Getötete Journalisten in Gaza, Podcast offline, Georgien

1. Was wissen wir über die mehr als 100 getöteten Journalisten in Gaza?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 21:04 Minuten)
Seit Oktober vergangenen Jahres seien laut der Organisation Reporter ohne Grenzen 129 Medienschaffende in und um Gaza getötet worden. Holger Klein spricht im “Übermedien”-Podcast mit dem Investigativjournalisten Frederik Obermaier über diese erschreckende Zahl: Waren unter den getöteten Medienschaffenden auch Propagandisten der Hamas? Welche Journalisten und Journalistinnen arbeiten überhaupt noch im Kriegsgebiet? Und wie stehen die Chancen, dass die Todesfälle nach Kriegsende aufgeklärt werden?

2. NDR nimmt Podcast über Band Rammstein offline
(medien.epd.de)
Wie epd Medien meldet, hat der NDR seine Podcast-Reihe “Rammstein – Row Zero” offline genommen, weil die Band Rammstein urheberrechtliche Unterlassungsansprüche geltend gemacht habe. Dieser Schritt sei erfolgt, “um die ordnungsgemäße Nutzung der darin verwendeten Musik zu klären.” Der vierteilige Podcast, der die Geschichten junger Frauen im “Sex-Rekrutierungssystem” von Rammstein-Sänger Till Lindemann beleuchtet, werde überarbeitet und nach Prüfung ohne die beanstandeten Musikpassagen wieder zur Verfügung gestellt. Die Entscheidung, den Podcast offline zu nehmen, sei getroffen worden, um einen langwierigen Rechtsstreit zu vermeiden und dem investigativen Inhalt den Vorrang zu geben.

3. “Kopie aus dem russischen Gesetz”
(taz.de, Vivien Mirzai)
Der georgische Jurist Sandro Baramidze spricht im Interview mit Vivien Mirzai über das “Transparenzgesetz”, das Anfang August in Georgien vollständig in Kraft treten soll: “Dieses Gesetz ist ein Copy-Paste-Gesetz aus dem russischen Gesetz von Putin.” Das Ziel der regierenden Partei Georgischer Traum sei es, “die NGOs und unabhängige Medien auszuschalten.”

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4. Wahlberichterstattung auf dem Prüfstand
(verdi.de)
Bei einer Podiumsdiskussion in Berlin hinterfragten Experten wie Jay Rosen und Errin Haines traditionelle journalistische Neutralitätsstandards angesichts politischer Asymmetrien, insbesondere seit der Ära Trump. Sie betonten die Notwendigkeit eines stärker menschenrechtsbasierten Journalismus. Deutsche und US-amerikanische Journalistinnen und Journalisten diskutierten die Herausforderungen der Wahlberichterstattung und die Gefahren von Desinformation sowie populistischen Strategien. Sie stellten dabei die Bedeutung von Faktentreue und Kontextualisierung heraus.
Weitere Lesehinweise: Wahlberichterstattung braucht ein Umdenken: Statt Politiker*innen müssen Wähler*innen im Fokus stehen (neuemedienmacher.de).
Die “taz” kooperiert in diesem Sommer mit den Autorinnen Manja Präkels, Tina Pruschmann und Barbara Thériault, die im Rahmen des Rechercheprojekts “Überlandschreiberinnen” Reportagen aus den drei ostdeutschen Bundesländern, in denen im September Wahlen anstehen, verfassen: “Die drei Autorinnen reisen vor den Landtagswahlen durch Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Ihre Eindrücke halten sie in essayistisch-literarischen Langzeitbeobachtungen fest. Vom 6. Juli bis 31. August werden ihre Texte in der Wochentaz erscheinen.” (taz.de)

5. Dieses Foto wurde vielleicht oder vielleicht nicht mit KI erstellt
(zeit.de, Eike Kühl)
Wie Eike Kühl berichtet, hat der Konzern Meta seine Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten auf Facebook und Instagram von “Made with AI” in “AI Info” geändert, da das ursprüngliche System nicht zuverlässig funktionierte. Die Änderung erfolgte, nachdem Fotos fälschlicherweise als KI-generiert gekennzeichnet wurden, obwohl sie nur minimal bearbeitet worden waren. Die neue Kennzeichnung solle die Nutzerinnen und Nutzer darauf hinweisen, dass die Inhalte möglicherweise mit Künstlicher Intelligenz bearbeitet wurden, könne aber immer noch zu Verwirrung führen.

6. Offener Brief für den Erhalt der Hörspielförderung der Film- und Medienstiftung NRW
(pro-hoerspiel.de)
Zahlreiche Organisationen und Akteure aus dem Hörspielumfeld haben sich in einem offenen Brief für den Erhalt der Hörspielförderung der Film- und Medienstiftung NRW ausgesprochen. Sie fordern die Gesellschafter, Geldgeber und Aufsichtsräte auf, die Streichung der Hörspielförderung durch den neuen Geschäftsführer Walid Nakschbandi rückgängig zu machen. Sie betonen die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung des Hörspiels und kritisieren die “überhastete” und “unkoordinierte” Entscheidung, die ohne ein neues Konzept getroffen worden sei.

7. Lindner (FDP) setzt “taz” mit rechtspopulistischem Portal “NIUS” gleich
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:06 Minuten)
Zusätzlicher Link, weil in eigener Sache: Am Dienstag haben wir in den “6 vor 9” auf die Reaktion der “taz”-Chefredaktion auf einen Tweet von Finanzminister Christian Lindner hingewiesen. Lindner hatte in dem Tweet sein Interview mit der rechtspopulistischen Krawallseite “Nius” gerechtfertigt und “Nius” in einem Atemzug mit der “taz” genannt. Bei radioeins kommentiert “6-vor-9”-Kurator: “Mit seinem Interview und seinen späteren Äußerungen verleiht Lindner dem Portal eine Legitimität, die ihm nicht zusteht. Lindner wertet eine rechtspopulistische Desinformations- und Hetzplattform auf, die journalistische Standards missachtet und Stimmungsmache betreibt. Und er tut das nicht nur in seinem Namen, sondern vereinnahmt auch SPD und Grüne dafür. Und ‘Nius’ nutzt das Interview, um sich lautstark als Gesprächspartner der gesamten Bundesregierung aufzuspielen.”