„Bild“ empört sich ja bekanntlich gerne über fiese Benzinpreiserhöhungen. Und das mag ja auch durchaus legitim sein.
Aber manchmal gibt es eben auch gute Nachrichten (für Autofahrer). AP meldete am Montag:
Atempause für Autofahrer: Benzinpreis fällt.
Nachdem der Benzinpreis in Deutschland wochenlang auf Rekordniveau lag, gibt es jetzt eine Atempause für die Autofahrer: Am Montag waren Benzin und Diesel um vier bis fünf Cent billiger als vergangene Woche.
Am Mittwoch schrieb deshalb zum Beispiel die „Süddeutsche“ auf Seite 1: „Fallende Benzinpreise in Deutschland“ bzw. im Aufmacher ihres Wirtschafsressorts: „Benzin wird in Deutschland wieder billiger.“
Und was berichtet „Bild“ über diese erfreuliche Wende? Na ja, also: nichts. (Nicht jedenfalls in der Ausgabe Frankfurt.) Aber stattdessen als Titelschlagzeile auf Seite 1:
„Gaspreis 12% rauf. Strompreis 5% rauf. Heizöl 30% rauf. Stoppt die Energie-Abzocker! (…) Die Energie-Preise in Deutschland explodieren!“
Ein paar Seiten drauf fleht „Bild“-Leser Günther Düthmann aus Westoverledingen (Niedersachsen): „Bitte bleibt unbedingt an diesem Thema dran und klopft den größten Preistreibern in Deutschland auf die Finger!“
Ja, bitte!
Und was den Benzinpreis angeht: Manchmal braucht es ja ein Weilchen, bis sich gute Nachrichten herumsprechen.
[Nachtrag:] Rund einen Tag nämlich. Dann wird eine zehnzeilige Meldung draus.

Straßenszene zeigt (Trümmer, eine Explosion und vorn ein Mann in Uniform mit Stahlhelm, wie tot), langt es dann nicht, wenn man einfach nur “Straßenkampf in Berlin. Die Gefallenen werden nicht mehr bestattet” dazuschreibt und sonst nix? Ist es nicht eigentlich egal, ob da nun Statisten in Kulissen liegen oder echte Leichen?