1. Warum muss Marion Brasch pausieren, aber Jörg Thadeusz nicht?
(daniel-bouhs.de)
Wenn sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des rbb in Wahlkämpfen aktiv beteiligen, sollen sie eigentlich nicht auftreten dürfen. Bei den rbb-Moderatoren Marion Brasch und Jörg Thadeusz kam es zu derlei Kollisionen: Brasch hatte sich in einer Anzeige mit anderen Kulturschaffenden für den Linken-Politiker Klaus Lederer eingesetzt. Von Thadeusz ist in einem Magazin des Berliner Landesverbands der FDP ein Text über das “Frei sein” erschienen. Im Medienmagazin von radioeins erklärt rbb-Chefredakteur David Biesinger die Beweggründe der Geschäftsleitung, Brasch pausieren und Thadeusz weitermachen zu lassen.
2. “taz”-Journalist bei Protesten gegen IAA von Polizei festgehalten – Journalistenverbände empört
(rnd.de)
Ein Journalist der Tageszeitung “taz” ist bei Protesten gegen die Automesse IAA in München im Umfeld einer Hausbesetzung zeitweise von der Polizei festgehalten worden. Nach mehr als drei Stunden in Gewahrsam sei er wieder freigelassen, jedoch von der weiteren Berichterstattung ausgeschlossen worden. Die Polizei habe ihm ein Betretungsverbot für alle Veranstaltungsflächen der IAA erteilt. Der Deutsche Journalisten-Verband bezeichnet auf Twitter das Vorgehen der Polizei als “unerhört”.
3. Der Westen wird in Schwelm verteidigt
(uebermedien.de, Sebastian Weiermann)
Das Städtchen Schwelm ist nicht der Ort, in dem man “Bild”-Chef Julian Reichelt am Vorabend des 11. September erwartet, um über Weltpolitik zu reden. Aber wenn ein befreundeter Axel-Springer-Manager dort für die CDU kandidiert, macht sich Reichelt schon mal auf die Reise. Sebastian Weiermann hat sich die Veranstaltung für “Übermedien” angeschaut, bei der jedoch nur 40 Menschen anwesend waren.
4. Schlägt in diesem Wahljahr die Stunde des politischen Journalismus?
(fachjournalist.de, Silke Liebig-Braunholz)
Der “Fachjournalist” hat sich mit Justus von Daniels vom Recherchenzentrum “Correctiv” über den Bundestagswahlkampf und den politischen Journalismus unterhalten. Von Daniels spricht sich für mehr inhaltliche Schwerpunkte in der Berichterstattung aus, gibt jedoch zu bedenken: “Das Problem ist, dass solche Formate oft punktuell sind und viele das nicht mitbekommen. Was da helfen könnte, sind verständliche Übersichten oder Dossiers. Die müssen allerdings gut kuratiert sein und nicht einfach nur verwandte Themen bündeln. Da sollten wir alle in der Branche mehr Kreativität üben, auch was die grafische Aufbereitung von Themen angeht.”
5. Wahlkampf als politisches Pferderennen
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Stefan Fries, Audio: 18:48 Minuten)
Müssen wir bei der Wahlkampfberichterstattung US-amerikanische Verhältnisse samt Horse-Race-Journalismus befürchten, der sich an die Sportberichterstattung anlehnt? Trotz aller Entwicklungen in diese Richtung sei dies nicht zu befürchten, finden zwei Kommunikationswissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Deutschlandfunk: “Die Situation in Deutschland sei damit nicht zu vergleichen. Und die Forscher weisen auch darauf hin, dass das politische System in Deutschland einer zu starken Personalisierung ohnehin entgegenstehe, schließlich wählten die Menschen mit der entscheidenden Stimme Parteien und keine Kanzler.”
6. AfD-Chef Chrupalla will, dass Schüler mehr deutsche Gedichte lernen – kennt aber selbst keins
(spiegel.de)
AfD-Chef Tino Chrupalla hat in einem Interview mit der Kindernachrichten-Sendung “logo!” gefordert, Schülerinnen und Schüler sollten mehr “deutsche Gedichte” lernen. Als der Kinderreporter Chrupalla nach dessen Lieblingsgedicht fragte, geriet dieser ins Schwimmen: “Mein Lieblingsgedicht ist … öhm … Da müsste ich jetzt mal überlegen, fällt mir jetzt gar keins ein.”


![Screenshot von BILD.de: Ein Foto von drei Personen, die auf einem Sofa sitzen; links eine Frau, in der Mitte ein Mann, der Fotos in der Hand hält, rechts ein weiterer Mann; dazu die Bildunterschrift: "Zwei Monate nach dem Unfall auf dem Gardasee, bei dem [Name] und [Name] totgerast wurden, trifft BILD-Reporter Jörg Völkerling [Name]s Eltern [Name] und [Name] in Maderno. Foto: Stefano Laura"](https://bildblog.de/wp-content/uploads/2021/09/opferfotos121.png)
![Screenshot von BILD.de: Ein Foto einer Trauerkarte, auf dem die verstorbene Frau abgebildet ist, dazu ihr Name, ihr Geburts- und Todesdatum; dazu die Bildunterschrift: "Diese Trauerkarte haben die Eltern dem BILD-Reporter mitgegeben. [Name] ertrank mit ihrem Freund, nachdem sie von zwei Deutschen auf dem See überfahren wurde. Foto: Robert Gongoli"](https://bildblog.de/wp-content/uploads/2021/09/opferfotos122.png)







![Screenshot von BILD.de: Ein Foto einer Familie, dazu die Bildunterschrift: "[Name]s Mutter [Name] (✝26), sein Vater [Name] (✝30) und sein Brüderchen [Name] (✝2) starben bei dem Unglück. Die Familie des Jungen hat BILD das Foto zur Verfügung gestellt. Foto: Facebook"](https://bildblog.de/wp-content/uploads/2021/09/opferfotos111.png)

![Ausriss aus der BILD-Zeitung: "[Name] (47) wollte Urlauberin helfen - beide tot! - RETTUNGSSCHWIMMER von Sylt starb als Held", dazu ein Foto des Strands, ein Foto des Wohnwagens des Mannes und ein großes Foto von ihm selbst](https://bildblog.de/wp-content/uploads/2021/09/opferfotos119.png)
![Screenshot von BILD.de: Ein großes Porträtfoto des Jungen, dazu die Bildunterschrift: "Der 11-jährige [Name] wurde 2004 verschleppt und getötet"](https://bildblog.de/wp-content/uploads/2021/09/opferfotos120.png)


![Screenshot von der BILD.de-Startseite: "Polizei findet wichtigen Zeugen - Taxifahrer fuhr die Killer-Brüder von [Name] zum Bahnhof", dazu ein Foto des Taxis sowie ein Foto der Frau](https://bildblog.de/wp-content/uploads/2021/09/opferfotos112.png)