Archiv für 6 vor 9

KW 11/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Rauswurf-Rumms! Was steckt hinter dem “Bild”-Beben?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 21:04 Minuten)
Wie am Freitag in den “6 vor 9” zu lesen war, hat sich der Axel-Springer-Verlag überraschend von allen drei Führungskräften der bisherigen “Bild”-Chefredaktion getrennt. Stattdessen sollen die “Bild”-Rückkehrerin Marion Horn und der aktuelle “Focus”-Chefredakteur Robert Schneider, der ebenfalls schon einmal bei “Bild” war, an die Spitze der Redaktion rücken. Im “Übermedien”-Podcast spricht Marvin Schade vom stets gut unterrichteten “Medieninsider” über die möglichen Hintergründe.
Weiterer Hörtipp: Im Interview mit dem MDR spricht auch Medienwissenschaftler Volker Lilienthal über den Wechsel in der “Bild”-Chefredaktion (mdr.de, Audio: 6:24 Minuten).
Weiterer Lesetipp: Anlässlich der Rückkehr Horns haben wir ihr Schaffen als Chefredakteurin der “Bild am Sonntag” noch einmal in Erinnerung gerufen.

2. True Crime: Mord, Totschlag, Missbrauch als Entertainment
(ndr.de, Zapp, Nhi Le, Video: 18:34 Minuten)
Ob als Audio-Podcast, im Fernsehen oder auch in Printmedien: Das Format “True Crime” erfreut sich schon seit Jahren großer Beliebtheit. Dabei stehen vor allem die Täter und Täterinnen im Mittelpunkt der Erzählung. Darüber spricht “Zapp”-Reporterin Nhi Le mit Matthias Corssen (Überlebender eines Serienmörders), Ingrid Liebs (Mutter der ermordeten Frauke Liebs) sowie Macherinnen und Machern von “True-Crime”-Podcasts.

3. Zukunft (Lokal)Journalismus – Lokale Vielfalt gegen mediale Einfalt
(youtube.com, DJV Thüringen, Mariana Friedrich, Video: 1:41:50 Stunden)
Eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Deutschen Journalisten-Verbands Thüringen und der Thüringer Landesmedienanstalt beschäftigte sich mit der Zukunft des Lokaljournalismus: “Wie kann das drohende Aussterben des (Lokal)Journalismus verhindert werden? Was kann, ja was muss Politik tun, um diesen Stützpfeiler unserer Demokratie zu erhalten und zu stärken? Können andere lokaljournalistische Modelle, wie bspw. Bürgermedien, die entstehende Lücke füllen und wenn ja, wie? Ist die angesprochene Zustellförderung für Tageszeitungen wirklich eine Lösung in der digitalen Medienwelt? Und was droht, wenn keine Rettung gelingt?”

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4. Wie schlimm steht es um die BBC?
(ardaudiothek.de, BR 24 Medien, Linus Lühring, Audio: 27:58 Minuten)
Die BBC hat einen legendären Ruf, aber die britische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt steht unter politischem Druck wie nie zuvor. Das zeigte sich zuletzt im Fall Lineker. Der frühere Fußballspieler und heutige BBC-Moderator Gary Lineker hatte in einem Tweet die britische Einwanderungspolitik kritisiert und die Sprache der konservativen Regierung mit der Deutschlands in den 1930er-Jahren verglichen. Es folgte die Suspendierung, dann die Aufhebung der Suspendierung. Wie unabhängig ist die BBC noch? Und was können ARD und ZDF von den Entwicklungen bei der BBC lernen? Darüber spricht Linus Lühring mit Gabi Biesinger, ARD-Korrespondentin in London.

5. Polarisierung, soziale Medien und Journalismus
(journalistik.blogs.uni-hamburg.de, Leonie Urbanczyk, Audio: 55:46 Minuten)
Der “JKW-Podcast” der Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg beschäftigt sich mit der zunehmenden Polarisierung: “Was gehört noch zu dem Begriff der ‘Meinungsverschiedenheit’ und welche Aussagen sind ein Indiz für die Polarisierung verschiedener Personen? Haben wir es überhaupt mit einer polarisierenden Gesellschaft zu tun?” Darüber sprechen die zwei Professoren Michael Brüggemann und Axel Bruns.

6. 50 Jahre “Talkshow” in Deutschland
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers, Audio: 46:19 Minuten)
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Unterhaltungsformats Talkshow präsentiert der Deutschlandfunk eine Sonderausgabe, in der fünf prominente Talkerinnen und Talker zu Wort kommen: Bettina Tietjen, Aminata Belli, Michael Steinbrecher, Bettina Böttinger und Hubertus Meyer-Burckhardt.

Wechsel bei “Bild”, Geschwisterzoff wg. Wendler-Doku, SLAPP-Richtlinie

1. Axel Springer wirft komplette »Bild«-Führung raus
(spiegel.de, Anton Rainer)
Wie der Axel-Springer-Verlag gestern überraschend mitteilte, trennt man sich von allen drei Führungskräften der bisherigen “Bild”-Chefredaktion. Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz scheiden demnach aus ihren “bisherigen Rollen” aus. Über “mögliche künftige Aufgaben” im Hause Springer werde man zu einem späteren Zeitpunkt informieren. Mit den zwei “Bild”-Rückkehrern Marion Horn und Robert Schneider steht die Nachfolge bereits fest.

2. Neuer Anlauf für ein Hinweisgeberschutzgesetz
(whistleblower-net.de)
Am heutigen 17. März wollen die Regierungsfraktionen einen neuen Anlauf zur überfälligen Umsetzung der EU-Whistleblowing-Richtlinie unternehmen und gleich zwei neue Gesetzentwürfe in den Bundestag einbringen. Das Whistleblower-Netzwerk befürchtet eine “Verschlimmbesserung statt Mängelbeseitigung”. Es sei bedauerlich, dass die Ampelfraktionen den neuen Anlauf nicht dazu genutzt hätten, “zwei offensichtliche Mängel des vorherigen Gesetzesbeschlusses zu beheben”.

3. SLAPP-Richtlinie in Gefahr
(verdi.de)
“SLAPP” ist die englische Abkürzung für “Strategic Lawsuits Against Public Participation”. Derartige Klagen sollen Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisten einschüchtern und von ihrer Arbeit abhalten. Die EU will solche missbräuchlichen Verfahren verhindern und hat eine entsprechende Richtlinie vorgelegt. Nun befürchtet ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus Gewerkschaften, Menschenrechts- und Nichtregierungsorganisationen einen faulen Kompromiss.

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4. Mehr Kontrolle bei ARD und ZDF
(tagesspiegel.de)
Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder haben sich auf einen vierten Medienänderungsstaatsvertrag und einheitliche Regeln zur Stärkung von Transparenz und Kontrolle bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten geeinigt. Ausschlaggebend für die Reformdiskussion sei die RBB-Affäre um Verschwendung und Vetternwirtschaft gewesen.

5. Medienkritik professionalisieren: Medienwatchblog Kobuk sammelt Geld
(derstandard.at, Oliver Mark)
Das österreichische Medienwatchblog “Kobuk”, das wir auch gern hier in den “6 vor 9” verlinken, will sich professionalisieren und setzt künftig auf ein Mitglieder- und Spendenmodell, das von 3 bis 35 Euro im Monat reicht. Die Artikel sollen aber nicht hinter einer Bezahlschranke verschwinden. Mit den Einnahmen sollen Honorare für Autorinnen und Autoren sowie neue Inhalte finanziert werden.

6. RTL gegen RTL 2: Geschwisterzoff wegen Wendler-Doku
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Nachdem RTLzwei die (mittlerweile abgesagte) Dokusoap mit dem umstrittenen Ex-Schlagersänger und Verschwörungsideologen Michael Wendler angekündigt hatte, meldete sich RTL zu Wort. Die Staffel werde weder vor noch nach der TV-Ausstrahlung auf dem Portal RTL+ verfügbar sein. Matthias Schwarzer erklärt, warum es mit der von “Respekt und Wertschätzung” getragenen “vertrauensvollen Zusammenarbeit” der Sender nicht so weit her ist.

Aus für Wendler-Dokusoap, Falscher Bart, Größter Irgendwas

1. Nach scharfer Kritik: RTLzwei stoppt Wendler-Dokusoap
(dwdl.de, Alexander Krei)
Gestern haben wir in den “6 vor 9” über die Ankündigung einer RTLzwei-Dokusoap mit Michael Wendler und das vernichtende Medienecho berichtet. Nun hat der Sender die Reißleine gezogen, das Projekt abgeblasen und eine halbherzige Entschuldigung nachgeschoben. Alexander Krei kommentiert: “Was bleibt, ist ein Imageschaden für RTLzwei und die beteiligten Produktionsfirmen – verbunden mit der Frage, wie die Verantwortlichen überhaupt zu einer solch verheerenden Fehleinschätzung kommen konnten.”

2. Mit falschem Namen in der SPD – Handelsblatt beurlaubt Mitarbeiter
(tagesspiegel.de, Felix Hackenbruch)
Es klingt wie ausgedacht, aber offenbar hat sich ein Journalist und Mitarbeiter des “Handelsblatt” jahrelang bei der SPD in Berlin-Pankow engagiert und ist dort unter anderem Namen und teilweise mit falschem Bart aufgetreten. Nun wurde ihm offenbar eine Wutrede zum Verhängnis, die zu seiner endgültigen Enttarnung führte. Felix Hackenbruch erklärt die seltsame Posse.

3. “Libra”-Skandal: Fürstlich in Saarbrücken und am Kurfürstendamm
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
“Dreiundzwanzig Mitarbeiter des Bundesjustizministeriums, darunter zwei Abteilungsleiter, waren vor dem 20. Dezember 2022 für den Newsletter ‘Libra – eine Marke von Juris’ angemeldet. Trotzdem will Minister Marco Buschmann (FDP) erst an diesem Tag, und aus der F.A.Z., erfahren haben, dass ‘Libra’ zu Juris gehört, einem Unternehmen, bei dem sein Ministerium einen der beiden Geschäftsführer bestimmt.” Jochen Zenthöfer berichtet, wie es beim “Libra”-Skandal weitergegangen ist.

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4. Pyrrhus-Siege im Kulturkampf
(uebermedien.de, Andrej Reisin)
Der Ex-Fußballspieler und BBC-Moderator Gary Lineker hatte in einem Tweet die britische Einwanderungspolitik kritisiert und dabei die Sprache der konservativen Regierung mit der Deutschlands der 1930er-Jahre verglichen. Daraufhin war Lineker von der BBC suspendiert worden, was auf vielfältigen Protest stieß. Nun darf er wieder zurück auf den Sender, aber Andrej Reisin ist skeptisch: “Es sieht also nach einem großen Erfolg für Lineker aus. Ich würde bei einem britischen Buchmacher jedoch einige Pfund darauf wetten, dass sich Gary Linekers Erfolg im Kampf gegen seine Suspendierung über kurz oder lang als Pyrrhus-Sieg erweisen wird.”

5. Was macht eine VR-Reporterin, Frau Wolfangel?
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Der “Fachjournalist” hat mit der Journalistin Eva Wolfangel gesprochen. Es geht dabei um Wolfangels Arbeitsweise, ihr journalistisches Selbstverständnis und die Frage, wie sie bei “RiffReporter” zur “VR-Reporterin” wurde. Außerdem spricht Wolfangel über den Einsatz von Virtual Reality im Journalismus allgemein und zeigt auf, wo Chancen, aber auch Gefahren liegen: “VR im Journalismus kann nur gut werden, wenn wir unsere Formate loslassen und erst einmal überlegen, was die Vorteile der Technologie sind und was wir damit machen könnten.”

6. Don’t mention the war
(coffeeandtv.de, Lukas Heinser)
Man sollte meinen, dass die Formulierung “größter Irgendwas aller Zeiten” in Deutschland mit Vorsicht zu genießen ist, meint Lukas Heinser. Dem ist aber nicht so, wie er anhand einer Bild.de-Schlagzeile zeigt.

Wendlerhälse bei RTLzwei, Oben ohne bei “Stern TV”, Freischreiber-News

1. RTLzwei auf Irrwegen: Hass hat Hausverbot, der Wendler nicht
(dwdl.de, Alexander Krei)
“Nach seiner Schwurbelei von Gleichschaltung der Medien und einem abstrusen KZ-Vergleich war Michael Wendler zwei Jahre lang aus dem Fernsehen verschwunden. Doch jetzt ist RTLzwei verzweifelt genug, um ihn zurückzuholen. Das geht gar nicht.” Alexander Krei kommentiert die Ankündigung des Fernsehsenders RTLzwei, Michael Wendler und dessen Frau Laura eine sechsteilige Doku-Soap zu widmen.
Zahlreiche abschreckende Beispiele aus Wendlers Telegramkanal dokumentiert der “Volksverpetzer”: “Es gab kaum eine rechtsextreme Lüge, eine Holocaust-Verharmlosung, einen Nazi-Vergleich, eine wirre Verschwörungserzählung oder antisemitisch codierten Content, den Wendler nicht geteilt hat. Ufos, Chemtrails, Impf-Panikmache, Antisemitismus, Reichsbürger-Ideologie, Pro-Putin-Propaganda, Wahlbetrug-Lügen, Klimawandelleugnung, Gewaltverherrlichung, er leugnete sogar die Klimakatastrophe von Ahrtal.”
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass RTL Deutschland auf Abstand geht. Man werde die geplante RTLzwei-Doku-Soap nicht via RTL+ verbreiten. Bei “DWDL” kommentiert Thomas Lückerath: “Die Weigerung von RTL Deutschland, das von Rainer Laux Productions und EndemolShine Germany produzierte Format bei RTL+ zu veröffentlichen, raubt dem Format einen Teil der eingeplanten Refinanzierung und das in ohnehin schon angespannten Zeiten.”

2. Sechs Prozent der Minderjährigen abhängig von sozialen Medien
(faz.net)
Laut einer gemeinsamen Studie der Krankenkasse DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die von Computerspielen und Sozialen Netzwerken abhängig sind, während der Corona-Pandemie mehr als verdoppelt. Vor allem männliche Jugendliche seien anfällig.

3. Forschung: Schafft sich der lokale Kulturjournalismus selbst ab?
(flurfunk-dresden.de)
Ein Berliner Forscherteam hat am Beispiel von Neusalza-Spremberg im Landkreis Görlitz untersucht, ob gezielte kulturelle Bildungsangebote die lokale Berichterstattung über das Thema verändern. Das Fazit: Kultur sei ein Thema in den Medien, aber auf dem Land gebe es Nachholbedarf.

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4. Wer nicht kämpft
(freischreiber.de)
Der Berufsverband Freischreiber setzt sich seit 2008 für die Belange freier Journalistinnen und Journalisten ein. Im Newsletter berichtet das Team über aktuelle Entwicklungen, den Kampf für bessere Honorare und Rahmenbedingungen, anstehende Termine und interessante Fortbildungen.

5. Nutzerorientierter Journalismus: Dieses Tool hilft bei der Entwicklung neuer Angebote
(konradweber.ch)
Konrad Weber schreibt über die Bedeutung von nutzerorientiertem Journalismus und über die Frage, wie sich Medieninhalte verändern müssen, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht zu werden. Weber beschreibt, wie Medienunternehmen wie “The Atlantic”, “Buzzfeed” und die “New York Times” das aktualisierte “User Needs Model” genutzt haben, um Inhalte an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen.

6. In Berliner Bädern fallen ein paar Oberteile, bei “Stern TV” alle Hemmungen
(uebermedien.de, Frederik von Castell)
Bei “Übermedien” wirft Frederik von Castell der TV-Sendung “Stern TV” vor, die Debatte um das Oben-ohne-Schwimmen in Berliner Bädern unnötig aufgebauscht und unsachlich geführt zu haben, anstatt sich konstruktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen: “In dem Beitrag wird keine Chance vertan, das Thema möglichst groß zu fahren. Dabei wird mit allerlei Tricks gearbeitet.”

Attacken gegen “Volksverpetzer”, KI, “Krone”-Kampagnen-Baukasten

1. Medienschaffende schützen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Für das Jahr 2022 seien im Rahmen des kriminalpolizeilichen Meldedienstes 320 Straftaten erfasst worden, die sich gegen Medien richteten. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) vorliegt. Der DJV fordert die Strafverfolgungsbehörden in Deutschland auf, Gewalttaten gegen Journalistinnen und Journalisten konsequent zu verfolgen: “Gewalttaten gegen Medienschaffende sind kein Kavaliersdelikt. Die Behörden müssen hier entschieden handeln und Journalisten schützen”, so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall.

2. “Gezielter Angriff auf die Pressefreiheit”
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Der “Volksverpetzer” ist ein Blog, das sich in Faktenchecks unter anderem mit Falschmeldungen, Desinformation und rechten Narrativen auseinandersetzt. Damit macht sich das Projekt viele Feinde. So berichtete “Volksverpetzer”-Gründer Thomas Laschyk kürzlich von technischen Angriffen auf die Plattform, darunter DDoS-Attacken und koordiniertes “Review-Bombing”. netzpolitik.org hat mit Laschyk über die aktuelle Hasswelle gesprochen.

3. Gesellschaft für Freiheitsrechte geht mit Radio Dreyeckland gegen Durchsuchung der Redaktionsräume vor Gericht
(freiheitsrechte.org)
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt den unabhängigen Sender Radio Dreyeckland (RDL) bei dessen Beschwerde gegen die im Januar erfolgten Durchsuchungen sowie die Beschlagnahme von Laptops: “Die GFF unterstützt die Beschwerde von RDL, um klären zu lassen, ob das Setzen eines Links im Rahmen eines Presseberichts eine strafbare Unterstützungshandlung darstellen kann und inwieweit die Rundfunkfreiheit der Durchsuchung von Redaktionsräumen und Mitarbeiterwohnungen entgegensteht. Sollte das Landgericht die Durchsuchungsbeschlüsse bestätigen, will die GFF dagegen Verfassungsbeschwerde erheben.”

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4. Nichts gelernt: Der MDR und die ewige Intransparenz
(dwdl.de, Timo Niemeier)
“Spätestens nach 2022 sollte allen Verantwortlichen in der ARD bewusst sein, dass ein ‘weiter so’ nicht mehr funktioniert. Heute wählt der MDR-Rundfunkrat nun einen neuen Intendanten und sowohl die Gremien als auch der einzige Kandidat machen dabei keine gute Figur.” Bei “DWDL” kommentiert Timo Niemeier den bemerkenswert intransparenten Auswahlprozess der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt und das laute Schweigen der Beteiligten.

5. KI im Journalismus richtig nutzen
(verdi.de, Bärbel Röben)
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat ein Whitepaper über Künstliche Intelligenz im Journalismus veröffentlicht (PDF-Download): “Das Whitepaper liefert eine Bestandsaufnahme zum Thema KI und Journalismus und zeigt auf, welche neuen Möglichkeiten und Chancen, aber auch welche Herausforderungen und Grenzen dem Einsatz von KI-Systemen hierbei gesetzt sind.”

6. Eine Anleitung zur Krone-Kampagne in 6 Schritten
(kobuk.at, Tobias Kachelmeier)
Weil die Kampagnen der “Kronen Zeitung” in der österreichischen Medienwelt legendär seien, hat Tobias Kachelmeier eine Anleitung verfasst, mit deren Hilfe man in sechs Schritten eine erfolgreiche (aber schmutzige) Medienkampagne nach “Kronen”-Vorbild aufziehen kann.

Kulturkämpfe der “Bild”, Germany’s Next Topmobbing, Oscars

1. Heißer gegessen als gekocht: Wie “Bild” mit falschen Zutaten Kulturkämpfe zubereitet
(uebermedien.de, Martin Rücker)
“Wer sich für seine Berichterstattung ein gleich dreifaches Dementi einfängt, kann sicher sein: Es geht um was.” Martin Rücker nimmt die Berichterstattung der “Bild”-Redaktion zu Plänen von Cem Özdemir auseinander, der sich im Kabinett um Landwirtschaft und Ernährung kümmert. Rückers Fazit: “Man kann Özdemirs Pläne richtig oder falsch finden, angemessen oder irgendwie drüber – die Frage ist nur, ob immer gleich Kulturkampf sein muss, der noch dazu losgelöst von den Fakten ausbricht.” Siehe dazu auch unseren Beitrag: Bild.de schiebt Özdemir radikales Werbeverbot für Milch unter.
Weiterer Lesetipp, auch die “Bild”-Berichterstattung betreffend: Falschmeldung der “Bild”-Zeitung: Habeck kostet uns keine Billion (taz.de, Tobias Schulze).

2. ARD-Korrespondentin zum Fall Lineker
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Der Ex-Fußballer und prominente BBC-Moderator Gary Lineker hat in einem Tweet die britische Einwanderungspolitik kritisiert und dabei die Sprache der konservativen Regierung mit der Deutschlands der 1930er-Jahre verglichen. Darauf war Lineker von der BBC suspendiert worden, was auf vielfältigen Protest stieß. So zeigten sich BBC-Kollegen solidarisch mit ihm, so dass die Fußball-Berichterstattung der BBC am Wochenende stark eingeschränkt war. Inzwischen soll Tim Davie, Generaldirektor des Senders, Lineker wieder zurück auf Sendung haben wollen. Joachim Huber hat sich mit der Londoner ARD-Korrespondentin Annette Dittert über den Fall und die politischen Hintergründe unterhalten.

3. Enthüllung über Heidis Statement: Die Wahrheit über die Zukunft von GNTM
(youtube.com, Lijana Kaggwa, Video: 27:48 Minuten)
Die ehemalige “Germany’s-Next-Topmodel”-Kandidatin Lijana Kaggwa hat im vergangenen Jahr ein viel beachtetes Video veröffentlicht, in dem sie schwere Manipulationsvorwürfe gegen die ProSieben-Show erhebt: Die Produktionsfirma habe die Teilnehmerinnen monatelang isoliert, von der Außenwelt abgeschnitten, auf Zuckerentzug gesetzt, gegeneinander ausgespielt. Außerdem seien einigen Teilnehmerinnen vor dem Auftritt auf dem Laufsteg die Füße eingecremt worden, um Stolperszenen zu provozieren. ProSieben dementierte, die Produktionsfirma klagte, und Heidi Klum äußerte sich in der Auftaktsendung der neuen Staffel. Nun gibt es Gerichtsurteile dazu, was man über die Methoden von “Germany’s Next Topmodel” sagen darf – und das ist eine ganze Menge. Ex-Teilnehmerin Kaggwa hat sich für ihr neues Statement Rechtsanwalt Chan-jo Jun ins Boot geholt und nutzt die Gelegenheit, um auf ihre Anti-Cybermobbing-Initiative aufmerksam zu machen.

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4. Top Ten der Vergessenen Nachrichten 2023
(derblindefleck.de)
Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) hat ihre “Top Ten der vergessenen Nachrichten 2023” vorgestellt. Dabei handelt es sich um Themen und Geschichten, die aus Sicht der INA in der medialen Berichterstattung weitgehend unsichtbar blieben, obwohl sie von gesellschaftlicher Bedeutung sind. Auf den ersten drei Plätzen: die Verdunkelung der Meere in Küstennähe, die Aufgabe von Schiffen und ihrer Besatzung und Mangelhafte Psychotherapieangebote für Menschen mit geistigen Behinderungen.

5. Facebook-Konzern erwägt dezentrale Twitter-Alternative
(zeit.de)
“Zeit Online” berichtet über die Pläne des Facebook-Mutterkonzerns Meta, ein neues Soziales Netzwerk zu schaffen, das womöglich mit Mastodon kompatibel ist.
Dazu eine aktuelle Podcast-Empfehlung: In der heutigen Ausgabe von “Haken dran” sprechen Dennis Horn und Gavin Karlmeier über eine sich abzeichnende technologische Entwicklung, die Metas Vorhaben in den Schatten stellen könnte.

6. Oscar für den besten Film geht an “Everything Everywhere All at Once”
(spiegel.de)
Zum 95. Mal wurden in Hollywood die Oscars verliehen. Die großen Gewinner sind die Fantasy-Komödie “Everything Everywhere All at Once” und die deutsche Literaturverfilmung “Im Westen nichts Neues”. “Wie lief die Oscar-Nacht? Wer hat triumphiert, worüber wurde gelacht, geweint – und getwittert?”
Interessant zum Vergleich: Die Ausführungen von Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt, der sich bereits vor ein paar Wochen Gedanken über die Nominierten gemacht hat (youtube.com, Video: 25:27 Minuten).

KW 10/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wie manipulativ ist “Germany’s Next Topmodel” und wird sich das je ändern?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 14:42 Minuten)
Im “Übermedien”-Podcast fragt Holger Klein den Rechtsanwalt Chan-jo Jun, ob die von “ProSieben bekloppt sind”. Hintergrund: Der TV-Sender hat in zwei Instanzen versucht, die diversen Manipulationsvorwürfe gegen die Sendung “Germany’s Next Topmodel” verbieten zu lassen. Dabei geht es auch um eine Kandidatin, die Opfer von Cybermobbing wurde und die von Chan-jo Jun rechtlich beraten wird.

2. In 6 Monaten ist das alles vorbei
(spotify.com, Gavin Karlmeier & Dennis Horn, Audio: 42:52 Minuten)
Im Podcast “Haken dran” tauschen sich Dennis Horn und Gavin Karlmeier regelmäßig über die neuesten Entwicklungen rund um Twitter aus. Twitter-Eigentümer Elon Musk scheint sich jede Mühe zu geben, den beiden immer wieder neuen Gesprächsstoff zu liefern. In der aktuellen Folge sprechen Horn und Karlmeier über eine mögliche Twitter-Alternative: “Meta arbeitet an einem twittermäßigen Ableger für Instagram: P92. Klingt wie eine Waffe, aber kommt sie auch zum Schuss? (Entschuldigung.)”

3. Smarte Kids? Kinder und digitale Medien
(arte.tv, Raphaël Hitier, Video: 52:41 Minuten)
In dieser Arte-Dokumentation spricht Regisseur Raphaël Hitier mit renommierten Wissenschaftlern und Ärzten über die Auswirkungen von Medienkonsum auf die Gehirne von Kindern und Jugendlichen. Neurologen und Suchtexperten aus den USA, Schweden, Frankreich, China und der Schweiz erklären, wie sich Zeichentrickfilme, Soziale Netzwerke und Videospiele auf die neuronale und psychische Entwicklung auswirken können. Ist die digitale Generation tatsächlich eine kranke Generation?

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4. Konstruktiv berichten
(soundcloud.com, M – Der Medienpodcast, Danilo Höpfner, Audio: 21:38 Minuten)
Bei “M – Der Medienpodcast” geht es um den sogenannten konstruktiven Journalismus: “Worum geht’s beim konstruktiven Journalismus? Gibt er Antworten auf gesellschaftliche, auch globale, Fragen? Zeigt er Lösungen auf, indem er nicht nur die Probleme in den Blick nimmt, sondern ein möglichst umfassendes Bild vom Geschehen zeichnet?” Darüber spricht Danilo Höpfner mit Sham Jaff, freie Journalistin in Berlin und Mitglied im Kuratorium des Bonn Institute für Journalismus und konstruktiven Dialog.

5. Hype um Survival-Touren: im gefährlichsten Dschungel der Welt
(youtube.com, Y-Kollektiv, Katja Döhne, Video: 24:35 Minuten)
Die erfolgreiche Youtube-Produktion “7 vs. Wild” hat bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern das Interesse an Outdoor-Touren geweckt. “Y-Kollektiv”-Reporterin Katja Döhne hat sich einer Dschungeltour durch den Darién Gap angeschlossen, die von einem Unternehmen angeboten wird, das auch Mitveranstalter von “7 vs. Wild” ist. Schon der erste Part der zweiteiligen Reportage lässt erahnen, dass Döhne nicht mit allem zufrieden ist, was sie auf der Tour erlebt.

6. Not- und SpendengeiI: So lustig wird Tam-Dance-Despot Hornauer geprankt
(youtube.com, Walulis Daily, Video: 8:07 Minuten)
Bei “Walulis Daily” wird es mal wieder besonders schrill: “King Thomas dreht den Despoten-Swag auf! Wer nicht nach seiner Pfeife tanzt, fliegt raus. Wer gut tanzt, wird belohnt.” Gemeint ist der reichlich suspekte Thomas G. Hornauer, der inzwischen recht erfolgreich bei TikTok aktiv ist, dort aber auch getrollt wird.

Das Geld der Regierung, Gesundheit im Internet, Frauenmachtanteile

1. Ist die Regierung zu nah dran?
(t-online.de, Carsten Janz & Johannes Bebermeier & Jonas Mueller-Töwe)
Als Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD hat die Bundesregierung eine anonymisierte Liste veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die Bundesministerien und das Bundeskanzleramt in den vergangenen fünf Jahren rund 1,5 Millionen Euro an Journalistinnen und Journalisten gezahlt haben. Die Honorare habe es vor allem für Moderationen und die Leitung von Lehrgängen gegeben. Von den insgesamt 200 Medienschaffenden, die ein Honorar erhalten haben, sollen etwa 120 zur Zeit der Zahlung für die Öffentlich-Rechtlichen gearbeitet haben: “Das ist deshalb pikant, weil der öffentlich-rechtliche Rundfunk zwar unabhängig von Bundes- und Landesregierungen ist, in Teilen der Bevölkerung aber als besonders staatsnah wahrgenommen wird.”

2. Gesundheit im Internet: Was leisten YouTube Health und neue Google-Funktionen?
(riffreporter.de, Iris Hinneburg)
Auf Youtube gibt es zahlreiche medizinische Informationsangebote, deren medizinische Seriosität für Laien nicht immer leicht zu beurteilen ist. Nun hat Youtube ein Gütesiegel speziell für Gesundheitsthemen eingeführt (“YouTube Health”). Iris Hinneburg hat sich das Ganze genauer angesehen und auch einen Blick auf die erweiterte Google-Suche geworfen.

3. Recherche allein rettet uns nicht
(journalist.de, Björn Staschen)
Im Januar hat Daniel Drepper, Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und “Süddeutscher Zeitung”, in einem Text auf die Wichtigkeit des Investigativjournalismus allgemein und speziell für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hingewiesen. Es brauche ganze Teams kluger Reporterinnen und Reporter mit Rückendeckung und Freiheiten: “Wenn ich möchte, dass diese Reporterinnen wichtige Diskussionen in der Gesellschaft anstoßen, wenn ich möchte, dass sich diese Reporterinnen für uns alle in den Wind stellen – dann muss ich als Sender investieren und dann muss ich mich als Sender etwas trauen.” Darauf antwortet nun Björn Staschen, der in der NDR-Programmdirektion den Bereich Technologie und Transformation betreut. Drepper habe “mit seiner Forderung grundsätzlich recht”, aber: “Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der sich nur darauf konzentriert, die Ergebnisse investigativer Recherche abzubilden, zeichnet ein Zerrbild unserer Gesellschaft. Diese Gesellschaft bestünde nur aus Politikerinnen und Politikern, die sich bestechen lassen, aus Ärztinnen und Ärzten, die Krankenkassen betrügen und aus Rüstungslobbyistinnen und -lobbyisten, denen Kriegstote im Lichte hoher Profite egal sind.”

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4. Der Fokus wird verschoben
(taz.de, Nelli Tügel)
Journalistische Faktenchecks wollen und sollen Klarheit schaffen, doch zwei aktuelle Beispiele würden zeigen, dass sie politische Konflikte nicht so einfach entschärfen können: Der Faktencheck zur Recherche des US-Journalisten Seymour Hersh über die Sprengungen der Nord-Stream-Pipelines sowie der Faktencheck zu einer “Hart-aber-fair”-Sendung, in der es um Kriegsverbrechen in der Ukraine ging.

5. Fox News soll kritische Reporter unter Druck gesetzt haben
(spiegel.de)
Nach den US-Wahlen 2020 verbreiteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fox News wider besseres Wissen Donald Trumps Märchen von der gestohlenen Wahl. Jetzt zeigen durchgesickerte Dokumente: Wer nicht mitspielte, bekam offenbar Druck vom Sender.

6. Frauenmachtanteile in den Leitmedien: Stern sinkt, SZ und Focus steigen auf
(pro-quote.de)
ProQuote Medien zog zum Weltfrauentag Bilanz zur Macht der Frauen in den Medien: “Im Ranking der neun von ProQuote Medien ausgewerteten Medien konnte die Süddeutsche Zeitung sich vom fünften auf den dritten Platz verbessern: Der Frauenmachtanteil der Zeitung liegt aktuell bei 44 Prozent – und damit fünf Prozentpunkte höher als im Sommer 2022. Nur knapp darüber liegt Die Zeit auf Platz zwei, allerdings mit leichten Verlusten (1,9 Prozentpunkte). Weiter unangefochten an der Spitze steht die taz – mit einem Frauenmachtanteil von aktuell 64,6 Prozent.”
Dazu inhaltlich passend: Wer hat 2022 die Titel deutscher Magazine fotografiert oder illustriert? Eine Auswertung nach Geschlecht (freelens.com)

Machtmaschine Facebook, Gewalt gegen Journalistinnen, TikTok

1. Die Machtmaschine – Wie Facebook und Co. Demokratien gefährden
(daserste.de, Svea Eckert & Stella Peters & Petra Nagel & Petra Blum & Tobias Dammers, Video: 43:41 Minuten)
Anknüpfend an den Lesetipp von gestern zu Social Media als “Waffe der Autokraten” hier der dazugehörige Videotipp. Es geht um die Vorwürfe der Whistleblowerin Frances Haugen, die im Herbst 2021 über Missstände bei Facebook berichtet hatte und deren Dateien erneut ausgewertet wurden. Der Film geht der Frage nach, warum Regierungen Tech-Giganten wie Facebook gewähren lassen, während Populisten und Autokraten die Plattform missbrauchen, um Menschen zu manipulieren.

2. Gewalt gegen Journalistinnen
(deutschlandfunk.de, Anh Tran & Sebastian Wellendorf, Audio: 5:56 Minuten)
Ann-Katrin Müller ist Politikredakteurin im Hauptstadtbüro des “Spiegel” und hat unter anderem über MeToo-Fälle sowie die sogenannten Corona-Leugner-Demonstrationen berichtet. Das macht sie immer wieder zur Zielscheibe von Hass und Hetze, es kommt sogar zu physischen Angriffen. Im Deutschlandfunk spricht Müller über ihre Erfahrungen.

3. Musk verunglimpft Twitter-Mitarbeiter mit Behinderung
(tagesschau.de)
Jedes Mal, wenn man denkt, dass es bei Twitter nicht mehr schlimmer werden kann, sorgt Eigentümer Elon Musk für einen neuen Tiefpunkt. So konnte man jüngst mitverfolgen, wie sich Musk mit einem Mitarbeiter, der nicht sicher war, ob er überhaupt noch bei Twitter angestellt ist oder ob er bereits rausgeworfen wurde, einen öffentlichen Schlagabtausch lieferte und sich dabei mehrfach im Ton vergriff.

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4. Eine deutsche Lösung für ein Schweizer Problem
(blog.clickomania.ch, Matthias Schüssler)
“Eigentlich wollte ich bloss kurz einen medien­kritischen Podcast aus Deutsch­land rezensieren, doch dann ist daraus eine Ab­hand­lung über eklatante Mängel an Medien­kritik in der Schweiz gewor­den.” Matthias Schüssler blickt sehnsuchtsvoll auf das Angebot an medienkritischen Podcasts in Deutschland und wünscht sich ein etwas Ähnliches für die Schweiz.

5. TikTok verbessert auf internationalen Druck seinen Datenschutz
(zeit.de)
Um den Sicherheitsbedenken westlicher Staaten zu begegnen, habe TikTok ein neues Datenschutzkonzept vorgelegt, das vorsehe, die Daten europäischer Nutzerinnen und Nutzer ab diesem Jahr in Europa zu speichern. Die USA seien trotz ähnlicher Maßnahmen skeptisch.

6. Wie wollt ihr die Welt entdecken?
(youtube.com, Hotel Matze, Audio: 2:16:05 Stunden)
Im Podcast “Hotel Matze” begrüßt Gastgeber Matze Hielscher die Reisejournalisten Jochen Schliemann und Michael Dietz, die einen Reisepodcast betreiben. Im Gespräch geht es um ganz praktische, aber auch um kritische Aspekte des Unterwegsseins: Wann fühlen sich die beiden Reiseprofis fremd? Und wie haben sich die Welt und das Reisen in den vergangenen Jahren verändert?

Waffe der Autokraten, “Bild”-Chef besteht Drogentest, Schlämmer

1. Die Waffe der Autokraten
(tagesschau.de, Petra Nagel & Svea Eckert & Stella Peters & Ciara Cesaro-Tadic & Petra Blum & Tobias Dammers)
Autokraten und Populisten nutzen zunehmend Soziale Medien, um ihre Macht auszubauen oder Demokratien zu untergraben. Im Jahr 2021 hatte die Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen genau davor gewarnt. Jetzt haben Reporterinnen und Reporter von WDR, NDR und “Süddeutscher Zeitung” Haugens Facebook-Dateien erneut ausgewertet. Mit erschreckendem Ergebnis: “Zahlreiche Gruppen, Netzwerke oder Accounts, die Mitarbeiter von Facebook intern schon vor Jahren als schädlich gelistet hatten, waren immer noch aktiv. Meta hatte sie weder gelöscht noch gesperrt. Der Konzern äußert sich dazu nicht.”

2. Robert Schneider wird ab Mitte April Co-Chef von “Bild”
(spiegel.de)
Der bisherige Chefredakteur des Nachrichtenmagazins “Focus”, Robert Schneider, hat offenbar seinen Drogentest bestanden und darf am 17. April seinen neuen Job als Co-Chefredakteur der “Bild”-Zeitung antreten. Nach “Spiegel”-Informationen war Schneider erst nach Vertragsunterzeichnung zu einem solchen Test aufgefordert worden. Der Springer-Verlag habe die ungewöhnliche Maßnahme zur neuen Routine erklärt.

3. Euronews entlässt die Hälfte der Redaktion in Lyon
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der Fernsehsender Euronews entlasse die Hälfte seiner Redaktion in Lyon und wolle die Sendezentrale von Lyon nach Brüssel verlegen: “Der Wechsel nach Brüssel kommt wohl nicht zufällig, schließlich dürften die Verantwortlichen mit dem Schritt hoffen, mehr Geld von der EU und den nach wie vor an Euronews beteiligten Sendern zu bekommen, mutmaßt die ‘FAZ’. Immerhin 13 Millionen Euro an Subventionen soll es im kommenden Jahr geben.”

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4. Chinas globaler Einfluss auf Medien
(deutschlandfunk.de, Anh Tran & Brigitte Baetz)
Der Deutschlandfunk berichtet über die aktuelle Kommunikationsstrategie Chinas. Das Land versuche, seinen Einfluss auf allen Ebenen zu stärken, auch in den Medien. Die Journalistin Joyce Lee erklärt, wie und welche Narrative die chinesische Parteiführung gezielt weltweit verbreitet.
Weiterer Lesehinweis: Regime schränkt Korrespondenten weiter ein: “Überwachung, schleppende Visavergabe, Behinderungen durch die Polizei, Einschüchterung der Interviewpartner: Korrespondentinnen und Korrespondenten in China recherchieren unter schwierigsten Bedingungen.” (reporter-ohne-grenzen.de)

5. Neues Argumentationspapier der Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen
(sos-save-our-spectrum.org)
Die Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen hat ein neues Argumentationspapier veröffentlicht (PDF). Hintergrund ist der Verteilungskampf um Frequenzen, der Rundfunk und Kultur massiv schaden könnte: “Rundfunk und Kultur benötigen Sicherheit über die künftige Nutzbarkeit ihrer Kernressource von Frequenzen im Bereich 470 – 694 MHz. Davon hängen Investitionsentscheidungen und Arbeitsplätze, aber auch flächendeckende Informationswege für den Katastrophenfall und die Wettbewerbsfähigkeit des Eventstandorts Deutschland ab.”

6. Sahra Wagenknecht ist die neue Horst Schlämmer
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Medienkritiker Stefan Niggemeier hatte ein kleines Déjà-vu: Angesichts der medialen Umfrageeuphorie um Sahra Wagenknechts Eventuell-Partei fühlt er sich an Hape Kerkelings Kunstfigur Horst Schlämmer erinnert.

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