Trauriger Spitzenreiter, Nuhr-Cringe, Supermegamonsterstreik

1. Presserat rügt Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht und den Opferschutz
(presserat.de)
Wie der Deutsche Presserat mitteilt, wurden zwischen dem 21. und 23. März insgesamt 17 Rügen ausgesprochen. Trauriger Spitzenreiter ist mal wieder “Bild” beziehungsweise Bild.de mit acht der 17 Rügen. Eine Auflistung der aktuellen sowie der Rügen der vergangenen Jahre findet man auf der Übersichtsseite des Presserats.

2. “Der Cringe ist groß”
(spiegel.de, Kristin Haug)
Statt einer Ausgabe des “ZDF Magazin Royale” mit Jan Böhmermann im üblichen Setting gab es am Freitagabend etwas völlig Unerwartetes: Die Redaktion hatte die Sendung “Nuhr im Ersten” nachgebaut und ließ einen erschreckend gut parodierenden Dieter-Nuhr-Imitator durch die vermeintliche Satiresendung führen. Im Netz wurde die Aktion gefeiert und verurteilt. Kristin Haug hat einige Reaktionen gesammelt.

3. Tarifabschluss erzielt
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband und die Gewerkschaft Verdi auf der einen Seite und die Zeitschriftenverleger auf der anderen haben sich auf einen neuen Tarifabschluss geeinigt. Dieser sieht unter anderem vor, dass die Gehälter in den Redaktionen ab dem 1. April dieses Jahres um 4,4 Prozent steigen. Ab dem 1. April 2024 soll es zudem eine Festbetragserhöhung von 125 Euro monatlich geben.

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4. Lustiger Literaturbetrieb
(taz.de, Fatma Aydemir)
Der Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch hat sich das TikTok-Format “Unverlangt eingesandt” ausgedacht, das sich in kurzen Videos über Manuskripteinreichungen lustig macht. Fatma Aydemir kann darüber nicht lachen: “Also ein Mensch schreibt da jahrelang an einem Text, fasst sich irgendwann ein Herz, sendet ihn an einen Verlag und der guckt dann bloß rein, um daraus pseudolustigen Content zu generieren.”
Transparenzhinweis: “Ohne Rücksicht auf Verluste”, das Buch der BILDblog-Autoren Mats Schönauer und Moritz Tschermak, ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.

5. Das neue Feigenblatt des Spielejournalismus
(netzpolitik.org, Dom Schott)
Der Infokasten werde zum Schleichweg einer Branche, kommentiert Dom Schott auf netzpolitik.org. Statt Verantwortung zu übernehmen, würden sich die Redaktionen der Diskussion entziehen, wie moderner Spielejournalismus auszusehen hat. Als konkretes Beispiel nennt er den Umgang mit der Debatte “um den Riesenkonzern Blizzard, Missbrauchsvorwürfe von ehemaligen Mitarbeiterinnen, Kündigungswellen und Klagen von Angestellten.”

6. Ruhe bewahren!
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 0:58 Minute)
Am heutigen Montag findet ein bundesweiter Warnstreik statt, der weite Teile des öffentlichen Nahverkehrs, des Flugbetriebs und der Schifffahrt betrifft. Oder wie einige Medien es nennen: ein “Superstreik”, ein “Megastreik”, ein “Monsterstreik”. Boris Rosenkranz hat sich angeschaut, zu welchen Formulierungen die berichtenden Fernsehsender sonst noch greifen.