Archiv für 6 vor 9

RTL2, Golf Post, Tagesspiegel

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Investigativ… geht anders”
(fernsehkritik.tv, Video, 11:49 Minuten)
Der Stadtteil Hochheide in Duisburg wird in der RTL2-Sendung “investigativ” als “ein Viertel in Angst” und eine “Basis von gefährlichen Gangs” beschrieben (rtl2.de, Videos). Fernsehkritiker Holger Kreymeier macht sich bei einem Besuch vor Ort ein eigenes Bild, prüft einige der erhobenen Vorwürfe und redet ein zweites Mal mit Protagonisten der Sendung. Siehe dazu auch “RTL II soll Jungs aus Hochheide gegen Geld zu ‘Gangstern’ gemacht haben” (derwesten.de).

2. “Golf Post: Hinter den Kulissen eines neuen Golfportals”
(der-linksgolfer.de)
Ein Blick auf das Portal “Golf Post”, das in wenigen Tagen starten soll. Für den Linksgolfer scheint sich das gesamte Konzept in einen Satz zusammenfassen zu lassen: “Wie kann ich möglichst billig möglichst viel klickfähigen Content zusammenbekommen.”

3. “NME entschuldigt sich bei Morrissey”
(blogs.taz.de/popblog, Christian Ihle)
Das britische Musikmagazin NME entschuldigt sich bei Sänger Morrissey für eine Titelgeschichte von 2007: “We wish to make clear that we do not believe that he is a racist.”

4. “Ein Mehrzweck-Tool für Zeitungen: Der Ein-Wochen-Chefredaktor”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Constantin Seibt schlägt vor, Blattkritiken nicht von Internen, sondern konsequent von Externen durchführen zu lassen. Und die Ergebnisse täglich online zu stellen.

5. “Deutschlands meister Autojournalist”
(meedia.de, Stefan Winterbauer)
Stefan Winterbauer schreibt über die Arbeitsweise von Autojournalist Thomas Geiger: “Geigers Texte sind tatsächlich immer unterschiedlich. Es ist keinesfalls so, dass er immergleiche Text-Bausteine hin und her verschiebt. Beim Lesen fällt nicht auf, dass Thomas Geiger, Tom Grünweg, Tom Debus und Benjamin Bessinger ein und derselbe Autor sind.”

6. Rudolf Thome abgemahnt
(moana.de)
Regisseur Rudolf Thome erhält eine Abmahnung einer Hamburger Anwaltskanzlei in der Höhe von rund 950 Euro, weil er auf seiner Website zwei Kritiken des “Tagesspiegel” stehen hatte. “Wie kann dem ‘Tagesspiegel’ ein Schaden durch die Wiedergabe zweier uralter Kritiken entstanden sein, frage ich mich. Und dann kriege ich so was ausgerechnet vom ‘Tagesspiegel’, für den ich selbst 15 Jahre lang Filmkritiken geschrieben habe.” Siehe dazu auch die Perlentaucher-Feuilletonrundschau von gestern.

Griechenland, Kollaboration, Waffenruhe

6 vor 9

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1. “Vor dem Kollaps”
(nzz.ch, Panagis Galiatsatos)
Griechische Medien und der griechische Journalismus hätten fast niemals während der vergangenen zehn Jahre warnend auf die desolate Finanzlage des Staates hingewiesen, schreibt Panagis Galiatsatos: “Ein wichtiger Grund, weshalb die Griechen so willig allerlei Verschwörungstheorien über die Pleite des Landes glauben und weshalb sie immer noch an eine schmerzlose Rückkehr zu den Verhältnissen vor der Krise glauben, liegt darin, dass niemand sie in den Jahren zuvor über die Lage des Landes aufgeklärt hatte.”

2. “Crowdsourcing im Journalismus”
(kopfzeiler.org, Johannes Kuhn)
Johannes Kuhn macht sich Gedanken zur Kollaboration zwischen den Medienhäusern und ihren Lesern: “Ich glaube, dass es in der nächsten Zeit deshalb für Medienmarken im Netz darum gehen wird, aus Kunden (wieder) Sympathisanten zu machen.”

3. “‘Zeitungen werden neu erfunden'”
(stuttgarter-nachrichten.de, Reimund Abel)
Ein Interview mit dem Chefredakteur von Sueddeutsche.de, Stefan Plöchinger: “Die angelsächsischen Medien haben einen Vorsprung von etwa fünf Jahren. An Zeitungen wie dem britischen ‘Guardian’ oder der ‘New York Times’ können wir sehr genau absehen, was man richtig machen kann, wenn man sich auf diese neue Welt einlässt.”

4. “Ramsch für Kinder”
(plus.google.com, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz analysiert einen Tweet, der “Spiegel Online” vorhält, “Bashing gegen die Schlecker-Mitarbeiter/innen” zu betreiben.

5. “Grandios, so was als Ausländerin zu leisten”
(spiegel.de, Egzona Hyseni)
Egzona Hyseni beschreibt ihr Dasein als Kosovo-Albanerin in Deutschland: “Ich habe zwei Kulturen und den Ausländerbonus – auch wenn er manchmal ein Malus ist. Wenn ich gute Leistungen bringe, werde ich doppelt gelobt, bei schlechten schäme ich mich doppelt so sehr.”

6. “UN-Gesandter Kofi Annan ruft Waffenruhe zwischen 16 EM-Streitparteien aus”
(der-postillon.com)
“‘Es darf nicht sein, dass Differenzen darüber, wer die beste Mannschaft Europas hat, ständig eskalieren und immer mehr Menschen mitreißen’, sagte der ehemalige UN-Generalsekretär am Montag, nachdem in den Abendstunden ein etwa 90-minütiges Gefecht zwischen Truppen aus der Ukraine und Schweden ausgebrochen war, bei dem wiederholt scharf geschossen wurde.”

Thüringer Allgemeine, Roma, ZDF-Strand

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1. “Roma, aber glücklich”
(taz.de, Paul Hockenos)
Paul Hockenos findet es “höllisch schwierig”, über Sinti und Roma zu schreiben, ohne in Klischees abzugleiten. “Wer allerdings über die Not hinausschaut, findet viele integrierte Roma aus der Unter- und Mittelschicht, die es aus dem Getto herausgeschafft haben. Wer schreibt über sie? Niemand. Es wäre schließlich nicht fesselnd genug. Das ist nicht alles: Es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl von Slowaken, Rumänen, Ungarn und anderen, die genauso arm sind.”

2. “Brief der Redaktion der Thüringer Allgemeinen an ihren Chefredakteur Paul-Josef Raue”
(thueringerblogzentrale.de)
Die Redakteure der “Thüringer Allgemeinen” fordert von ihrem Chefredakteur Paul-Josef Raue unter anderem die “Wiedereinführung einer täglichen Redaktionskonferenz”. “Redaktionskonferenzen, wie sie in allen relevanten Zeitungen zur bewährten Praxis gehören, wurden formlos abgeschafft. Redaktionelle Belange werden allenfalls im kleinsten Kreis Ihres Stellvertreters und der beiden Desk-Chefs besprochen. In den Telefonrunden des Regional-Tisches mit den Lokalredaktionen wird diktiert statt kommuniziert.”

3. “Am ZDF-Strand”
(fr-online.de, Christoph Albrecht-Heider)
“Wie im Fernsehgarten, aber nicht wie bei einer Fußball-EM” fühlt sich Christoph Albrecht-Heider angesichts des von Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn gestalteten Rahmenprogramms auf Usedom. “Wer sich für Sport interessiert, sieht mit dem Ersten besser.” Siehe dazu auch “Twitter-Gemeinde sehnt sich bei der EM 2012 nach Kerner und Co beim ZDF” (derwesten.de, Sebastian Weßling), “ZDF: Massive Ton-Probleme beim EM-Einstand” (dwdl.de, Alexander Krei) und “Kein guter Tag für den ZDF-Kommentator Thomas Wark” (mediensalat.info, Ralf Marder)

4. “Drei gute Gründe gegen Leserreporter”
(bernetblog.ch, Kathrin Herrmann)
“1. Realität wird zur Unterhaltung, 2. Denn sie wissen nicht, was sie tun, 3. Schneller, höher, weiter: Leserreporter sind Teil der wachsenden Beschleunigung im Journalismus.”

5. “Warum ich meine Statistiktools ab sofort deaktiviert habe”
(schmalenstroer.net)
“Ich habe mich dazu entschlossen, hier die Statistikfunktionen abzuschalten und ab sofort auch nicht auf die Followerzahlen und die Facebook-Likes auf meinen Seiten zu achten. Ich bin gespannt, wie dies mein Blog verändern wird.”

6. “Fußballspiele live selbst kommentieren – oder anderen dabei zuhören”
(marcel-ist-reif.de)

Computer Bild, Closer, Le Nouvel Observateur

6 vor 9

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1. “nackt mit Bier in der Ubahn – eine Entschuldigung”
(schteif.blogspot.de, SchtieF)
SchtieF entschuldigt sich, ein Foto eines nackt U-Bahn fahrenden Mannes geteilt zu haben.

2. “ComputerBild, die Fotomontage und das Urheberrecht”
(presseschauder.de, Christoph Keese)
Christoph Keese, Konzerngeschäftsführer Public Affairs bei Axel Springer, versucht zu erklären, warum “Computer Bild” schrankenloses Kopieren propagiert. “Wegen der geschilderten Regeln zum Binnenpluralismus sage ich hier nur ganz allgemein, dass ich die Berichterstattung von ComputerBild mit Blick auf das Urheberrecht auch nicht immer optimal fand.” Siehe dazu auch “Huch. Ein Mem erschaffen?” (plus.google.com, Hanno Zulla).

3. “‘Closer ist das aggressivste Printobjekt'”
(meedia.de, ga.)
Für Medienanwalt Christian Schertz begeht das Magazin “Closer” mit seiner Berichterstattung einen “kalkulierten Rechtsbruch”. “Closer verletzt nahezu wöchentlich Persönlichkeitsrechte meiner Mandanten.”

4. “20minuten-Meldung zu YB-Fan ‘von A-Z falsch'”
(knappdaneben.net, Manuela Schiller)
Eine Rechtsanwältin wendet sich gegen eine Meldung aus der Printausgabe von “20 Minuten” über die Gerichtsverhandlung ihres Mandanten.

5. “Abschreckende Berichterstattung?”
(blog.tagesschau.de, Daniel Asche)
Daniel Asche kommt in Lemberg mit Fußballfans in Kontakt, die eine abschreckende Berichterstattung in Deutschland über die Ukraine konstatieren. “Wenn ich alles geglaubt hätte, was da zu lesen war über die Ukraine, hätte ich fast um mein Leben fürchten müssen. Dabei ist alles ganz anders. Die Menschen sind so wahnsinnig freundlich hier.”

6. “‘L’Obs’ censuré à Marseille!”
(tempsreel.nouvelobs.com, Lisa Vaturi, französisch)
Die Wochenzeitung “Le Nouvel Observateur” erscheint mit einem Titelbild, auf dem die Politikerin Marie-Arlette Carlotti zu sehen ist und verschwindet aufgrund einer dringlichen Verordnung der Behörden (“arrêté municipal pris en urgence”) von Kiosken in Marseille. Siehe dazu auch “A Marseille, la liberté de la presse muselée” (macarlotti.com, Marie-Arlette Carlotti, französisch).

FAS, Spiegel, Kicker

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1. “Wer kuscht hier?”
(gachmuretsnotiz.blog.de)
Buchhändler Gachmuret ärgert sich über die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung”, die am 3. Juni auf ihrer Titelseite unter der Überschrift “Buchhandel kuscht vor WWF” behauptete, es sei ein “kritisches Buch vom Markt verschwunden”. “Seit wann, liebe Frankfurter Allgemeine, seit wann sind ein Filialist, ein Großhändler und ein Allesverkäufer ‘der Buchhandel’? Es gab sicher einige Konzentrationsprozesse in den letzten jahren, aber noch immer besteht ‘der Buchhandel’ aus tausenden Betrieben, noch immer kommen selbst die zehn größten Filialisten zusammen auf gerade einmal 38% Marktanteil”.

2. “SPIEGEL vs. ALDI: Eine billige Polemik (1)”
(wortvogel.de, Torsten Dewi)
Torsten Dewi unterzieht die “Spiegel”-Titelgeschichte vom 30. April über den Lebensmittelhändler Aldi einer eingehenden Analyse: “All das, was der SPIEGEL als Beweise für die Skrupellosigkeit und Paranoia von ALDI ausbuddelt, könnte praktisch unverändert unter der Headline ‘Ein vorbildlicher Betrieb’ stehen. Was bei anderen lobenswert ist (klare Regeln, Energie sparen, freundlicher Umgang), ist bei ALDI eeeeevil.”

3. “Der Kicker ‘interviewt’ Sky”
(sportsaal.de)
Der Sportsaal liest ein “Kicker”-Gespräch mit Marcello Maggioni von Sky Deutschland: “Eine Werbebroschüre von Sky, unterbrochen von ziemlich unkritischen Fragen von Rainer Franzke, Mitglied der Chefredaktion und Leiter der Redaktion Südwest.”

4. “Im Begriffsbrei des Gängigen”
(stern.de, Bernd Gäbler)
Eine Zwischenbilanz der fünf ARD-Talkshows von Bernd Gäbler: “Alle Talkshows möchten stets die gleiche populäre Sau durchs Dorf jagen. Es sind einfach zu viele. Sie sind zu belanglos.”

5. “Eine kleine Fernsehkritik-Kritik”
(rueckseite-magazin.de, Lars Reusch)
Lars Reusch fragt sich, wie es Online-Portale mit sich vereinbaren können, Talkshows immer wieder als völlig belanglos einzustufen, einzelne Ausgaben jedoch ausgiebig zu besprechen. “Talkshows wollen kein unentschiedenes Publikum informieren, sondern schon in Lagern steckende Zuschauer mit den nach Lager sortierten Gästen mitfühlen und -zanken lassen. Und die Rezensionen machen exakt das Gleiche.”

6. “Das ‘geheime’ Blog des Wolfram Siebeck”
(fastvoice.net, Wolfgang Messer)

EHEC, Frank Hanebuth, Griechenland

6 vor 9

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1. “Leben auf dem Biohof – Ein Jahr nach der Ehec-Welle”
(nzz.ch, Marie-Astrid Langer)
Marie-Astrid Langer besucht den Biohof in Bienenbüttel, der vor einem Jahr unter dem Verdacht stand, EHEC-Keime in Umlauf gebracht zu haben. Inzwischen mussten alle Mitarbeiter entlassen werden, die Invasion der Journalisten am 5. Juni 2011 erlebte man so: “Noch bevor das Veterinäramt gegen 18 Uhr vorbeikam, fielen Dutzende von Journalisten auf dem Hof ein. Die Reporter kletterten über Zäune, fotografierten durch Küchenfenster, befragten die Mitarbeiter. Die Polizei vertrieb die Journalisten schliesslich vom Grundstück, ein privater Sicherheitsdienst rückte an.”

2. “Durchgezappt”
(ndr.de, Video, 3:11 Minuten)
“Bild am Sonntag” isst Erdbeertorte mit Frank Hanebuth, der angeschuldigt ist, eine Vielzahl von Delikten begangen zu haben.

3. “Nachbars grüne Wiesen”
(medienkritik-schweiz.ch, Tobias Marti)
Ein Blick auf Medienschaffende, die zwischen PR und Journalismus hin und her wechseln.

4. “Euro-Krise 2012. Nächster Gegner: die stolzen Spanier”
(pantelouris.de, Michalis Pantelouris)
Michalis Pantelouris schreibt über Journalisten, die die Krise mit Ländern zugeordneten Eigenschaften erklären. “Ich glaube, dass Journalisten, die in dieser Situation versuchen, die Krise mit ethnischen Stereotypen zu erklären, nicht nur falsch liegen, sondern unendlich ahnungslos sein müssen oder böse.”

5. “Darf man sich den ‘Grexit’ ausmalen? Ein Briefwechsel”
(faz-community.faz.net, Rainer Hank)
Wirtschaftsjournalist Rainer Hank und Ökonom Thomas Straubhaar debattieren zur Frage, ob öffentliche Überlegungen zu einem Austritt von Griechenland aus dem Euro unverantwortlich sind oder nicht.

6. “Wissenswertes aus dem Springer-Verlag”
(kraftfuttermischwerk.de, Ronny)

Lisa Feldmann, Luka Rocco Magnotta, Closer

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1. “Ist das Wirtschaftsjournalismus?”
(falter.at, Reinhard Christl)
Die Ressorts Politik und Wirtschaft hängen eng zusammen, deshalb sollten sie sich einerseits vermehrt füreinander interessieren, sich andererseits mehr der Sache als den Personen zuwenden. Die “Intelligenteren unter den Lesern” würden nämlich den Eindruck gewinnen, “dass es herzlich wenig bringt, sich etwa ein TV-Interview mit einem österreichischen Minister zur Finanzmarktkrise anzusehen. Denn erstens hat er keine Lösung anzubieten. Und zweitens spricht er über Dinge, die er selber bestenfalls halb, das Publikum oft gar nicht versteht: über EFSF, ESM, CDS, CDO und Acta.”

2. “Zweitabdruck statt Unterlassung”
(sueddeutsche.de, Katharina Riehl)
Das Klatschmagazin “Closer” druckt zwei mal ein Foto, das die Ehepaare Günter Jauch, Thomas Gottschalk und Guido Westerwelle beim Abendessen zeigt. Auf eine Unterlassungsforderung geht der Bauer-Verlag nicht ein.

3. “Kioskklatsch (KW 23): Brad, Bushido, Babs & Boris”
(klatschkritik.blog.de, Antje Tiefenthal)
Antje Tiefenthal gleicht verschiedene Klatschmagazine der Woche mit der Realität ab.

4. “Ein Drink an der Bar mit Lisa Feldmann”
(bar-storys.ch, Christian Nill)
Christian Nill spricht mit Lisa Feldmann, Chefredakteurin der Schweizer Frauenzeitschrift “Annabelle”: “Sagen wir, dass eine Frauenzeitschrift auch eine Ghettoisierung ist: Jedes special interest schliesst immer andere Themen aus. Positiv gesagt ist es eine Auswahl, die mich daran hindert, jeden Mist lesen zu müssen, der mich gar nicht interessiert.”

5. “The Queen Who Stares at Boats”
(thedailyshow.com, Video, 4:35 Minuten)
Wie begeistert CNN das 60. Thronjubiläum von Queen Elisabeth II. feiert.

6. “Das Berliner Opfer des Kanada-Kannibalen”
(vice.com, Johannes Niederhauser)
Johannes Niederhauser besucht Kadir Anlayisli in Berlin Neukölln. Er machte die Polizei darauf aufmerksam, dass sich der international gesuchte Luka Rocco Magnotta aktuell im Internet-Café befindet, in dem er angestellt ist, worauf dieser verhaftet wurde. Nun wird der Laden von Reportern belagert, Umsatzeinbussen sind die Folge.

Frauenzeitschriften, Fußball-EM, Urheber

6 vor 9

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1. “Verlage versuchen’s mit Fashion, Style und Kohlsuppe”
(haz.de, Imre Grimm)
Imre Grimm erklärt, wie man eine neue Frauenzeitschrift auf dem Markt einführt: “1. Suchen Sie einen griffigen Titel. 2. Wagen Sie bloß nichts Neues. 3. Benutzen Sie verbale PR-Nebelbomben! 4. Vermeiden Sie komplexe Inhalte. 5. Der Ton macht die Musik. 6. Verraten Sie nie, nie, niemals, … dass seit 1994 für deutsche Frauenmagazine kein einziges Wort neu geschrieben wurde.”

2. “Keine toreschießende Wollmilchsau”
(taz.de, Michael Brake)
Michael Brake liest vom “Kicker” über “11 Freunde” bis zur “Sport-Bild” Sonderhefte zur anstehenden Fußball-Europameisterschaft.

3. “Im Paralleluniversum”
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Ein Blick auf einige TV-Alternativen zur Fußball-EM: “Wie schwer das im EM-Monat Juni für die anderen Fernsehsender wird, zeigt ein Blick auf die letzte Fußball-WM. Im Juni 2010 fiel der Marktanteil von Sat 1 von 10,9 auf 9,5 Prozent, bei Pro 7 von 11,4 auf 10,2 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe, während die ARD ihren Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen dank WM-Übertragungen von 6,1 auf 12,4 Prozent mehr als verdoppelte.”

4. “Karl Valentin und die Anwälte”
(wdr.de, Insa Moog)
Zwei Personen aus Berlin erhalten Post von der Anwaltskanzlei aufgrund von beanstandeten Urheberrechtsverstößen: “Auf ihrer Webseite mit Einrichtungstipps nach Feng Shui-Prinzipien hatten sie in einem Blogeintrag einen unkommentierten Karl-Valentin-Spruch bestehend aus zwölf Worten veröffentlicht. Die Folge: ein Schreiben, in dem Anwaltskosten von insgesamt 891,31 Euro erhoben wurden. Die Summe ergab sich aus dem ‘Gegenstandswert von 10.000 Euro’.”

5. “Sind wir nicht alle ein bisschen Urheber?”
(heise.de/tp, Bettina Hammer)
Für Bettina Hammer ist “die Einteilung in Urheber und Nichturheber ist oftmals genauso willkürlich wie die in Produzent und Konsument. Gerade auch im Internet, und eine Vielzahl der Diskussionen beschränkt sich auf die digitalen Fragen des Urheberrechtes, sind diese Grenzen oft verschwommen oder nicht mehr vorhanden. Die Urheber sind gleichzeitig auch diejenigen, die von anderer Leute Inhalte profitieren und diese verwerten, sind, so diese wirtschaftlich ausgerichteten Begriffe verwenden will, Produzent und Konsument zugleich.”

6. “4 Ways the Face-Eater Zombie Craze Proves the Media’s Broken”
(cracked.com, Daniel O’Brien, englisch)

Bild am Sonntag, UEFA, Bottrop

6 vor 9

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1. “Verlag muss wegen werblicher Vereinnahmung fiktive Lizenz für Veröffentlichung eines Promi-Fotos zahlen”
(beck-aktuell.beck.de)
2008 zeigte die “Bild am Sonntag” Gunter Sachs beim Lesen dieser Zeitung, worauf Sachs den Axel-Springer-Verlag verklagte. Nun fällte der Bundesgerichtshof sein Urteil. “Der beklagte Verlag könne sich demgegenüber nicht auf ein überwiegendes Informationsinteresse berufen. Vielmehr habe das Persönlichkeitsrecht des Klägers Vorrang gegenüber dem nur als gering zu veranschlagenden Interesse der Öffentlichkeit an der Neuigkeit, dass der Kläger auf seiner Jacht die Zeitung ‘Bild am Sonntag’ liest. Dabei sei auch berücksichtigt worden, dass der beklagte Verlag mit der Veröffentlichung des Fotos in unzulässiger Weise in die Privatsphäre des Klägers eingegriffen habe.”

2. “Die Herren des Weltbilds”
(faz.net, Harald Staun und Peter Körte)
Ein Ausblick auf die Fußball-Europameisterschaft mit einer Analyse der UEFA-Reglemente: “Alles ist mehr oder minder klar geregelt: Wann und wie oft etwa während des Spiels Zeitlupenwiederholungen gesendet werden, wie lange der Jubel auf den Rängen dauert, in welchen Spielsituationen ein Umschnitt von der Totalen in die Halbnahe fällig wird.”

3. “Der Igel frisst keine Artikel”
(sueddeutsche.de, Heribert Prantl)
Wenn das geistige Eigentum konsequent geschützt werde und geschützt bleibe, könne man auf ein zusätzliches Leistungsschutzrecht verzichten, schreibt Heribert Prantl in einem historischen Exkurs zum Leistungsschutzrecht für Presseverleger: “Es soll Leistungen honorieren, die nicht dem Urheberrecht unterliegen. (…) Wer die Informationsfreiheit verteidigen will, darf das Leistungsschutzrecht ablehnen. Das Urheberrecht muss er verteidigen, weil es den kenntnisreichen und geistreichen Umgang mit Information schützt.”

4. “Toter Bottroper Rocker – Presse berichtet fast richtig über Bottroper Verhältnisse”
(bottblog.de, Werner Boschmann)
Werner Boschmann liest verschiedene Berichte zu einem in Bottrop tot aufgefundenen Mann.

5. “Skizze für die Zeit nach ARD und ZDF”
(vocer.org, Lorenz Matzat)
Lorenz Matzat malt sich aus, wie eine “neu geschaffene öffentlich-rechtliche Internet & Medien Anstalt IMA” aussehen könnte.

6. “Günter Grass – Was gesägt werden muss”
(welt.de, Hans Zippert)

Bild, EBU, Holocaust

6 vor 9

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1. “Verschweigen, was ist”
(freitag.de, Jakob Augstein)
Jakob Augstein schreibt angesichts des anstehenden 60. Geburtstags über die Rolle, die die “Bild”-Zeitung heutzutage spielt. Er streift dabei unter anderem das Verhältnis von “Bild” und “taz”, die Arbeit von BILDblog-Mitbegründer Stefan Niggemeier und die Bemühungen von “Bild”, “ganz normalen Journalismus” zu machen: “Das macht die Zeitung noch gefährlicher. Aber nicht wegen der Artikel, die dort erscheinen. Sondern wegen derjenigen, die nicht erscheinen.”

2. “Vorstoß für ESC-Ausschluss”
(blog.prinz.de, Matthias Breitinger)
Der Eurovision Song Contest könnte vor einem Umbruch stehen, denn ihr Veranstalter, die Europäische Rundfunkunion (EBU), plant angeblich Reformen: “Eine Reihe von Mitgliedern der Rundfunkgemeinschaft will nicht länger hinnehmen, dass in manchen EBU-Ländern die Meinungs- und Pressefreiheit und demokratische Mindeststandards verletzt werden und die EBU nichts unternehmen kann. Neue Regeln sollen etwa die Möglichkeit erlauben, solchen Ländern die Teilnahme am Eurovision Song Contest zu verweigern.” Treffen könnte es z.B. Ungarn und den diesjährigen ESC-Ausrichter Aserbaidschan.

3. “Stille Post mit Holocaust”
(pannor.de, Stefan Pannor)
Am Montag hat Stefan Pannor bei “Spiegel Online” darüber geschrieben, dass in der aktuellen Ausgabe von “Micky Maus Comics” in einer Sprechblase das Wort “Holocaust” relativ unmotiviert auftaucht. Nun dokumentiert er, wie die Geschichte ihre Runde um die Welt machte — und wie sie sich dabei veränderte.

4. “ZEIT Online und die Urheber”
(blogonade.de, Lukas Bischofberger)
Lukas Bischofberger entdeckt auf “Zeit Online” ein Foto, das er selbst bei photocase.de hochgeladen hatte. Gemäß der dortigen Regeln hätte “Zeit Online” ihn entweder als Urheber nennen oder sehr viel mehr Geld bezahlen müssen. Getan haben sie offenbar beides nicht. (Nachtrag: Der Hinweis auf die Urheber war nur gut versteckt.)

5. “Schöne Heimat Internet”
(dasmagazin.de, Astrid Herbold)
Kurzporträts von drei Menschen, die im Internet “wohnen”: Patricia Cammarata, Gero Nagel und Felix Schwenzel.

6. “Der Kuzy”
(stefan-niggemeier.de/blog)
Stefan Niggemeier flicht Stefan Kuzmany, Redakteur bei “Spiegel Online”, einen Kranz. Kuzmany habe eine neue journalistische Textgattung erschaffen: den sich von sich selbst distanzierenden Text.

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