Archiv für September 24th, 2024

Telegram-Chef lenkt ein, Fake-Leser und Eigenlob, AfD scheitert mit Klage

1. Telegram-Chef Durow kündigt Kooperation mit Behörden an
(spiegel.de)
Der in Frankreich festgenommene und nur gegen eine Kaution von 5 Millionen Euro vorübergehend freigelassene Telegram-Chef Pawel Durow lenkt offenbar ein: “Wir haben klargestellt, dass die IP-Adressen und Telefonnummern derjenigen, die gegen unsere Regeln verstoßen, auf berechtigte Anfragen hin an die zuständigen Behörden weitergegeben werden können”. Zudem seien alle problematischen Inhalte, die man in der Suche identifiziert habe, nicht mehr zugänglich.

2. AfD scheitert mit Klage zur Besetzung des MDR-Rundfunkrats
(horizont.net)
Laut der Nachrichtenagentur dpa ist die AfD vor dem Sächsischen Verfassungsgericht mit dem Versuch, per Klage einen Abgeordneten in den MDR-Rundfunkrat zu entsenden, gescheitert. Vor der Wahl zum Rundfunkrat sei die Geschäftsordnung geändert worden, was die AfD die notwendige Mehrheit kostete. Das Gericht habe entschieden, dass die Rechte der AfD-Fraktion nicht verletzt worden seien, “da die Aufgaben des Rundfunkrats nicht spezifisch parlamentarisch” seien.

3. Correctiv: “Wir müssen uns in den Wind stellen und kämpfen”
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 27:20 Minuten)
Das Onlinemedium “Correctiv” wurde für den Grimme Online Award nominiert. Bei “Läuft”, dem Podcast von epd medien und dem Grimme-Institut, spricht Alexander Matzkeit mit “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels und Brigitte Baetz, Vorsitzende der Nominierungskommission des Grimme Online Awards: “Wie plant man eigentlich die mediale Aufarbeitung einer Recherche wie der zum ‘Geheimplan gegen Deutschland’? Wer kann sowas überhaupt noch leisten? Und wie geht man mit der Kritik daran um?”

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4. Großer Vertrauensverlust
(taz.de, Daniel Zylbersztajn-Lewandowski)
“Die fehlerhaften Berichte des Elon Perry erschüttern den ‘Jewish Chronicle’. Vier Prominente Autoren beenden die Zusammenarbeit. Was ist da los?” In der “taz” erklärt Daniel Zylbersztajn-Lewandowski die Hintergründe des Skandals um die älteste, durchgehend erscheinende jüdische Zeitung der Welt, die ihren Sitz in London hat.

5. Trauer um Reporter Christoph Maria Fröhder
(hr.de)
Wie der Hessische Rundfunk (hr) mitteilt, ist der Journalist und Reporter Christoph Maria Fröhder im Alter von 81 Jahren gestorben. In ihrem Nachruf schreibt hr-Programmdirektorin Gabriele Holzner: “Mit Christoph Maria Fröhder verliert die Medienwelt einen streitbaren, aber auch vor allem mutigen und investigativ arbeitenden Kollegen. Seine teils unter Einsatz seines Lebens entstandenen Berichte vom Golfkrieg in den 1990er Jahren oder seine zahlreichen exklusiven Recherchen für die ARD und den Hessischen Rundfunk werden uns in Erinnerung bleiben”.

6. Fake-Leser und erfundenes Eigenlob für 4,6 Millionen Haushalte
(persoenlich.com, Nick Lüthi)
Die Schweizer Gratiszeitung “20 Minuten” habe in der Ausgabe zu ihrem 25-jährigen Bestehen auf einer Testimonial-Seite Bilder von begeisterten Leserinnen und Lesern veröffentlicht, die teilweise von einer Künstlichen Intelligenz (KI) generiert worden seien. Aufgeflogen sei die Sache durch einen aufmerksamen Leser, der den KI-Schwindel bemerkte und das Ganze auf X/Twitter meldete. “20 Minuten” habe sich für den “wertvollen Hinweis” bedankt und von einem “isolierten Vorfall” gesprochen.