Suchergebnisse für ‘Sport’

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Der virtuelle Reporter (+ +)
(taz.de, Wolf Schmidt)
Die Medien berichten nicht nur über “Second Life” – sie spielen längst mit. Reporter schreiben unter Pseudonym über Ereignisse in der Parallelwelt. Aber sind Berichte über Cybercoitus und Pixelbrüste Journalismus?

Nazi-Warenhaus 2.0
(telepolis.de, Burkhard Schröder)
In der deutschen Community von SecondLife begegnet man auch Hitlerjungen, Hakenkreuzen und Kanistern mit Zyklon B.

?Ich war erleichtert, dass Springer den Beobachter übernahm?
(klartext.ch, Bettina Büsser und Hans Stutz)
?Beobachter?-Chefredaktor Balz Hosang lobt das Journalismusverständnis des neuen Besitzers Springer und sinniert über weitere Ertragsquellen für eine 80-jährige Institution.

Fallende Zeitungsauflagen
(konvergenz.kaywa.com, Andreas Göldi)
Ist wirklich das Internet schuld?

Der Penguin-Verlag will den Autor töten
(faz.net, Beate Tröger)
Mit dem Projekt ?A million penguins? hat der Penguin-Verlag die Netzwelt dazu aufgerufen, kollektiv einen Internetroman zu verfassen. Das kreative Chaos uferte aus, jetzt reglementiert der Verlag den steten Textzufluss.

Thomas Stahlberg vom NDR kann nicht mehr
(radiopannen.de)
Der Name eines Sportreporters irritiert ihn.

Symbolfoto XLVI

Weil es vor gut einer Woche in Leipzig nach einem Spiel des Bezirksligisten 1. FC Lokomotive Leipzig gegen den FC Erzgebirge Aue II zu gewalttätigen Ausschreitungen von Hooligans kam, illustrierte die “Bild am Sonntag” ihre Berichterstattung gestern u.a. mit einem Foto aus dem Stadion. Direkt daneben schrieb die “BamS”:

KRAWALLE Alkoholisierte Fans des 1. FC Lok Leipzig am vergangenen Samstag im Stadion (…).

Die “BamS”-Redakteure angeblichen “Fans des 1. FC Lok Leipzig” scheinen ziemlich alkoholisiert gewesen zu sein: Auf dem Stadion-Foto (rechts) tragen sie deutlich sichtbar Fan-Handschuhe mit dem violett-gelben Logo des FC Erzgebirge Aue (“9,99 EUR incl. 19 % UST”) — und werden deshalb in der Originalbeschriftung des Fotos durch die Agentur Picture Point naheliegenderweise auch als “Fans von Aue” bezeichnet.

Desweiteren “dokumentiert” die “BamS” den Erlebnisbericht eines mutmaßlich an den Leipziger Ausschreitungen beteiligten Hooligans, dessen unschöne Ausführungen, wie die “BamS” vielsagend raunt, “kurzzeitig auf www.lok-forum.de zu lesen war”.

Und mal abgesehen davon, dass der Interneteintrag vom 11. Februar auf lok-forum.de, dem Fan-Forum des Leipziger Vereins, nach wie vor zu lesen ist (und zuvor auch schon andernorts zu lesen war), “dokumentiert” die “BamS” nicht, wie er dort zu lesen ist: In einem Diskussionsstrang mit der Überschrift “Gebt Verbrechern keine Chance !!!” ist er ausdrücklich mit den Worten “Zitat Anfang” und “Zitat Ende” gekennzeichnet und mit folgendem, distanzierenden Kommentar versehen:

Wer alles hier im Forum dafür ist, das diese Elemente endlich Sanktionen erfahren, der sollte das in seiner Signatur kenntlich machen, damit auch unser Vorstand weiß, das es genügend Fans gibt, die sich mit diesen Verbrechern nicht identifizieren !!!

Mit Dank an Basti und Andreas für die Hinweise.

6 vor 9

Man darf die Macht nicht an die Medien abgeben
(freitag.de, Sarah Strohschein)
André Heller über öffentliche Liebeserklärungen, seinen eigenen Nachruf und darüber, warum er “Bild” kein Interview gibt.

digitale Boheme – metro @ PULSTV
(youtube.com, stephanbruckner, Video, 4:14 Minuten)
Die Lage der Kreativwirtschaft ist prekär. Aber die sogenannten digitalen Bohemians verzichten dankend auf einen Anstellungsvertrag und verwirklichen mittels neuer Technologien den alten Traum vom selbstbestimmten Arbeiten.

Gestrichen!
(berlinonline.de, Jakob Buhre)
Deutsche Schauspieler sind bei Interviews nicht selten zickig.

Warten auf den Krieg?
(telepolis.de, Florian Rötzer)
Der Konflikt zwischen Iran und USA wird auch von Medien geschürt.

Zähes Ringen
(taz.de, Christian Gaier)
Der Hauptsponsor eines Ringer-Vereins hat Journalisten Hausverbot
für “seine” Sporthalle erteilt. “Sein” Verein hat nun ein Problem.

Wie man Augenpaare knetet
(nzz.ch, ras.)
«Grabsch-Vorwürfe» oder: der sexbesessene Journalismus.

Aua, aua! Dieses Bild ist ein dicker Klops

Irgendwie war wohl auf der Seite, auf der die “Bild am Sonntag” heute darüber spekuliert, ob Bernd Schuster von der kommenden Saison an Trainer beim FC Bayern wird, noch ein bisschen Platz. Und irgendwer kam wohl auf die lustige Idee, den Lesern mit einer Foto-Montage schon einmal zu zeigen, wie das dann aussähe, wenn es wahr würde:

DIE BAYERN-ZUKUNFT? In der BamS-Fotomontage gibt Bernd Schuster schon mal Scholl (r.) und Salihamidzic die Richtung vor

Leider war offenbar niemand in der Nähe, der sich ein bisschen mit Fußball auskennt. Die Frage “BAYERN-ZUKUNFT?”, die über der Fotomontage steht, lässt sich jedenfalls klar mit “Nein” beantworten. Denn selbst wenn Schuster in der nächsten Saison zum FC Bayern kommen sollte, gäbe er Mehmet Scholl und Hasan Salihamidzic nicht “die Richtung vor”. Die beiden verlassen den Verein bekanntlich zum Saisonende.

Und wie nennt man so einen Fehler? Einen “dicken Klops”? Aber mindestens.

Mit Dank an Florian L., Christoph F., Robin A., Salman und Christoph W. und Gruß an Urs von W.!

Zu spät

Nachdem bekannt wurde, dass der Fußballspieler Ivan Klasnic eine neue Niere bekommt, teilt sein Anwalt heute “klarstellend” mit,

dass es sich vorliegend um eine Lebendspende aus dem persönlichen Umfeld meines Mandanten handelt. Der Spender hat sich aus persönlicher, enger Verbindung zu Ivan Klasnic zur Spende entschlossen. (…) Wir bitten aber um Verständnis, dass aus Gründen des Schutzes auch des Spenders dessen Namen ungenannt bleiben soll.

Die Bitte kommt leider zu spät. In fast dreieinhalb Millionen Exemplaren von Europas größter Tageszeitung heißt es heute:

"Nach BILD-Informationen ist Klasnic-XXXX XXX (XX), XXXXXX in XXXX, der Spender.
*) Verwandschaftsgrad, Name, Alter, Beruf und Wohnort des Spenders
    wurden von uns unkenntlich gemacht.

Mit Dank an Sebastian P. für den Hinweis.

Nachtrag, 25.1.2007 (mit Dank an Simon und Michael): Medienberichten zufolge bezeichnet Klasnics Anwalt die “Bild”-Enthüllung übrigens als “definitiv unrichtig”.

Nachtrag, 29.1.2007: Als wäre nichts gewesen, berichtet “Bild” heute unter Berufung auf eine kroatische Tageszeitung, “die neue Niere (…) stammt von seiner Mutter” — eine Behauptung, die Klasnics Anwalt inzwischen bestätigt.

“Bild”-Enttarnung enttarnt

“Bild” behauptete gestern:

"BILD enttarnt Z9"

Eigentlich aber zeigte “Bild” nur zwei (als “Fotomontagen” gekennzeichnete) Computerzeichnungen, die beispielsweise bei auto-motor-sport.de schon mindestens seit September 2006 zu begutachten sind — und (wenn uns nicht alles täuscht) damals auch schon bei Bild.de zu sehen waren.

PS: Bild.de behauptet derweil außerdem auf der Startseite, es handle sich dabei um “erste Bilder”, zeigt aber zumindest noch zwei Fotos eines getarnten (!) Z9-Erlkönigs, die kürzlich jedoch auch schon anderswo zu sehen waren.

Mit Dank an Albert G. für den Hinweis.

Kurz korrigiert (305)

ITALIEN: Der Stiefel küsst Inter! Das ganze Land verneigt sich vor dem historischen Rekord der Rot-SchwarzenZu den peinlicheren Fehlern, die einem passieren können, wenn man eine Kolumne namens “Fußball International” schreibt, gehört der, die Vereinsfarben der beiden rivalisierenden Mailänder Fußball-Vereine zu verwechseln. Die Rot-Schwarzen sind die Fußballer von AC Mailand (“Rossoneri”), Inter Mailand nennt man auch die Schwarz-Blauen (“Nerazzurri”).

Danke an Alexander J.!

Kehraus 2006

So, dann räumen wir schnell noch ein wenig Gerümpel weg, das vom letzten Jahr liegengeblieben ist.

Gib mir die Kugel - Neue Fun-Sportart aus NeuseelandDie “neue Fun-Sportart” Zorbing beispielsweise, die Bild.de jetzt in Neuseeland entdeckt hat — nur zehn Jahre und zweieinhalb Monate, nachdem die “Bild am Sonntag” sie entdeckt hat und am 13. Oktober 1996 groß darüber berichtete.

Oder die Fotoserie von den “dümmsten Autofahrern 2006”, die (wie unsere Ausriss zeigt) leider wieder einmal von dem dümmsten Bild.de-Praktikanten betextet wurde:

Nicht zu vergessen auch dieses Foto vom “Handy mit Musikplayer”, das Apple möglicherweise in diesem Jahr herausbringen will. Das Projekt sei “streng geheim” schreibt Bild.de richtig, zeigt aber schon ein Foto vom “Hersteller”…

…in Wahrheit ist es eines von vielen Fakes, oder freundlicher: von vielen künstlerischen Impressionen, wie das sagenumwobene Ding aussehen könnte.

MONROSE: Mandy (16) suchte Mann im InternetDann war da noch der Skandal, der es am 28. Dezember auf die Seite 1 der “Bild”-Zeitung schaffte (siehe Ausriss): Mandy, eine der Sängerinnen der Popgruppe Monrose, soll sich in einer Kontaktbörse registriert haben, obwohl sie einen Freund hat und selbst in der Anzeige schrieb: “Ich mag es nicht, wenn man seine Freunde hintergeht.” Was “Bild” “übersah”: Das Profil ist alt, seit 3.1.2006 war keine Aktivität mehr feststellbar. Und wann hat Mandy ihren Freund kennengelernt? Silvester 2005/06.

Und schließlich noch ein “Bild”-Höhepunkt zum Jahreswechsel:

“Das Geheimnis der unheimlichen Keksdose”

Auf einer 1999 hergestellten Porzellandose ist neben dem World Trade Center eine Passagiermaschine zu sehen (siehe Ausriss unten). “Es scheint”, staunt “Bild”, “als steuere sie die Türme an. Fast genau so, wie es geschah!”

Tja. Was könnte dahinter stecken? “Bild” weiß es nicht, neigt aber zu der These, dass sich die Attentäter des 11. September 2001 von Deutschland aus mit Hilfe der Keksdose “eine geheime Botschaft” zuschickten. Noch einmal: dass sich die Attentäter des 11. September 2001 von Deutschland aus mit Hilfe der Keksdose “eine geheime Botschaft” zuschickten.

Falls es so war, haben sich die Terroristen allerdings entgegen der ursprünglichen Keksdosenplanung dann doch entschieden, den Anflug nicht schon hinter dem Eiffelturm über Big Ben zu beginnen.

Danke an Martin M., Reinhard B., Alexander S., Malte L., Matthias R., Mathias K., Till V., Andy S., Cay D., Tobias G., Andreas R. und das redblog!

6 vor 9

Verstummende Wachhunde
(nzz.ch, Stephan A. Weichert)
Medienkritische Selbstbeobachtung interessiere nicht nur die Brancheninsider, schreibt der Autor des folgenden Beitrags. Er kritisiert, dass viele Verlage den Medienjournalismus weggespart hätten.

“ZiB 1” wurde 2006 noch männlicher
(standard.at)
Der Frauenanteil der ORF-Nachrichten sank im letzten Jahr der ersten Generalin – Die “ZiB” blieb schwarz, Wolfgang Schüssel meist am Wort – Jahresbilanz als Download (pdf, 151 kb).

Tyler Brûlé ist der Mann, der seinen Markt erfindet
(welt.de, Joachim Bessing)
Vor zehn Jahren hat der Designer Tyler Brûlé mit der Zeitschrift “Wallpaper” ein neuartiges Lifestyle-Magazin kreiert. Dann wurde es stiller um ihn. Jetzt will Brûlé den Erfolg mit “Monocle” wiederholen.

Unkontrolliertes Sprudeln
(zeit.de, Eberhard Spohd)
Ulf Geyersbach hat ein Buch über die Sprache des Fußballs geschrieben. Auf humorvolle Art analysiert er die Neuschöpfungen und Entgleisungen, die Begriffe und Dummheiten der Menschen, die sich mit dem Sport beschäftigen und wie sie sich über die Jahrzehnte verändert haben.

“Väter weg von Puff und Kneipe”
(taz.de, Jan Feddersen und Susanne Lang)
Parteien? Nur noch Dienstleister auf dem politischen Illusionenmarkt. Die Linke? Nur noch entwaffnet und ratlos. Die Grünen? Nur noch Gierpartei und Teil der totalen Mitte. Warum Peter Sloterdijk dann doch ganz optimistisch ist.

“Ich empfinde es als trostreich, dass die Bücher warten können.”
(kluge-alexander.de)
Alexander Kluge im Gespräch mit Claus Philipp.

6 vor 9

 

Eingeklemmtes Aushängeschild
(taz, Silke Burmester)
Der Schriftsteller Joseph von Westphalen schreibt im Playboy die Kolumne “Augenblick”.
(Playboy 01.07, Artikel nicht online verfügbar.)

Steinbrück ist meine letzte Hoffnung
(Tagesspiegel Online, Markus Ehrenberg)
Moderator Helmut Pfleger über den missachteten Fernsehsport Schach, “Deep Fritz” und Stefan Raab.

Bild.T-Online startet Zeitung in «Second Life»
(Werbewoche)
Am 21. Dezember lanciert Bild.T-Online eine eigene Zeitung in der virtuellen Internet-Welt «Second Life» – kostenpflichtig.
(Die Website existiert auch schon, aber noch auf “Coming Soon”.)

Inside Spiegel Online
(SpiegelKritik, Julia Seeliger)
Julia Bönisch hat während ihres Studiums vier Monate lang als Praktikantin bei Spiegel Online gearbeitet und ihre Erfahrungen und Erlebnisse in einem Buch niedergeschrieben.

Hässlich, unzivilisiert und böse
(sueddeutsche.de, Stefan Holtel & Konrad Buck)
Der Internet-Pionier, Künstler und Gegenwartsphilosoph Jaron Lanier gilt als härtester Kritiker der anschwellenden Euphorie über das Web 2.0. Er sagt, das neue Internet führt ohne Individualität über kurz oder lang statt zu kollektivem Fortschritt zu einer neuen Form von digitaler Unterdrückung.

Wissenschaft als Web-Sampling
(Telepolis, Stefan Weber)
An Universitäten ist eine Textkultur ohne Hirn entstanden. Die neue Textkultur führt systematisch zu Texten, die nicht selbst geschrieben wurden und auch nicht von anderen gelesen werden.
(Artikel ist Teil 3 einer Serie. Teil 1: Textueller Missbrauch, Teil 2: Die abschreibende Zunft).

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