Archiv für 6 vor 9

6 vor 9

“Ihr Monopolisten: Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit”
(persoenlich.com, Roger Schawinski)
Frage: Gibt es eine grössere Pervertierung der Marktwirtschaft als das Monopol? Im Prinzip nein. Doch die Schweizer Medienpolitik lehrt uns anderes. Sie erfand das Monster des privaten regionalen Monopols, das zusätzlich staatlich subventioniert wird. Und das in einem besonders sensitiven Bereich: demjenigen der Meinungsvielfalt bzw. der verhinderten Meinungsvielfalt.

Die Kehrseite der Medaille
(nzz.ch, Andreas Hirstein)
Der Nobelpreis macht aus Forschern Medienstars. Ihre Unterstützung verhilft politischen Anliegen zu medialer Aufmerksamkeit.

“Der Kreml versteht die Aufgabe der Medien nicht”
(krusenstern.ch)
Der russische Botschafter in Berlin wirft den Medien “ein verzerrtes Russland-Bild” vor. Die “Deutsche Welle” fragte Journalisten, Blogger sowie Medienforscher und kommt zum Schluss: Die deutschsprachigen Medien erfüllen ihre Aufgabe der Informationsvermittlung zur Meinungsbildung – nur der Kreml versteht das nicht.

Kongress der Weißwäscher
(telepolis.de, Dietmar Jazbinsek)
In Berlin diskutierten Pressesprecher und Unternehmensberater über Strategien zur Abwehr von Negativschlagzeilen.

Gut aussehen bei Google
(zuender.zeit.de, Chris Köver)
Früher im BDSM-Verein, heute im Controlling? Wenn nur die Bilder nicht im Netz stünden! Eine Reihe von Firmen macht aus solchen Problemen ein Geschäftsmodell. Ein Überblick über die neuen Rufmanager im Netz.

“Es wäre der Ruin der Literatur, es wäre der Bankrott der Kunstfreiheit…”
(don.antville.org)
Aus einem Aufruf von Schriftstellern aus dem Jahr 2006, der sich gegen das Verbot des Romans “Esra” von Maxim Biller wendet.

medienlese – der Wochenrückblick

Eva Herman, Leonid Breschnew, Liebesbriefe.

Eva Herman dominierte die Woche, weil sie kurz vor Ablauf einer Talksendung verabschiedet und sozusagen herausgeschickt wurde – der Moderator wollte sich mit seinen drei Gästen unterhalten. Reaktionen gab es zuhauf – unter anderem erinnerte man sich an Jehova (1/2). Spreeblick.com analysierte Hermans Aussagen genauenstens in linguistischer Hinsicht. Und über 2500 Kommentare gingen allein auf den welt.de-Artikel “Die öffentliche Hinrichtung der Eva Herman” ein. Mehrere Blogger hielten Eva Herman schlicht für dumm: Ninja Thoughts und Stefan Niggemeier zum Beispiel. Don Dahlmann meinte, sie sei von einer ziemlich umfassenden Schlichtheit beseelt (was aber so auch nicht stimmt). Eine Bloggerin vom Focus fand ihre Thesen “so dumm, dass man an Ihre Bücher sofort mit dem Feuerzeug dran möchte. So ein bisschen anbrennen will”.

Der Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, der 63jährige Hans-Werner Kilz, verlängerte für ein paar Jahre und sagte: “Wir müssen nach Wegen suchen, die Inhalte im Internet kostenpflichtig zu machen.” Jens Petersen schrieb, er kämpfe “mit dem Vorwurf, seine Redaktion genauso zu führen, wie einst Leonid Breschnew in der Endphase seiner Regierungszeit”.

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6 vor 9

«Es könnte doch noch alles gut werden»
(nzz.ch, Leif Kramp und Stephan Weichert)
Die Revolution im Mediensektor erschüttert die klassischen Zeitungen. Während Verlegerfamilien das Interesse an ihren Blättern verlieren, sehen Finanzinvestoren Renditechancen.

Vom Klassenkampf zum Kuschelkurs
(bilanz.ch, Dominik Flammer)
Viele Grossunternehmen inserieren nicht mehr im «Blick» – eine Folge der Kampagnen gegen Marcel Ospel oder Jürg Maurer. Nun will der Verlag wieder ins Geschäft kommen.

Treibhaus Berlin
(tagesspiegel.de, Lisa Wandt)
Wie sich Journalisten gegen Beeinflussung wehren.

Kilz geht in Verlängerung
(taz.de, Steffen Grimberg)
Der Chefredakteur der “Süddeutschen” bleibt bis 2010. Wem das Blatt dann gehören wird, ist weiterhin offen.

Begnadet gehässig
(sueddeutsche.de, Alex Rühle)
Der Schriftsteller Maxim Biller ist mit “Esra” ein Fall fürs Verfassungsgericht geworden. Der Prozess um Persönlichkeitsrecht und Kunstfreiheit wird Rechtsgeschichte schreiben – egal wie das heutige Urteil ausfällt.

Seltene Wörter verändern sich am schnellsten
(spiegel.de, Holger Dambeck)
Linguisten beschreiben die Entwicklung von Sprachen gern auch als Evolution. Mit mathematischen Methoden haben Forscher jetzt bewiesen, dass Wörter im Grunde nichts anderes als Gene sind – und sogar den gleichen Gesetzen gehorchen, die in der Biologie gelten.

6 vor 9

“Bild”-Zeitung: TV-Tipps vom Boulevard
(merkur.de, Dieter Anschlag)
Wo es nur möglich ist, schießt das Massenblatt gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Doch wenn’s ums Programm geht, empfiehlt die Redaktion ARD und ZDF.

Thesenpapier zum Thema “Weblogs und Journalismus”
(presseportal.de)
Der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV) veröffentlicht heute ein Papier mit zehn Thesen zum Verhältnis von Weblogs zum klassischen Journalismus.

“Wir haben alle etwas zu verbergen”
(taz.de, Daniel Schulz)
Die geplanten neuen Sicherheitsgesetze zur Online-Durchsuchung bedrohen die Arbeit vieler Journalisten, sagt Hendrik Zörner vom Deutschen Journalistenverband.

Bertelsmann: Von Nazis, Bigamisten und einem anderen Kapitalismus
(woz.ch, Oliver Fahrni)
Der Wirtschaftsjournalist und WOZ-Autor Gian Trepp hat eine Monografie über den Verlagskonzern aus Gütersloh verfasst. Bitte lesen.

«Hier dauert alles etwas länger»
(werbewoche.ch, René Worni)
Marc Görtz, 43, seit 2005 Geschäftsführer von Ringier-TV und seit 1. Juli in der Ringier-Geschäftsleitung verantwortlich für die elektronischen Medien, zur TV-Digitalisierung und den Aussichten, die Produzenten mit den neuen Medien haben.

NZZ auf Abwegen
(kobi.ch)

6 vor 9

Der langsame Dschihad
(zeit.de, Jürgen Krönig)
Westliche Medien haben den islamistischen Totalitarismus oft falsch verstanden. Ein Essay.

Gratisblätter drängen nach Deutschland
(handelsblatt.com, H.-P. Siebenhaar und Oliver Stock)
Die Verlage in Deutschland stellen sich wieder auf den Konkurrenzkampf mit einer überregionalen kostenlosen Tageszeitung ein. Die bisher letzte Gratiszeitung hierzulande war vor sieben Jahren in Köln am Widerstand der etablierten regionalen Verlage gescheitert. Medienkonzerne haben bereits Abwehrpläne in der Schublade.

Ende der Patriarchen
(medienheft.ch, Wolf Ludwig)
Eine Übernahme jagt im Mediensektor die nächste – international und national. Neben den grossen Medienkonzernen mischen jetzt anonyme Investoren die Szene bei Fernsehen, Online und Print neu auf. Ist das Modell der Besitzerfamilien am Ende?

Von Blogger zu Autor
(watch-berlin.net, Video, 11:56 Minuten)
Wirres trifft heute auf Harald Martenstein und spricht mit ihm über das web 2.0, die Unterschiede von Print- und Online Medien und warum Martenstein sich nicht auch mal als Blogger versucht.

Die Schrecklichen
(extradienst.at, Bruno Jaschke)
Kein Redaktionsstatut der Welt verbürgt ein Menschenrecht auf angenehme Interviewpartner. Ob präpotent, aggressiv, übellaunig, verschlossen, banal, anmaßend oder jenseits des gefragten Themas: Wen prominente Journalisten als besonders unsympathisch erlebten.

The Ten Most Incomprehensible Bob Dylan Interviews of All Time
(nymag.com)

6 vor 9

Kein Einzelfall
(titel-magazin.de, Gunther Nickel)
Die medialen Kampagnen gegen Günter Grass, Martin Walser und Peter Handke.

Biz Stone über Twitter und soziale Alchemie
(elektrischer-reporter.de, Video, 10:10 Minuten)
Twittern ist eine Art Turbo-Bloggen: 140 Zeichen persönlicher Zustandsbericht müssen reichen. Diese kurzen Zeichenketten zirkulieren durch das Web, SMS, Instant Messenger oder etliche andere Kanäle. Kein Wunder eigentlich, dass auch die Kritiker den Turbo einschalten. Wer Blogs bereits für belanglos hält, muss in Twitter die Quadratur der Trivialität sehen. Ein Interview mit Mitgründer Biz Stone.

Im Netz liegt die Zukunft des Gedruckten
(netzjournalist.twoday.net)
Die Online-Offensive kommt den Internet-Nutzern zugute – doch wie sieht die Zukunft der Medien aus? Eine Bestandsaufnahme mit Blick in die Zukunft.

ARD gegen Zentralkontrolle
(taz.de, Steffen Grimberg)
Der Senderverbund wundert sich über die Vorschläge des Gremienchefs – und neue Vorbehalte der Medienpolitik.

“Es ist ein Signal der Stärke, dass wir uns auf diesen Namen geeinigt haben”
(persoenlich.com, Stefan Wyss)
Jean Frey und die Verlagsgruppe Handelszeitung werden neu unter dem gemeinsamen Namen Axel Springer Schweiz zusammengefasst. “Die Integration ist nie vollständig abgeschlossen, weil wir immer in Bewegung und im Wandel sein werden”, erklärt Ralph Büchi, CEO Axel Springer Schweiz im Gespräch mit “persoenlich.com”. Dabei kündet er gleich mehrere Relaunches von Online-Aufritten seiner Printtitel an.

«Die wirkliche Geschichte ist versteckt»
(punkt.ch, Sylvia Egli von Matt)
Journalistenkollegen verstehen nicht, dass ich mich bereit erklärt habe, für eine Gratiszeitung zu schreiben. Die Erklärung ist einfach: Bisher gab es in keiner Tageszeitung eine regelmässige öffentliche Blattkritik.

6 vor 9

Die Nigeria-Connection
(sonntagszeitung.ch, Jean François Tanda)
Lagos gilt als Eldorado der E-Mail-Betrüger – die SonntagsZeitung war vor Ort.

«Das schwarze Schaf Europas»
(nzz.ch, sig.)
Wie die internationalen Medien den schweizerischen Wahlkampf kommentieren.

Will das noch jemand hören?
(zeit.de, Maxi Sickert)
Zum ersten Mal treffen sich Journalisten aus aller Welt in New York, um über die Zukunft des Jazz zu diskutieren. Was außerhalb Amerikas gespielt wird, ist den Wortführern allerdings egal. Ein Kongressbericht.

Wie kann man Google schlagen?
(medienkonvergenz.com, Andreas Göldi)
Das Thema scheint eine endlose Faszination auszuüben, nicht nur auf die Internet-Industrie, sondern inzwischen auch auf die Medienbranche: Wie kann man den übermächtig und allgegenwärtig scheinenden Internetriesen Google schlagen?

Pharaos Zustand unterliegt der Zensur
(taz.de, Karim El-Gawhary)
Die freien Zeitungen Ägyptens streiken gegen die Verurteilung mehrerer Journalisten. Einer steht vor Gericht, nur weil er geschrieben hat, der Präsident sei schwer krank.

Zukünftige Journalisten, die eigentlich keine Journalisten werden sollten
(nachrichtenfluss.blog.de, florida_mike)
“‘Journalismus und Unternehmenskommunikation’: Hier hat man es offensichtlich geschafft, zwei konkurrierende Branchen (im Groben Journalismus und PR) gleichberechtigt zu unterrichten.”

medienlese – der Wochenrückblick

Gottschalk besucht Knut, Gott enttäuscht, Herisauer Zeitung nicht eingestellt.

Thomas Gottschalk besuchte Knut und überreichte dem Zoologischen Garten einen Scheck über 40.000 Euro. So war es auf dem Portal der des Tagesspiegels zu sehen. Später die Woche erzürnte ein anderer Tagesspiegel-Artikel mit dem Titel “Hi Freaks” Markus Beckedahl von netzpolitik.org. Ein Journalist, der “ganz lustig sein” wollte, schrieb dumme “Polemik unterhalb des Bild-Levels”. Beckedahl empfand den Text “als bewusste Verleumdung, üble Nachrede, Rufschädigung”. Kommentar #2 empfahl: “Aber ehrlich, ich würde sofort einen Strafantrag wg. Verleumdung und übler Nachrede stellen. Evtl. ist sogar Beleidung drin.”

Cash Daily, eines der Vorzeige-Internetprojekte aus dem Ringier-Verlag, schrieb im Blick (da es im Livepaper von Cash Daily niemand gefunden hätte): “Ziel darf nicht sein, auf dem Internet überhaupt nicht auffindbar zu sein. Solche Leute wirken im digitalen Zeitalter sogar suspekt.”

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6 vor 9

Reduzierte Erotik
(sueddeutsche.de, Caspar Busse)
Die Online-Ausgabe der Bild-Zeitung steht vor einem Neustart – angeblich mit mehr Journalismus.

“Web 2.0 wird überschätzt”
(medien-mittweida.de, Ronny Zuber)
Horst Müller, Professor für Medienpraxis an der Hochschule Mittweida (FH), setzt sich nicht nur in Vorlesungen und Seminaren mit neuen Medien auseinander. Auch privat wirft er auf seinem Blog blogmedien.de einen kritischen Blick auf die Medienwelt.

Vermittler und Richter in heikler Position
(nzz.ch, Cristina Elia und Stephan Russ-Mohl)
Seit vierzig Jahren gibt es in der Presse Ombudsleute, die zwischen Publikum und Redaktion vermitteln. In den USA geniessen sie dabei mehr Unabhängigkeit bei der Behandlung heikler Fälle.

“Ich verlasse mich vollständig auf mein Bauchgefühl”
(persoenlich.com, Matthias Ackeret)
Roger Schawinski hat per sofort Radio Tropic übernommen und will daraus einen Sender für die 30 bis 60-Jährigen entwickeln. In das Projekt will er zwischen 8 und 10 Millionen Franken investieren. “Radio ist im Gegensatz zum Fernsehen ein Medium, bei dem man vor allem Herz, einige tolle, kreative Leute und etwas Geld benötigt”, so Schawinski im Gespräch mit “persoenlich.com”. Beim Fernsehen komme man ohne sehr viel Geld nicht vom Fleck. Das Interview.

Coaching für Journalisten
(taz.de, Michael Ringel)
Es ist der neue Trend im Fernsehen: Coaching. Da möbeln Sterneköche heruntergekommene Restaurants auf, Nannys heruntergekommene Familien, Schuldnerberater heruntergekommene Finanzen – Lebenshilfe auf allen Kanälen. Stets geht es dabei um erstaunlich grundlegende Dinge des Lebens. Eine Sendung aber fehlt dringend: Coaching für Journalisten. Ein Coach wird in eine Redaktion gerufen und trifft dort auf einen verlotterten Journalisten.

Online oder unsichtbar
(telepolis.de, Ulrich Herb)
Volltextsuchen, Fulltext Teaser, die Haltung deutscher Verlage zu Open Access und eine mögliche Zukunft des wissenschaftlichen Publizieren.

6 vor 9

“Der Blog ist ein Monster geworden”
(taz.de, Reinhard Wolff)
Mit Zynismus und Boshaftigkeiten wurde Zeitungsblogger Alex Schulman zum populärsten Blogger. Jetzt ist der Blog eingestellt. Weil ihm auch das eigene Nest nicht mehr heilig war?

Im Chat mit dem Phantomgirl
(netzeitung.de, Stefan Wirner)
Internet-Foren wie Myspace sind voller Fake-Seiten. Manche sind witzig, andere bemüht komisch. Sie können einen privaten Hintergrund haben, aber auch einen kommerziellen, weiß Stefan Wirner.

Gratispresse ungebremst im Aufwind
(werbewoche.ch, René Worni)
Mit Ausnahme der Gratisblätter zeigen die Auflagezahlen der Schweizer Tagespresse stetig nach unten.

?Das Kapital ist ein scheues Reh?
(tagesspiegel.de, Thomas Eckert und Joachim Huber)
Maybrit Illner ist Moderatorin, eigentlich aber Dolmetscherin. Ein Gespräch über Politiker-Deutsch.

Verkauf dich glücklich?
(blog.zeit.de/blogruf, Falk Lüke)
Für Journalisten ist es eine Pest, für Verlage eine Qual. Das Internet ist kein Geschenk.

Twelve things journalists can do to save journalism
(howardowens.com)

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