Frontzugang gefordert, Grenzen der Wirtschaftlichkeit, “Officer Denny”

1. Frontzugang gefordert
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert sowohl Russland als auch die Ukraine auf, Kriegsberichterstattern den Zugang zu den Frontgebieten zu ermöglichen: “Die Auswirkungen dieses furchtbaren Kriegs auf die ganze Welt sind in allen Ländern spürbar. Da sind unabhängige und ungefilterte Berichte über das Geschehen an der Front unverzichtbar für Information und Meinungsbildung der Menschen.”

2. In diesem Buch könnte alles stehen!
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Heute erscheint “Noch wach?”, der neue Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre, über den im Vorfeld allerlei Andeutungen zu lesen waren: Ist es ein Enthüllungsroman, der uns einen literarischen Zugang zur Innenwelt des Springer-Konzerns verschafft? Niemand weiß es, aber alle spekulieren munter drauf los. Stefan Niggemeier hat sich angeschaut, wie das Buch in den Medien ankommt – noch bevor jemand weiß, was wirklich drin steht.
Weiterer Lesehinweis: Was auch immer in Stuckrad-Barres Buch (verklausuliert) über den Springer-Verlag zu lesen sein mag, Hanna Lakomy (Pseudonym: Salomé Balthus) hat ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Springers “Boys-Club” gemacht. Der “Welt”-Kolumnist Don Alphonso, zeitweilig so etwas wie Lakomys Mentor bei der “Welt”, habe ihr schriftlich sexuelle Avancen gemacht und ein zweifelhaftes Angebot unterbreitet: “Seine Drohung: Wenn ich da nicht mitmache, nimmt mich nie wieder eine andere Zeitung. Er sei meine einzige Chance, ob ich das nicht einsähe?” (berliner-zeitung.de)

3. Grenzen der Wirtschaftlichkeit
(faz.net)
Rund ein Drittel der Zeitschriften in Deutschland sei durch die hohen Energie- und Papierpreise in der Existenz bedroht, so der Geschäftsführer des Zeitschriftenverbandes MVFP, Philipp Welte. Er appellierte an die Bundesregierung, eine “diskriminierungsfreie Förderung” zu gewährleisten, um die Vielfalt und Freiheit der Presse zu erhalten. Eine Trendumfrage zeige, dass 84 Prozent der teilnehmenden Medienunternehmen eine Förderung von Zeitschriften für notwendig erachten.

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4. Online-Magazin «Republik» entlässt acht Angestellte
(srf.ch)
Das Schweizer Online-Magazin “Republik” entlässt acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, außerdem treten der gesamte Verwaltungsrat und der Vorstand zurück, da die geplante Expansionsstrategie gescheitert sei. Das Magazin hatte in einen Ausbau investiert, doch die neu geschaffenen Angebote brachten nicht den erhofften Zuwachs an Abonnentinnen und Abonnenten. “Republik” plant nun, das Budget zu reduzieren und sich aufs Kerngeschäft, das Publizieren, zu konzentrieren.

5. Hollywood droht ein Autoren-Streik
(sueddeutsche.de)
Die Mitglieder der Writers Guild of America, der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und -autorinnen in den USA, haben mit einer überwältigenden Mehrheit von fast 98 Prozent für einen Streik gestimmt, falls die laufenden Tarifverhandlungen mit den Film- und Fernsehproduzenten bis zum 1. Mai zu keinem Ergebnis führen. Mehr als 9.200 Mitglieder – das sind fast 80 Prozent der stimmberechtigten Autorinnen und Autoren – nahmen an der Urabstimmung teil, eine Rekordbeteiligung. Die Forderungen der Gewerkschaft umfassen unter anderem Gehaltserhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und höhere Zuschüsse zur Kranken- und Altersvorsorge.

6. Berliner Polizist darf sich auf TikTok nicht als »Officer Denny« inszenieren
(spiegel.de)
Ein Berliner Polizist mit dem Pseudonym “Officer Denny” darf sich auf TikTok und in anderen Sozialen Medien nicht mehr mit Beiträgen mit polizeilichem Bezug präsentieren. Das Land Berlin hatte dem Polizisten sämtliche Internetbeiträge mit dienstlichem Zusammenhang untersagt, das Oberverwaltungsgericht für Berlin und Brandenburg bestätigte diese Entscheidung nach einer Beschwerde des Beamten. Das Gericht entschied, dass es sich bei den Social-Media-Aktivitäten des Polizisten um eine Nebentätigkeit handele, die dienstliche Interessen beeinträchtige und daher untersagt werden dürfe.