Keuschi, Dichter, Dzhokhar Tsarnaev

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Kirchenkänguru Keuschi ist Hoax”
(heise.de, Peter Mühlbauer)
Die Erzdiözese Wien dementiert einen Bericht, der behauptet, die katholische Kirche wolle mit dem Känguru Keuschi Jugendliche für die Enthaltsamkeit vor der Ehe gewinnen. “Wer etwas genauer hinsah, der konnte feststellen, dass bei den Bildcredits nicht nur ‘Erzdiözese Wien’, sondern auch ‘Fotomontage’ stand. Und wer auf den etwas versteckten Link ‘Über uns’ klickte, dem wurde versichert, dass ‘ausnahmslos alle Artikel [auf dem Portal] frei erfunden’ sind. Trotzdem wurde die Meldung auf Facebook und in Tweets massenhaft für bare Münze genommen.”

2. “Der ‘Spiegel’ rafft sich nicht zu einer Aufarbeitung seiner dunklen Aids-Zeit auf”
(stefan-niggemeier.de)
Wie der “Spiegel” umgeht mit Kritik an seiner Aids-Berichterstattung in den 1980er-Jahren: “Der ‘Spiegel’ tut so, als gebe er ehrlich die Kritik an sich wieder und beschönigt sie dabei. Mir fiele dazu das Wort ‘unverfroren’ ein, aber vermutlich ist es viel schlimmer: Gedankenlos.”

3. “Here’s what the perfect women’s magazine would look like”
(newstatesman.com, R. Cosslett und H. Baxter, englisch)
Vorschläge, wie das perfekte Frauenmagazin aussehen könnte.

4. “The Inconvenient Image of Dzhokhar Tsarnaev”
(newyorker.com, Ian Crouch, englisch)
Ian Crouch macht sich Gedanken über die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift “Rolling Stone” mit Dzhokhar Tsarnaev auf dem Titelbild. “What is so troubling about this image, and many of the others that have become available since April, is that Tsarnaev really does look like a rock star.”

5. “Gezielter Tabubruch”
(dradio.de, Fabian Elsäßer)
Fabian Elsäßer kommentiert die Medienberichterstattung über einen neuen Song von Bushido (BILDblog berichtete): “Die größte Strafe für einen wie Bushido wäre etwas anderes: totale Ignoranz durch diejenigen, die Öffentlichkeit herstellen.”

6. “Vielleicht Dichter”
(matthias-schumacher.com)
Wo ist der Dichter geblieben, fragt Matthias Schumacher: “Ja gäbe es noch Dichter, die sich als Dichter verstünden, die weit über das Sich-ins-Fernsehen-einladen-Lassen und Neues-Buch-in-die-Kamera-Halten hinausgingen, die etwas zu sagen hätten, das in noch keinem ihrer Bücher gedruckt wäre und das sie nicht aus verkaufsfördernden Gründen sagen würden. Ja wenn! Ich will daran glauben.”