Immense Anwaltskosten, Konflikt um SWR-App, Currywurst-Ente

1. Anwaltskosten des RBB schon bei mehr als 2 Millionen
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Bei “DWDL” berichtet Timo Niemeier über eine bemerkenswerte Pressemitteilung des RBB vom Mittwochnachmittag. Diese stamme nicht, wie sonst üblich, von der Pressestelle des Senders, sondern vom hauseigenen Rechercheteam. In der Mitteilung gehe es um die Anwaltskosten des Senders im Zusammenhang mit der Schlesinger-Affäre, die inzwischen auf über zwei Millionen Euro geklettert seien und weiter steigen würden. Zudem gebe es Fragen zur Rechtmäßigkeit der Vergabe der Compliance-Recherche.

2. Zu viel Text?
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers, Audio: 5:38 Minuten)
Vor etwa eineinhalb Jahren startete der SWR sein Nachrichtenangebot “Newszone”, das sich insbesondere an junge Menschen richtet. Um die dazugehörige App ist ein Streit entbrannt, der auch vor Gericht ausgetragen wird: Verlage halten das Angebot für zu textlastig und damit für einen öffentlich-rechtliches Sender für rechtswidrig. Nun sollte das Oberlandesgericht Stuttgart über den Konflikt entscheiden, habe sich jedoch vertagt, um grundlegende Fragen zu klären.

3. Heldinnen von heute
(taz.de, Daniela Sepheri)
Die “taz” berichtet über die zwei iranischen Journalistinnen Niloofar Hamedi und Elaheh Mohammadi, die international ausgezeichnet wurden, in ihrer Heimat aber im Gefängnis sitzen. Daniela Sepheri kommentiert: “Auf ein faires Verfahren können die beiden Frauen nicht hoffen. Es wird wie immer in der Islamischen Republik Iran ein reiner Schauprozess werden, der darauf abzielt, andere Journalist*in­nen einzuschüchtern. Journalismus ist kein Verbrechen. Me­di­en­ver­tre­te­r*in­nen weltweit sollten sich für ihre inhaftierten Kolleginnen einsetzen. Diese beiden Journalistinnen haben Geschichte geschrieben.”

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4. Keine Verfolgung kritischer Sender
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert die türkische Rundfunkbehörde auf, die Ermittlungen gegen sieben Sender sofort einzustellen: “Recep Tayyip Erdogan nimmt jetzt Rache für Kritik, selbst wenn sie nur zaghaft war”, so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. Die türkische Rundfunkbehörde dürfe sich nicht zum willfährigen Instrument von Erdoğan totalem Machtanspruch degradieren lassen.

5. Nach Übernahme durch Elon Musk: Twitter weniger als 15 Milliarden US-Dollar wert
(heise.de, Martin Holland)
Als Elon Musk vor rund sieben Monaten Twitter übernahm, kostete ihn das 44 Milliarden US-Dollar. Nun soll der Gesamtwert des Unternehmens auf rund ein Drittel gesunken sein. Davon geht laut einer Bloomberg-Meldung der US-Finanzkonzern Fidelity aus, der am Kauf beteiligt war und den Wert seiner Beteiligung erneut herabgestuft hat.

6. Wenn aus der Currywurst eine Ente gemacht wird
(uebermedien.de, Martin Rücker)
Der freie Journalist Martin Rücker war bis Anfang 2021 Geschäftsführer der Verbraucherorganisation Foodwatch und kennt sich daher bestens mit allen Fragen rund um Ernährung und Ernährungspolitik aus. Bei “Übermedien” erklärt er, wie “Bild” und andere Medien mit Hingabe Geschichten über angebliche Fleischverbote und Zwangsrationierungen konstruieren – “eine Melange aus Clickbait- und politischen Kampfartikeln, mit denen Medien sich zum Teil eines politischen Lagers machen, das seine Gegner bekämpft”.