1. Wie Medien der AfD helfen, sich rechtlich reinzuwaschen
(uebermedien.de, Johannes Hillje)
2018 veröffentlichte das Bundesinnenministerium auf seiner Website ein Interview, in dem Minister Horst Seehofer die AfD “staatszersetzend” nannte – eine “Verletzung des Rechts einer Partei auf Chancengleichheit im politischen Wettbewerb”, wie das Bundesverfassungsgericht befand. Leider schloss sich dem Versagen der Behörde das Versagen einiger Medien bei der Berichterstattung an. Politik- und Kommunikationsberater Johannes Hillje zeigt anhand von Beispielen, was schiefgelaufen ist.
2. Facebooks teure Jagd auf den “schlimmsten kriminellen” Nutzer
(spiegel.de, Patrick Beuth)
Patrick Beuth berichtet von einer True-Crime-Story mit einigen rechtlichen Implikationen und einem moralisch-ethischen Dilemma: Facebook habe dem FBI dabei geholfen, einem Erpresser Schadsoftware unterzuschieben, mit deren Hilfe dessen IP-Adresse ermittelt werden konnte. Der Mann habe jahrelang auf Facebook junge Mädchen erpresst und bedroht und seine Spuren mit einem speziellen Betriebssystem verwischt.
3. Zoom schließt kurzzeitig Konten chinesischer Menschenrechtsaktivisten
(zeit.de)
Die US-amerikanische Plattform für Videokonferenzen Zoom greift anscheinend in Gespräche von chinesischen Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten ein beziehungsweise beendet oder unterdrückt sie. Zoom begründe das Vorgehen damit, dass man sich “an örtliche Gesetze” halten müsse.
Weiterer Lesehinweis: Twitter hat nach eigenen Angaben eine umfangreiche Löschaktion durchgeführt und dabei 170.000 chinesische Propaganda-Accounts entfernt (spiegel.de).
4. News-Angebote leiden unter abnehmendem Corona-Interesse
(meedia.de, Jens Schröder)
Im Monat Mai hat sich einiges getan bei den Abrufzahlen der hundert erfolgreichsten journalistischen Digital-Angebote in Deutschland. Jens Schröder erklärt bei “Meedia”, was sich im Ranking verschoben hat. Bei den teilweise drastischen Abstürzen und bedeutenden Zuwächsen spiele das abnehmende Interesse an der Corona-Berichterstattung, aber auch ein geänderter Google-Algorithmus eine Rolle.
5. Volontariat in Corona-Zeiten
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 5:23 Minuten)
Anh Tran berichtet im Deutschlandfunk, wie sich die Corona-Pandemie auf das journalistische Volontariat bei Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen auswirkt. Viele der Auswahlverfahren seien in diesem Jahr coronabedingt ausgesetzt oder hätten per Videoschalte stattgefunden. Tran hat sich mit Verantwortlichen sowie Bewerberinnen und Bewerbern über die derzeit erschwerten Umstände unterhalten.
6. Wie man Trump wird
(faz.net, Tobias Rüther)
Die Comedy-Künstlerin und Entertainerin Sarah Cooper wird derzeit für ihre kurzen Videoclips gefeiert, in denen sie US-Präsident Donald Trump synchronisiert (Lip sync) und auf hinreißend komische Weise imitiert: “Zum Vorschein kommen die Gesten eines Chefs, der seinen Worten durch Posen Macht verleiht, und dadurch auch sich selbst. Cooper wiederum reißt diese Posen an sich und macht so Trumps Präpotenz sichtbar. Dabei dachte man eigentlich, man hätte ihn längst durchschaut.”