KW 18/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Sind die “AKW-Files” nur die nächste Anti-Habeck-Kampagne?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 19:40 Minuten)
Holger Klein hat mit “Table-Media”-Redakteur Malte Kreutzfeldt über die “Cicero”-Recherche zu den sogenannten “AKW-Files” gesprochen, in der dem von Robert Habeck geführten Wirtschafts- und Umweltministerium Täuschung und ein “filzartiges Netzwerk” der Grünen vorgeworfen werde: Was liest Kreutzfeldt “aus den Akten, die der ‘Cicero’ veröffentlicht hat? Wie nimmt er die Mediendebatte darüber wahr? Und warum scheinen Teile der deutschen Medien sich immer wieder auf Habeck einzuschießen?”
Weiterer Lesetipp zum Thema: Nach Habeck-Pseudo-Skandal: Cicero geht gegen Volksverpetzer vor! (volksverpetzer.de, Thomas Laschyk)

2. Every Step You Take: Wie China Journalist:innen überwacht
(tagesschau.de, Stephan Beuting, Audio: 26:46 Minuten)
“Interviewpartner werden eingeschüchtert, Journalisten überwacht, unliebsame Stimmen zum Schweigen gebracht”. In “11KM”, einem Podcast der “Tagesschau”, berichtet ARD-Korrespondent Benjamin Eyssel von den schwierigen Arbeitsbedingungen für Medienschaffende in China.
Weitere Hörtipps: Eyssels Beiträge sind hier abrufbar. Und wer sich allgemein für China interessiert, dem sei der ARD-Podcast “Welt.Macht.China” empfohlen, der mittlerweile 34 Folgen umfasst.

3. Ist die Türkeiberichterstattung zu eindimensional?
(deutschlandfunk.de, Mediasres, Brigitte Baetz, Audio: 42:15 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Türkei-Berichterstattung in deutschen Medien und die aus Sicht der DLF-Hörerin Hülya Metin zu geringe Berücksichtigung des kurdischen Bevölkerungsanteils. Mit Metin diskutieren Christiane Schlötzer, ehemalige “SZ”-Korrespondentin in Istanbul, und Brigitte Baetz von “Mediasres”.

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4. Gizem Çelik über Gossip und psychische Krankheiten in den Medien
(wdr.de, Miriam Davoudvandi, Audio: 1:18:31 Stunden)
Die aktuelle Folge von “Danke, gut”, einem “Podcast über Pop und Psyche”, behandelt die Frage, wie man verantwortungsvoll über Prominente und deren psychische Erkrankungen berichten kann. Dazu hat Miriam Davoudvandi Gizem Çelik eingeladen, bekannt durch ihr Format “More than Gossip” (Spotify, TikTok): “Was fasziniert Gizem an Gossip und was hat Hannah Montana damit zu tun? Welchen Sinn hatte Gossip früher und wie hilft es der Gesellschaft vielleicht sogar heute noch?”

5. Schülermedientage im BR: Mehr als nur Tiktok?
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 27:33 Minuten)
Anlässlich des Schülermedientages des Bayerischen Rundfunks (BR) hat BR-Moderatorin Nina Landhofer drei Schülerinnen und Schüler ins Studio eingeladen: Welchen Blick haben die Jugendlichen auf die Medienbranche, auf Medienkonsum und auf die KI-Thematik? Und was können Medien womöglich besser machen? Als Expertin mit dabei ist Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen des BR.

6. Sex, Alkohol, Manipulation? Reality-TV-Stars packen aus
(ardmediathek.de, Sarah Lehnert, Video: 52:00 Minuten)
In dieser SWR-Dokumentation dreht sich alles um die fragwürdigen Methoden, mit denen Produktionsfirmen und Sender von Reality-TV-Formaten Quote machen wollen. Dabei spielen Aufmerksamkeit, Geld und Krawall eine Rolle, aber auch Alkohol, Manipulation und Psychotricks.
Weiterer Gucktipp: Im Medienmagazin “Zapp” erzählt Nicole Dobrikov: Wie sie auf OnlyFans Karriere macht – und welchen Preis sie dafür zahlt (ndr.de, Kim Kristin Mauch, Video: 17:43 Minuten).

Welttag der Pressefreiheit, Gute Geschäfte, Schwierige Ticket-Käufe

1. Pressefreiheit ja, aber…
(djv.de, Hendrik Zörner)
Zum Welttag der Pressefreiheit am heutigen 3. Mai hat der Deutsche Journalisten-Verband den “im Deutschen Bundestag vertretenen demokratischen Parteien” einen Fragenkatalog übersandt, wie sie es mit der Pressefreiheit halten und wie man diese aus ihrer Sicht stärken könnte. “Geantwortet haben alle Parteien bis auf AfD, Linke und BSW.” Die vollständigen Ergebnisse gibt es hier.
Weiterer Lesetipp: Ebenfalls anlässlich des Welttags der Pressefreiheit appelliert die Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion in Verdi: Bedrohung darf nicht zum Joballtag werden.

2. “Es geht um alles – es geht um die Demokratie”
(journalist.de, Jan Freitag)
Im Fachmagazin “journalist” gibt es ein lesenswertes Interview mit dem Publizisten, Anwalt und Philosophen Michel Friedman. Darin geht es auch um die Frage, ob man mit Rechtsextremen sprechen soll, etwa in journalistischen Interviews: “Ich bin hin- und hergerissen, im Zweifel also gegen das Gespräch. Aber falls wir es dennoch führen, dürfen wir nicht die Themenwünsche der AfD erfüllen, sondern unsere eigenen; sonst tappen wir in die Falle, alles mit der Migration zu verknüpfen. Wir reden mit den Grünen zu Recht primär über die Umwelt, aber letztendlich über alle politischen Themen. Das muss auch mit der AfD geschehen, sonst triggern wir ausschließlich ihre Kernanliegen – die menschenverachtende Propaganda.”

3. Gute Geschäfte zwischen Gagenzahlung und Unternehmertum
(dwdl.de, Torsten Zarges)
“Die Grundsatzfrage, ob produzierende Moderatoren wirtschaftlich sinnvoll sind oder nicht, bleibt ein Gremien-Dauerbrenner. Einerseits erlaubt die Konstruktion dem Sender, das unternehmerische Risiko für ein größeres Redaktionsteam outzusourcen. Andererseits besteht die Gefahr, dass gewisse Posten großzügiger kalkuliert werden, um die offizielle Moderationsgage aufzuhübschen.” Bei “DWDL” wirft Torsten Zarges einen Blick auf die unternehmerischen Aktivitäten der TV-Stars – von Anne Will bis Matthias Schweighöfer, von Mario Barth bis Barbara Schöneberger.

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4. Rezepte gegen den Populismus
(deutschlandfunk.de, Peter Frey)
In seiner Medienkolumne erläutert Peter Frey, wie Journalisten und Journalistinnen aus seiner Sicht mit Populismus umgehen sollten, insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Wahlen in Europa und den USA. Er betont die Bedeutung von systematischer Beobachtung und Aufklärung, statt in Interviews auf Provokationen einzugehen. Weiterhin erinnert Frey an die Gefahren einer übermäßigen Medienpräsenz von Figuren wie Donald Trump: “Ich muss jetzt oft an das Jahr 2016 zurückdenken, als die meisten Journalisten – mich eingeschlossen – einen Sieg Trumps für ausgeschlossen hielten. Heute scheint mir, dass der Irrtum von damals durch zu viel Aufmerksamkeit für Trump heute kompensiert wird.”

5. Whistleblowerschutz – eine essenzielle Säule der Pressefreiheit
(whistleblower-net.de, Kosmas Zittel)
Kosmas Zittel, Geschäftsführer des Whistleblower-Netzwerks, kritisiert die Bundesregierung für ihr mangelndes Engagement beim Schutz von Whistleblowern und der Stärkung der Pressefreiheit. Anlässlich des heutigen Welttages der Pressefreiheit fordert er, die Zusammenarbeit zwischen Whistleblowern und Medienschaffenden zu erleichtern, zumal große Skandale oft erst durch solche Kooperationen aufgedeckt würden. Zittel kritisiert das Hinweisgeberschutzgesetz als unzureichend und fordert einen Vorrang des öffentlichen Interesses vor dem Geheimhaltungsbedürfnis.

6. »Ich bin jetzt pleite, habe keine Tickets«
(spiegel.de)
Zum Wochenausklang noch etwas Leichtes: Beim “Spiegel” konnte man gestern via Live-Ticker mitverfolgen, wie sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Tickets für die Fußball-EM bemühten. Das digitale Wartezimmer der UEFA entpuppte sich für viele als Quelle der Frustration, geprägt von technischen Problemen und langen Wartezeiten. Die Anekdoten reichen von Schuldzuweisungen und gescheiterten Versuchen, das Ticketportal zu überlisten, bis hin zu humorvollen Vergleichen und kleinen Erfolgsmeldungen. Am Ende stand die Redaktion jedoch größtenteils ohne Tickets da.

Gefährlicher Kahlschlag, “Stoppt Kopp”, Kampf um ProSiebenSat.1

1. Gefährlicher Kahlschlag
(journalist.de, Michael Kraske)
Michael Kraske berichtet über massive Sparmaßnahmen beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), die auf einer digitalen Mitarbeiterversammlung angekündigt wurden. Demnach müsse der öffentlich-rechtliche Sender bis 2028 160 Millionen Euro einsparen, was zu drastischen Einschnitten im Programm und insbesondere im investigativen Journalismus führen werde. Die Sparpläne hätten bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern große Unruhe und Entsetzen ausgelöst, zumal die Kürzungen auch noch in ein kritisches Wahljahr mit mehreren Landtagswahlen im Sendegebiet fallen.

2. Berlusconi-Konzern und ProSiebenSat.1 auf Konfrontation
(deutschlandfunk.de, Michael Watzke, Audio: 6:30 Minuten)
Die Familie von Silvio Berlusconi, dem ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten und Medienunternehmer, strebt über die Holding Media for Europe (MFE) eine weitere Übernahme von ProSiebenSat.1 an. MFE ist bereits Hauptanteilseigner und wolle nun noch mehr Anteile an dem deutschen TV-Konzern erwerben. Die Pläne stoßen in Deutschland auf große Bedenken. Michael Watzke war bei der ProSiebenSat.1-Hauptversammlung dabei, wo es so lebhaft zugegangen sei wie lange schon nicht mehr.

3. Die Giftküche im Hinterland
(kontextwochenzeitung.de, Thomas Morawitzky)
Thomas Morawitzky berichtet über eine Fahrraddemo gegen den für seine Veröffentlichungen von Esoterik und rechten Verschwörungstheorien bekannten Kopp-Verlag. Die von der Initiative “Stoppt Kopp” organisierte und von 42 Gruppen unterstützte Demonstration hatte zum Ziel, auf die problematischen Inhalte des Verlags aufmerksam zu machen und lokalen Widerstand zu mobilisieren.

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4. EU-Kommission untersucht Desinformation und Drosselung politischer Inhalte
(netzpolitik.org, Maximilian Henning)
Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung gegen Facebook und Instagram wegen möglicher Verstöße gegen das Gesetz über digitale Dienste eingeleitet, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Desinformation und die Einschränkung politischer Inhalte. Auch der vom Mutterkonzern Meta eingeführte erschwerte Datenzugang für Forscherinnen und Forscher gäbe Anlass zur Sorge. Meta drohe eine mögliche Strafe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes, was bis zu 7,5 Milliarden Euro entsprechen könnte.

5. Tweet-Kontrolle bleibt
(taz.de)
Tesla-Chef und Twitter/X-Eigentümer Elon Musk ist vor dem Obersten Gericht der USA mit dem Versuch gescheitert, die ihm von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC auferlegten Kommunikationsbeschränkungen anzufechten. Diese Restriktionen, die eine vorherige Prüfung jedes Tesla-bezogenen Musk-Tweets durch einen Juristen vorsehen, wurden nach einem irreführenden Tweet Musks im Jahr 2018 eingeführt, der zu erheblichen Kursschwankungen der Tesla-Aktie führte.

6. Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner der “Goldenen Blogger”
(rp-online.de)
Auch in diesem Jahr wurde der Social-Media-Preis “Goldene Blogger” verliehen, diesmal nicht in Berlin, sondern im historischen Zeughaus in Neuss. Als “Bloggerin des Jahres” wurde Tupoka Ogette für ihre rassismuskritischen Beiträge ausgezeichnet, insgesamt gab es 13 Kategorien. Die “Rheinische Post” fasst zusammen, wer sonst noch auf der Nominierungsliste stand und wer sich am Ende über eine der begehrten Trophäen freuen durfte.
Weiterer Lesetipp: In einer Art Rückschau schreibt Mitveranstalter Thomas Knüwer über Barbaras Rhabarberbar und die Sehnsucht nach dem Durchatmen (indiskretionehrensache.de).

Sorgen vor Desinformation, Fehler2Go, ChatGPT halluziniert

1. Verunsicherung bei Mediennutzenden: Sorgen vor Desinformationen im Superwahljahr 2024
(de.ejo-online.eu, Torben Kassler)
Torben Kassler fasst die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung zur Sorge der Deutschen und der US-Amerikaner vor Desinformation im Superwahljahr 2024 zusammen (PDF). Dabei geht es auch um das schwindende Vertrauen der Menschen in Medien: “Ein Vertrauensschwund, dem von journalistischer Seite zwar entschieden entgegengetreten werden muss; stets jedoch unter Bedacht des Spannungsfelds zwischen dem Schutz vor absichtlichen Falschinformationen auf der einen Seite und der Meinungsfreiheit auf der anderen Seite.”

2. Fehler im ZDF: Bei “MrWissen2Go” werden englische Stallburschen zu Hitlerjungen
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Beim ZDF-Format “MrWissen2Go” gab es anscheinend derart gravierende Fehler, dass sich der Sender gezwungen sah, über 300 Videos auf dem zugehörigen Youtube-Kanal “MrWissen2Go Geschichte” zu überprüfen. Jochen Zenthöfer hat sich einige der Fehler angeschaut und geprüft, wie der Sender hinsichtlich der Korrekturen vorgegangen ist. Und er hat prompt weitere Fehler entdeckt: “Wie es aussieht, hat das ZDF die Videos von ‘MrWissen2Go’ noch nicht gründlich genug unter die ­Lupe genommen.”

3. Datenschützer reichen Beschwerde gegen OpenAI ein
(zeit.de)
Die Datenschützer der österreichischen NGO “none of your business” (“noyb”) haben eine Beschwerde gegen den ChatGPT-Entwickler OpenAI eingereicht. Die KI-Software erfinde falsche Informationen über Personen: “ChatGPT halluziniert und nicht mal OpenAI kann es stoppen”, sagt Maartje de Graaf, Datenschutzanwältin bei “noyb”. Weitere Informationen dazu: ChatGPT verbreitet falsche Infos über Personen – und OpenAI kann nichts tun (noyb.eu)

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4. Die große Freiheit – vorbei
(taz.de, Katrin Gänsler)
Katrin Gänsler berichtet über ihre Erfahrungen als Journalistin in Westafrika, insbesondere in Nigeria, wo sie über 14 Jahre verbracht hat. Sie beschreibt die täglichen Herausforderungen wie Treibstoffknappheit, Stromausfälle, bürokratische Hürden und Transportprobleme. Darüber hinaus thematisiert sie die zunehmenden Einschränkungen der journalistischen und der Bewegungsfreiheit durch Gruppen wie Boko Haram.

5. TikTok-Star Om Fahad in Bagdad erschossen
(spiegel.de)
Aufnahmen einer Überwachungskamera zufolge ist die irakische Influencerin Om Fahad, die mit bürgerlichem Namen Ghufran Sawadi hieß, vor ihrer Wohnung in Bagdad erschossen worden. Offenbar wurde dabei auch ihre Assistentin verletzt. Om Fahad war vor allem über TikTok bekannt geworden, wo sie mit Tanzvideos viele Menschen erreichte. Zuvor war sie von einem irakischen Gericht wegen “unanständiger Äußerungen” in ihren Videos verurteilt worden.

6. Gemeinwohlorientierte Digitalisierung braucht Unterstützung statt Steine im Weg
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Das Finanzamt hat den Hauptentwicklern von Mastodon die Gemeinnützigkeit erst zuerkannt, dann jedoch wieder aberkannt. Bei netzpolitik.org kommentiert Markus Reuter: “Man kann in dieser Frage die Schuld nicht nur dem Finanzamt geben, das erst die Gemeinnützigkeit der Mastodon gGmbH genehmigt und jetzt wieder aberkannt hat. Gefragt ist auch die Politik – und genauer gesagt die Ampel-Koalition. Sie hat die Möglichkeit die Entwicklung von freier und offener Software als gemeinnützig abzusichern.”

Krahs Buch, “Intensivstation” dichtgemacht, Karriereboost?

1. Wegen unerlaubtem Cover: Buch von AfD-Politiker Krah darf nicht mehr verkauft werden
(tagesschau.de)
Der wegen der China-Spionageaffäre in den Fokus geratene Europa-Spitzenkandidat der AfD, Maximilian Krah, darf sein Buch “Politik von rechts – ein Manifest” in der derzeitigen Form nicht mehr verkaufen. Der Grund: Auf dem Einband ist eine Foto des Klosters Maulbronn abgebildet, für das keine Nutzungsrechte bestehen. Krah ist promovierter Jurist.

2. Hirn geht, billiges Gelaber kommt
(taz.de, Gernot Knödler)
Gernot Knödler bedauert die Entscheidung des NDR, die Radio-Satiresendung “Intensivstation” und den dazugehörigen Podcast einzustellen: “Was dabei verloren geht, ist eine Sendung die mit einigem Hirnschmalz und Kreativität von Journalisten und Kabarettisten gemacht wird; Leuten, die sich eigene Gedanken machen und diese auf professionelle, kluge und unterhaltsame Weise dem Publikum servieren. Satire zu machen, ist ein bisschen Handwerk und ein bisschen Kunst. Sie gelingt nicht immer, aber bei der ‘Intensivstation’ ziemlich oft.”

3. Sind Games-Journalisten alle gekauft?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 23:43 Minuten)
Wie unabhängig sind Gaming-Medien? Wie frei können Spielejournalisten und -journalistinnen über Computerspiele berichten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Maximilian Fischer in seinem Bericht “Independence Play” (PDF). Holger Klein spricht mit ihm im “Übermedien”-Podcast über die Arbeitsbedingungen im Computerspieljournalismus und darüber, was kleine, publikumsfinanzierte Indie-Medien anders machen als die großen Platzhirsche der Branche.

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4. Karriereboost durch Krisenjournalismus?
(druckausgleich.podigee.io, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz, Audio: 59:45 Minuten)
Wenn irgendwo auf der Welt eine Krise ausbricht, seien es oft junge Reporterinnen und Reporter, die sich zum Einsatz melden – nicht nur, aber mitunter auch weil sie darin eine Chance für ihre Karriere sehen. Doch die Arbeit in Krisengebieten ist gefährlich. Und braucht es wirklich eine neue Generation junger Auslandsjournalistinnen und -journalisten? Unter anderem darum geht es in der aktuellen Folge von “Druckausgleich”. Zu Gast sind Stella Männer, die von Beirut aus berichtet, und der international tätige Samuel Häde.

5. “Für die Nut­zung dau­er­haft gesperrt”
(lto.de, Jochen Zenthöfer)
Wie gehen Bibliotheken mit plagiierten juristischen Arbeiten um? Lassen sie sie stehen? Kennzeichnen sie sie? Oder verbannen sie sie ins Magazin? Jochen Zenthöfer hat bei einigen Bibliotheken nachgefragt: “Zusammenfassend lässt sich feststellen: Bibliotheken, die ein Jura-Plagiatsbuch als Pflichtexemplar erhalten haben, behalten es im Bestand, allerdings wird die Ausleihe eingeschränkt. Juristische Bibliotheken, etwa an Universitäten, sondern ein solches Werk mehrheitlich aus und machen Gewährleistungsansprüche geltend. Verbleibt das Buch im Bestand, wird es seit neuestem standardmäßig im Katalog als Plagiat gekennzeichnet – jedenfalls in den meisten Bundesländern.”

6. Newsletter Netzwerk Recherche 232
(netzwerkrecherche.org, Christina Elmer)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe beginnt mit einem Bericht von Christina Elmer über ihre Eindrücke vom Journalismus-Festival in Perugia. Daneben gibt es wie immer einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

KW 17/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Stellen Medien “den Osten” zu düster dar?
(deutschlandfunk.de, Sascha Wandhöfer, Audio: 30:52 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die mediale Darstellung der ostdeutschen Bundesländer. Unter der Moderation von Sascha Wandhöfer diskutieren DLF-Hörer Dominic Hake, Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger und MDR-Redakteur Sven Döbler.

2. Echokammern und Hass im Netz
(detektor.fm, Charlotte Thielmann & Lars Feyen, Audio: 9:44 Minuten)
Bei “Fit for news” sprechen Charlotte Thielmann und Lars Feyen mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung über Auswege aus der Echokammer: “Wenn wir wissen wollen, was wirklich in der Welt passiert, sollten wir verschiedene Blickrichtungen einnehmen. Also nicht immer die Meinungen hören, die genau der eigenen entsprechen. Sondern Augen und Ohren aufmachen, hinhören und ungewohnte Ansichten kennenlernen. Kurz: Wir müssen raus aus unserer ‘Bubble’. Doch wie machen wir das?”

3. Künstliche Intelligenz in der Medien- und Kreativwirtschaft
(youtube.com, Svenja Hagenhoff, Video: 1:12:41 Stunden)
Svenja Hagenhoff ist Professorin für E-Publishing und Digitale Märkte an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Göttingen. Im Rahmen einer technisch-wissenschaftlichen Vortragsreihe spricht sie über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medien- und Kreativwirtschaft: Für welche Tätigkeiten eignet sich KI? Und wo liegen ihre Grenzen?

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4. Podcasts zwischen KI und Kreativität
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 26:27 Minuten)
Bei “Läuft”, dem Podcast von epd medien und dem Grimme-Institut, ist der Podcast-Experte Christian Conradi zu Gast. Alexander Matzkeit spricht mit ihm über Trends in der Podcast-Branche, die Rolle von KI, die Stimmung auf der Spotify-Konferenz “All Ears” und die Zukunft von Podcasts in einem zunehmend kommerziellen Umfeld.

5. Hajo Schumacher erinnert sich
(open.spotify.com, Ubin Eoh & Christoph Amend, Audio: 1:03:54 Stunden)
Jede Woche fragen Ubin Eoh und Christoph Amend in ihrem “Zeit”-Podcast einen Gast “Und was machst du am Wochenende?” Diesmal ist Buchautor, Moderator, Podcaster und Kolumnist Hajo Schumacher zu Gast. In dem Gespräch geht es um so unterschiedliche Themen wie Schumachers journalistische Anfänge vor 45 Jahren in Münster, seine Zeit beim “Spiegel”, seine damalige zweite Identität als Laufkolumnist Achim Achilles, Kickboxen und das Bepflanzen von Hochbeeten.

6. So spielen Staat und Medien mit unserer Gesundheit
(zdf.de, Jan Böhmermann, Video: 28:49 Minuten)
Im “ZDF Magazin Royale” setzt sich Jan Böhmermann auf satirische Weise mit den in manchen Medien so beliebten Gesundheitstipps auseinander: “Medien sind voll mit Tipps wie ‘So lüften Sie richtig’ und ‘Warum Stoßlüften wichtig ist’. Dabei liegt die Wahrheit auf dem Fensterbrett: Zugluft macht krank. Wir stellen die Frage, die hier angebracht scheint: Cui Bono? Wem nützt der ewige Lüftungswahn?”

Machtkampf, Future Video, Gezeichneter Journalismus

1. Machtkampf zwischen US-Politik und TikTok
(deutschlandfunk.de, Sebastian Wellendorf, Audio: 8:09 Minuten)
In den vergangenen Tagen gab es eine ganzen Reihe an Meldungen rund um die Videoplattform TikTok, was stark mit den Bemühungen der USA zusammenhängt, einen Eigentümerwechsel bei TikTok zu erzwingen. Im Deutschlandfunk bezweifelt Simon Hurtz, einer der beiden Köpfe des “Social Media Watchblog”, dass es dazu kommen wird: “Zum einen hat sich China schon 2020 ein Veto-Recht eingeräumt bei Verkäufen von Technologie an ausländische Investoren. Und als 2022 schon mal ein Verbot von TikTok im Raum stand, hieß es auch, dass China einem Verbot nicht zustimmen würde – und ich bezweifle, dass sich daran was geändert hat.”

2. Frauen im Journalismus weiter unterrepräsentiert
(de.ejo-online.eu, Alina Baehr)
Das Reuters Institute hat im Rahmen seiner Langzeitstudie “Women and leadership in the news media” erneut die Geschlechterverteilung in Redaktionen untersucht (PDF). Die aktuelle Erhebung zeige, dass es auch 2024 weltweit keine Geschlechterparität in journalistischen Führungspositionen gebe. Dies gelte auch für Deutschland, wo Frauen vor allem im Sportjournalismus unterrepräsentiert seien. Alina Baehr fasst die wichtigsten Zahlen zusammen.

3. Schwierige Zeiten für unabhängige Medien
(reporter-ohne-grenzen.de)
Seit der gewaltsamen Niederschlagung der Revolution in Belarus im Jahr 2020 haben repressive Maßnahmen gegen unabhängige Medien zu einer Massenflucht dieser Medien und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Exil geführt. Nun liegt ein Bericht über den Zustand und die Wirksamkeit der unabhängigen Medien aus Belarus vor (PDF).

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4. Future Video: Das bewegt die Branche
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
“Wie gucken und streamen wir künftig? Welche Trends setzen sich durch? Welche Media- und Business-Modelle sichern zukunftsfähige Content-Strategien fürs (vernetzte) TV, für den Stream, Video on Demand oder auch für Social Video? Welche Player haben mit ihren Technologien und Anwendungen das Sagen? Und wer sind die Gatekeeper von morgen?” Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigte sich diese Woche eine Konferenz in München namens Future Video. Petra Schwegler fasst ihre wichtigsten Erkenntnisse der Veranstaltung zusammen.

5. Die DNA dieser Zeitung
(faz.net, Gerald Braunberger)
Anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens erinnert die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” an die Gründung der FAZIT-Stiftung, die die Unabhängigkeit der Zeitung sichern soll: “Die Unabhängigkeit ist die DNA dieser Zeitung. Ein Dreivierteljahrhundert nach der Gründung der F.A.Z., 72 Jahre nach dem Abschluss des Herausgebervertrags und 65 Jahre nach Gründung der FAZIT bleibt die Bedeutung der publizistischen wie der wirtschaftlichen Unabhängigkeit einer Zeitung nicht weniger wichtig.”

6. Karikaturen: Gezeichneter Journalismus in Zeiten von Printkrise, Memes und verschärften Kontroversen
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Karikaturen und Cartoons, die sowohl als journalistisches als auch als künstlerisches Medium fungieren, geraten durch die Krise der Printmedien, die Popularität Sozialer Medien und den dort verbreiteten Memes sowie die Verschärfung gesellschaftlicher Kontroversen zunehmend unter Druck. Gunter Becker sprach mit einer Zeichnerin, einem Zeichner und einem Ressortleiter darüber, wie sich diese Faktoren auf ihre Arbeit auswirken.

Gesetz gegen TikTok, “SZ” und das Tagebuch, Streit um “Newszone”-App

1. Joe Biden unterschreibt Gesetz gegen TikTok – so geht es jetzt weiter
(spiegel.de, Markus Böhm)
Die “6 vor 9” heute mit einer ganzen Reihe an Meldungen rund um die Videoplattform TikTok. Hier die erste: US-Präsident Joe Biden hat ein Gesetz gegen TikTok unterzeichnet, das die chinesische Firma ByteDance, die hinter der Plattform steckt, zum Verkauf ihres US-Geschäfts zwingen soll. Kommt es wirklich dazu? Und welche Szenarien sind denkbar? Markus Böhm entwirrt die nicht einfache Gemengelage, in der vieles denkbar und vieles noch ungewiss ist.

2. Wie das TikTok-Verbot neue Maßstäbe setzt
(netzpolitik.org, Chris Köver & Daniel Leisegang)
Der massive Druck der USA auf TikTok und den chinesischen Mutterkonzern ByteDance könnte andere Staaten zu ähnlichen Schritten und zu mehr Internet-Zensur verleiten. Chris Köver und Daniel Leisegang fassen die Sorgen der Kritikerinnen und Kritiker zusammen.

3. Komplett lost
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Johannes Drosdowski berichtet von einem besonders widerwärtigen Social-Media-Phänomen auf TikTok: Seit mindestens 2021 würden Menschen immer wieder behaupten, dass Männer am 24. April Frauen vergewaltigen dürften. TikTok habe zwar den entsprechenden Suchbegriff gesperrt, dennoch finde die Falschmeldung ihren Weg ins Netz. In Berlin habe sich die Bildungssenatorin deshalb mit einer Warnung an Schulen gewandt. Drosdowski zieht ein bitteres Fazit: “Das Bildungssystem ist überfordert von Desinformation, sexualisierter Gewalt und den digitalen Medien. Schon seit Jahren.”

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4. Tiktok wird Partner von Team Deutschland
(kicker.de)
Das in die Kritik geratene TikTok bemüht sich offenbar um positive Schlagzeilen. Wie der “Kicker” berichtet, werden das Unternehmen und das deutsche Team für die Olympischen Spiele in Paris eine Partnerschaft eingehen. Diese umfasse unter anderem Livestreams der Medaillenfeiern und persönliche Einblicke hinter die Kulissen. Die Kooperation umfasse auch die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo sowie die Paralympics.

5. Verleger wollen Newszone-App erneut verbieten lassen
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Seit 2022 streiten sich der SWR und einige Verlage über die “Newszone”-App des öffentlich-rechtlichen Senders. Im Kern geht es um die Frage, ob das SWR-Angebot zu “presseähnlich” ist und damit gegen den Medienstaatsvertrag verstößt. Die Verlage sehen in der textlastigen App eine unzulässige Konkurrenz zu ihren eigenen Angeboten. Timo Niemeier berichtet über den aktuellen Stand der Auseinandersetzung, die sich noch länger hinziehen dürfte.

6. Verfassungsbeschwerde im »Tagebuchstreit« ohne Erfolg
(urheberrecht.org)
Die “Süddeutsche Zeitung” hatte im Rahmen von Recherchen zur sogenannten Cum-Ex-Affäre auch Tagebuchaufzeichnungen des Bankiers Christian Olearius veröffentlicht, wogegen sich dieser vor Gericht wehrte. Ohne Erfolg, wie das Bundesverfassungsgericht nun bestätigte.
Weiterer Lesetipp zum Thema: Chefermittlerin kündigt überraschend und übt Kritik: “Ihre Ermittlungen führten zu ersten Urteilen im Steuerskandal Cum-Ex und brachten Kanzler Scholz in Erklärungsnot: Anne Brorhilker verlässt nach WDR-Informationen die Justiz, um an anderer Stelle gegen Finanzkriminalität zu kämpfen.” (tagesschau.de, Massimo Bognanni)

7. Steinmeier mit Dönerspieß in der Türkei
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 3:48 Minuten)
Zusätzlicher Link, weil in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator die mediale Wirkung der Dönerspieß-Aktion des Bundespräsidenten in Istanbul: “Die medienwirksame und bildgewaltige Döner-Aktion überlagert einfach alles und macht vieles kaputt. Das hätte Steinmeier als Politprofi, ehemaliger Diplomat und Außenminister wissen müssen. Und er hätte es nicht nur wissen müssen. Er hätte es vor allem verhindern müssen.”

Vergütungspflicht gefordert, EU vs. TikTok, netzpolitik verlässt Twitter

1. Verleger: “Sehen gerade Versagen der Politik”
(deutschlandfunk.de, Bettina Köster& Mike Herbstreuth)
Obwohl von der Ampelregierung ursprünglich im Koalitionsvertrag vorgesehen, spiele das Thema staatliche Presseförderung in Deutschland aktuell keine Rolle. Nun komme zu den sowieso schon bestehenden Sorgen vieler Verlage, etwa die hohen Druck- und Vertriebskosten und die begrenzte Zahlungsbereitschaft der Kundinnen und Kunden, eine weitere Herausforderung hinzu: die Künstliche Intelligenz (KI) und deren Folgen. Dies lässt erneut den Ruf von Verlagsvertretern nach staatlicher Unterstützung laut werden.

2. Vergütungspflicht muss kommen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Mika Beuster, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, fordert den Gesetzgeber auf, eine Vergütungspflicht für die Nutzung von Inhalten durch Unternehmen, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) tätig sind, einzuführen: “Es kann nicht sein, dass ChatGPT und andere völlig legal zum Nulltarif mit Inhalten von Medienschaffenden trainiert werden und die KI-Unternehmen auf diese Weise Milliarden scheffeln. Der Gesetzgeber kann es nicht länger zulassen, dass die einen Inhalte produzieren, während die anderen die Gewinne abschöpfen.”

3. Wir verlassen Twitter
(netzpolitik.org)
Mit netzpolitik.org verlässt ein weiterer wichtiger Account die Plattform, die früher einmal als Twitter bekannt war und inzwischen X heißt: “Musks technische und inhaltliche Entscheidungen sowie der Exodus vieler demokratischer Accounts haben dazu geführt, dass ein pluraler und offener Diskurs auf der Plattform nicht mehr möglich ist – und stattdessen vorrangig Hass und Hetze stattfinden und verbreitet werden. Auch unter den Inhalten, die wir dort posteten.”

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4. Russisches Gericht verurteilt Meta-Sprecher zu sechs Jahren Straflager
(spiegel.de)
Laut der unabhängigen russischen Nachrichtenseite “Mediazona” wurde Andy Stone, Sprecher der Facebook-Muttergesellschaft Meta, von einem russischen Gericht in Abwesenheit zu sechs Jahren Straflager verurteilt. Stone lebt in den USA und somit außerhalb des Zugriffs russischer Behörden. Grund für Anklage und Verurteilung seien Stones Äußerungen zur Moderation von Beiträgen zum Ukraine-Krieg.

5. 7 Fragen an Johanna Rüdiger
(turi2.de)
“Die Social-Media Sprache ist viel authentischer und informeller als wir Journalist*innen es gewohnt sind”, findet Johanna Rüdiger, die als Social-Media-Koordinatorin bei der Deutschen Welle arbeitet. Sie bespielt außerdem erfolgreich eigene reichweitenstarke Kanäle. Im Gespräch mit Peter Turi geht es unter anderem um die Fragen, wie sie als Journalistin bei TikTok gelandet ist, was die Social-Media-Prominenz mit ihr gemacht hat und welche Social-Media-Tipps sie für ihre Kolleginnen und Kollegen hat.

6. TikTok wendet Strafzahlung vorerst ab
(zeit.de)
Gestern haben wir in den “6 vor 9” von einem Ultimatum der EU an das Unternehmen hinter TikTok berichtet, binnen 24 Stunden ein Risikoprofil für die neue App TikTok Lite vorzulegen. Dem sei TikTok nachgekommen und habe damit vorerst eine Geldstrafe verhindern können. Bei der Auseinandersetzung geht es um die Frage, ob die neue App die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährdet und damit gegen EU-Regeln verstößt.

Journalismus stirbt im Kleinen, EU ermittelt, Sparmaßnahmen

1. “Würde mir stärkeren Innovationsgeist wünschen”
(deutschlandfunk.de, Christoph Sterz & Martin Krebbers, Audio: 7:59 Minuten)
In den vergangenen Wochen haben Medien wie die “Hamburger Morgenpost”, die “Süddeutsche Zeitung” und der “Kölner Stadt-Anzeiger” harte Sparmaßnahmen und Kürzungen angekündigt. Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, hält massive Kürzungen für den falschen Weg: “In dieser Transformationssituation gilt es zu investieren, Digitalisierungsoffensiven zu machen, umzustellen auf neue Produkte, neue Geschäftsmodelle und hier würde ich mir einen noch stärkeren Innovationsgeist wünschen.”

2. Der Journalismus stirbt im Kleinen – und mit ihm die Demokratie
(republik.ch, Philipp Albrecht & Dennis Bühler)
Vielerorts steckt der klassische Lokal- und Regionaljournalismus in der Krise, auch in der Schweiz. Das Schweizer Online-Magazin “Republik” hat zum inzwischen vierten Mal untersucht, wie viele Journalistinnen und Journalisten dort ihren Beruf aufgegeben haben – und warum: “Mit welchen Schwierigkeiten haben sie zu kämpfen? Weshalb flüchten so viele aus dem Beruf? Und was sind die Folgen für die Demokratie, wenn sich der Niedergang des Journalismus fortsetzt?”

3. EU leitet neue Ermittlungen gegen Tiktok ein
(faz.net)
Die Europäische Union hat eine Untersuchung gegen die Videoplattform TikTok eingeleitet, weil das Bonusprogramm der neuen App TikTok Lite möglicherweise gegen den europäischen Digital Services Act verstößt. Zuvor hatte die EU das Unternehmen bereits aufgefordert, ein Risikoprofil für die neue App vorzulegen. Mit den neuen Ermittlungen steige der Druck: Sollte TikTok nicht innerhalb von 24 Stunden reagieren, könnten die Behörden Strafzahlungen verhängen.

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4. Comedians sind keine Intellektuellen
(setup-punchline.de, Bernhard Hiergeist)
In seinen empfehlenswerten “Noten zur Comedy” (auch als Newsletter zu beziehen) nimmt Bernhard Hiergeist unregelmäßig ein aktuelles Thema aus dem Bereich Comedy unter die Lupe. In der aktuellen Ausgabe kritisiert er den Auftritt des Kabarettisten Florian Schröder bei Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt und dessen Krawallportal “Nius”: “Florian Schröders Auftritt war einer der vielen, vielen Momente in den vergangenen Jahren, die vor Augen führen: Kabarettisten, Comedians, Bühnenkünstler sind keine Intellektuellen. Manche halten sich dafür, aber meistens verheben sie sich böse. Sie sind keine Intellektuellen. Sie sind es auf jeden Fall nicht kraft ihrer Comedy, nicht kraft ihres Könnens oder ihrer Performance. Nur weil jemand sehr gut darin ist, Gedanken aufzubereiten und strukturiert zu vermitteln, bedeutet das nicht, dass diese Gedanken selbst in irgendeiner Weise klug wären.”

5. Morten Wenzek vom “Tagesspiegel” gibt 6 Tipps für Social Media – der 3. wird Dich schocken.
(turi2.de, Morten Wenzek)
“turi2” hat den Social-Media-Verantwortlichen des “Tagesspiegels”, Morten Wenzek, nach dessen sechs besten Tipps für eine erfolgreiche Social-Media-Strategie gefragt. Wenzeks Ratschläge reichen vom Verwenden von Memes, um Inhalte attraktiver zu machen, über den strategischen Einsatz von “Link in Bio”, um Abonnements zu fördern, bis hin zur Diversifizierung der Präsenz auf verschiedenen Plattformen, um Reichweitenverluste zu vermeiden.

6. Auf die Augen statt nur die Ohren
(taz.de, Volkan Ağar)
Volkan Ağar fasst seine Eindrücke vom diesjährigen Podcast-Treffen “All Ears” von Spotify zusammen. Sahar ­Elhabashi, Vize­chefin der Podcast-Abteilung bei Spotify, setze vor allem auf den Wachstumsmarkt der Videopodcasts; bereits drei der Top-10-Podcasts seien Videopod­casts. Ağar vermutet ganz handfeste Gründe für diese Vorliebe: “Der Werbemarkt für Video­inhalte ist um ein Vielfaches größer als jener für Audioinhalte. Außerdem: Wenn Pod­casts jetzt ein Bewegtbild hinzubekommen, sind sie dann nicht einfach gute, alte Videos, die nun wirklich nichts Neues sind?”

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