Stalin ist wieder chic, RTL verschenkt Nachrichten und verkauft Entertainment im Internet und Techblogger kopieren sich selbst – unsere Presseschau.
1. “Schlagzeilenindex 2009: No, We Can’t”
(Badische-Zeitung.de, Peter Disch)
Schlimme Wirtschaftsprognosen, Obamas “Yes, we can”: Auf der Website der Badischen Zeitung zählt Peter Disch auf, welche Schlagzeilen er im nächsten Jahr nicht mehr lesen will. Inklusive Appell an die Kollegen: “Liebe Journalisten, haben sie was gemerkt? Ohne Sie und uns gäbe es all die Schlagzeilen gar nicht …” Ob der Badischen Zeitung diese Selbstverpflichtung in geharnischten Leserbriefen um die Ohren fliegt?
2. “A Chill on ‘The Guardian'”
(The New York Review of Books, Alan Rusbridger)
Der Guardian berichtet, dass Tesco Steuern hinterzieht – und macht dabei handwerkliche Fehler. Die Zeitung entschuldigt sich, ein Magazin berichtet über tatsächliche Steuertricks des Unternehmens – und Tesco verwickelt den Guardian trotzdem in einen millionenschweren Rechtsstreit. Guardian-Redakteur Alan Rusbridger beschreibt, wie schwierig es für Zeitungen ist, über Steuerhinterziehung von großen Konzernen zu berichten und wie das britische Rechtssystem eine Berichterstattung behindert.
3. “NBC Universal vergibt Humorpunkte an Diktatoren”
(medienpiraen.tv, Peer Schader)
“Als Weihnachtsgeschenk für seine Geschäftspartner hat sich das deutsche NBC Universal in diesem Jahr etwas besonders Schönes einfallen lassen: ein Quartett mit den Protagonisten seiner Sender 13th Street, Scifi, History Channel und Biography Channel.” Mit dabei auch Diktator Josef Stalin, der im russischen Staatsfernsehen gerade zum drittgrößten Russen aller Zeiten gewählt wurde.