Suchergebnisse für ‘kurz korrigiert’

Kurz korrigiert (489)

Okay, okay: Bei der Nachrichtenagentur AFP hat es 12 Stunden und 22 Minuten gedauert, bis sie ihren Fehler bemerkt hatte. Dann aber, heute um 14.55 Uhr, verteilte AFP an ihre Kunden eine Korrektur:

BERICHTIGUNG
Achtung Redaktionen
Bitte berichtigen Sie in unserer Meldung “CNN: Fernseh-Doktor soll Obamas Gesundheitsminister werden” von 02.33 Uhr durchgehend in Überschrift und Text die Amtsbezeichnung: Der CNN-Moderator Sanjay Gupta soll dem Bericht zufolge Leiter der staatlichen Gesundheitsämter in den USA werden (nicht: Gesundheitsminister). Sie erhalten im Anschluss eine berichtigte Fassung.

Und wie lange dauert es, bis Bild.de der AFP-Bitte entspricht und nicht mehr behauptet, Gupta solle “Gesundheitsminister” werden? Mindestens 3 Stunden und 36 Minuten:

"Obamas Kabinett -- Fernseharzt als Gesundheits-Minister -- Personal-Karussell dreht sich weiter: Fernseharzt Sanjay Gupta soll Gesundheitsminister im Kabinett von Barack Obama werden."

Mit Dank an Mathias.

Nachtrag, 19.38 Uhr: Plötzlich hat’s doch geklappt mit der Korrektur – im Artikel (“Fernseh-Doktor soll Obamas Gesundheitsämter leiten”), im Teaser (“Fernseharzt Sanjay Gupta soll unter Obama Leiter der staatlichen Gesundheitsämter werden”), nur in der Teaser-Überschrift (“Fernseharzt als Gesundheits-Minister”) nicht. Aber auch das ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit.

Nachtrag, 8.1.2009: Oder auch nicht.

Kurz korrigiert (488)

Über den Fußballverein TuS Koblenz schreibt “Bild” in echtem Sportberichterstatterdeutsch:

Koblenz (…) hat die Fühler nach Kickers-Stürmer Angelo Vaccaro ausgestreckt, der sich auf der Waldau nicht mehr wohlfühlt.

TuS-Trainer Uwe Rapolder hatte den Torjäger (5 Treffer) beim letzten Auswärtsspiel der Blauen vor der Winterpause in Paderborn (0:2) beobachtet.

Und jetzt für alle, die sich nicht mit (Drittliga-)Fußball auskennen:

  • Keine Bange, auf der Waldau, die Blauen und Kickers sind bloß gängige Synonyme (für den Fußballverein Stuttgarter Kickers), die dem Leser redaktionelle Kompetenz vermitteln sollen.
  • Keine Ahnung, wie “Bild” darauf kommt, Rapolder hätte Vaccaro beim 0:2 gegen Paderborn “beobachtet”. Schließlich hat Vaccaro da gar nicht mitgespielt.

Mit Dank an Buddy für den Hinweis.

Kurz korrigiert (487)

Vor nicht allzu langer Zeit nannte Bild.de den ehemaligen Football-Star O.J. Simpson mal einen…

Heute weiß Bild.de das natürlich besser*:

Mit Dank an Julian P., FKTozz, Sebastian P., gambit, Mark L. und Eric H.

Nachtrag, 6.12.2008: Tatsächlich muss Simpson offenbar mindestens 9 und maximal 33 Jahren ins Gefängnis. Verschiedene Nachrichtenagenturen und Medien hatten gestern jedoch zunächst gemeldet, er sei zu 15 oder 16 Jahren Haft verurteilt worden.

Kurz korrigiert (486)

Von der “Bild”-Zeitung, die sich bekanntlich wie kaum ein anderes Medium regelmäßig an Geschichte und Gegenwart der RAF abarbeitet, sollte man doch eigentlich erwarten können, dass sie wenigstens die groben Eckdaten des Deutschen Herbstes kennt. Auch in ihrem Online-Angebot. Zumal gestern mit “Mogadischu” ein “bewegender Teil” dieser Geschichte “im TV gezeigt” wurde. Oder?

"Mit dem Geiseldrama zur Freipressung der RAF-Köpfe Andreas Baader, Gudrun Enslin und Ulrike Meinhof aus dem Gefängnis Stuttgart-Stammheim wurde gestern ein bewegender Teil deutscher Geschichte im TV gezeigt."

Ulrike Meinhof war zum Zeitpunkt der Entführung der Landshut schon seit fast anderthalb Jahren tot.

Mit Dank an R. B. und Philip M. für den sachdienlichen Hinweis.

Nachtrag, 21.50 Uhr. Bild.de hat Ulrike Meinhof aus dem Artikel entfernt, hält aber an der Schreibweise “Enslin” für Ensslin fest.

Nachtrag, 2.12.2008: Inzwischen weiß Bild.de auch wieder, wie man Gudrun Ensslin schreibt.

Kurz korrigiert (484-485)

Unter der Überschrift “Wahlkampf ‘Peinlich'” berichtet Bild.de über die “Patzer der Kandidaten” im amerikanischen Präsidentschafts-Wahlkampf und ist beim demokratischen Vize-Kandidaten Joe Biden unter anderem auf folgendes gestoßen:

"Fehlerhafte Prophezeiungen: Behalten Sie meine Worte in Erinnerung. Noch innerhalb der nächsten sechs Monate wird die Welt Barack Obama testen wie sie es einst mit John F. Kennedy tat. Pikant: Kennedy musste drei Monate nach seiner Amtseinführung die Kuba-Krise lösen und dabei eine seiner größten außenpolitischen Niederlagen (!) einstecken."

Vielleicht nicht ganz so “pikant” aber auch “peinlich” ist, dass Bild.de offenbar die Kuba-Krise mit der gescheiterten (!) “Invasion in der Schweinebucht” verwechselt. Die Kuba-Krise kam erst später, und ihre Lösung war nicht mal so sehr eine Niederlage für Kennedy.

Zu einem der, nach Ansicht von Bild.de, “peinlichsten Ausrutscher” Barack Obamas schreibt Bild.de:

"Ortskenntnis: Wie viele Bundesstaaten hat die USA? 52! Richtig! Es dürfen aber auch mal ein bisschen mehr sein. So reiste Barack Obama nach eigenen Angaben in den vergangenen 15 Monaten durch 57 Bundesstaaten – nach Hawaii und Alaska habe ihn sein Wahlkampfteam nicht fahren lassen, einen weiteren Staat habe er ebenfalls nicht bereits. Macht: 57+3=60 US-Staaten. Ah, ja!"

Ah, ja?

Mit Dank an Tobias V. und Martin M. für die Hinweise.

Nachtrag, 19.10 Uhr: Bild.de hat die fraglichen Stellen inzwischen korrigiert.

Kurz korrigiert (483)

Weil der republikanische Ex-Außenminister Colin Powell bei der US-Wahl für den demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama stimmen will, schreibt “Bild”-Autor Heiko Roloff in seiner Bild.de-Kolumne “Mein New York”:

"Bill Clintons Vizekandidat, der demokratische Senator Al Gore wechselte die Seiten, ist für McCain."

Das wäre eine echte Sensation. Ist es aber nicht, sondern bloß Unsinn. Schließlich schrieb beispielsweise Al Gore selbst bereits am 16. Juni auf seiner Website:

A few hours from now I will step on stage in Detroit, Michigan to announce my support for Senator Barack Obama. From now through Election Day, I intend to do whatever I can to make sure he is elected President of the United States.
[In ein paar Stunden werde ich in Detroit, Michigan, öffentlich meine Unterstützung für Senator Barack Obama bekanntgeben. Bis zum Wahltag werde ich alles mir mögliche tun, damit er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird.]

Mit Dank an Jerome H., Jonas D., Georg und fackelmann.

Nachtrag, 13.15 Uhr: Jetzt ist es auch Bild.de aufgefallen, dass nicht Al Gore, sondern Al Gores Vizekandidat, der demokratische Senator Joe Lieberman, die Seiten gewechselt hat (er firmiert allerdings schon seit 2006 als “Unabhängiger Demokrat”).

Kurz korrigiert (482)

"Der Druck auf die Parteispitze ist immens. Immer lauter werden die Forderungen nach einem Machtwechsel in der CSU. Auch Gesundheitsminister Horst Seehofer (59) äußerte sich diesbezüglich am Morgen. Er stehe bereit, sagte er."

Womöglich glaubt die Bild.de-Redaktion ja wirklich, dass Horst Seehofer (seit November 2005 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) “Gesundheitsminister” sei. Schließlich hatte “Bild” das in der Vergangenheit ja ebenfalls mehrfach behauptet — und zuletzt nicht mal mehr korrigiert

Mit Dank an den Hinweisgeber.

Nachtrag, 13.40 Uhr: Nee, offenbar findet man’s auch bei Bild.de sinnvoller, Seehofer “Landwirtschaftsminister” zu nennen, und hat’s korrigiert.

Kurz korrigiert (481)

O-Ton Bild.de

Sein großes Ziel: Trotz seiner schweren Krankheit wollte er am 29. Januar 2009 den 50. Hochzeitstag mit seine ganz groß feiern.

Es ist eine, auch für ein Boulevardmedium, durchaus merkwürdige Entscheidung, von den vielen Dingen, die man über den Schauspielstar Paul Newman anlässlich seines Todes sagen könnte, ausgerechnet die Behauptung in den Mittelpunkt zu rücken, er hätte so gerne den 50. Hochzeitstag mit seiner Ehefrau noch gefeiert.

Ganz besonders merkwürdig ist diese Entscheidung aber natürlich dann, wenn Paul Newman im Januar dieses Jahres den 50. Hochzeitstag mit seiner Ehefrau gefeiert hat.

Danke an Ellen L.!

Nachtrag, 29.9.2008: Inzwischen hat Bild.de alle Hinweise auf Newmans “großes Ziel” und “letzten Wunsch” aus dem Artikel entfernt.

Kurz korrigiert (480)

Peter Heinlein, der “Bild”-Medienkolumnist, der sich mit Medien ungefähr so gut auskennt wie Andreas Englisch mit dem Vatikan, schreibt aktuell nicht nur darüber, was der ehemalige “Spiegel”-Chefredakteur Stefan Aust über seine Nachfolger sagt. Bemerkenswert findet Heinlein vor allem, wo Aust es sagt:

Auch dem öffentlich-rechtlichen Medienmagazin Zapp vom NDR, dem er, wie viele andere auch, Zeit seines Amtslebens beim Spiegel die kalte Schulter gezeigt hatte, stand Aust nun zu Werbezwecken ausführlich Rede und Antwort.

Nö.

Aust hat auch jetzt nicht mit “Zapp” gesprochen und nannte die Sendung in dem Gespräch, auf das sich Heinlein bezieht, “diese merkwürdige Sendung”. “Zapp” zeigte nur Ausschnitte aus dem Interview, das Aust dem NDR-Vorabendmagazin “DAS!” gab, und hatte darauf in der Anmoderation auch unmissverständlich hingewiesen.

Und wer die verpasst hatte, konnte es zur Not an den drei Buchstaben zwischen Aust und der Moderatorin erkennen:

Mit Dank an Thomas P.!

Kurz korrigiert (479)

Wenn irgendwas kompliziert ist in der jüngeren Geschichte Europas, dann sicherlich die Geschichte (Ex-)Jugoslawiens. Aber man muss sich nicht sonderlich gut auskennen, um festzustellen, wie schlecht sich einer auskennen muss, der behauptet, der ehemalige Präsident der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, sei in Belgrad durch “jugoslawische Richter” verhört worden.

“Bild”-Redakteur Hans-Jörg Vehlewald behauptet das heute in einer Titelgeschichte über Radovan Karadzic trotzdem – bislang offenbar auch weltexklusiv. (Aber Vehlewald behauptet im selben Artikel ja auch, es handele sich bei Karadzic um den “ehemaligen Präsidenten der Serben”.)

Und wo wir schon dabei sind: Dass “Bild” heute auf der Titelseite über ein Foto Karadzics das Wort “Exklusiv” geschrieben hat, deutet übrigens nicht etwa auf eine besondere Rechercheleistung o.ä. hin. Wie man dem Fotonachweis entnehmen kann, hat “Bild” von der serbischen Zeitung “Blic” wohl nur irgendwelche Exklusiv-Rechte erworben.

Mit Dank auch an Simon S.

Blättern:  1 ... 4 5 6 ... 42