Archiv für Februar 12th, 2014

Sotschi, Berlinale, Nachrichten

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Möwen folgen Fischkutter”
(sueddeutsche.de, Ruth Schneeberger)
Ruth Schneeberger beobachtet Journalisten-“Trickser” am Filmfestival Berlinale: “Mal gibt ein älterer Franzose Herzprobleme vor, weshalb er unbedingt noch zur Pressekonferenz mit George Clooney müsse, doch die Ordner bleiben hart. Komischerweise ist er auf den folgenden Terminen auch immer wieder da und wirkt putzmunter. Ein anderer versucht sich durch möglichst seriöses Aussehen dort reinzuschummeln, wo so viele andere bereits abgewiesen wurden – er trägt eine hoch angesehene Zeitung unterm Arm, Schal überm Hemd, und er blickt durchdringend intellektuell durch eine Hornbrille.”

2. “40/365: asap”
(einsneunsiebenzwei.de, Daniela Warndorf)
Eine “hektische Redakteurin einer großen Frauenzeitschrift” drängt Daniela Warndorf dazu, “asap ein paar Fotos” von ihrem Balkon zu schicken.

3. “Noch ein olympisches Milliardengrab”
(blogmedien.de, Horst Müller)
Horst Müller zweifelt daran, dass die Eröffnungsfeier der Winterspiele in Sotschi von “rund drei Milliarden” Fernsehzuschauern verfolgt wurde, wie Spiegel.de oder Welt.de behaupten.

4. “Wenn Diekmann sich korrigiert”
(pantelouris.de)
“Bild” habe “ein eingespieltes Verfahren, ihre Lügengeschichten nachträglich gefühlt zu rechtfertigen”, schreibt Michalis Pantelouris. “Sie konfrontiert einen Angegriffenen damit und wertet die Tatsache, dass er mit der Bild überhaupt noch redet, als Beweis dafür, dass es so falsch nicht gewesen sein kann.”

5. “Ohne die Nachrichten gäbe es die Welt nicht”
(welt.de, Andreas Rosenfelder)
Andreas Rosenfelder definiert, der Job der Feuilletonisten bestehe darin, “die tägliche Nachrichtenlage als Steinbruch zu benutzen und große Erzählungen zu finden, die das oft ziemlich sinnlose Einzelereignis an den Kosmos der Ideen anschließen”.

6. “Sportler als unpolitische Wesen? #Menschenrechte als politische Propaganda? #Sochi2014 #Putin #IOC”
(jensweinreich.de)
Jens Weinreich widmet sich ausführlich der Frage, ob Sportler unpolitische Wesen sind: “Ich sage sogar ziemlich überzeugt, dass Sportlern, die sich in Sotschi mit Gesten und Worten äußern, keine Gefahr droht. Nicht einmal vom IOC.”

Sicherheitsbehörden, Die Harke, Migration

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Reporter ohne Grenzen veröffentlicht aktuelle Rangliste der Pressefreiheit”
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Dominanz der Sicherheitsbehörden erschwere die Arbeit von Journalisten in vielen Ländern, schreiben die “Reporter ohne Grenzen” in ihrer jährlich erscheinenden Rangliste der Pressefreiheit: “Besonders besorgniserregend ist, dass diese Entwicklung sogar traditionelle Demokratien erfasst hat.” Österreich, Deutschland und die Schweiz finden sich auf den Plätzen 12, 14 und 15. Die USA rutscht um 13 Plätze ab auf Rang 46 (zwischen Rumänien und Haiti).

2. “Das umstrittene Bild von Edathys Wohnung”
(handelsblatt.com, Patrick Schwarz)
Die Lokalzeitung “Die Harke” veröffentlicht ein Foto, das die Wohnung von SPD-Politiker Sebastian Edathy zeigt. “Nach eigenen Angaben hat der Autor und Fotograf zwar die Wohnung des SPD-Politikers nicht betreten, ist aber auf eine Balustrade vor der Wohnung im ersten Stock gestiegen, um das Foto zu schießen.” Stefan Reckleben von der “Harke” nimmt auf NDR dazu Stellung (ndr.de, Video, 6:03 Minuten).

3. “Von Bärchen und Blümchen”
(topfvollgold.de, Dennis Klammer)
Reporter der Regenbogenpresse, die Blumen und Teddybären verschenken.

4. “Meinungswandel bei der Migration”
(medienblog.blog.nzz.ch, Rainer Stadler)
“Die migrationspolitischen Debatten der vergangenen Jahre haben einen Mentalitätswandel bewirkt, nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland”, glaubt Rainer Stadler. “Die Redaktionen können zudem im Online-Zeitalter jene Stimmen, die gegenüber einem freien Personenverkehr kritisch eingestellt sind, kaum noch ignorieren. Diese Positionen sind nun dauernd und zahlreich präsent, für jedermann einsehbar in den Besucherkommentaren der Informationsplattformen.”

5. “What Uniques And Pageviews Leave Out (And Why We’re Measuring Attention Minutes Instead)”
(blog.upworthy.com, englisch, 6. Februar)
Statt in Seitenaufrufen will Upworthy Bewegungen der Nutzer in Aufmerksamkeitsminuten messen.

6. “‘Vollkommen ratlos und zerknirscht'”
(sueddeutsche.de, Sonja Salzburger)
Ein Interview mit Dieter Bandhauer. Reaktionen auf eine Pressemitteilung seines Kleinverlags fluteten vergangenes Wochenende die E-Mail-Konten vieler deutschsprachiger Kulturjournalisten.