“Friss-oder-Stirb”-Datenschutz, “Hass”-Vokabel, Gekaufter Goodwill

1. Datenschutz à la „Friss oder Stirb“: Max Schrems reicht Beschwerde gegen Datenkonzerne ein
(netzpolitik.org, Leo Thüer)
Eigentlich sollen Nutzer ab sofort entscheiden können, ob und wem sie die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten erlauben. Bei den großen Datenkonzernen wird jedoch nach wie vor nach der Devise „Friss oder Stirb“ verfahren. „netzpolitik.org“ hat mit Datenschutzaktivist Max Schrems über den politischen Kontext des Regelwerks gesprochen und wie seine neue Organisation gegen Zwangszustimmungen vorgehen will.

2. Google und Uber sollen für positive Artikel gezahlt haben
(golem.de, Friedhelm Greis)
Bei der britischen Tageszeitung „Evening Standard“ konnten sich Firmen nach Angaben eines früheren Mitarbeiters positive Presse erkaufen. Unternehmen wie Google und Uber sei für eine halbe Million britischer Pfund eine Berichterstattung versprochen worden, “die man mit Geld nicht kaufen kann“.

3. »CICERO«
(der-rechte-rand.de, Charles Paresse)
Ist das Magazin „Cicero“ ein originär rechtes Projekt? Nein, findet Charles Paresse, doch „der »Cicero« dürfte für den Rechtsruck mehr leisten, als es explizit rechte Blätter können. Denn es holt rechte Debatten als gleichberechtigte Positionen ins Heft – unauffällig sickern sie so in die Gesellschaft ein, gelten als normal.“

4. Demos? No way!
(taz.de, Peter Weissenburger)
Während bei uns Journalisten darüber debattieren, ob man gleichzeitig auf eine politische Demo gehen und über damit verbundene Themen berichten kann, stellt sich diese Frage in den USA gar nicht erst: Dort ist es ihnen verboten. Und es herrscht eine strenge Trennung zwischen Berichterstattung und Meinung.

5. DSGVO: Datenschutz als Bedrohung für Journalisten?
(ndr.de, Daniel Bouhs & Sabine Schaper)
Wie wirkt sich die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auf die Arbeit von freien Journalisten aus? Daniel Bouhs und Sabine Schaper haben für „Zapp“ bei den Bundesländern nachgefragt, wie sie den Schutz freier Journalisten in ihren aktualisierten Landespressegesetzen interpretieren. Das Ergebnis ist höchst uneinheitlich. Sieben Länder hätten sehr indifferent geantwortet oder auf Einzelfallentscheidungen verwiesen. Freie Journalisten in Niedersachsen, die ohne Rückendeckung eines etablierten Medienhauses recherchieren, sehen sich sogar einem großen juristischen Risiko ausgesetzt.
Auch Fotografen machen sich Sorgen, was die Überlassung ihrer Bilder an Archive anbelangt. Dies könne nämlich bedeuten, zukünftig Zustimmungen sämtlicher, auch als „Beiwerk“ abgebildeter Personen nachweisen zu müssen.

6. Hass, der Flüssigkitt der Journalisten
(deutschlandfunk.de, Silke Burmester)
In ihrer Kolumne weist die Journalistin Silke Burmester daraufhin, dass nicht alles „Hass“ ist, was von Journalisten als solcher bezeichnet werde und empfiehlt den Kollegen, auf die “Hass-Inflationsbremse zu treten“.