4. Dezember

Heute ist nicht nur der zweite Advent, sondern auch Barbaratag. Die Heilige Barbara ist unter anderem Schutzpatronin der Bergleute und Geologen, womit wir auch schon mitten in der Materie wären: Heute gehen wir im BILDblog-Adventskalender unter die Oberfläche des Mars und feiern dort ein Wiedersehen mit Hartwig Hausdorf.

BILDblog vom 1. Februar 2007

Blick  

Verrückte Deals

Marc Walder, CEO des Ringier-Verlags für die Schweiz und Deutschland, erzählte der “Zeit” kürzlich in einem Interview, dass die Medienwelt für Marketing-Manager unübersichtlich geworden sei. Die würden “gar nicht mehr wissen, wo und vor allem wie sie ihr Geld am effektbringendsten ausgeben sollen”:

Die fragen sich: Was mache ich mit meinen zwei Millionen Euro für die neue Biomilch? Mache ich ein Guerilla-Video für YouTube? Veranstalte ich eine witzige Castingshow? Suche ich das schönste Butter-Girl? Oder doch nur klassische Werbung wie früher? Da kommen sie gern zu uns und lassen sich ein Konzept entwickeln.

Die Medienwelt ist aber auch für den Ringier-Verlag unübersichtlich geworden. So verdient das Unternehmen nicht nur Geld mit Boulevardzeitungen wie dem “Blick”, sondern hält auch Beteiligungen an den verschiedensten Unternehmen, so zum Beispiel seit diesem Sommer 60% an DeinDeal.ch, einem Gutschein-Discounter.

Wie genau die Konzepte aussehen, die Ringier für seine Werbepartner entwickelt, wissen wir nicht. Wir können aber einfach mal einen Blick in den “Blick” werfen.

Am 1. Dezember 2011:

IWC zum halben Preis!

Am 2. Dezember 2011:

10 IWC bei DeinDeal.ch

Und am 3. Dezember 2011 gab es noch eine gute Nachricht auf der Titelseite, ganz ohne weiterführenden Artikel. Vermeldet wurde, dass der CEO von IWC Schaffhausen “ein neues Produktionsgebäude sowie den Ausbau der Büroräumlichkeiten” (stadt-schaffhausen.ch) plant.

IWC baut neue Uhrenfabrik!

3. Dezember

Nur noch drei Wochen bis zur Bescherung und Sie haben immer noch keine Geschenkidee?

Der BILDblog-Adventskalender hätte da eine Empfehlung für Sie und Ihre Lieben: Wie wäre es mit dem ersten eigenen Wasserwerfer?

BILDblog vom 21. Oktober 2010

Heiteres Zahlenpiraten

Am Wochenende findet in Offenbach der Bundesparteitag der Piratenpartei statt.

Oder, wie Bild.de es formuliert:

Am Wochenende findet in Offenbach der erste Bundesparteitag der Piratenpartei statt.

Dieser Satz wäre dann richtig, wenn es die Bundesparteitage 2008 in Hannover und Bielefeld, den Bundesparteitag 2009 in Hamburg, die Bundesparteitage 2010 in Bingen und Chemnitz und den ersten Bundesparteitag 2011 in Heidenheim nie gegeben hätte.

Insofern ist auch die Eröffnung des Interviews mit dem Piratenpartei-Vorsitzenden Sebastian Nerz mindestens unglücklich:

BILD.de: Die Piraten chatten normalerweise im Netz über ihre politischen Ziele. Jetzt findet ihr Parteitag in der Stadthalle Offenbach statt. Ist das nicht altmodisch?​

Gerade noch richtig wäre der Satz von Bild.de vielleicht, wenn er so lautete:

Am Wochenende findet der erste Bundesparteitag der Piratenpartei in Offenbach statt.

Mit Dank an Andre S.

Nachtrag, 18.00 Uhr: Bild.de hat sich für diese kreative Neufassung entschieden:

Am Wochenende findet in Offenbach der erste Bundesparteitag der Piratenpartei statt – seit dem sensationellen Erfolg bei der Berlin-Wahl.

2. Dezember

Heute greifen wir in unserem BILDblog-Adventskalender zurück auf den BILDblog-Adventskalender vor exakt fünf Jahren, der wiederum auf “Bild”-Schlagzeilen aus dem Jahr 1986 zurückgriff. Spielen Sie noch einmal mit uns das große Schlagzeilen-Quiz!

BILDblog vom 2. Dezember 2006

Neonazis, Rodeln, Recycling

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Martensteins gefühltes Wissen”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier befasst sich mit der aktuellen Kolumne von Harald Martenstein im “Zeit Magazin” über die Reaktion auf die Mordserie von Neonazis. “Wenn Martenstein etwas in der Welt wahrnimmt, das ihm ‘seltsam’ vorkommt, dann schaut er sich als Reaktion nicht genauer die Sache in der Welt an, sondern das Gefühl in seinem Kopf. So mag er hin und wieder zwar zu originellen Erkenntnissen kommen. Deren Verbindung zur Realität lässt sich aber in diesem Fall durch eine schlichte zweiminütige Recherche kappen.”

2. “Unter Kameraden”
(juedische-allgemeine.de, Tuvia Tenenbom)
Tuvia Tenenbom besucht den Neonazitreffpunkt Club 88 in Neumünster.

3. “Wie aus einer Pumpen-Wartung eine Hacker-Attacke wurde”
(heise.de, Andrej Sokolow)
Wie “lückenhafte Informationen, die Erwartung einer Cyberattacke und ein Trittbrettfahrer aus einer Routine-Wartung” eine falsche Nachricht entstehen lassen.

4. “When candidates lie, what’s a political reporter to do?”
(niemanwatchdog.org, Dan Froomkin, englisch)
Wie sollen sich Politjournalisten verhalten gegenüber Poltikern, die irreführende Informationen verbreiten, manchmal sogar absichtlich? “‘It’s a known tactic that in some cases, a candidate will make an ad more misleading to generate controversy that will in turn reinforce the message of the ad,’ said Brendan Nyhan, an assistant professor of government at Dartmouth College.”

5. “Es geht um Tausendstelsekunden”
(taz.de, Michael Brake)
Rodeln könne man sich doch genau so gut im Videotext anschauen, findet Michael Brake: “Da werden um einen Eiskanal herum 20 Kameras angebracht, und alle zeigen, wie ein Schlitten sehr schnell vorbeihuscht. Der Zuschauer starrt derweil auf die Zeitanzeige, wer am Ende vier Tausendstelsekunden vorn liegt.”

6. “Die Gewissensfrage”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Rainer Erlinger)
“Sollte man sein Altpapier im Flugzeug mit zurück nach Deutschland nehmen, wenn man es am fernen Ort nicht fachgerecht zum Recycling geben kann?” – “Da auch intensive Nachforschungen keine klare Antwort erbrachten, können Sie sich theoretisch so verhalten, wie Sie es wollen.”

1. Dezember

Am ersten Tag unseres BILDblog-Adventskalenders gehen wir sieben Jahre zurück und widmen uns einer der schönsten “Bild”-Schlagzeilen der letzten Jahre.

Nein, nicht “Wir sind Papst”, sondern: “Was für blöde Lotto-Zahlen!”.

BILDblog vom 16. Dezember 2004

Kress Awards, Ulrich Tilgner, Thor Kunkel

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Occupy the Feuilletons!”
(titel-magazin.de, Thor Kunkel)
Heftige Kritik von Thor Kunkel am aktuellen Zustand des deutschen Feuilletons: “Dem natürlichen Wettbewerb der Anschauungen und Ideen wird durch Denk- und Sprechverbote begegnet. Soziale Ächtung und Karriere-Aus drohen dem, der es trotzdem wagt, seine Meinung zu äußern. So verkommt Kulturkritik zum Bekenntnisreigen, das Schreiben von kulturkritischen Texten zu einer Gebetsmühle von Opportunisten.”

2. “Die sind nicht gaga bei Kress”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz mit Hintergründen zu den Kress Awards 2011, bei denen Bild.de in der Kategorie “Website” gewann: “Sogar die Finalisten mussten ihr Essen selbst bezahlen. Und den Saal. Und die Unterhaltung.”

3. “Hinterm Absperrband geht’s weiter”
(journalist.de, Phillipp Selldorf)
Der tägliche Kampf der Journalisten um inhaltlich meist magere Statements von Profifußballern: “Es ist eine alltägliche, typische Szene, wenn sich zwei Dutzend Männer und Frauen aufgeregt drängelnd auf zwei Quadratmetern ineinanderschieben, um dem Spieler nahe zu sein, der hinter dem Absperrband steht und Erklärungen abgibt. Während Ordner über die vorgesehene Position der Grenzpfosten wachen und Eindringlinge augenblicklich zurückweisen, verteilen Kameraleute mitten im Pulk Kinnhaken, sobald sie ihre Geräte auf den Schultern justieren; im Schlepptau die Assistenten, die das Werk ihrer Herren verteidigen, notfalls mit Gewalt.”

4. “Ein Drink an der Bar mit Ulrich Tilgner”
(bar-storys.ch, Christian Nill)
Ein Interview mit Nahostkorrespondent Ulrich Tilgner: “Wenn man ein Exklusivinterview mit einem Topshot haben kann, muss man auch Konzessionen machen. Bestimmte Politiker wollen nun beispielsweise, dass man sie 20 Minuten lang interviewt und das Interview schliesslich ungeschnitten sendet. Der Politiker kann so 20 Minuten lang erzählen, was er will. Da kann man noch so komische oder direkte Fragen stellen, er wird nur das erzählen, was er will.”

5. “Hitler-Plakate in Taufkirchen bei Erding”
(sueddeutsche.de, Thomas Daller)
Die Kriminalpolizei Erding beschäftigt sich mit Plakaten, auf denen Adolf Hitler zu sehen ist, “Kopien des aktuellen Titelbilds der Satirezeitschrift Titanic”. Siehe dazu auch: “Zuschauer interpretierte Grübel-Bild als Anlehnung an Hitler” (srgd.ch).

6. “Stephen Colbert’s me Reporters”
(colbertnation.com, Video, 5:06 Minuten, englisch)
Stephen Colbert will mit seinen “me Reporters” dem “iReport” von CNN Konkurrenz machen.

Und Katzen würden Whiskas kaufen (2)

Bei aller Kritik, die in den letzten Tagen auf ihn einprasselt, darf sich Karl-Theodor zu Guttenberg wenigstens über eine positive Schlagzeile freuen.

Bild.de berichtet heute:

Neue Umfrage 15 Prozent würden "Guttenberg-Partei" wählen
Der neuesten Forsa-Umfrage zufolge würden 15 Prozent der Deutschen eine “Guttenberg-Partei” wählen.

15 Prozent. Das klingt so, als ob eine Partei mit Karl-Theodor zu Guttenberg an der Spitze in etwa so stark wäre wie die Grünen in aktuellen Umfragen. Für eine neue Partei ist das durchaus ein stolzes Ergebnis.

Was Bild.de seinen Lesern allerdings verschweigt, ist wie diese 15 Prozent zustande gekommen sind. Die Frage, die Forsa stellte, lautete nämlich in etwa so: “Könnten Sie sich vorstellen, eine Partei zu wählen, deren Vorsitzender Karl-Theodor zu Guttenberg heißt?”

Das Problem bei dieser Art von Umfrage ist, dass das Ergebnis so gut wie nichts mit tatsächlich zu erwartenden Stimmen bei einer Wahl zu tun hat. Jeder Befragte verfügt praktisch über beliebig viele Stimmen. Denn es geht nur darum, ob man sich vorstellen (!) kann, (irgendwann einmal) eine solche Partei zu wählen. Die meisten der 15 Prozent können sich wahrscheinlich auch vorstellen, noch ganz andere Parteien zu wählen.

Die gleiche Nummer hatte “Bild am Sonntag” schon vor über einem Jahr mit einer “Thilo-Sarrazin-Partei” abgezogen und das Ergebnis von 18 Prozent als “Umfrage-Schock für Merkel und Gabriel” bezeichnet (BILDblog berichtete).

15 Prozent sind allerdings auch vergleichsweise niedrig, wenn man bedenkt, dass selbst eine Spaßpartei 18 Prozent bei einer solchen Umfrage ergattern konnte — ein Umstand, den jetzt etwa auch die Nachrichtenagentur AFP als Einordnungshilfe angibt:

Eine neue Partei hätte aber auch mit [zu Guttenberg] als Zugpferd der Umfrage zufolge begrenztes Potenzial: Nur 15 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich vorstellen könnten, eine “Guttenberg-Partei” zu wählen. So viel Zustimmung hätte demnach vor zwei Jahre aber auch Komiker Hape Kerkeling für eine Partei seiner Kunstfigur Horst Schlämmer bekommen.

Als kleines Schmankerl haben wir exklusiv noch einmal die “Wahlergebnisse” aller fiktiven Parteien der letzten Jahre zusammengefasst. Dass das Gesamtergebnis über 100 Prozent liegt, ist kein Zufall:

Mit Dank an Maik H.

Ab morgen: Der BILDblog-Adventskalender

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken und ER ist endlich wieder da: Der BILDblog-Adventskalender!

In diesem Jahr haben wir uns dafür etwas ganz besonderes einfallen lassen: Die BILDblog-Classics. Dabei blicken wir zurück auf die legendärsten, besten und lustigsten (alles streng subjektiv) Einträge aus siebeneinhalb Jahren BILDblog.

Morgen, passend zum 1. Dezember, geht’s los!

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