1. Donnepp Media Award wird nach Eklat vorerst ausgesetzt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Nach der Rücknahme der Ehrung für Judith Scheytt und internen Zerwürfnissen innerhalb der Jury soll der Donnepp Media Award, verliehen durch den Verein “Freunde des Adolf-Grimme-Preises”, im kommenden Jahr nicht vergeben werden. Dies habe der Vereinsvorsitzende Jörg Schieb gegenüber der “Süddeutschen Zeitung” erklärt. Zurücktreten wolle der nach Meinung vieler Beobachter für den Eklat verantwortliche Schieb jedoch nicht. Das wäre seiner Ansicht nach “unanständig”.
2. Wie ich einen taz-Klon aus dem Internet verbannte
(taz.de, Klaudia Lagozinski)
Klaudia Lagozinski beschreibt, wie sie auf eine gefälschte Nachrichtenseite gestoßen sei, die Inhalte der “taz” kopiert und mutmaßlich für eine Kryptobörse genutzt habe. Die Spur habe sie zu weiteren Nachbildungen bekannter deutscher Medien geführt. Nach einer Beschwerde beim US-Domainanbieter Namecheap sei es gelungen, den “taz”-Klon vom Netz nehmen zu lassen.
3. Wörter wie Ungeheuer: Initiative kürt das “Wortgetüm des Jahres”
(turi2.de, Christoph Arens)
Zum Weltalphabetisierungstag habe eine neue Sprachinitiative erstmals das “Wortgetüm des Jahres” gekürt. Ausgezeichnet wurde der Begriff “Antidiskriminierungsbeauftragte” mit seinen 31 Buchstaben. Ziel der Aktion sei es, auf sprachliche Barrieren hinzuweisen, die besonders Menschen mit geringer Lesekompetenz vom gesellschaftlichen Leben ausschlössen. Jury und Initiatoren fordern mehr Verständlichkeit und kürzere, alltagstaugliche Begriffe in Verwaltung und Politik.
4. KI und Medien: ein Zwischenstand
(medientage.de, Petra Schwegler)
Petra Schwegler zieht eine kritische Zwischenbilanz zur Rolle von Künstlicher Intelligenz im Mediensektor. Die Branche befinde sich im Spannungsfeld zwischen Effizienzgewinn und Kontrollverlust, zwischen neuer Kreativität und schrumpfender Sichtbarkeit. Einerseits könnten Medienhäuser mit Tools wie GPT-5, Gemini oder ElevenLabs technisch aufrüsten, andererseits drohe durch Googles AI Overviews und Zero-Click-Suche ein massiver Reichweitenverlust.
5. RSF-Bildband “Fotos für die Pressefreiheit 2025”
(reporter-ohne-grenzen.de)
Zum Internationalen Tag der Demokratie am 15. September wolle die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) ihren neuen Bildband “Fotos für die Pressefreiheit 2025” veröffentlichen, “denn die Einschränkung der Pressefreiheit ist immer ein Warnzeichen und wichtiger Gradmesser für den Zustand der Demokratie.” Der Verkaufserlös komme laut RSF vollständig der Unterstützung verfolgter Journalistinnen und Journalisten zugute.
6. Ver.di begrüßt Willen zur Medienstärkung
(verdi.de)
Die Gewerkschaft Verdi begrüßt die Ankündigung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, unabhängigen Journalismus und Medienkompetenz stärker fördern zu wollen. Bundesvorstand Christoph Schmitz-Dethlefsen warne vor den Gefahren durch Digitalmonopole, autoritäre Einflussnahmen und Desinformation und fordere Investitionen in redaktionelle Strukturen. Zudem unterstütze Verdi die Bundesratsinitiative für eine Plattformabgabe, um Medien finanziell zu stärken und journalistische Standards zu sichern.
7. Deutscher Fernsehpreis für “Germany’s Next Topmodel”
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:02 Minuten)
Zusätzlicher Link, da in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator die Vergabe des Deutschen Fernsehpreises an Heidi Klums “Germany’s Next Top Model” in der Kategorie “Beste Ausstattung Unterhaltung”: “Das ist ungefähr so, als würde man einer Zigarettenpackung einen Design-Preis verleihen. Richtet jede Menge Schaden an, sieht aber toll aus. Na, herzlichen Glückwunsch!”