1. Red-Bull-Boss hat keine Lust mehr auf “Addendum”
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz startete vor drei Jahren das Medium “Addendum”. Nun hat der österreichische Milliardär anscheinend die Lust an dem Projekt verloren und stellt die Aktivitäten der Plattform ein. In einer offiziellen Mitteilung heißt es dazu: “Der Grund dafür ist, dass es trotz erheblichen Mitteleinsatzes und einer Reihe erfolgreicher und relevanter Rechercheprojekte insgesamt nicht gelungen ist, die Zielsetzungen der Stiftung in ausreichendem Maß zu erfüllen und Dietrich Mateschitz beabsichtigt, die von ihm unterstützen journalistischen Aktivitäten stärker auf lösungsorientierte Projekte jenseits der politischen Alltagsauseinandersetzungen zu konzentrieren.” Von der Stilllegung seien 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen.
2. Radikaler als das Mutterschiff
(sueddeutsche.de, Aurelie von Blazekovic)
“Spiegel” und “Zeit Online” haben lange Zeit versucht, die Generation der sogenannten Millenials über spezielle Medienangebote zu erreichen. Der “Spiegel” mit seinem Portal “Bento”, “Zeit Online” mit dem Online-Magazin “Ze.tt”. Beide Medienhäuser stellten ihre Aktivitäten inzwischen ein und auch andere Mitbewerber gaben auf. Aurelie von Blazekovic fragt sich, ob und wie der junge Journalismus überleben kann.
3. Wissenschaftlicher Jargon: Fachwörter vermeiden – oder besser ganz drauf verzichten?
(klimafakten.de, Claudia Wiggenbröker)
Forschungspublikationen wie die Berichte des Weltklimarats IPCC seien für Laien oft nur schwer verständlich. Man bräuchte fast eine Promotion im jeweiligen Fachgebiet, um die Texte wirklich verstehen zu können, so das vernichtende Ergebnis einer Untersuchung zur Lesbarkeit von IPCC-Texten. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben sich mit der Frage beschäftigt, wie sich komplexe Themen besser vermitteln lassen. Vereinfachung dürfe jedoch nicht zu Vergröberung führen.
4. Branchenüblicher Vergütungssatz nicht identisch mit vertraglich angebotener Lizenz
(urheberrecht.org)
Der Bundesgerichtshof hat zur sogenannten Lizenzanalogie beim Schadensersatz geurteilt. Hintergrund: Ein Unternehmen hatte auf seiner Website einen Stadtplanausschnitt verwendet, ohne im Besitz der Rechte dafür zu sein, und war dafür vom Rechteinhaber abgemahnt worden. Dieser habe als Schadensersatz eine Jahreslizenz in Höhe von 820 Euro angesetzt, doch konnte sich mit dieser Forderung nicht durchsetzen. Im Rahmen der Lizenzanalogie dürfe nicht einfach der Betrag verlangt werden, welchen der Urheber für eine Lizenz vertraglich verlange. Der Urheber müsse beweisen, dass sich dieser Preis am Markt durchgesetzt habe.
5. Messengerdienst führt Tool zur Bekämpfung von Fake News ein
(zeit.de)
Laut “Guardian” testet WhatsApp ein neues Tool zur Bekämpfung von “Fake News”. Nachrichten, die zuvor mehr als fünfmal weitergeleitet worden seien, würden mit einem Symbol gekennzeichnet, das eine Suchanfrage bei Google auslöse. Dahinter stecke die Absicht, die Weiterleitung von viralen Falschnachrichten einzudämmen.
6. Streaming mit höherem Risiko
(faz.net, Thomas Herrig)
Mit Sooner ist ein neuer Streamingdienst gestartet, der sich, im Gegensatz zu den Platzhirschen Netflix, Amazon Prime und Disney, auf europäische Produktionen fokussieren will, darunter auch Kurzfilme und Dokumentationen aus der Arthouse- und Independent-Szene. Aktuell enthalte das Angebot rund vierzig Serien und zweitausend Filmtitel.