Archiv für März 12th, 2013

So jung kommen wir nicht mehr zusammen

Als Julian Draxler am Samstag für den FC Schalke 04 in der Bundesliga auflief, war er mit 19 Jahren und 170 Tagen der jüngste Bundesligaspieler, der sein 100. Pflichtspiel für seinen Verein absolviert hat.

Ein (etwas bemüht wirkender) Rekord, den die Autoren von sportbild.de einzuordnen versuchen:

Der in Gladbeck vor den Toren Gelsenkirchens geborene Draxler eilt bereits von Rekord zu Rekord. Am 15. Januar 2011 gab er mit 17 Jahren und 117 Tagen als jüngster Bundesligaspieler sein Debüt.

Das stimmt so nicht: Zwar war Draxler damit der jüngste Bundesligaspieler des FC Schalke 04, aber den eigentlichen Rekord des jüngsten Bundesligaspielers überhaupt hält ein Spieler von Borussia Dortmund: 16 Jahre und 335 Tage alt war Nuri Şahin, als er am 6. August 2005 erstmalig für den BVB auflief.

Die offizielle Datenbank von bundesliga.de listet Draxler als viertjüngsten Bundesliga-Debütanten:

Mit Dank an Markus K.

Nachtrag, 13. März: Offenbar schon gestern hat sportbild.de den Satz unauffällig geändert:

Am 15. Januar 2011 gab er mit 17 Jahren und 117 Tagen als jüngster Schalker Bundesligaspieler sein Debüt.

Aus einem Rücken einen Elefanten machen

Was haben Michelle Hunziker und Horst Schlämmer gemeinsam?

Beide haben Rücken:

Michelle Hunziker: Rücken kaputt - Tour abgesagt!

Was unterscheidet Michelle Hunziker und Horst Schlämmer?

Über Horst Schlämmer sind keine solchen Gerüchte in Umlauf:

Weil sie pausiert, spekulierte zuletzt die Zeitschrift “Gente” Michelle sei schwanger. Ihr Management gestern: “Es ist nicht der Bauch, sondern die andere Seite, die Probleme bereitet …”

Aber was haben die Zeitschrift “Gente” und Bild.de gemeinsam?

TOUR-ABSAGE AUS "WICHTIGEN GRÜNDEN": Ist Michelle Hunziker schwanger?

Am 17. Februar war sich Bild.de nachgerade sicher, dass Frau Hunziker …

Ach, lesen Sie selbst:

Sehr verdächtig…

Michelle Hunziker (36) hat ihre Theater-Tour “aus wichtigen Gründen” abgesagt. Ist die Moderatorin etwa schwanger?

Wie das Schweizer Fernsehen “SRF” berichtet, wollte Hunziker mit ihrem Programm “Mi scappa da ridere” (“Das Lachen kommt über mich”) im März in die Schweiz kommen. Jetzt die Absage – und die vielsagende Ankündigung ihres Managements, die Gründe dafür würden demnächst in allen Medien erscheinen.

Alles deutet auf darauf hin, dass Michelle der Öffentlichkeit bald einen Babybauch präsentieren wird!

“Alles”, genau.

Mit Dank an Marco S.

Papstwahl, Katholiken, Marathon-Fernsehen

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Denn sie wissen nicht, was sie schreiben sollen”
(diepresse.com, Michael Fleischhacker)
Michael Fleischhacker hält die Berichterstattung zur Papstwahl für einen “Klassiker des fernfuchtelnden Hausfrauenjournalismus”: “Journalisten und Redaktionsleiter glauben, sie müssten aus Gründen des Publikumsinteresses über Sachverhalte berichten, die sie selbst für vollkommenen Schwachsinn, für die letzten Reste von mittelalterlicher Denk- und Lebensweise im 21. Jahrhundert halten. Man darf sich nicht wundern, dass dabei so viel lächerliches Zeug herauskommt.”

2. “Radikale Katholiken von Gloria.tv”
(spiegel.tv, Video, ca. 11 Minuten)
Spiegel.tv filmt in der Schweiz Macher des extremistisch katholischen Videoportals Gloria.tv – und diese filmen zurück.

3. “Dreiste Fukuschima-Propaganda im Staats-TV”
(marco-kanne.de)
Berichte der ARD erwecken den Eindruck, als hätte auch die Nuklearkatastrophe von Fukushima Todesfälle gefordert: “Alle Toten, die bei den Katastrophenereignissen im Jahr 2011 zu beklagen waren, sind Opfer des Tōhoku-Erdbebens bzw. des durch dieses verursachten Tsunamis, also Opfer von ‘Mutter Natur’.”

4. “Die inhalierte Serie”
(funkkorrespondenz.kim-info.de, Franz Everschor)
“Marathon-Fernsehen” sei “in den USA der neue Trend”, rapportiert Franz Everschor: “Sozusagen von morgens bis abends mit empfangsbereiten elektronischen Geräten bewaffnet, verlangt der Konsument des Jahres 2013 nach Entscheidungsfreiheit. Er will weder Sklave eines Sendeplans noch eines Videoangebots sein, die ihm aufoktroyieren, wann er sich womit sich beschäftigen soll.”

5. “Authentisch, ehrlich, gut?”
(vocer.org, Sandra Müller)
“‘Live’-Gespräche aus der Konserve und Interviews, die keine sind, haben im Radio Hochkonjunktur”, schreibt Sandra Müller: “Ganz einfach, weil sie so schön praktisch sind, so bequem, so gut kalkulierbar. Sie lassen sich auf die gewünschte Länge schneiden und als passgenaue 2:30 Minuten auf Sendung nehmen. Der Moderator spart sich die aufwändige Vorbereitung. Ein paar Fragen auf Lücke reichen und die Antworten kommen auf Knopfdruck.”

6. “FAQ zum Leistungsschutzrecht für Presseverleger (für Blogger, Social Media & Journalisten)”
(rechtsanwalt-schwenke.de)