Tierkot auf Tanzkritikerin, Kabale und Magazine, Seltsame Straßenumfrage

1. Ballettchef Goecke beschmiert Kritikerin in Hannover mit Hundekot
(ndr.de)
Am Samstag kam es am Rande einer Ballettpremiere zu einem Eklat der besonderen Art: In der Pause nach dem ersten Stück soll der Ballettdirektor des Staatsballetts Hannover die “FAZ”-Tanzkritikerin Wiebke Hüster zunächst verbal, dann auch körperlich und mit Tierkot angegriffen haben. Das “FAZ”-Feuilleton wertet die Attacke auch als “Einschüchterungsversuch gegenüber unserer freien, kritischen Kunstbetrachtung”.

2. Kabale und Magazine
(taz.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg lässt die unschönen Entwicklungen bei Gruner + Jahr Revue passieren. Vor allem für Bertelsmann-Chef Thomas Rabe findet er wenig schmeichelhafte Worte: “Wenn der 57-Jährige über mediale Inhalte spricht oder gar Journalismus zur Kardinaltugend erklärt, wirkt das nicht nur immer, als hätte es ihm die Pressestelle aufgeschrieben. Es ist es vermutlich auch genau so.”

3. Wie oft muss sowas passieren, bis es nicht mehr passiert?
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Bei Straßenumfragen kommen normalerweise zufällig ausgewählte Passanten oder Fußgängerinnen zu Wort. So tauchte in einem Beitrag der ZDF-Sendung “Drehscheibe” zur neuen Gestaltung der Berliner Friedrichstraße wie zufällig eine Marie Heidenreich auf und schwärmte davon, wie schön doch jetzt alles sei. Dass es sich bei Heidenreich um eine Person aus dem Umfeld der politische beteiligten Grünen handelt, sei jedoch nicht erwähnt worden. Boris Rosenkranz kommentiert: “Letztlich ist es ein Bärendienst in Sachen Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, den das ZDF und die Grüne da geleistet haben. Da ist es am Ende auch egal, wie journalistisch egal die Sendung ist, in der der Beitrag lief, und dass der sogar recht ausgewogen war.”

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4. Das ZDF im medienpolitischen Freiraum?
(medienpolitik.net, Helmut Hartung)
Helmut Hartung vermisst bei den Stellungnahmen des ZDF-Intendanten Norbert Himmler die Reformwilligkeit. Er habe “den Eindruck, dass man in der Mainzer Anstalt glaubt, sich in einem medienpolitischen Freiraum zu bewegen. Das wäre allerdings fatal. Das öffentlich-rechtliche System lässt sich nur als Ganzes reformieren. Wenn das nicht gelingt, helfen alle Bekundungen, wie wichtig es für unsere demokratische Grundordnung sei, auch nicht weiter.”

5. Bundesrat kippt Whistleblower-Gesetz
(tagesschau.de)
Der Bundesrat hat das bereits im Dezember vom Bundestag beschlossene Whistleblower-Gesetz gekippt. Nun gehe das Gesetz voraussichtlich in den Vermittlungsausschuss. “CDU/CSU lassen Whistleblower mit ihrer Blockadehaltung im Bundesrat erneut im Stich, wie bei allen früheren Anläufen für ein Hinweisgeberschutzgesetz. Den Schaden davon haben nicht nur die Whistleblower, sondern auch Demokratie, Rechtsstaat und die Wirtschaft selber”, kritisiert Annegret Falter, Vorsitzende des Whistleblower-Netzwerks.

6. Für eine neue Arbeitskultur
(out-takes.de, Peter Hartig)
Beim Max-Ophüls-Festival wurde auch über die Arbeitsbedingungen in der Filmbranche diskutiert. Es ging um “soziale Nachhaltigkeit und wie wir miteinander arbeiten wollen”. Peter Hartig war dabei und hat beobachtet, wie die Panel-Teilnehmer und -Teilnehmerinnen um Lösungen rangen.