Archiv für 6 vor 9

6 vor 9

Nekrolog 2007 (+)
(retromedia.de, Jens Schröder)
Wie im vergangenen Jahr präsentieren wir pünktlich zum Jahresende die Todesfälle der Zeitschriftenbranche. 64 Publikumszeitschriften haben 2007 zum letzten Mal das Licht des Kiosks erblickt – ein paar weniger Todesfälle als 2006 also.

Sex, Partys und Zeitungspapier
(faz.net, Harald Staun)
Die Zeiten waren nie besser, um anspruchsvolle Magazine zu machen. Nicht viele hätten darauf gewettet, dass sogenannte Independent-Magazine überhaupt so lange überleben. Gibt es ein Erfolgsgeheimnis? Ein Interview mit drei Herausgebern.

“Gerade das vermeintlich Unpolitische ist in höchstem Grade politisch”
(telepolis.de, Reinhard Jellen)
Interview mit dem Soziologen Bernd Hamm über die zunehmende Ideologisierung der Medien.

Über die Heimsuchung
(jungewelt.de, Frank Schäfer)
Eine Begegnung mit dem Journalisten und Autor Detlef Kuhlbrodt.

BLICK – BILD-ABBILD
(blogs.radio24.ch/christoph)
Es hat sich in den letzten Jahren eingebürgert: gewisse Gesichten, die man an einem Tag in der deutschen BILD-Zeitung lesen konnte, findet man mit Sicherheit am nächsten Tag ziemlich gleich im BLICK. Auch über die Feiertage haben die BLICKler den grossen deutschen Bruder aufmerksam gelesen.

“Guten Morgen!” – “Morgen.”
(youtube.com, Video, 0:30 Minuten)
Der gute Morgen in der Tagesschau.

6 vor 2008

NUHR 2007 – Der Jahresrückblick
(zdf.de, Dieter Nuhr, Video, 60 Minuten)
Dieter Nuhr schaute zum Abschluss des Jahres 2007 in ironisch-witziger Art auf die Höhepunkte des Jahres und präsentierte seinen persönlichen Jahresrückblick am 27. Dezember, 23.15 Uhr im ZDF.

Richling als Köhler
(youtube.com, Video, 7:33 Minuten)
Neujahrsansprache des Bundespräsidenten aus dem Scheibenwischer Jahresrueckblick von Ende 2007.

Batz Headroom, das war das Jahr!
(nochetwassalz.de, Video, 9:15 Minuten)
Max Headroom reloaded.

Der Extra3-Jahresrückblick 2007
(youtube.com, Video, 3:24 Minuten)
“Udo, ein Onkel von Problembär Bruno, wandert illegal nach Deutschland ein und beginnt eine Affäre mit Karin Stoiber…”

Augenblicke
(focus.de)
Die Reportagebilder des Jahres.

So arg war’s nicht
(welt.de, Juli Zeh)
Das Jahr 2007. Doch es ruhe sanft. Eine Jahresendlitanei in einem Atemzug und einem Satz.


6 vor 9 2007: Die Besten pro Monat

Im Jahr 2007 lieferte medienlese.com 6 x 5 x 4 x 12, also um die 1440 Links. Davon wollen wir pro Monat die Erinnerungswürdigsten nochmals aufleben lassen.

Die Auswahl ist wie immer sowohl subjektiv, als auch willkürlich. Man kann aber dennoch festhalten, dass es je zwei Texte der Zeit, der Weltwoche und des Spiegels in die Auswahl geschafft haben. Was mein subjektives Bild einer positiven Performance dieser drei Titel bzw. ihrer Onlineausgaben im Jahr 2007 bestätigt (bzw. untermauert). Ebenfalls zu loben sind die Medienseiten der taz, der F.A.Z. und der NZZ, die oft guten Medienjournalismus betreiben. Der Tagesspiegel hatte eine gute Phase nach dem Online-Relaunch, in letzter Zeit aber waren kaum mehr auffällige Stories drin. Die Welt zeigte auch vereinzelt gute Ansätze und die Schweizer Werbewoche überraschte das eine oder andere Mal mit Journalismus. Blogs sind in der Auswahl weiterhin untervertreten, unter anderem auch, weil viele der Texte nicht über zwei Absätze hinauskommen, was kein Vorwurf sein soll. Sie passen aber doch nicht recht in die Rubrik, die längere Online-Texte verlinken will, die im besten Fall von Medien handeln.

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medienlese – der Wochenrückblick

Polyp Google, Altpapier für Tote.

Google als grausame und allesverschlingende Krake zu sehen ist offenbar ein beliebtes Bild, jedenfalls auf deutschschweizer Redaktionen. Nach Heute und der Sonntagszeitung stellte nun auch das Magazin das Unternehmen als glitschigen Polyp dar, dessen Riesenhaftigkeit und Fürchterlichkeit in der Dunkelheit der Tiefe des Datenmeeres nicht recht abzusehen ist. Dazu ists eine neue Konkurrenz, die die etablierten Verlagen um ihre traditionellen Werbeeinnahmen fürchten lässt. Aber das wird sicher nicht der Grund sein, warum die Firma so dargestellt wird.

K. Latsch vom Zürcher Presseverein konnte die Altpapierflut trotz eifrigem Bemühen nicht aufhalten. Trotz mehrfacher Abbestellung kriegt Latsch das Migros-Magazin (ehemals Brückenbauer) sowohl für sich, für seine verstorbene Mutter und für seine verstorbene Grossmutter.

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6 vor 9

Es bleibt in der Familie
(taz.de, Steffen Grimberg)
Die Medienwelt ist von fiesen Finanzinvestoren durchsetzt, bei denen das Gesetz der Börse zählt. Nur in Deutschland habens MedienfürstInnen lieber dynastisch.

Weshalb wird nicht mehr über Horst Seehofer und sein Baby berichtet?
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Eveyln Roll)
Wenn Horst Seehofer heute von einem Journalisten gefragt werden würde, wie es seinem Baby geht und der Mutter des Kindes, Anette Fröhlich, oder wie seine Frau Karin und er inzwischen mit der ganzen Sache umgehen, würde er sagen: »So, wie es sich gehört. Und lassen Sie mich damit in Ruhe. Dazu ist alles gesagt.« Aber es fragt ihn keiner.

Wie das Web 2.0 die Gesellschaft verändert
(welt.de, Daniel Mandler)
Duane Nickull ist ?Senior Technical Evangelist? beim US-Softwareriesen Adobe. Seit mehr als zehn Jahren ist er im Internet-Geschäft. In einem Gespräch mit WELT ONLINE erklärt er, wie das Web sich weiterentwickelt. Daneben kritisiert er Adobes Linux-Support – und lässt es nicht aus, über das ?nächste große Ding? zu reden.

100 Tage TruemanTV
(trueman.tv, Marcel)
?Mir fällt es eigentlich nicht schwer, die Kamera zu tragen und immer dabei zu haben. Wenn man weiß, dass es in einem Jahr zu Ende ist, fällt einem der Gedanke an die Kamera nicht schwer. Es belastet mich auch nicht, auch wenn es sicher die meisten von Euch denken.?

Erst verspottet, jetzt bewundert
(handelsblatt.de, Katja Ridderbusch)
Cynthia Good hat Erfolg mit ihrem Wirtschaftsmagazin für Frauen. Denn immer mehr Damen rücken an die Spitze von US-Unternehmen.

Einstiegsdroge Internet
(sueddeutsche.de, Annette Ramelsberger)
12.000 Menschen in Deutschland stehen im jüngsten Pädophilie-Fall unter Verdacht. Das Internet sei eine Einstiegsdroge für Pädophile, sagt der Psychiater Werner Bartens: ?Die Bilder werden immer härter?.

6 vor 9

Helden oder Verräter?
(sueddeutsche.de, Hans Leyendecker)
Krumme Touren in Unternehmen und Behörden werden meist von internen Informanten aufgedeckt. Ruhm ernten die Tippgeber hierzulande allerdings selten.

Die Bedeutung von Weblogs für Politikjournalisten (+)
(thewavingcat.com, Peter Bihr, pdf, 1118 kb)
“Weblogs haben für die Arbeit von Politikjournalisten in Deutschland derzeit eine geringe Bedeutung.”

Die Arroganz der Papierverfechter
(taz.de, Stefan Niggemeier)
Mühelos kann heute jeder seine Meinung ins Netz posaunen. Davon fühlt sich mancher Profi auf den Schlips getreten – doch das spricht für einen merkwürdigen Minderwertigkeitskomplex.

Die beispiellose Misserfolgsgeschichte von “Bild”
(bildblog.de, Max Goldt)
“An ‘Bild’ käme niemand vorbei, wird gesagt. Ja, warum denn nicht? Vielleicht sollte man erst einmal versuchen, an ihr vorbeizukommen! Meiner Erfahrung nach ist das gar nicht schwer.”

Ich blogge, also bin ich
(zeit.de, Thomas Groß)
Immer mehr Menschen produzieren sich im Internet. Wir treten ein in die Epoche des »digitalen Nihilismus«. Ein Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Geert Lovink.

Das Evangelium nach Google
(dasmagazin.ch, Rico Czerwinski)
Die Suchmaschine Google hat auf jede Frage eine Antwort. Eher: Tausende von Antworten. Gilt das auch für Vinton G. Cerf, den Vordenker des unheimlich mächtigen Unternehmens?

6 vor 9

Klageflut gegen Schäubles Schnüffel-Gesetz
(Süddeutsche Zeitung, Heribert Prantl)
“Es ist ein Sturm der Entrüstung: 70.000 Deutsche unterstützen eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung.” – und man kann sich noch anschließen: Bis zum 24.12. beim AK Vorratsdatenspeicherung.

Die Worte der Verwirrten
(FAZ, Stefan Niggemeier)
“Nun ist nicht auszuschließen, dass Menschen, die dumm genug sind, für teures Geld an dieser Art Sendungen teilzunehmen, auch dumm genug sind, solche Antworten zu geben. Bemerkenswert aber ist, dass diese Menschen in außerordentlich überdurchschnittlicher Zahl ?Money Express? zu gucken scheinen und nicht die Programme der Konkurrenz.”

Warum wir Weihnachten Wiederholungen wollen
(welt.de)
“Sissi, der kleine Lord, die Hoppenstedts, Familie Heinz Becker – manche Sendungen gehören zu Weihnachten wie die Tanne und die Gans. Auch wenn wir längst wissen, wie es ausgeht, schalten wir jedes Jahr ein. Elf Autoren erklären, warum sie ihre Lieblingssendungen immer wieder gucken.”

Recherchieren und erzählen
(NZZ, Thomas Schuler)
” Als Tom Wolfe noch Reporter war, behauptete er, faktische Erzählungen lösten den Roman als vordringliche Literaturform ab. Sein «New Journalism» stand jedoch unter dem Generalverdacht, Fiktion und Fakten zu vermischen. Heute findet das Genre zurück zu seinen Wurzeln und erlebt als «erzählerischer Journalismus» ein Revival.”

Der Raub der Augsburger Puppenkiste
(faz.net, Alex Westhoff)
“Die Helden der Eltern aus der Augsburger Puppenkiste sind auch die Helden ihrer Kinder geworden. Viele der so liebevoll wie klar inszenierten Geschichten zwischen den Kistendeckeln sind zeitlos schön. Seit langer Zeit aber schon gibt es keine neuen Moritaten mit den Marionetten im Fernsehen mehr. Die Frage ist: Warum?”.

Vorratsdatenspeicherung interessiert Journalisten nur mäßig
(newsroom.de)
“Die 80 Teilnehmer einer Veranstaltung in Mannheim zeigten sich erstaunt, daß der Saal mit 300 Sitzplätzen nicht voll belegt sei. Insbesondere wurde kritisiert, daß sich die Journalisten sprichwörtlich an einer Hand abzählen ließen.”

6 vor 9

Neuer Bertelsmann-Chef steuert Konzern um
(manager-magazin.de, Klaus Boldt)
“Der designierte Konzernchef Hartmut Ostrowski will nach Informationen von manager magazin den Medienkonzern Bertelsmann umbauen. Geplant sind etwa die Übernahme der Buchverlagsgruppe Harper Collins und der Verkauf der Beteiligung an Sony BMG. Zur Disposition könnte auch der Anteil am Verlagshaus Gruner + Jahr stehen.”

Sat 1 – Beinahe überflüssig
(FR Online, Jan Freitag)
Das ganze Elend von Sat 1 ausgezeichnet zusammengefasst: “So liest sich das Portfolio jenes Senders, der TV-Legenden wie Anke Engelke und Gerichtsshows, Sandra Maischberger und die Late Night, Erich Böhme und investigative Schäferhunde hervorbrachte, wie eine Liste des gediegenen Scheiterns.”

Journalismus und Internet – Online oder gar nichts
(sueddeutsche.de, Viola Schenz)
“In den USA stellen immer mehr Verlage ihre Printausgabe ein und auf Web um. Das Modell der Zukunft?”

When Will Google?s ?Big Project? YouTube Bring in Profits?
(Mediashift, Mark Glaser)
“While the site was sold to search giant Google for an eye-popping $1.6 billion in November 2006 there?s still one thing it hasn?t accomplished, by most people?s reckoning: profits.”

Ökologisch suspekt
(taz.de, Jenni Zylka)
“Internetportale mit Tipps für kritische Konsumenten liegen im Trend. An Werbung mangelt es ihnen nicht – deswegen aber an Glaubwürdigkeit”.

Lokalmedien – Heimatlos im Netz
(Spiegel Online, Jan Philipp Hein/Boris Hellmers)
“Internet-Unternehmen entwickeln unter Hochdruck lokale Dienste, doch die meisten Verleger regionaler Medien missachten die Gefahr: Ihre Webseiten hinken der Zeit chancenlos hinterher. Mit ihrem vermeintlichen Sparprogramm verschärfen sie die Krise ihrer eigenen Branche.”

6 vor 9

Die Samariter-Definition der “Süddeutschen Zeitung”
(Indiskretion Ehrensache, Thomas Knüwer)
Schon am Montag erschienen, aber Pflicht: Thomas Knüwer hat sich internetvictims.de genauer angesehen, eine Website, deren Macher recht wohlwollend vom sueddeutsche.de-Mann Bernd Graff interviewt wurde. Und Knüwer fand: Eine Sex-Hotline und noch ein paar andere unerfreuliche Dinge.

Die dubiose Geschichte vom eingeritzten Hakenkreuz
(Spiegel Online, Florian Gathmann)
“Der Fall löste Entsetzen aus: Im sächsischen Mittweida hätten Rechtsradikale ein Mädchen überfallen, der 17-Jährigen ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt. Nun gibt es erhebliche Zweifel an der Geschichte. Möglicherweise gab es gar keinen Überfall.”

Brandon’s History Of Online BBC
(BBC Internet Blog, Brandon Butterworth, gefunden bei Alexander Svensson)
“We set up www.bbc.co.uk and started playing with mostly laughable content until we found a few like-minded people around the BBC who had more time and material for producing content.” – Brandon Butterworth erzählt, wie die BBC ins Netz ging.

Zeitgenössisches Contentmanagement – Was will der Spiegel von Wikipedia?
(FR Online, Christian Schlüter)
“Offenbar sollen hier die Erträge eines “guten Journalismus” mit den Inhalten eines diffusen, weitestgehend dezentralen und auf freiwilliger Basis organisierten Mitmachprojekts vermischt, verwässert, wenn nicht gar verhunzt werden. Oder auch nicht.”

?Google ist nicht gut genug?
(FAZ, Roland Lindner)
Wikipedia will Google mit einer Suchmaschine Konkurrenz machen (und das übrigens nicht erst, seitdem Google seine Wissensplattform Knol angekündigt hat).

“Die Zeitung ist ein in sich übersichtlicher Kosmos”
(dradio.de)
“Frank Schirrmacher sieht die Print-Medien nicht durch das Internet bedroht. Beide Medien würden sich ergänzen, glaubt der Herausgeber der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. (…) Allerdings gebe es eine allgemeine Tendenz, die den Qualitätsjournalismus bedrohe.”

6 vor 9

Ab Frühjahr: Spiegel-Archiv wird kostenfrei
(DWDL.de, Uwe Mangel)
“Bezahlinhalte sind weiter auf dem absteigenden Ast – auch beim Spiegel. Dort wird das gesamte Archiv kostenfrei – und Bertelsmann-Lexika-Inhalte gibt’s noch dazu.”

NYTimes Surges, CNet Slumps
(TechCrunch, Erick Schonfeld)
“Ever since the NYTimes.com swept away the last remaining boulders of its subscription pay wall (aka Times Select) in mid-September, its traffic has been going through the roof.”

Eitrige Hitleritis
(taz, Helen Pidd)
“Vor kurzem hat gawker.com ein neuartiges Honorarsystem eingeführt. Die Funktionsweise: Je mehr Hits die Postings eines Redakteurs bekommen, desto besser wird er bezahlt. Die Zahl der online gestellten Texte spielt dabei keine Rolle mehr – genauso wenig wie deren Qualität.”

Medien verhalfen SVP zum Sieg
(Blick, num)
“Den Sieg bei den eidgenössischen Wahlen hat die SVP auch den Schweizer Medien zu verdanken. Diese schrieben nämlich die Partei zum Sieg.”

Wer sieht noch die Tagesthemen?
(FAZ, Michael Hanfeld)
Und jetzt alle: “Die Zeiten, in denen man die Tagesthemen gesehen haben muss, sind lange vorbei.” Oder auch: “Und denken wir nur an die quälend-allabendlichen Kommentare!”

Die Intimität des Lesens
(Miriam Meckel)
“Plötzlich sagte der Nachbar zu mir: ‘Wollen Sie mit mir lesen?’ Ich starrte ihn entgeistert an. ‘Wollen wir nicht zusammen eine Zeitung lesen?’, präzisierte er. ‘Es ist doch etwas eng hier.’ Ich war perplex. Ich war das noch nie gefragt worden. Wenn er gefragt hätte: ‘Wollen Sie mit mir schlafen?’, hätte ich das zwar unverschämt gefunden, aber immerhin doch irgendwie noch im Bereich des Möglichen. Aber zusammen LESEN?” (Tipp von David Bauer, 78s)

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