1. Journalistin mit Autobombe getötet
(tagesschau.de, Jan-Christoph Kitzle)
Die Investigativ-Journalistin Daphne Caruana hat an den “Malta Files” gearbeitet und wollte nachweisen, dass EU-Konzerne mit Hilfe des Inselstaats in großem Stil Steuern hinterziehen. Nun ist sie in ihrem Auto umgebracht worden. Mit einer Bombe, die im Fahrzeug versteckt war.
2. “Spiegel”-Korrespondent Hasnain Kazim über die Entwicklung der Türkei: “Damit habe ich nicht gerechnet”
(kress.de, Frank Hauke-Steller)
“Spiegel”-Korrespondent Hasnain Kazim hat vor anderthalb Jahren auf Druck des Erdogan-Regimes seine Korrespondententätigkeit in Istanbul beendet. Nun hat er das Buch “Krisenstaat Türkei” veröffentlicht, eine Analyse, die er mit seinen ganz persönlichen Erfahrungen mischt. Im „Kress“-Interview geht es um die Entwicklungen der letzten Jahre. Kazim ist überrascht, wie rasant die Türkei sich gewandelt hat: „Ich habe mit Veränderungen gerechnet, aber nicht in dieser Dramatik. Dass Erdogan es gelingt, mit brutaler Härte Kritik dauerhaft zu unterdrücken und dass er danach trotzdem noch Wahlen gewinnt, und zwar eindeutig, damit habe ich nicht gerechnet.“
3. “Deutsches Fernsehen war schon immer Qualitätsfernsehen”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Bei der „MIPCOM“-Messe in Cannes fädeln 14.000 Teilnehmer Deals über neue Filme, Fernsehserien und sonstige digitale Inhalte für alle möglichen Plattformen ein. Thomas Lückerath hat sich mit den Geschäftsführern der „Film- und Medienstiftung NRW“ und des „Medienboard Berlin-Brandenburg“ über den Stellenwert der Messe und die Attraktivität des deutschen Fernsehens unterhalten.
4. Amazon kippt Weinstein-Serie
(wuv.de, Susanne Herrmann)
Der Missbrauchsskandal um den Hollywood-Produzent Harvey Weinstein hat weitere Konsequenzen. “Amazon” stoppte ein Serienprojekt, das mit Weinsteins Firma „The Weinstein Company“ gemeinsam produziert werden sollte. Das Budget lag bei 160 Millionen Dollar. Allein die Drehbuchentwürfe kosteten 40 Millionen. Ende voriger Woche hatte “Amazon” den eigenen Studiochef Roy Price suspendiert, weil auch gegen ihn Vorwürfe wegen sexueller Belästigung erhoben worden waren. Währenddessen löste Schauspielerin Alyssa Milano eine Twitter-Welle aus. Unter dem Hashtag #MeToo forderte sie Opfer von sexuellen Belästigungen oder sexueller Gewalt, sich bei Twitter kurz zu Wort zu melden.
5. Ab jetzt nur noch neutral
(taz.de, Carolina Schwarz)
Die „New York Times“ hat ihre neuen Richtlinien für den Umgang mit Sozialen Medien veröffentlicht. Sie richten sich an alle Journalisten des Hauses und umfassen 16 Punkte. Die Journalisten werden darin zu einem unparteiischen, unvoreingenommenen und verantwortungsvollen Umgang aufgefordert. Auch private Accounts seien betroffen, denn auch private Äußerungen würden auf das Medium zurückfallen. Carolina Schwarz kritisiert das Vorgehen. Durch die Social-Media-Regeln der New York Times werde eine Objektivität vorgegaukelt, die es so gar nicht geben könne.
6. Wie Hustler-Verleger Larry Flynt Donald Trump abservieren will
(horizont.net, Marco Saal)
Larry Flynt, der Verleger des Erotik-Magazins “Hustler” hat eine ganzseitige Anzeige in der “Washington Post” geschaltet. Der Inhalt: Ein Plädoyer für die Amtsenthebung Donald Trumps und eine ganze Reihe von Argumenten für das sogenannte Impeachment-Verfahren. Überschrieben ist der Text mit einer Ausschreibung der besonderen Art: “10 Millionen Dollar für Informationen, die zur Amtsenthebung von Donald J. Trump führen”.