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Und das ist auch keine freilaufende Frikandel!

“Bild” verriet am Mittwoch die “neuen Tricks” der Lebensmittelhersteller:

So wird bei Lebensmitteln geschummelt

Dazu gehört neben dem “Schwindel mit dem ‘Clean Label'” oder dem “Schwindel mit ‘Natur'” auch der “Schwindel mit Imitaten”. Bei denen handelt es sich streng genommen nicht um “neue Tricks”, aber man kann es ja noch mal aufschreiben.

Zum Beispiel so:

Gepresstes Fischeiweiß: Statt Surimi-Garnelen findet sich gepresstes Fischeiweiß aus nicht anders verwertbaren Fischen in der Packung. Weitere Zutaten: Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffe.

Leider ist nicht überliefert, was “Bild” gehofft hatte, in “Surimi-Garnelen” zu finden, aber Surimi ist eigentlich ziemlich exakt das: gepresster Fisch — wenn auch nicht zwingend “nicht anders verwertbarer”.

Mit Dank an Gila M., Kai T., Joachim E., Maja I. Christian H. und Malte L.

RTL, Ostdeutsche, iPad

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “RTL verkauft Terror-Übung als Ernstfall”
(faz-community.faz.net, Stefan Niggemeier)
Das Regionalmagazin von RTL in Nordrhein-Westfalen stellt während zwei Minuten eine Fortbildungsveranstaltung als Amoklauf dar. “Wer weiß, vielleicht war es ja auch für den Sender eine Übung: Ein Test, wie man – nach der legendären Winnenden-Berichterstattung im vergangenen Jahr – möglichst geil über einen solchen potentiellen Amoklauf berichten kann.”

2. “Wir sind anders”
(zeit.de, Jana Hensel)
Jana Hensel stellt fest, “dass es 20 Jahre nach der Einheit keine überregionalen ostdeutschen Medien gibt”. “Betrachtet man die Berichterstattung über den Osten Deutschlands in den überregionalen Medien, lassen sich drei Muster feststellen: Sie findet sprunghaft statt kontinuierlich statt, folgt einer häufig ausschließenden statt integrierenden Absicht und ist oft von Emotionalität statt von Sachkenntnis geprägt.”

3. “Journalism in the Age of Data”
(vimeo.com, Video, 54 Minuten, englisch)
Ein von Geoff McGhee produzierter Film zeigt die weitreichenden Möglichkeiten der Visualisierung von Daten auf. Das Werk in einzelnen Kapiteln mit weiterführenden Informationen gibt es auf datajournalism.stanford.edu.

4. “iPad vs Magazines”
(printingchoice.com, englisch)
Was US-Magazine auf Papier und auf dem iPad kosten.

5. “Bill O’Reilly Post-Interview Analysis”
(thedailyshow.com, Video, 3:16 Minuten, englisch)
Nach dem Besuch von Bill O’Reilly (Video, 9 Minuten) macht das Team von Jon Stewart eine Analyse der Körpersprache nach dem Vorbild von Fox News.

6. “Spartipp: Moderationen einfach doppelt verwenden!”
(ndr.de, Video, 32 Sekunden)
“Die Privatsender machen es vor: so geht sparsames Fernsehen.”

Das Glashaus im Harz

In der beliebten Rubrik “Fehler finden bei Anderen” ist Bild.de mal wieder bei den Nachrichten der ARD fündig geworden:

Mini-TV-Panne bei den "Tagesthemen": Wo war denn beim Hartz-IV-Bericht das T?

Und weil die “Tagesthemen” in der Vergangenheit womöglich wichtigeres zu tun hatten, als über die entsprechenden “Mini-Pannen” in “Bild zu berichten, holen wir das kurz nach:

Wegen Harz IV – Jetzt zoffen sich Berlins Politiker

(“Bild”, 26. Juli 2004)

Richard Schröder: “Die PDS hat sich gegen Harz IV festgelegt und will sogar eine Bundesratsinitiative starten, wenn sie in Regierungsverantwortung kommt – da ist keinerlei Konsens mit Matthias Platzeck, der ja Hartz IV zu recht verteidigt, drin. (…) “

(“Bild”, 23. September 2004)

Edyta F(…) (25) und Tochter Sara (3) aus Kreuzberg: “Ich bekomme Harz IV und hole gerade mein Abitur nach, will Gerichtsmedizinerin werden. (…)”

(“Bild”, 1. Juni 2005)

Wirtschaftsinformatiker Stefan M(…) (25) wurde vor einer Woche mit seinem Studium fertig. “Wollte nur Harz IV beantragen. Als Student habe ich 500 Euro Bafög bekommen. Jetzt wird es wohl auch nicht mehr”

(“Bild”, 2. Juni 2005)

Im sonnigen Florida lebt Gregor P. (59) aus Hannover von unserem Geld. Er kassiert Harz IV plus Wohngeld.

(“Bild”, 28. März 2006)

Die Kosten für Unterkunft und Heizung bei Harz-IV-Empfängern belasten die Kommunen in Brandenburg.

(“Bild”, 11. Dezember 2006)

Doch der Harz-IV-Empfänger verschaffte sich noch am selben Tag um 20.30 Uhr Zutritt zu ihrer Wohnung.

(“Bild”, 22. März 2007)

Er verlor den Job als Fleischer, den Führerschein. Alkohol am Steuer. Er wollte seinen Schmerz betäuben. Heute lebt er von Harz IV.

(“Bild”, 20. September 2007)

Franz Josef Jung: Er wird Minister für Arbeit und Soziales, Harz IV und Hoffnung

(Bild.de, 25. Oktober 2009)

Mit Dank an Diamandis V., Tobias T. und besonders an Thomas H.

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Draufhauen und Zähneklappern

Seit gestern erscheint in “Bild” der Vorabdruck eines Buchs über den Fußballer Robert Enke, der unter Depressionen litt und sich im vergangenen November das Leben genommen hat. Anlass genug für Franz Josef Wagner, Enkes Witwe Teresa am Montag mit einem Brief zu behelligen:

Liebe Teresa Enke, es ist erst ein Jahr her – und ich erinnere mich, dass wir uns alle gelobten, offener mit unseren Versagungsängsten umzugehen. (...) Es ist ein Jahr her. Was ist geschehen seitdem? Nichts ist geschehen. Die Bundesliga tobt. Es hat sich auch in unserer Gesellschaft nichts geändert.

Wagner schließt mit einer Feststellung, von der man nicht ganz genau weiß, ob sie resigniert oder vorwurfsvoll sein soll:

Klose schießt kein Tor, Gomez auf der Ersatzbank. Wir hauen auf sie drauf und bejubeln sie.

Dieses “wir”, das Wagner da verwendet, ist diesmal keine seiner üblichen Anmaßungen im Sinne von “alle, die meiner Meinung sind”, “wir Deutschen” oder “wir Menschen” — Wagner spricht von der Zeitung, für die er arbeitet.

Denn 16 Seiten hinter seinem Brief wurde auch gestern ordentlich draufgehauen:

BILD gibt

Allerdings war “Bild” sowieso schon im Januar wieder zu alter Form aufgelaufen.

Die Ironie hielt sich für Leser der Printausgabe allerdings in Grenzen: Wagners Schlusssatz mit dem “wir” fehlt in der gedruckten “Bild”.

Mit Dank an Benjamin K.

In 80 Fehlern um die Welt (4)

Wenn es um Rügen geht, hat das nicht immer mit dem Presserat zu tun:

Die Nordsee nach einem langen Regen: Axel Völcker nutzte eine kurze Niederschlagspause für diese Aufnahme vom Rügener Königsstuhl hinunter aufs Meer.

Die Nordsee nach einem langen Regen: Axel Völcker nutzte eine kurze Niederschlagspause für diese Aufnahme vom Rügener Königsstuhl hinunter aufs Meer.

Um von Rügen aus die Nordsee fotografieren zu können, müsste man freilich deutlich höher klettern als auf den 118 Meter hohen Königsstuhl, denn die Nordsee ist fast 300 Kilometer entfernt. Das Meer, das die Insel umgibt, ist die Ostsee.

Ein Reiseportal wie merian.de könnte das wissen.

Mit Dank an Carsten.

Nachtrag, 13.12 Uhr: merian.de hat aus der Nord- eine Ostsee gemacht.

Fakenews, Matussek, Unter Linken

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Westerwelle ist zurückgetreten”
(tagesspiegel.de, Elisa Georgi und Florian Wessel)
Tagesspiegel.de erinnert sich an den Fall “Bluewater” (BILDblog berichtete), der am 10. September 2009 den Puls in der Redaktion ansteigen liess. Elisa Georgi und Florian Wessel bezweifeln, “dass durch diese Art der falschen Berichterstattung die Welt wirklich verbessert werden kann”. “Statt über die ‘Blödheit’ einiger Journalisten zu lachen und von nun an kritisch an das zu gehen, was man täglich in der Zeitung liest, führen ‘Fakenews’ eher zu einer Verunsicherung der Leser, welche so schon in der Nachrichtenflut ertrinken.”

2. Interview mit Matthias Matussek
(meedia.de, Christopher Lesko)
Teil 1 eines langen Gesprächs mit Matthias Matussek: “Schauen Sie doch auf Nixon, Tony Blair, Clinton: Lügen verschaffen vielleicht einen kurzen, strategischen Vorteil. Letztlich zahlen sie sich nicht aus und werden von der Wahrheit eingeholt. Dauerhafter sind da schon Wahrheits-Sager wie Ghandi oder Martin Luther King.”

3. “Darf ich vorstellen: Der Embedded Advertiser”
(juliane-wiedemeier.de)
“I♥KR” steht auf dem T-Shirt einer der Kandidatinnen in der Sat.1-Sendung “Deutschlands Meisterkoch”. Juliane Wiedemeier fragt sich, ob KR ihr Freund ist oder ob es sich um eine “Liebesbekundung für das chemische Element Krypton im Speziellen oder Kommerzienräte im Allgemeinen” handelt.

4. “‘Heute’ sabbert sich ein Nacktbild von Sibel Kekilli”
(kobuk.at, Helge Fahrnberger)
Die Gratiszeitung “Heute” illustriert ein Zitat des Gerichts, dass es Sibel Kekilli nicht mehr zu dulden hat, dass das Fernsehen “nach so vielen Jahren” Szenen aus einem Porno, in dem sie mal mitgespielt hat, ausstrahlt, “ausgerechnet mit einer Nacktszene aus besagtem Porno”.

5. “Unter Linken – Die Links”
(scienceblogs.de/primaklima, Georg Hoffmann, Videos)
Georg Hoffmann fand den Film “Unter Linken” von Jan Fleischhauer “exzellent und sehr lustig und manchmal auch sehr wahr”. Michael Angele auf freitag.de dagegen: “Das Problem ist, dass Fleischhauer in seinem Film nur am Rande als Satiriker auftritt. Er ist auch nicht erkennbar ein Aufklärer.”

6. “This is a news website article about a scientific paper”
(guardian.co.uk, Martin Robbins, englisch)
Eine Anleitung, wie man einen Online-Newsartikel schreibt über eine wissenschaftliche Erkenntnis.

Agenturmeldung vergurkt

Bei “Spiegel Online” werden Meldungen von Nachrichtenagenturen in aller Regel nicht veröffentlicht, ohne von einem Redakteur noch einmal bearbeitet worden zu sein. Das ist nicht immer eine gute Idee.

Am Wochenende berichtete “Spiegel Online”:

Mit eintägiger Verzögerung ist eine Sojus-Kapsel mit drei Astronauten der Internationalen Raumstation ISS sicher in der kasachischen Steppe gelandet. (…) Die drei Astronauten sind wohlauf. Zur Begrüßung gab es eine Gurke.

Das mit der Gurke fand der Redakteur so interessant, dass er auch die Überschrift daraus machte:

Sojus-Kapsel von der ISS: Verspätet gelandet, mit Gurke begrüßt

Verwirrenderweise heißt es aber am Ende seines Artikels dann:

“Wir sind sanft und zart auf der Erde aufgekommen”, sagte Kosmonaut Alexander Skworzow, der am Samstag als erstes aus der Kapsel stieg. Wie in Russland traditionell üblich, reichten ihm Helfer als erstes Nahrungsmittel einen Apfel. Skworzow biss breit grinsend hinein, merkte dann aber an, dass er nächstes Mal lieber eine Gurke hätte. “Wir müssen die Tradition ändern”, sagte er. “Ich hatte seit einem halben Jahr keine Gurke mehr!”

Hm. Hätte es dann nicht in der Überschrift heißen müssen: “Verspätet gelandet, ohne Gurke begrüßt”? Welche von den beiden Versionen stimmt denn nun?

Die überraschende Antwort lautet: keine. Jedenfalls heißt es in der AFP-Meldung, auf der der “Spiegel Online”-Bericht beruht, dass die Kosmonauten zwar mit dem klassischen Apfel begrüßt worden seien. Nicht Skworzow, sondern sein Kollege Kornjenko habe dann aber gesagt: “Wir müssen die Tradition ändern. Ich hatte seit einem halben Jahr keine Gurke mehr!”

Ein Tag später veröffentlichte AFP dann noch eine aktualisierte und um ein Happy-End ergänzte Fassung:

Prompt wurde ihm sein Wunsch erfüllt: Der Weltraumfahrer bekam seine Gurke.

So gesehen stimmt natürlich jetzt die “Spiegel Online”-Überschrift wieder. Auf eine Art.

Mit Dank an Andreas M.!

Alice Schwarzer, Deutschland, Medienkunde

6 vor 9

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1. “Liebe Frau Schwarzer…”
(wortvogel.de, Torsten Dewi)
Torsten Dewi schreibt an Alice Schwarzer zu den “Bild”-Kolumnen, in denen sie den Prozess gegen Jörg Kachelmann begleitet. “Es geht um die Wahrheit. Viele Frauen werden vergewaltigt. Einige nutzen den Vorwurf, um ein Ziel zu erreichen. Niedere Motive sind nicht geschlechtsspezifisch.”

2. “Aussage gegen Aussage”
(faz.net, Harald Staun)
Auch Harald Staun kümmert sich um Alice Schwarzer (und ihre “mehr als zwanzigjährige Fehde” gegen “Spiegel”-Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen). Zur Medienberichterstattung schreibt er: “Die Möglichkeit, bei ausbleibenden Neuigkeiten nicht zu berichten, scheint vielen Medien nicht zur Verfügung zu stehen.”

3. “Die Lust an der politischen Schweinegrippe”
(nzz.ch, Ulrich Schmid)
Der Berlin-Korrespondent der NZZ über Deutschland, “das Land der medialen Dauererregung schlechthin”.

4. “Afrika-Klischees auf RTL2”
(afrika.himpenmacher.de, Ali Himpenmacher)
Ali Himpenmacher hat sich die RTL2-Sendung “Abenteuer Afrika” angesehen, in der “acht extrem fettleibige Jugendliche bzw. junge Erwachsene” das Volk der San in Namibia besuchen. “RTL2 wirft nicht nur mit den allerübelsten Stereotypen um sich, sondern enthält dem Zuschauer auch alle Informationen vor, die verdeutlichen würden, dass die ‘Wilden’ gar nicht so wild sind. Interessant ist übrigens, dass die Ju|’hoansi gelegentlich gut wegkommen. Das passiert in der Regel aber nur, um die Kandidaten in ein schlechtes Licht rücken zu können.”

5. “Wie die Politik Medienkompetenz fördern kann”
(webevangelisten.de, Thomas Pfeiffer)
Thomas Pfeiffer will keine Lehrpläne umschreiben, um “Medienkunde” oder “Netzpolitik” an die Schulen zu bringen. Stattdessen bringt er konkrete Vorschläge, wie Medienkompetenz in die Fächer Deutsch, Sozialkunde und Kunst/Gestalten integriert werden könnte. “Medienkompetenz bedeutet, fremde und eigene Interessen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.”

6. Fernsehen in Italien
(goncourt.net, edmond)
“Wer wird Millionär” und Fußball im italienischen Fernsehen.

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Rekordpferdächtig

Es gibt ja die verrücktesten Wettläufe: Zwischen Hase und Igel, zum Südpol, ins All.

Gestern kam es in Leipzig zu einem Rennen zwischen einem Pferd und einem Porsche, die bei einer Aktion der MDR-Jugendwelle Jump gegeneinander (im Sinne von “nacheinander”) antraten. Der Sportwagen war ein bisschen schneller, aber auch das Pferd erreichte noch eine erstaunliche Geschwindigkeit.

So berichtet es zumindest “Bild” heute:

Aus Sicherheitsgründen absolvierten Pferd und Porsche nacheinander den 6,1-Kilometer-Parcours. Miriam, die als Erste ran durfte, nach dem Rennen: “Bis auf die Kurve, die wir nicht ganz hingekriegt haben, war das eine super Leistung!”

Mit einer Zeit von 36,88 Sekunden war sie dennoch nicht schnell genug, um “Porsche-Rocky” zu schlagen: Kollege Bleifuß raste nach 35,48 Sekunden über die Ziellinie. “Dabei hab’ ich einige Fehler gemacht. Ich hätte noch schneller sein können…”

36,88 Sekunden auf 6,1 Kilometern sind rund 595 km/h. Der Porsche erreichte gar einen Durchschnittswert von 619 km/h, was bedeutend schneller ist als ein Düsenjäger beim Start und etwa halber Schallgeschwindigkeit entspricht. Und das auf unebenem Gelände!

Und diese Sensationsmeldung steht nur klein in der Leipziger Regionalausgabe von “Bild”?! Ja.

Die Zeiten stimmen zwar, aber die Wegstrecke, die “Chici Mici” und Porsche Cayenne in der Zeit zurückgelegt haben, ist etwas kürzer: Von der 6,1 km langen Offroad-Strecke habe man “nur rund 500 m” genutzt, teilte uns der MDR auf Anfrage mit. Die Durchschnittswerte liegen damit bei rund 50 km/h.

Mit Dank an René, Andreas Sch., kmr, André B. und Ronny K.

Missbrauch, Steinbach, Beckham

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. Interview mit Norbert Pfeiffer
(jetzt.sueddeutsche.de, Marc Widmann)
Norbert Pfeiffer war als Leiter der Mainzer Uniklinik mehrere Tage im Fokus der Medien, nachdem drei Babys an Infusionen verstarben, die mit Bakterien verseucht waren. “Mein Umgang mit dieser Situation war von einem einfachen Prinzip geprägt: Ich wollte authentisch bleiben und bei der Wahrheit bleiben.”

2. “Ein schwerer Fall von Missbrauch”
(novo-argumente.com, Boris Kotchoubey)
Boris Kotchoubey fragt, wer an Missbrauchsfällen Geld verdient und mahnt an, das Wort “Missbrauch” nicht wahllos zu gebrauchen. “Glaubt man den Journalisten, so führten all diese Handlungen bei den Opfern zu gleich schweren seelischen Verletzungen, sodass das einzige Heilmittel wahrscheinlich in der Möglichkeit bestand, jetzt – in manchen Fällen 30 bis 40 Jahre nach dem Ereignis – darüber ein exklusives Interview zu geben.”

3. Interview mit Willi Steul
(merkur.de, Dieter Anschlag)
Deutschlandradio-Intendant Willi Steul tut vom vielen Schulterklopfen über das nicht quotenorientierte Programm des Deutschlandradios bereits die Schulter weh: “Von der Quote, würde ich sagen, sind wir relativ befreit. Aber auch wir brauchen eine Anerkennung. Wir können ja nicht für die Fische senden.”

4. “David Beckham takes legal action over claims he slept with prostitute”
(telegraph.co.uk, Anita Singh, englisch)
David Beckham verklagt das US-Magazin “In Touch”. Sein Sprecher dazu: “The allegations that have been made are completely untrue and totally ridiculous, as the magazine was clearly told before publication. Sadly, we live in a world where a magazine can print lies and believe they can get away with it. We are taking legal action against the magazine”.

5. Ein Buch von Erika Steinbach
(visdp.de, Sebastian Esser, PDF-Datei, 1.7 MB)
Sebastian Esser fragt: “Wenn Erika Steinbach ein Buch herausbringt, und niemand schreibt darüber, ist es dann immer noch eine Provokation?”

6. “Narrensicheres Geschäftsmodell, kostenlos abzugeben”
(oetting.posterous.com, Martin Oetting)
“Das Geschäftsmodell nennt sich ‘Berater-Berater’, und man muss nur das folgende Redemanuskript bei irgendeiner Social Media Konferenz möglichst energisch vortragen. Danach sollte man für ca. ein Jahr ausgesorgt haben.”

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