Elon Musks Desinformation, Telefon-Hacking, Einschaltquoten-Historie

1. Elon Musk erreicht mit Desinformation über eine Milliarde Aufrufe
(spiegel.de)
Elon Musk habe auf seiner Plattform X/Twitter in diesem Jahr rund 50 irreführende oder falsche Beiträge zu den US-Wahlen gepostet, die insgesamt fast 1,2 Milliarden Mal aufgerufen wurden. Die Nichtregierungsorganisation Center for Countering Digital Hate kritisiere, dass diese Desinformation zur politischen Spaltung beitrage und von Musks Plattform nicht ausreichend überprüft oder korrigiert werde. Zudem werde Musk vorgeworfen, mit der Verbreitung eines KI-manipulierten Videos über Kamala Harris und provokativen Äußerungen das politische Klima in den USA und in Großbritannien zu verschärfen.

2. Olympia total – ganz großes Kino?
(verdi.de, Günter Herkel)
Günter Herkel beleuchtet in seinem Beitrag die umfangreiche Berichterstattung über die Olympischen Spiele 2024 und kritisiert sowohl technische Mängel als auch die Leistung mancher Reporter. Er beanstandet unter anderem unpassende Unterbrechungen der Übertragungen, unglückliche Regieentscheidungen sowie teils unangemessene oder sexistische Kommentare von Moderatoren.

3. Neue Anschuldigungen gegen den größten YouTuber der Welt: Was MrBeast jetzt vorgeworfen wird
(gamestar.de, Dennis Zirkler)
Gegen den weltgrößten Youtuber “MrBeast” haben in den vergangenen Wochen ehemalige Mitarbeiter schwere Vorwürfe erhoben, darunter Anschuldigungen über gefälschte Videos, illegale Lotterien und unangemessenes Verhalten am Arbeitsplatz. Die Vorwürfe haben in der Youtube-Community für große Kontroversen gesorgt. “MrBeast” hat sich bislang nicht dazu geäußert. Dennis Zirkler fasst die aktuellen Entwicklungen zusammen.

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4. In die Paranoia getrieben
(taz.de, Daniel Zylbersztajn-Lewandowski)
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski, Großbritannien-Korrespondent der “taz”, berichtet über den britischen Dokumentarfilm “Tabloids on Trial”, der die verbotenen Praktiken des Telefon-Hackings und der illegalen Informationsbeschaffung durch britische Boulevardmedien thematisiert. Die Doku beleuchtet die Auswirkungen dieser rechtswidrigen Bespitzelung auf prominente Persönlichkeiten wie Prinz Harry und Paul Gascoigne.

5. Sind journalistische Medien gemeinnützig?
(ardaudiothek.de, Michael Meyer & Florian Mayer, Audio: 15:32 Minuten)
Bei “Medien – cross und quer” sprechen Michael Meyer und Florian Mayer mit Anna Biselli, Co-Chefredakteurin von netzpolitik.org, über die Herausforderungen gemeinnütziger journalistischer Projekte. Es geht dabei um die Schwierigkeiten, die daraus entstehen, dass Journalismus an sich in Deutschland nicht als gemeinnützig anerkannt ist: Welche Folgen hat das für Redaktionen wie “Correctiv”, “Hostwriter” und netzpolitik.org?

6. Eine kleine Geschichte der Einschaltquotenmessung
(dwdl.de, Christian Richter)
Christian Richter erzählt in seiner “kleinen Geschichte der Einschaltquotenmessung”, wie sich die Erfassung von Zuschauerzahlen im Fernsehen im Verlauf der Jahrzehnte entwickelt hat. Er beschreibt die Anfänge mit ersten Befragungen, die Etablierung technischer Messverfahren in den 1960er-Jahren und die kontinuierliche Anpassung an neue TV-Nutzungsgewohnheiten bis hin zu den heutigen Streaming-Diensten.

KW 32/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Immo Tommy: Die fragwürdigen Deals des Influencers
(youtube.com, Maximilian Sepp, Video: 15:40 Minuten)
In einem “Spiegel”-Artikel (nur mit Abo lesbar) erzählen Henning Jauernig und Kristina Gnirke, “wie ein Netzwerk um Influencer Immo Tommy Immobilienkäufer ins Unglück stürzt”. Maximilian Sepp, Redakteur beim “Spiegel” und Host der Video-Serie “Shortcut”, hat sich mit Jauernig über die Recherche unterhalten.

2. Abhöraktion bei Letzte Generation: Wir ziehen vors BVerfG
(youtube.com, Chan-jo Jun, Video: 19:34 Minuten)
Der Bayerische Journalisten-Verband will für ein betroffenes Mitglied Verfassungsbeschwerde gegen das Abhören des Pressetelefons der “Letzten Generation” durch die Ermittlungsbehörden einreichen. Der mit der Sache juristisch betraute Rechtsanwalt Chan-jo Jun erklärt, worum es bei dem Verfahren geht und warum die Abhöraktion seiner Ansicht nach einen erheblichen Eingriff in die Pressefreiheit darstellt.

3. Gibt es in Polen wieder freie Medien?
(ardaudiothek.de, Nina Landhofer, Audio: 24:20 Minuten)
Nina Landhofer spricht bei “BR24 Medien” mit Martin Adam, ARD-Korrespondent in Warschau, Bartosz Dudek, Leiter des polnischen Programms der Deutschen Welle, und Bartosz Wieliński, stellvertretender Chefredakteur der polnischen Tageszeitung “Gazeta Wyborcza”, über die Herausforderungen und den Versuch der neuen polnischen Regierung unter Donald Tusk, die Unabhängigkeit der Medien und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wiederherzustellen. Es geht dabei um den Einfluss der ehemaligen PiS-Regierung auf den Journalismus, den schwierigen Rückbau der Propaganda und die Notwendigkeit einer EU-weiten Unterstützung für unabhängigen Journalismus.

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4. Verdient die Correctiv-Recherche Preise oder Kritik?
(deutschlandfunk.de, Sascha Wandhoff, Audio: 41:30 Minuten)
In der vergangenen Woche erschien bei “Übermedien” eine kritische Auseinandersetzung mit der Potsdam-Recherche von “Correctiv” (“Geheimplan gegen Deutschland”). Darin bilanzieren die drei Autoren: “Der Text ist misslungen, das Verhalten von Correctiv nach der Veröffentlichung fragwürdig und die Berichterstattung vieler Medien eine Katastrophe.” Die “Correctiv”-Redaktion weist die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurück. Im Deutschlandfunk diskutieren nun Felix W. Zimmermann, Leiter von “Legal Tribune Online” und einer der Autoren des “Übermedien”-Artikels, “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels und der Medienjournalist Steffen Grimberg über den Fall.

5. Reinhold T. Schöffel (Bundesverband Jugend & Film)
(wiesoweshalbwarum.podigee.io, Thomas Hartmann, Audio: 1:05:07 Stunden)
Kindermedien-Podcaster Thomas Hartmann hat in seiner aktuellen Folge Reinhold Schöffel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Jugend und Film (BJF), zu Gast. Schöffel spricht über seine langjährige Arbeit zur Förderung der Filmkultur für Kinder und Jugendliche, insbesondere durch die BJF-Clubfilmothek, die eine große Auswahl an Filmen für nichtgewerbliche Vorführungen anbietet. Außerdem geht es um die Demokratisierung der Filmkultur seit den 1970er-Jahren, die Verbindung des BJF mit politischem Engagement und die heutige Bedeutung besonderer Filme.

6. Influencer an die Front? – Wenn aus Social-Media Stars Soldaten werden
(youtube.com, Sashka, Video: 19:04 Minuten)
Youtuberin Sashka beschäftigt sich mit einer TikTok-Kampagne der Bundeswehr, bei der Influencer in einem Roadtrip-Format vier Wochen lang verschiedene Aspekte des Militärs erkunden. Sie hinterfragt kritisch, ob es sinnvoll und realistisch ist, Influencer für staatliche Werbung einzusetzen, insbesondere angesichts der ernsten Herausforderungen, vor denen die Bundeswehr steht. Und sie weist darauf hin, dass diese Kampagne möglicherweise nicht die tatsächlichen Anforderungen und die Realität des Militärdienstes widerspiegelt.

Es gilt die Unschuldsvermutung, nur in der “Bild”-Überschrift nicht

In Göteborg sitzt ein Mann aus Berlin in Untersuchungshaft, er steht unter Mordverdacht. Der 64-Jährige hat gemeinsam mit einem 71-jährigen Bekannten an einer Regatta in Norwegen teilgenommen. Er wird verdächtigt, seinen Segelkollegen auf dem Weg zurück nach Deutschland getötet zu haben. Der 71-Jährige wurde vor der Westküste Schwedens aus dem Meer geborgen und später für tot erklärt. Die schwedische Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann, der in Untersuchungshaft sitzt, die Tat begangen habe. Die Gründe für diese Annahme nennt sie bislang allerdings nicht, auch keine Details zum Vorfall auf dem Segelboot oder zur genauen Todesursache. Der Anwalt des Tatverdächtigen sagt, dass sein Mandant den Vorwurf bestreite.

In solchen Fällen spielt die Unschuldsvermutung eine wichtige Rolle.

In Artikel 48 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union heißt es beispielsweise:

Jeder Angeklagte gilt bis zum rechtsförmlich erbrachten Beweis seiner Schuld als unschuldig.

Oder in Artikel 11 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (PDF):

Jeder, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, hat das Recht, als unschuldig zu gelten, solange seine Schuld nicht in einem öffentlichen Verfahren, in dem er alle für seine Verteidigung notwendigen Garantien gehabt hat, gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist.

Bei “Bild” sieht die Unschuldsvermutung so aus:

Ausriss Bild-Zeitung - Deutscher tötet Segel-Freund nach der Regatta

In ihrer Überschrift hat die Redaktion keinen Platz für rechtsstaatliche Grundprinzipien. Dabei schreibt sie selbst im ersten Satz des Artikels:

Was sich auf dem Segelboot von zwei deutschen Touristen genau abgespielt hat, ist bislang nicht klar.

In einem weiteren Artikel zum selben Fall (Einleitungssatz: “Es bleibt mysteriös”) bietet “Bild” übrigens einen interessanten Einblick in die eigene Arbeitsweise – Angehörige behelligen:

Als BILD am Haus des mutmaßlichen Mörders [A.] in einer beschaulichen Villengegend in Berlin-Zehlendorf klingeln möchte, verabschiedet die Frau gerade einen Bediensteten und sagt: “Bete für [A.], dass er schnell wieder nach Hause kommt.” Offenbar ist sie von seiner Unschuld überzeugt. Gegenüber BILD will sie die Vorwürfe nicht kommentieren, sagt nur vielsagend: “Können Sie sich das nicht vorstellen?”

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Hier im BILDblog war es – abgesehen von den “6 vor 9” – lange Zeit sehr ruhig, was unter anderem leider auch immer noch hiermit zu tun hat. Doch das soll sich nun ändern: Es soll wieder mehr und regelmäßig gebloggt werden.

Loblied auf Randsport-Reporter, Der Penis und die Latte, Musks KI-Bot

1. Warum Tagesschau24 zeitweise keine “Tagesschau” sendete
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie Alexander Krei bei “DWDL” berichtet, musste der Nachrichtenkanal Tagesschau24 am Donnerstag wegen eines Streiks beim NDR für mehrere Stunden auf die Ausstrahlung der “Tagesschau”-Nachrichten verzichten und stattdessen ein Ersatzprogramm senden. Auch das Hauptprogramm der ARD sei betroffen gewesen. Der Streik, der bis zum heutigen Freitag andauern soll, betrifft auch andere öffentlich-rechtliche Sender wie den Bayerischen Rundfunk. Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent.

2. Ein Hoch auf die Randsport-Kommentatoren bei Olympia!
(rnd.de, Imre Grimm)
Beim “Redaktionsnetzwerk Deutschland” singt Imre Grimm ein Loblied auf die Kommentatorinnen und Kommentatoren der olympischen Randsportarten und die von ihnen ausgelöste, überspringende Freude: “Die Spiele von Paris sind ein wundervoll gestaltetes, lavendel­farbenes, perfekt inszeniertes und medial stabil begleitetes Fest der Freude. Es wird nicht dazu führen, dass sich Hundert­tausende Kinder in Deutschland nächste Woche für Judo, Kanu-Polo oder Wellenreiten vor Spiekeroog anmelden. Bis Sonntag aber sind wir alle Randsportler.”

3. Bekannte Bilder
(taz.de, Carolina Schwarz)
In der neuen ZDF-Reportagereihe “Deutschland, warum bist du so?” ist die Journalistin Eva Schulz in Sachsen, Thüringen und Brandenburg unterwegs und spricht mit Menschen vor Ort über Politik und die anstehenden Landtagswahlen. Carolina Schwarz hat sich die Politdoku angesehen und einiges Gutes entdeckt: “Dabei kommen wiederholt auch Rechte und Rechtsextreme zu Wort, wie sollte es anders sein. Doch sie bekommen hier keine große Bühne, sondern werden kritisch befragt.” Letztlich ist Schwarz aber nicht wirklich überzeugt: “Doch trotz allem bleibt man als Zuschauer_in unbefriedigt zurück. Denn was bleibt? Das ohnehin schon bekannte Bild von AfD-Wähler_innen, die sich im Stich gelassen und abgehängt fühlen.”

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4. Digitale Angriffe gegen Exilmedien
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) berichtet, dass die Facebook-Seiten kambodschanischer Exilmedien seit Anfang des Jahres von regierungsnahen und armeefreundlichen Accounts mit Hasskommentaren überflutet würden. Dies scheine eine gezielte Aktion zu sein, um die Medien zu diskreditieren und die Regierung zu unterstützen. Das kambodschanische Verteidigungsministerium weise die Vorwürfe jedoch zurück. Die Pressefreiheit in Kambodscha habe sich laut ROG in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert. Das Land sei mittlerweile auf Platz 151 von 180 in der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit zurückgefallen.

5. Irische Datenschützer gehen wegen KI-Bot gegen X vor
(spiegel.de)
Irische Datenschützer sollen rechtliche Schritte gegen Elon Musks Plattform X/Twitter eingeleitet haben, weil Daten von Nutzerinnen und Nutzern möglicherweise ohne Einwilligung für das Training des KI-Bots “Grok” verwendet wurden. Obwohl X kürzlich eine Opt-Out-Möglichkeit für die Datennutzung eingeführt habe, gelte diese Praxis im europäischen Datenschutzrecht als umstritten. X betone jedoch, alle erforderlichen Maßnahmen zur Einhaltung der Vorschriften getroffen zu haben, und weise darauf hin, dass Wettbewerber wie Meta ähnliche Probleme hätten.

6. Lattendrama: “Spiegel” erklärt Penis fälschlicherweise für unschuldig
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
In Stefan Niggemeiers Text geht es diesmal um einen besonders kuriosen Fall der olympischen Berichterstattung: einen Stabhochspringer, eine berührte Latte und die Frage, was ein Penis damit zu tun hatte.

Abhöraktion verhältnismäßig, Stellenkürzungen, Synchronlegende

1. Pressetelefon der “Letzten Generation”: Gericht billigt Abhöranordnung
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Das Landgericht München I habe die Klage zweier Journalisten gegen das Abhören eines Pressetelefons der “Letzten Generation” zurückgewiesen, das im Rahmen von Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung stattfand. Das Gericht habe die Abhörmaßnahme zwar als tiefen Eingriff in die Pressefreiheit gewertet, aber auch als verhältnismäßig. Die zwei Beschwerdeführer wurden von Reporter ohne Grenzen und der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) unterstützt. Nicola Bier, Rechtsanwältin der Beschwerdeführer, kommentiert: “Journalistische Arbeit braucht vertrauliche Kommunikation. Die Pressefreiheit und in diesem Fall das Fernmeldegeheimnis hätten daher bei den strafrechtlichen Ermittlungen schon vom Amtsgericht unbedingt besonders berücksichtigt werden müssen.” Und Benjamin Lück, Jurist und Verfahrenskoordinator bei der GFF, merkt an: “Gezielte staatliche Überwachung von Journalist*innen gefährdet die Pressefreiheit und damit unsere Demokratie. Das darf von Gerichten in einem Rechtsstaat nicht einfach so durchgewunken werden.”

2. Nicht alle Bundesländer nennen die Nationalität von Tatverdächtigen
(migazin.de)
“Migazin”, ein Fachmagazin über Migration in Deutschland, wirft einen genauen Blick auf die unterschiedlichen Regelungen der Bundesländer bei der Nennung der Staatsangehörigkeit von Tatverdächtigen. In Nordrhein-Westfalen sei die Polizei künftig grundsätzlich zur Nennung der Nationalität verpflichtet, in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen werde dies bereits praktiziert. Die Mehrzahl der Bundesländer orientiere sich jedoch am Pressekodex und nenne die Nationalität nur in Einzelfällen, um Diskriminierungen zu vermeiden.

3. Warnstreik mit Programmausfällen
(verdi.de)
Wie dem Verdi-Medienmagazin “M” zu entnehmen ist, hat die Gewerkschaft bei den öffentlich-rechtlichen Sendern NDR und BR zu Warnstreiks aufgerufen, die am 7. August begonnen haben und bis zum morgigen Freitag andauern sollen. Verdi fordert für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Sender 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. Auf diese Weise solle “die Kaufkraft der Mitarbeitenden gesichert werden”.

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4. “Wir brauchen mehr sichtbare Fachjournalist:innen im öffentlichen Diskurs”
(fachjournalist.de, Silke Liebig-Braunholz)
Silke Liebig-Braunholz hat den ehemaligen Leiter von netzpolitik.org, Markus Beckedahl, interviewt. In dem Gespräch geht es um “digitale Wissensgesellschaften und die dafür notwendigen konstruktiven Beiträge des Fachjournalismus”. Beckedahl kritisiert dabei die bestehenden Depublizierungsregeln für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: “Ich finde es immer noch unverständlich, warum Inhalte aus den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen verschwinden, aus rechtlichen Gründen depubliziert werden. Das ist für niemanden nachvollziehbar, aber das hat das Lobbying der privaten Verleger erreicht.”

5. Nach Madsack-Übernahme: Stellenkürzungen bei DDV-Media (Sächsische Zeitung/Sächsische.de)
(flurfunk-dresden.de)
Wie “Flurfunk Dresden” berichtet, sollen nach der Übernahme der DDV Mediengruppe durch die Verlagsgesellschaft Madsack nun auch im Verlagsbereich der “Sächsischen Zeitung” Stellen abgebaut und Aufgaben nach Hannover verlagert werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten sich auf neue Stellen bewerben, einige Abteilungen, wie die Kreativabteilung, würden deutlich verkleinert oder eingegliedert. Unklar sei die Zukunft der gemeinsam mit der “Freien Presse” betriebenen Service-Redaktion “Nutzwerk”.

6. Er war die Stimme von Belmondo und Presley
(tagesschau.de)
Der bekannte Synchronsprecher Rainer Brandt, der unter anderem Jean-Paul Belmondo und Elvis Presley im deutschen Kino seine Stimme lieh, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Brandt prägte die deutsche Synchronlandschaft der Nachkriegszeit maßgeblich und war auch als Dialogregisseur für witzige und ikonische Sprüche in Filmen von Bud Spencer und Terence Hill sowie in der Serie “Die 2” verantwortlich.

“Compact”-Verbot mit Bestand?, Streik bei Funke-Blättern, Venezuela

1. Das Com­pact-Verbot wird vor Gericht halten
(lto.de, Gerhart Baum & Max Schulze)
In einem Gastbeitrag für “Legal Tribune Online” argumentieren Gerhart Baum und Max Schulze, dass das Vereinsverbot gegen das “Compact”-Magazin gerechtfertigt und verfassungsgemäß sei, da es die demokratische Ordnung vor Verfassungsfeinden schütze. Baum und Schulze betonen, dass das Verbot wegen der kämpferisch-aggressiven Aktivitäten von “Compact” Bestand haben werde, und plädieren auch für ein Verbot der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative.

2. Drei Tage Streik bei Funke-Blättern
(djv-nrw.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband in Nordrhein-Westfalen (DJV NRW) hat die Redakteurinnen und Redakteure der “Westdeutschen Allgemeinen Zeitung”, der “Westfalenpost”, der “Neuen Rhein/Neuen Ruhr Zeitung” und der Funke Medien NRW GmbH zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen. Funke wolle neu eingestellte Redakteurinnen und Redakteure mit einem “Schmalspurtarifvertrag” abspeisen, was geringere Gehälter, gestrichenes Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie verlängerte Arbeitszeiten bedeute, so der DJV NRW.

3. Britische Regierung fordert von Social-Media-Firmen Maßnahmen gegen Fake News
(spiegel.de)
Die britische Regierung habe Vertreter von Social-Media-Unternehmen wie TikTok, Google, Meta und X zu einem Treffen eingeladen und zu Maßnahmen gegen die Verbreitung von “Fake News” aufgerufen. Hintergrund seien die anhaltenden rechtsextremen Ausschreitungen in britischen Städten, die durch teils millionenfach geteilte Falschmeldungen in Sozialen Medien angeheizt worden seien.

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4. Venezuela: Hartes Los für viele Medien
(verdi.de, Knut Henkel)
Das Verdi-Medienmagazin “M” spricht mit dem venezolanischen Medienwissenschaftler Andrés Cañizález über die Lage der Medien und der Pressefreiheit in Venezuela. Eine unabhängige Berichterstattung werde systematisch behindert, etwa indem der Zugang zu Regierungsinformationen erschwert und Websites, die Falschmeldungen aufdecken, blockiert würden.

5. Elon Musks X verklagt abtrünnige Werbekunden
(faz.net)
Elon Musks Online-Plattform X/Twitter wolle große ehemalige Werbekunden wie Unilever und Mars wegen eines angeblich koordinierten Boykotts verklagen, nachdem diese ihre Anzeigen wegen gelockerter Regeln für Hassrede und Falschinformationen auf der Plattform gestoppt hatten. X wirft den Werbekunden vor, gegen Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben und dem Unternehmen Milliarden US-Dollar vorzuenthalten.

6. Technomagazin bangt ums Überleben
(taz.de, Nicholas Potter)
Nicholas Potter berichtet über das drohende Aus des vor 35 Jahren gegründeten Technomagazins “Groove”. Trotz sinkender Abozahlen und Werbeeinnahmen hoffe die kleine Redaktion, durch eine Kampagne mit einem neu gegründeten Verein für Technojournalismus und 500 Mitgliedschaften zu je 100 Euro pro Jahr die Zukunft des Magazins sichern zu können.

US-Wahlkampf, Medaillenspiegel, Berichten in Uganda

1. Ingo Zamperoni: “Es ist nicht unsere Aufgabe, irgendwas zu verhindern”
(augsburger-allgemeine.de, Ingo Kaminski)
Im Interview mit der “Augsburger Allgemeinen” spricht “Tagesthemen”-Moderator Ingo Zamperoni über den US-Wahlkampf und darüber, wie seine Verwandten in den USA das Geschehen dort sehen. Er betont, dass Medien eine neutrale Rolle einnehmen und sich nicht aktivistisch betätigen sollten: “Gerade in Zeiten wie diesen sollten Journalisten nicht als Aktivisten auftreten. Es ist nicht unsere Aufgabe, eine Strömung, eine Partei oder irgendwas zu verhindern oder zu befördern.”

2. Olympia-Medaillenspiegel bei ARD & ZDF: Kaum der Rede wert?
(dwdl.de, Alexander Krei)
Alexander Krei berichtet bei “DWDL”, dass ARD und ZDF dem Medaillenspiegel der Olympischen Spiele in Paris weniger Aufmerksamkeit schenken als früher, was mit dem durchwachsenen Abschneiden der deutschen Athleten und Athletinnen zusammenhängen könnte. Der Medaillenspiegel erscheine in den Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen oft erst gegen Mitternacht. Abgesehen davon werde das Medaillenranking als Wertungssystem von vielen kritisiert und dessen Aussagekraft infrage gestellt.

3. Journalist:in sein in Uganda – Berichten trotz Unsicherheit
(de.ejo-online.eu, Paula Genius & Nina Feldman & Zoe Gleisberg)
“Journalist:innen in Uganda werden regelmäßig verhaftet, der Großteil der Medien wird vom Staat kontrolliert, Medienhäuser werden durchsucht oder geschlossen. Doch wie gefährlich ist die Arbeit als Journalist:in dort wirklich? Und wie beeinflusst Social Media die Pressefreiheit in Uganda?” Benon Herbert Oluka, ugandischer Multimedia-Journalist und Mitbegründer von “The Watchdog”, einem Zentrum für investigativen Journalismus, gibt Auskunft über die Situation in dem ostafrikanischen Staat.

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4. Gegenseitiges Wertschätzen
(verdi.de, Gunter Becker)
Im Interview mit dem Verdi-Medienmagazin “M” spricht der Journalist und Youtuber Mirko Drotschmann (“Terra X”/”MrWissen2Go”) über Trennendes und Gemeinsames bei Journalisten und Influencern. Beide Gruppen könnten voneinander profitieren, sagt Drotschmann: Redaktionen könnten die agile Produktionsweise der Influencer übernehmen, während Influencer von der strategischen und sorgfältigen Arbeitsweise der Journalisten lernen könnten. Wichtig sei dabei gegenseitiger Respekt und Offenheit für die Stärken der jeweils anderen Gruppe, ohne herabzuschauen oder sich auf reine Klickzahlen zu fixieren.

5. TikTok zieht umstrittenes Bonusprogramm zurück
(spiegel.de)
TikTok habe sein umstrittenes Bonusprogramm “TikTok Lite Rewards” in Europa zurückgezogen. Die EU-Kommission hatte das Programm wegen möglicher negativer Auswirkungen auf die Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer sowie wegen mangelnder Risikoabwägung durch TikTok kritisiert. Es würden jedoch weiterhin Verfahren gegen TikTok und andere Social-Media-Plattformen wegen Verstößen gegen das Gesetz über digitale Dienste laufen.

6. KI: Kollaps droht wegen KI-generierter Trainingsdaten
(heise.de, Michael Link)
“KI-Modelle könnten an sich selbst ersticken.” Michael Link berichtet, dass Künstliche Intelligenzen dysfunktional werden können, wenn sie wiederholt mit KI-generierten Daten trainiert werden. Forscher der Rice University hätten gezeigt, dass die Qualität von generierten Bildern bei solchen Trainingsschleifen abnehme – ein Phänomen, das als “Modellkollaps” oder “Model Autophagy Disorder” bezeichnet wird. Um dieses Problem zu vermeiden, sollten KI-Entwickler darauf achten, KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen und vorzugsweise nur von Menschen generierte Daten für das Training zu verwenden.

Peinliches Penisfechten, Türkei sperrt Instagram, “Der heißt Salami”

1. Peinliches Penisfechten
(taz.de, Carolina Schwarz)
Vergangene Woche ist bei “Übermedien” eine kritische Auseinandersetzung mit der Potsdam-Recherche von “Correctiv” (“Geheimplan gegen Deutschland”) erschienen. Dort bilanzieren Stefan Niggemeier (“Übermedien”), Christoph Kucklick (Leiter der Henri-Nannen-Schule) und Felix W. Zimmermann (“Legal Tribune Online”): “Der Text ist misslungen, das Verhalten von Correctiv nach der Veröffentlichung fragwürdig und die Berichterstattung vieler Medien eine Katastrophe.” “Correctiv” hat den Vorwürfen in einer Stellungnahme entgegnet: “Die Kritik der drei Autoren von Übermedien, die unseren Text als unzureichend empfinden, beruht überwiegend auf stilistischen Anmerkungen und der Wahrnehmung anderer Medienberichte über unsere Recherche.” Carolina Schwarz hat sich den ganzen Vorgang von außen angeschaut und befindet in der “taz”: “Das Problem an der Kritik ist, dass sie teilweise mit den gleichen Mitteln arbeitet, die sie Correctiv vorwirft: nämlich mit Übertreibungen, Spekulationen und Fehlern.” Schwarz kritisierte aber auch die Reaktion von “Correctiv”-Chef David Schraven und kommt schließlich zu dem Schluss, das alles wirke von außen “wie ein peinliches Penisfechten unter Journalisten”.
Weiterer Lesehinweis: Rechtsanwalt und Jura-Blogger Thomas Stadler schreibt: “Die von den Autoren im Duktus der Überheblichkeit geäußerte Kritik an der Reportage von Correctiv, überzeugt nicht. Auf diese Art und Weise kommen wir sicherlich zu keiner echten Debatte.” Und im “Medienmagazin” von radioeins spricht Jörg Wagner mit Christoph Kucklick und “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels über die Kritik an der Recherche (ardaudiothek.de, Audio: 1:54:22 Stunden).

2. Mehr Inhalt wagen?
(deutschlandfunk, Sascha Wandhöfer, Audio: 36:34 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die mediale Berichterstattung über Donald Trump und des US-Wahlkampf. Es diskutieren DLF-Hörer Hendrik Zech, Erik Kirschbaum (“Los Angeles Times”) und USA-Korrespondentin Doris Simon.

3. Türkei sperrt Zugang zu Instagram
(spiegel.de)
Die Türkei habe am Freitag den Zugang zu Instagram gesperrt, nachdem Fahrettin Altun, Kommunikationsdirektor von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der Social-Media-Plattform Zensur vorgeworfen hatte. Der Aufruf von Instagram, aktuell nur noch über VPN möglich, sei offiziell wegen der nationalen Sicherheit und dem Schutz der öffentlichen Ordnung blockiert, ein direkter Zusammenhang mit Altuns Vorwürfen wurde nicht bestätigt.

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4. Wie sich das Fernsehen zum Anwalt der kleinen Leute machte
(dwdl.de, Christian Richter)
“Die ‘Drei mit den Mützen’ und der ‘Mahn-Man’ gehörten in den 90ern fest zum RTL-Programm und waren so erfolgreich, dass schnell weitere Sender zum Anwalt der kleinen Leute werden wollten. Das allerdings war echten Anwälten ein solcher Dorn im Auge, dass die Formate selbst die Gerichte beschäftigten.” Bei “DWDL” schildert Christian Richter, “wie sich das Fernsehen zum Anwalt der kleinen Leute machte”.

5. Die Hypewellenreiterin
(zeit.de, Pascal Mühle)
Pascal Mühle schreibt bei “Zeit Online” über Natalie Jane, eine junge US-amerikanische Sängerin mit fast 10 Millionen TikTok-Followern. Janes Karriere, die durch einen viralen Hit auf TikTok beschleunigt wurde, illustriere den Wandel in der Musikindustrie, der junge Künstlerinnen und Künstler vor neue Herausforderungen stelle: kurzfristige Verträge, der ständige Zwang, in den Sozialen Medien präsent zu sein, und der strategische Umgang mit den Algorithmen der Plattformen.

6. Panne in “Tagesthemen”-Liveshow amüsiert ARD-Zuschauer
(t-online.de)
t-online.de berichtet über einen kuriosen Vorfall in den live ausgestrahlten ARD-“Tagesthemen”: Während Moderator Helge Fuhst ernste Nachrichten verkündete, unterbrach plötzlich eine Stimme aus dem Off Fuhsts Ansage mit den Worten: “Der heißt Salami, Jens. Hast du das gelesen?” Die technische Panne habe zu zahlreichen scherzhaften Kommentaren in den Sozialen Netzwerken geführt.

KW 31/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Die US Wahl und der Medien-Zirkus: Zwischen Trump-Attentat, Biden-Rückzug und Harris-Memes
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 27:03 Minuten)
Jonathan Schulenburg unterhält sich bei “BR24 Medien” mit Ralf Borchard, ARD-Korrespondent in Washington, über die anstehende US-Wahl und den damit verbundenen “Medien-Zirkus”: “Wie haben die US-Medien das ganze begleitet? Hätten sie schon viel früher über Bidens Gesundheitszustand schreiben müssen? Und welche Rolle spielen die sozialen Medien im US-Wahlkampf? Hilft der mediale Hype um Harris, um wirklich Stimmen zu sammeln?”

2. Nachwuchs-Flaute: Hat niemand mehr Bock auf Medienjobs?
(sr.de, Katrin Aue & Florian Mayer, Audio: 14:46 Minuten)
Im Podcast “Medien Cross und Quer” des Saarländischen Rundfunks sprechen Katrin Aue und Florian Mayer mit Martha Richards von der Gewerkschaft Verdi darüber, warum der Beruf des Journalisten beziehungsweise der Journalistin an Beliebtheit verloren hat: Warum haben Redaktionen Schwierigkeiten, Volontärinnen und Volontäre zu finden? Sie diskutieren über die Gründe für diesen Wandel und schauen, welche Maßnahmen ergriffen werden, um dem entgegenzuwirken.

3. I Worked For MrBeast, He’s A Fraud
(youtube.com, DogPack404, Video: 53:38 Minuten, englisch)
Ein ehemaliger Mitarbeiter von “MrBeast”, dem erfolgreichsten und reichweitenstärksten Youtuber der Welt, behauptet, dass dieser Videos manipuliere und illegale Lotterien veranstalte. “DogPack404” beschreibt, wie das Unternehmen hinter “MrBeast” diese Praktiken anwende, um Zuschauer und Zuschauerinnen zu manipulieren und Gewinne zu maximieren. Es wird auch behauptet, dass das Unternehmen bewusst Kinder als Zielgruppe auswähle und diese durch psychologische Tricks beeinflusse. Das Video ist auf Englisch, man kann aber deutsche Untertitel auswählen.

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4. Inside Medien: Victoria Reichelt
(spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 43:39 Minuten)
In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Inside Medien” ist Victoria Reichelt zu Gast, die beim “funk”-Format “Die da oben” und bei “ZDFheute live” moderiert. Mit Gastgeberin Lisabell Shewafera unterhält sich Reichelt über ihren Werdegang, ihren Einstieg in die Medienbranche und ihre laufenden Projekte.

5. Warum wir auf Fake News hereinfallen – und uns schützen können
(youtube.com, Dietmar Ringel, Video: 25:12 Minuten)
Zu Gast im “Telepolis”-Podcast ist Sabine Schiffer, Professorin für Journalismus und Unternehmenskommunikation sowie Leiterin des Instituts für Medienverantwortung. Das Gespräch dreht sich um die Verbreitung von “Fake News”, insbesondere aus russischen Quellen, und deren Ziel, Angst und Zwietracht zu schüren. Schiffer erklärt, dass nicht nur autoritäre Staaten, sondern auch Demokratien manipulative Techniken einsetzen würden, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

6. Wer mich bezahlt
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 8:17 Minuten)
“Bin ich ein Spitzel des Verfassungsschutzes? Werde ich von Robert Habeck bezahlt? Und was habe ich mit der CIA zu tun?” Mats Schönauer spricht in seinem Video darüber, wie ihn Anhänger der AfD und des Youtubers Alexander Raue mit wilden Verschwörungsmythen und persönlichen Angriffen überhäuften, nachdem er Raue kritisiert hatte. Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

Gefangenenaustausch, Streit um “Spiegel”-Abo, Brotzeit-Politik

1. Der größte Gefangenenaustausch seit dem Ende des Kalten Kriegs
(zeit.de, Anastasia Tikhomirova & Alexander Eydlin & Tilman Steffen )
Beim “größten Gefangenenaustausch zwischen dem Westen und Russland seit dem Mauerfall” sind mit “Wall-Street-Journal”-Reporter Evan Gershkovich, der russisch-amerikanischen Journalistin Alsu Kurmasheva und Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa auch aktuelle beziehungsweise frühere Medienschaffende freigekommen. “Zeit Online” gibt Antworten auf “die wichtigsten Fragen” rund um den Deal.
Weiterer Lesehinweis: Die Organisation Reporter ohne Grenzen zeigt sich hinsichtlich der Freilassungen erleichtert: “Die Medienschaffenden wurden aufgrund absurder Vorwürfe verurteilt und hätten nicht einen Tag in Haft verbringen dürfen.” Allerdings gibt Geschäftsführerin Anja Osterhaus zu bedenken, dass der Austausch “ein problematisches Vorbild für künftige Erpressungsversuche durch Russland” schaffe: “Ausländische Medienschaffende können nun jederzeit zur Verhandlungsmasse Moskaus bei Verhandlungen mit dem Westen werden.”

2. Ste­phan Brandner muss 50.000 Euro Ord­nungs­geld zahlen
(lto.de, Kevin Japalak)
Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, wurde der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner erneut zu einem Ordnungsgeld verurteilt, weil er die “Spiegel”-Journalistin Ann-Katrin Müller als “Faschistin” bezeichnet hatte. “Legal Tribune Online” zeichnet den Fall und seine Vorgeschichte juristisch nach – mitsamt einiger Verweise auf die bisherige Berichterstattung und Kommentierung.

3. Streit um Pur-Abo des SPIEGEL eskaliert
(netzpolitik.org, Ingo Dachwitz)
Wie netzpolitik.org berichtet, hat die Datenschutzorganisation noyb den Hamburgischen Datenschutzbeauftragten verklagt, weil dieser voreingenommen das Pur-Abo-Modell des “Spiegel” geprüft und dem Medienhaus preisgünstige Rechtsberatung angeboten haben soll, statt unabhängig einer Beschwerde nachzugehen. Die Behörde habe dem “Spiegel” grünes Licht für das Modell gegeben, bei dem die Nutzerinnen und Nutzer zwischen einem kostenlosen Zugang mit Tracking und einem kostenpflichtigen Zugang ohne Tracking wählen müssen. Die Klage richte sich gegen das Prüfverfahren und die angeblich unzureichende Kommunikation mit den Beschwerdeführern.

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4. Partizipative Propaganda auf TikTok
(verdi.de, Till Schmidt)
Im Interview mit dem Verdi-Medienmagazin “M” erklärt der Politik- und Kommunikationswissenschaftler Marcus Bösch, wie die AfD in den Sozialen Medien junge Zielgruppen anspricht und warum sie damit erfolgreicher ist als andere Parteien. Bösch beschreibt das Phänomen der “partizipativen Propaganda”, bei der Botschaften nicht nur gesendet, sondern durch die Beteiligung der Anhängerinnen und Anhänger, insbesondere über Plattformen wie TikTok, verstärkt werden.

5. RSF prangert Straflosigkeit in Griechenland an
(reporter-ohne-grenzen.de)
Nach einem Freispruch zweier Brüder, die des Mordes an dem Kriminalreporter Giorgos Karaivaz angeklagt waren, wendet sich die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) an die griechischen Behörden: “Wir fordern die griechische Justiz und Politik auf, weiter nach den Schuldigen für den Mord an Giorgos Karaivaz zu suchen – im Namen seiner Angehörigen und im Namen der Pressefreiheit. Auch die Gerichtsentscheidung, welche den griechischen Geheimdienst im Predator-Spyware-Fall aus der Verantwortung entlässt, ist inakzeptabel”, kommentiert ROG-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.

6. Bayrische Brotzeit-Politik
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Johannes Drosdowski kritisiert die Inszenierung von Politikerinnen und Politikern, die über Soziale Medien persönliche Einblicke geben, um Nähe herzustellen. Besonders steche dabei Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit seinen Essensfotos hervor. Drosdowskis Fazit: “Bei uns daheim kommt Markus Söder übrigens nur am Essenstisch vor, wenn sich mal wieder jemand über ihn beschwert. Weil er mit seinem Trara um Tradition so tut, als wären alle Baye­r*in­nen diskriminierende, hinterwäldlerische Rechts­po­pu­lis­t*in­nen.”

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