Archiv für September 25th, 2009

Graeter, Wallraff, Boudgoust

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Ihr seid die Langweiler!”
(faz.net, Michael Hanfeld)
Michael Hanfeld kritisiert die Fernsehmacher als “Langweiler, die sich selbst inszenieren, die aufgehört haben, Fragen zu stellen, die nichts wissen wollen.”

2. “ZDF sperrt Graeter”
(fr-online.de, Ulrike Simon)
Das ZDF stellt die Sendung “Johannes B. Kerner” mit dem Gast Michael Graeter nicht in die Mediathek: “Interventionen aus dem Umfeld des CSU-Politikers Edmund Stoiber, der als früherer CSU-Chef auch für die politische Glaubwürdigkeit der Partei zuständig war, sollen dazu geführt haben, heißt es aus gut unterrichteten Kreisen.”

3. “Schluss mit dem Gebell”
(dasmagazin.ch, Rico Czerwinski)
Rico Czerwinski ist es zu laut bei den politischen Talk-Sendungen am Fernsehen: “Kann man denn heute überhaupt noch unterhaltsam über Politik oder mit Politikern sprechen, ohne seine Zuhörer zu beleidigen? Gewiss.”

4. “Als Somalier in Deutschland”
(n-tv.de)
“Der Publizist und Journalist Günter Wallraff ist in die Rolle eines Flüchtlings aus Somalia geschlüpft und will seine Erfahrungen im Herbst veröffentlichen.”

5. Porträt von Peter Boudgoust
(merkur.de, Volker S. Stahr)
“Verwaltungsmann” Peter Boudgoust, Intendant beim SWR, möchte “gutes Fernsehen” machen. “Konkret heißt gutes Fernsehen für ihn: populäre Programme am Freitag- und Samstagabend, Sport und ‘Tatort’. Es heißt aber auch Information und Dokumentation.”

6. “HOW TO: Launch Your Own Indie Journalism Site”
(mashable.com, Maria Schneider, englisch)
“Here, five former mainstream media reporters share their tips and best advice for creating a startup journalism site.”

Nein, so eine Ähnlichkeit!

Der brasilianische Fußballstar Ronaldo sollte, wenn man einer jungen Damen namens Michele Umrazu glauben darf, erst gar keine Hoffnungen darauf setzen, dass ihn ein Vaterschaftstest entlasten könnte: Haare, Augen, Nase, alles an ihrem vierjährigen Sohn sei so wie bei dem Mann, den sie lange ein Phänomen nannten. Bei soviel Ähnlichkeit ist sie sich jetzt sicher: Der Vater kann nur Ronaldo sein.

Ronaldo? Fußballer? Da gibt´s in der Tat eine klitzekleine Verwechlungsgefahr: zwischen dem Brasilianer Ronaldo und dem Portugiesen Cristiano Ronaldo. FAZ.net hat sich angesichts dessen nicht so recht entscheiden können und einen Doppel-Ronaldo daraus gemacht: In der Überschrift ist von “Cristiano” die Rede, im ersten Satz vom “brasilianischen Fußballstar”. Bei der Bebilderung musste man sich dann doch entscheiden, Brasilianer, Portugiese — und wählte (siehe Bild 9): den Portugiesen…

(Nicht grämen, liebe FAZ: Geht andersrum genauso, wie das ZDF unlängst eindrucksvoll bewiesen hat).