Guardian, Gamification, Prestige

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Der Blogger, das Gold und die Startbahn”
(wortfeld.de, Alexander Svensson)
Alexander Svensson sucht (bisher erfolglos) einen Blogger, der, wie der “Spiegel” berichtet, Isländer dazu brachte, in einer Winternacht “ebenso tapfer wie sinnlos anderthalb Tage die Startbahn” zu blockieren.

2. “Gamification: Warum die Paywall für Medien ein Irrtum ist”
(netzwertig.com, Matthias Sala)
Matthias Sala empfiehlt Zeitungsportalen, sich an der erfolgreichen Spieleindustrie zu orientieren und Angebote im Centbereich zu offerieren, die mittels Kleinsttransaktionen erworben werden können: “Online-Zeitungen sollten dies auch anbieten: die schnelle Suche im Archiv, das Drucken einer Infografik in hoher Auflösung für PowerPoint, das Erstellen eines gelayouteten PDFs für ein Spezialthema oder das Freischalten genauer Statistiken eines Wirtschaftsartikels.”

3. “Genial, geliebt, gefährdet”
(zeit.de, John F. Jungclaussen)
Die Guardian Media Group verliert “jede Woche über eine Million Pfund”. “Lohnkosten für 600  Journalisten, die in der integrierten Print- und Onlineredaktion arbeiten, müssen weiter bezahlt werden. Das Jahresgehalt des Chefredakteurs von 600.000  Pfund erscheint da immer extravaganter. ‘In drei bis fünf Jahren wird uns das Geld ausgehen’, rechnet Geschäftsführer Miller vor.”

4. “Der Zentrallappen des Grauens”
(gehirn-und-geist.de, Steve Ayan)
Ein Bremer Hirnforscher habe den Sitz des Bösen im menschlichen Gehirn entdeckt, schreibt Bild.de. “Das alles wäre zum Lachen, wenn es nicht auch einen bitteren Beigeschmack hätte. Denn der krude Biologismus, den Boulevardmedien in Sachen Gehirn immer wieder bedienen, suggeriert letztlich: Die können nicht anders! Wer das Böse im Hirn hat, der handelt auch so.”

5. “Drei unterschiedliche Debatten, immer derselbe Harald Martenstein”
(blogs.taz.de/reptilienfonds, Heiko Werning)
Heiko Werning will beobachtet haben, dass der prototypische deutsche, weiße Mann, “nennen wir ihn doch einfach Harald Martenstein“, auf verschiedene Debatten gleich reagiert.

6. “Wir Empörten”
(dasmagazin.ch, Christian Schmidt)
Am 13. November 2002 sinkt die Prestige, 64.000 Tonnen Schweröl laufen aus, verpesten die Küste Spaniens und Frankreichs. Ein Besuch vor Ort, zehn Jahre danach.