1. “Sich die Blogger-Kultur aneignen”
(nzz.ch, Heribert Seifert)
Heribert Seifert liefert einen Überblick über die Anstrengungen der etablierten Medienhäuser, was mit Blogs zu machen. Fazit: “Zu viele uninspirierte, nur als Pflichtprogramm betriebene Blogs, die von knausrigen Verlagen vor allem als Landnahme auf einem weiteren Medienspielplatz ohne Bereitschaft zu Investition und netzspezifischem Engagement installiert werden, zeugen nicht gerade von Vitalität und journalistischer Phantasie.”
2. “Kein öffentliches Interesse”
(20min.ch, Lukas Mäder)
“Gibt es für Normalbürger im hintersten passwortgeschützten Winkel des Internets noch eine Privatsphäre? Der ‘Blick’ findet Nein – und publiziert Sado-Maso-Bilder einer Sekretärin. Juristen sehen die Rechte der Betroffenen verletzt.” Siehe auch “Darf sich eine ‘Blick’-Autorin so zeigen?”
3. “Schöner Kommentieren mit Datenschutz”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier wird es nicht leicht gemacht, ein Blog zu führen, das Kommentare zulässt. Einerseits soll er alle Kommentare sozusagen unverzüglich prüfen, andererseits soll er nicht mal eine E-Mail-Adresse verlangen dürfen. Der gar nicht rechtsfreie Raum Internet führt dazu, dass nun Kommentierwillige mit den Worten “Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein…” gewarnt werden.
4. “Das Gefühl, ein linkischer Zwerg zu sein”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Miriam Meckel)
Miriam Meckel schildert den Spießrutenlauf roter Teppich: “Ich blicke in 100 Augenpaare, versteckt hinter 100 Linsen. 300 Augen und Linsen starren zurück.”
(faz.net, Michael Hanfeld)
Ab dem 17. Juli werden beim ZDF die Nachrichten in “einer großen grünen Höhle oder Hölle”, die 30 Millionen Euro gekostet hat, verlesen. Für die Journalisten heisst das: “Ihre Aufgabe wird anspruchsvoller, sie müssen sich als Meister des modernen Nachrichtenfünfkampfs beweisen – sie verlesen nicht mehr nur Nachrichten, sie moderieren, schreiten umher, gestikulieren, deuten und führen Interviews, bei denen die Kamera den Sprechenden im Studio über die Kamera schaut oder das zugeschaltete Gegenüber an die Stelle ‘beamt’, die der Moderator avisiert.”
6. Downsizing-Kongress Journalismus
(dasmagazin.ch, Max Küng)
“Ich weiss: Wenn mein Sohn dereinst in der Schule gefragt wird, was sein Vater arbeitet und er ‘Journalist’ sagen wird, dann werden seine Mitschüler den Mund verziehen, als habe man ihnen Essiglösung injiziert, sie werden die Augen verdrehen und sich die Hände vors Gesicht schlagen, der Lehrerin wird ein ‘Oje’ entfahren, und sie wird denken: ‘das arme Kind’.”