1. Wie man Lügen am besten bekämpft
(faz.net, Tabea Rößner & Karl-E. Hain)
Wie soll man Fake News wirksam begegnen? Helfen schärfere Gesetze oder ein „Wahrheitsministerium“? Die “FAZ” hat Tabea Rößner (medienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen) und Karl-E. Hain (Direktor des Instituts für Medienrecht und Kommunikationsrecht der Universität Köln) um ihre Meinung gebeten. Die beiden Autoren überlegen, ob das bestehende Recht verschärft werden sollte und ob die Einführung einer Clearing-Stelle weiterhelfen würde. Letztlich sei der Staat jedoch auf “kommunikatives Ethos” angewiesen.
2. taz.frauentag: JudithBotler mischt Twitter auf
(blogs.taz.de, Marie Kilg)
Die “taz” will am heutigen Weltfrauentag Twitter aufmischen und hat den Bot @JudithBotler entwickelt, der ab 9.00 Uhr über Feminismus twittert und Menschen in ihre Schranken weist, die frauenfeindliche Kurznachrichten verbreiten. Das Ganze hat Experimentcharakter: “Ob unsere Judith also etwas Peinliches macht, oder ob sie sich benimmt, müssen wir abwarten. Wir haben sie zwar ein bisschen getestet, aber wirklich entfalten wird sie sich erst in der Interaktion mit anderen Twitter-Nutzer*innen. Im besten Fall macht sie Spaß – im schlimmsten stürzt sie ab, oder wir lassen sie abstürzen.”
3. Die Medienkompetenz der AfD
(correctiv.org, Marcus Bensmann)
Der Deutschen Journalisten-Verband hatte die medienpolitischen Sprecher der NRW-Parteien zur Diskussionsrunde eingeladen. Mit dabei: AfD-Politiker Marcus Pretzell, der mit “alternativen Fakten” zu AfD und Pegida um sich geworfen hätte. Außerdem hätte NRW-Spitzenkandidat Pretzell den Staatsfunk gefordert und den Ausschluss von Journalisten bei Parteitagen verteidigt.
4. Autorinnen kämpfen gegen Wikipedias Frauenproblem
(futurezone.at, Barbara Wimmer)
Die Wikipedia ist männderdominiert: Nur rund zehn Prozent der aktiven Autoren sind Frauen. Die Unterrepräsentierung macht sich auch in den Inhalten bemerkbar. Um die Einseitigkeit zu ändern, haben sich Frauen in Graz zum “Edit-a-thlon” zusammengefunden, einem Editier-Marathon, bei dem Freiwillige gemeinsam die Online-Enzyklopädie bestücken. Mit dem Ziel, möglichst viele Artikel zu Künstlerinnen aus unterschiedlichen Bereichen wie Musik, Film, Literatur, Theater, Kunst und Kultur, zu erstellen.
5. Offener Brief an Staatspräsident Erdogan
(welt.de, Ulf Poschardt)
„Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt appelliert in einem offenen Brief an den türkischen Staatspräsidenten, Deniz Yücel freizulassen. “Ich glaube, die Türkei und Deutschland verbindet viel. Nicht nur Millionen von Bundesbürgern mit türkischen Wurzeln, die häufig wie Deniz die doppelte Staatsbürgerschaft besitzen, sondern auch eine wechselvolle Geschichte, in der es beiden Seiten am besten ging, wenn gemeinsame Interessen gewürdigt und gepflegt wurden. Das augenblickliche Verhältnis spiegelt nicht wider, was unsere beiden Länder verbindet. Sie können das ändern. Sie vor allem.”
6. Technische Exzellenz beim Treten nach unten
(sueddeutsche.de, Jakob Biazza)
Dem Team von “Circus Halli Galli” ist es gelungen, ein Ryan-Gosling-Double bei der “Goldenen Kamera” einzuschleusen und den bekannten Fernsehpreis einzuheimsen. Der Prank der beiden “ProSieben”-Spaßmacher sei nicht der große Wurf, zu dem er gerade gemacht werde, findet Jakob Biazza in der “SZ”. Er richtet sich an einen Gegner, der eh schon am Boden liege: das deutsche Fernsehen. Und auch für Verena Maria Dittrich bleibt in ihrem Artikel bei “n-tv” ein fahler Beigeschmack: “Das “#GoslingGate” ist ein Schabernack, der in unseren Zeitgeist passt. Alles wird nur noch benutzt, um einen Kalauer loszutreten. Pennäler-Gags auf Kosten der Zuschauer. Eher per Zufall wird dabei aufgedeckt, wie Hollywood-Leuten die Füße geleckt werden.”
“Circus Halli Galli” hat mittlerweile zwei, wenn man die Kritikpunkte beiseitelässt, gut produzierte und unterhaltsame Making-of-Videos ins Netz gestellt.
#GoslingGate: Fake Ryan Gosling Prank | Goldene Kamera 2017 – Teil 1
#GoslingGate: Fake Ryan Gosling Prank | Goldene Kamera 2017 – Teil 2