Archiv für Februar 8th, 2022

Wetterkatastrophen, Metas Drohkulisse, Presseausweise

1. Berichterstattung bei Wetterkatastrophen: “Wir verharren zu oft im Programmschema”
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Mike Herbstreuth, Audio: 6:30 Minuten)
Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat über 130 Menschen das Leben gekosten und Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Der ARD-Meteorologe Karsten Schwanke hatte dem SWR zuvor noch eine warnende Sondersendung angeboten, fand jedoch kein Gehör. Im Deutschlandfunk spricht Schwanke über die Schwierigkeiten bei der Berichterstattung über Wetterkatastrophen.

2. Meta-Konzern bringt Aus von Facebook und Instagram in Europa ins Spiel
(zeit.de, Jakob von Lindern & Johannes Süßmann)
Meta, der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und WhatsApp, erwägt in seinem Jahresbericht, “einige unserer wichtigsten Produkte und Services, darunter Facebook und Instagram”, in Europa nicht mehr anzubieten, sollte es keine neue Übereinkunft zum Datenschutz geben. Der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken kommentiert auf Twitter: “Abgesehen davon, dass ich das für eine leere Drohung von Facebook/Meta halte (Europa ist einer der wichtigsten Märkte) – ein Unternehmen, das unsere Gesetze nicht respektieren will und kein Geschäftsmodell entwickeln kann, das ohne Spionage auskommt, braucht es dann auch nicht.”

3. Einheitliche Linie fehlt
(djv.de, Hendrik Zörner)
Immer wieder sollen Rechtsextremisten Fantasie-Presseausweise verwenden – und in vielen Bundesländern damit durchkommen. Das liege daran, dass die Polizeibehörden immer noch keine einheitliche Linie gefunden hätten, wie mit diesem Problem umzugehen ist. Hendrik Zörner vom Deutsche Journalisten-Verband hat “einen Tipp an alle Ministerialen”: “So sieht der Presseausweis der Profis aus.”

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4. Deutsche Welle trennt sich von fünf Mitarbeitern
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
In Zusammenhang mit den vor wenigen Wochen erhobenen Antisemitismus-Vorwürfen trennt sich die Deutsche Welle von fünf Mitarbeitern ihrer Arabisch-Redaktion. Sie folge damit den Empfehlungen einer externen Kommission, die in ihrer Untersuchung in der betroffenen Redaktion jedoch “keinen strukturellen Antisemitismus” festgestellt habe.
Gleicher Sender, anderes Thema: Deutsche-Welle-Rat fordert von Moskau Rückgabe der Akkreditierungen (meedia.de).

5. Telegrams eigenartiger Versuch Geld zu verdienen
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck & Anna Biselli)
Der umstrittene Messengerdienst Telegram will sich anscheinend im großen Stil über Werbung finanzieren und sucht dazu Werbepartner. Dafür sei eine “Vorauszahlung von mindestens 2.000.000 Euro nötig”. Sebastian Meineck und Anna Biselli haben sich das Ganze im Detail angeschaut und einen Experten gefragt, für wie attraktiv er die Werbemöglichkeiten hält. Spoiler: Für nicht sehr.

6. Jetzt oder nie
(sueddeutsche.de, Holger Gertz)
“Womit hat Peking einen Song wie das ARD-Olympia-Lied von Helene Fischer verdient?” Holger Gertz kämpft und ätzt sich in seiner Glosse durch das olympische Liedgut.