1. Reicht die Entschuldigung des Springer-Chefs?
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Antje Allroggen, Audio: 7:51 Minuten)
Der Chef des Axel-Springer-Verlags, Mathias Döpfner, hat um Entschuldigung gebeten, aber reicht das aus? Nein, findet Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen: “Das ist eine Entschuldigung voller Leerstellen und voller Auslassungen. Der Schaden wird nicht konkret benannt. Die Grenzüberschreitung wird nicht konkret benannt. Es kommt allein der Vorwurf gegenüber den Ostdeutschen vor.” Außerdem fehle das Element der “eigenen Zerknirschung oder Verstörung”. Offen bliebe auch die Frage, welche Konsequenzen und Lehren aus der vorgeworfenen Grenzüberschreitung man ziehen wolle, so Pörksen.
2. Eine Woche in der irren Welt des Julian Reichelt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier hat sich angeschaut, wie Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt auf Youtube Politik kommentiert. Nach “einer Woche in der irren Welt von Julian Reichelt” ist sich Niemeier sicher: “Reichelt betreibt Meinungsmache und das ist offensichtlicher denn je. Das alles ist auch deshalb so gefährlich, weil Reichelt unter dem Deckmantel des unerschrockenen Aufklärers mit seinen Videos Giftsamen in die Köpfe der Zuschauer pflanzt, die dort gedeihen und von Folge zu Folge wachsen. Reichelt trägt so ganz wesentlich mit bei zur Spaltung der Gesellschaft.”
3. Einer muss zahlen
(correctiv.org)
Nachdem das sogenannte Ibiza-Video für einen der größten politischen Skandale Europas sorgte, landete Julian Hessenthaler, der Urheber des Videos, im Gefängnis. Nun ist er wieder raus und gibt “Correctiv” das erste Interview seit seiner Freilassung. Hessenthaler wartet darauf, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte über seine Beschwerde entscheiden wird.
4. Pressefreiheit weltweit: Journalistïnnen im Fadenkreuz von Regimen, Kartellen und Terrormilizen
(riffreporter.de)
Bei “Riffreporter” berichten verschiedene Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten des “Weltreporter”-Netzwerks über den Zustand der Pressefreiheit in Mexiko, Somalia, den Maghreb-Staaten und Mosambik, Indien und Indonesien, Skandinavien und Spanien.
5. Zu dumm, um wahr zu sein
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Das Regenbogenblatt “Die Aktuelle” wirbt mit dem vor einigen Jahren beim Skifahren verunglückten Michael Schumacher auf dem Cover und tut so, als hätte der ehemalige Rennfahrer der Redaktion ein Interview gegeben. Das ist natürlich nicht der Fall, die Zeitschrift hat sich das vermeintliche Gespräch von einer Künstlichen Intelligenz zusammenfantasieren lassen. Bei “Übermedien” kommentiert Boris Rosenkranz: “Die Funke-Mediengruppe will den Unrat, den sie da in die Welt kippt, tatsächlich als journalistisches Produkt verstanden wissen. ‘Die Aktuelle’ liefere ‘spannende und vor allem seriöse Reportagen rund um Stars, VIPs und den Adel’, schreibt der Verlag. Wie man sowas auf eine Internetseite tippen kann, ohne dass diese sofort rot anläuft, ist unklar.”
6. Journalismus ist, wenn “maennersache” im April 2023 berichtet, dass …
(twitter.com/Der_Postillon)
Auf Twitter betätigt sich das Satireformat “Der Postillon” aktuell als Fact-Checker und Vermittler von Medienkompetenz. Der konkrete Anlass ist eine Meldung, die durch verschiedene Medien geistert und auf der unbelegten Behauptung eines anonymen Twitter-Kanals beruht, der immer mal wieder aus einem angeblich echten Brief zitiert: “Mein Kind darf an der Schnitzeljagd des Kindergartens nicht teilnehmen. Wir sind Veganer.”