dass die Bundesministerinnen und -minister “auf Ersuchen des Bundeskanzlers oder des Bundespräsidenten” verpflichtet sind, die Geschäfte weiterzuführen. Dies bezieht sich allerdings nur auf den jeweiligen Posten. Annegret Kramp-Karrenbauer würde im Falle eines Rücktritts von Bundeskanzlerin Angela Merkel also die Geschäfte der Verteidigungsministerin weiterführen. “Kanzlerin der GroKo”, “ohne dass Neuwahlen oder eine Nachwahl mit Hilfe der SPD nötig wären”, könnte sie nicht werden.

Nachtrag, 16:47 Uhr: Im selben Artikel behaupten die “Bild”-Medien, dass Annegret Kramp-Karrenbauer erst in Monaten vereidigt werden könnte:

Auch sonst läuft der Start als Bundesministerin für AKK eher holprig: Wegen der Sommerpause und der Renovierung im Reichstag kann sie erst im September vereidigt werden.

Tatsächlich findet die Vereidigung in einer Sondersitzung des Bundestages in einer Woche statt.

Fragen kostet nichts, Antworten bringt bei Bild.de nichts

Immerhin haben sie gefragt, könnte man nun sagen. Aber was bringt das schon, wenn die abschlägige Antwort nicht zählt, und die Bild.de-Redaktion ein Video, das der Urheber nicht bei Bild.de sehen will, doch einfach zeigt?

Am Sonntag fand die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart statt. Sie endete in einem mittelgroßen Chaos, auch weil das extra eingerichtete WLAN offenbar nicht funktionierte, wodurch die im Stadion anwesenden Fans nicht an geplanten Abstimmungen teilnehmen konnten. Unter anderem stand der gestern noch amtierende und inzwischen zurückgetretene VfB-Präsident Wolfgang Dietrich zur Abwahl.

Von dessen Abgang aus dem Stadion unter Beschimpfungen und einem kräftigen Pfeifkonzert nahm der Twitter-User @RikyPalm ein Video auf:

Screenshot eines Tweets von RikyPalm - Dietrichs Abgang - dazu ein Video des Abgangs des da noch amtierenden VfB-Präsidenten

Daraufhin meldete sich die “Bild”-Sportredaktion:

Screenshot eines Tweets von Bild Sport - Hallo lieber Riky, wir von BILD Sport wären interessiert an deinem Video, in dem Wolfgang Dietrich das Stadion verlässt, und würden dieses gerne auf BILD .de zeigen. Wärst du damit einverstanden? Vielen Dank schon mal für deine Rückmeldung und viele Grüße

Nee, damit wäre Riky nicht einverstanden:

Screenshot eines Tweets von RikyPalm- Liebe Bild Sport ich habe kein Interesse daran, dass mein Video auf der Bild-Webseite gezeigt wird.

Und das hat die Bild.de-Redaktion dann natürlich respektiert. Und das hat die Bild.de-Redaktion dann offenbar nicht interessiert:

Screenshot Bild.de - Grenzenlose Fan-Wut beim VfB Stuttgart - VfB-Präsident mit Leibwächtern aus dem Stadion gebracht - dazu ein Video mit der Quellenangabe: Twitter/RikyPalm

Nach mehreren Beschwerden ist “BILD Sport” dieser, ähm, “Fehler” dann heute auch aufgefallen:

Screenshot eines Tweets von Bild Sport- Hallo lieber RikyPalm, das ist ein klarer Fehler von uns – tut uns leid! Wir haben das Video gelöscht. Schönen Montag noch und beste Grüße

Dazu auch:

Mit Dank an die vielen Hinweisgeber!

Beliebte “Bild”-Methode

Mit der Arbeit “unserer Landeschefs”, wie Bild.de sie nennt, sind ziemlich viele Leute ziemlich zufrieden, das ergab jedenfalls eine Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und n-tv, in der es um die Zufriedenheit mit der Arbeit der Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen der einzelnen Bundesländer geht.

Demnach sind in zehn Bundesländern die Befragten mehrheitlich “zufrieden”: in Baden-Württemberg mit Winfried Kretschmann, in Schleswig-Holstein mit Daniel Günther, in Niedersachsen mit Stephan Weil, in Hamburg mit Peter Tschentscher, in Thüringen mit Bodo Ramelow, in Hessen mit Volker Bouffier, in Rheinland-Pfalz mit Malu Dreyer, in Sachsen mit Michael Kretschmer, in Bayern mit Markus Söder und im Saarland mit Tobias Hans. In fünf Bundesländern sind die Befragten hingegen mehrheitlich “unzufrieden”: in Mecklenburg-Vorpommern mit Manuela Schwesig, in Brandenburg mit Dietmar Woidke, in Nordrhein-Westfalen mit Armin Laschet, in Sachsen-Anhalt mit Reiner Haseloff und in Berlin mit Michael Müller. In Bremen fragten die Meinungsforscher nicht nach, da dort “gerade ein Wechsel im Amt des Präsidenten des Senats bevorsteht”.

Also: Zwei von drei Ministerpräsidenten beziehungsweise Ministerpräsidentinnen erfüllen ihren Job so, dass die Befragten mehrheitlich zufrieden damit sind. Auf der Bild.de-Startseite und in der Überschrift zum Artikel (dort zusätzlich noch mit Ausrufezeichen) klingt es hingegen, als wäre diese “RUMMS-UMFRAGE” ganz schön desaströs für die beurteilten Politikerinnen und Politiker ausgegangen:

Screenshot Bild.de - So unbeliebt sind unsere Landeschefs - Der größte Verlierer und wer am beliebtesten ist

“SO UNBELIEBT”. Angesichts der tatsächlichen Umfrageergebnisse ist das ein ziemlich billiger Versuch, mit undifferenziertem Draufhauen auf Politikerinnen und Politiker auf Clickjagd zu gehen.

Ohne Arm und Hand und Fuß

Ausriss Bild Politik - Sind Klimaschutz-Demos zu radikal?

… fragt die Redaktion des Wochenmagazins “Bild Politik” in ihrer aktuellen Ausgabe. Und gibt darauf gleich zwei Antworten: Filipp Piatov findet: “JA”, Anna Essers schreibt: “NEIN”. Aber ob nun Pro oder Contra — der Ton werde auf jeden Fall “radikaler”, so “Bild Politik” und Bild.de schon im Teaser:

Studentin Luisa Neubauer, 23 Jahre alt, Bachelor-Studentin an der Uni Göttingen, vertritt die Bewegung [Fridays For Future] in Deutschland. Auf Twitter schrieb sie zu den Rekord-Temperaturen: “Diese Hitze tötet.” Sie hält zivilen Ungehorsam für legitim und fordert ein Umsteuern in der Umweltpolitik mit “Worte und Taten”.

Im direkt anschließenden Absatz ist die Redaktion dann schon nicht mehr bei Fridays For Future (FFF), sondern bei der nächsten Klimabewegung, Extinction Rebellion (XR), angekommen. Wobei diese Gruppen laut “Bild Politik” und Bild.de ja sowieso eigentlich alle ganz eng zusammenhängen und voneinander abstammen:

Genau das propagiert auch der aus “Fridays for Future” hervorgegangene Arm der Bewegung, “Extinction Rebellion”, kurz “XR”. Aktivisten von “XR” fordern radikale Maßnahmen, unter anderem, um den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) binnen fünf Jahren auf null zu senken.

Das ist falsch. Extinction Rebellion ist kein “Arm” von Fridays For Future.

XR ist unabhängig von der Freitagsdemo-Bewegung im Oktober vergangenen Jahres in Großbritannien entstanden und hat sich dann schnell international ausgebreitet. Auch in Deutschland haben sich Protestgruppen gebildet. Mit Fridays For Future hat Extinction Rebellion nur insofern zu tun, als dass die Mitglieder ähnliche Ziele verfolgen, sich somit politisch nahestehen und immer wieder die Veranstaltungen der jeweils anderen Bewegung besuchen. Es handelt sich aber nicht um eine FFF-Splittergruppe.

Das haben sie bei Bild.de dann auch irgendwann gemerkt und den fraglichen Absatz zu XR einfach gestrichen — klammheimlich und ohne irgendeinen Hinweis auf den Fehler.

“Hoffentlich verreckt das Vieh bald” – und “Bild” stört’s nicht

Beim heutigen Empfang des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne zitterte Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut. Es war der dritte Anfall dieser Art in gut drei Wochen. Viele Medien berichten derzeit über den Vorfall, so auch Bild.de. Die Redaktion hat unter anderem ein Video des Zitteranfalls bei Youtube hochgeladen, und die vielen, vielen Kommentare darunter sind voller Hass und Häme: Merkel wird als Alkoholikerin bezeichnet, Leute zeigen offen ihre Freude und wünschen der Kanzlerin immer wieder den Tod, am liebsten schon “bald” und “elendig” und “qualvoll”.

Die “Bild”-Redaktion scheint das alles nicht zu jucken — sie lässt diese Kommentare seit Stunden so stehen:

Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Ne Allergie gegen Deutschland. Hoffentlich verreckt das Vieh bald.
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Hoffentlich stirbt Merkel! Was tut sie schon gutes für Deutschland!
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Die soll einfach sterben
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Die geht kapput
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Wir brauchen nur die Deutsche National Hymne um die Dschihad Raute zu vernichten
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Niemand wird sie vermissen, wenn sie endlich über den Jordan geht, diese Völkermörderin!
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Hoffentlich verreckt die so schnell wie möglich
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - frau merkel bekommt ihre verdienten karma-kellen. ihr karma wird sie zerficken dafür, was sie deutschland angetan hat.
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Fette stirbt bald
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Epilepie aber happy hoffe die fällt endlich tot um .....zittert bestimmt wegen deutscher national Hymde  bekannter weise ist ihre ja türkisch ...wünsche dieser Person nur das  schlechteste
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Aller guten Dinge sind drei. Jetzt verrecken
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Man erntet was man sät. Menschen die wegen ihrer und der anderen gestorben sind hatten es schlimmer als sie. Hoffe das Merkel und Co elendig verrecken . Ps es brauch mit jetzt auch keiner ins Gewissen reden.
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Soll sie verrecken die Hoe
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Ne Verarbeitungsphase???? Die ist wirklich krank, aber im Oberstübchen. Sorgen mach ich mir nur um Deutschland und die Deutschen! sicher nicht um Merkel! Spielt ihr die Hymne in Dauerschleife vor dann sind wir sie endlich los.
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Ich hoffe sie stirbt beim nächsten Anfall
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Zur Hölle mit ihr und ihre Zitteranfälle. Die kann von mir aus verrecken wie ein erbärmlicher Hund und ich wäre froh darüber. Das ist die Strafe von Gott dafür das sie so viele Menschen das Leben genommen hat mir ihrem Erdogan.
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Voll die Jüdin
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Danke liebe Bild. Es versüsst mir jedes mal den Tag wenn ich diesen Dämon zappeln sehe. Der Teufel fordert so langsam seinen Lohn ein, die Hölle wartet schon. Irgendwann bezahlt jeder den Preis für seine Taten.
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Die brauch kein Mensch soll tot umfallen
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Sie ist Landesverräterin hat Deutschland an amerika verkauft. Möge sie Qualvoll sterben
Kommentar auf der Bild-Youtube-Seite - Die soll endlich zum letzten mal zittern und Tod umfangen dieses Pest für Deutschland

Und das ist wahrlich nur eine kleine Auswahl aus einer großen Jauchegrube.

Im Kommentarbereich auf der “Bild”-Facebookseite gibt es ebenfalls viel Häme und Schadenfreude und vor allem solche Kommentare:

Unsere Nationalhymne muss sie aber ganz schön anwidern

Und:

Wenn sie eine Nationalhymne hört überkommt sie ihr schlechtes Gewissen

Und:

Zitteranfall immer bei der Nationalhymne. Wenn man nicht mehr zu diesem Land steht, reagiert man halt allergisch bei der Nationalhymne.

Und:

Vielleicht die DDR Hymne beim nächsten mal spielen?

Diese Häufung ist kein Zufall. Die “Bild”-Redaktion hat ihren Post so anmoderiert:

Screenshot eines Facebookposts der Bild-Redaktion - Es passierte wieder bei der Nationalhymne

… als gäbe es da irgendeinen Zusammenhang. Nur nebenbei: Angela Merkels zweiter Zitteranfall ereignete sich während einer Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier — also als keine Nationalhymne lief.

Mit Dank an @fisch_kopp für den Hinweis!

Nachtrag, 11. Juli: Die “Bild”-Redaktion hat den Kommentarbereich unter ihrem Youtube-Video inzwischen deaktiviert.

Wer macht Angst vorm bösen Wolf?

Es war der größte Waldbrand Mecklenburg-Vorpommerns seit dem Zweiten Weltkrieg: Auf dem früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen standen seit Ende Juni mehr als 1.200 Hektar Wald in Flammen, erst am Montag konnte das Feuer weitgehend gelöscht werden. Als Ursache vermuten die Behörden Brandstiftung. Und es gibt einen Verdacht:

Ausriss Bild: Legten Wolfs-Hasser das Wald-Feuer?

Der Verein “Wolfsschutz Deutschland” vermute als mögliches Tatmotiv “die gezielte Vertreibung eines hier ansässigen Wolfrudels”, schrieb gestern die Regionalausgabe der “Bild”-Zeitung:

Das sei angesichts des geschürten Hasses gegen das dortige Rudel als Motiv denkbar, so Wolfsteam-Leiter Dr. Holger Liste (56).

Schon im Februar hatte Bild.de berichtet:

Screeshot Bild.de: Selbstjustiz! Unbekannte töten immer mehr Wölfe!

Und gefragt:

Woher kommt die tödliche Wut?

Ja, woher denn bloß?

Screenshot Bild.de: Ein Dutzend Wölfe in Bayerns Wäldern - dazu ein Foto eines Wolfes, der die Zähne fletscht
Screenshot Bild.de: Wolf tötet 30 Schafe bei nächtlicher Attacke
Screenshot Bild.de: Neuer Killer-Wolf im Norden
Screenshot Bild.de: Ein Wolf fraß meinen Arm
Screenshot Bild.de: Leben in 12 Jahren schon 40000 Wölfe hier?
Screenshot Bild.de: Wolf richtet Schafmassaker an
Screenshot Bild.de: Einzelner Wolf kostet mehr als 500000 Euro
Screenshot Bild.de: Kein anderes Land gibt mehr für Wölfe aus!
Screenshot Bild.de: Schießen oder nicht schießen?
Screenshot Bild.de: Gebt den Wolf zum Abschuss frei!
Screenshot Bild.de: Joggerin von Wolf angegriffen?
Screenshot Bild.de: Hat der Wolf jetzt Strauß auf seiner Speisekarte?
Screenshot Bild.de: Die neue Angst vorm Wolf
Screenshot Bild.de: Wolf tötete elf Schafe in Thüringen
Screenshot Bild.de: Schützt endlich unsere Tiere!
Screenshot Bild.de: Wenn Wölfe angreifen, sind sie immer im Blutrausch
Screenshot Bild.de: "Die Hälfte meiner Herde hat der Wolf geholt"
Screenshot Bild.de: Der böse Wolf hat meine Schafe gefressen
Screenshot Bild.de: Hier zerlegt ein Wolf eine Schafherde
Screenshot Bild.de: Neues Schafmassaker in Thüringen
Screenshot Bild.de: "Wölfe töteten 41 unserer Tiere"























































































Dabei ist die Berichterstattung der “Bild”-Medien über Wölfe in vielen Fällen nicht nur maßlos überzogen und tendenziös, sondern oft schlichtweg falsch. Nur mal ein paar Beispiele:

Screenshot Bild.de: Schäferhund von Wolf totgebissen!

Nö. In Wahrheit war es eine Hündin, die im Nachbarzwinger gehalten wurde. Das ergab wenig später eine genetische Untersuchung. Die Bild.de-Leserschaft erfuhr davon jedoch nichts.

Screenshot Bild.de: Haben Wölfe zwei Nandus gerissen?

Nö. Auch hier konnten Gen-Proben eindeutig einem Hund zugeordnet werden. Auch davon erfuhren die Bild.de-Leserinnen und -Leser nichts.

Screenshot Bild.de: Hat ein Wolf dieses Kälbchen gerissen?

Nö. Es starb durch eine Infektion. Auch das verschwieg Bild.de.

Aber das können sie ja eh gut bei “Bild”: Erst zündeln, und sich dann wundern, dass es brennt.

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