Der BND und die Medien, Lob der Langsamkeit, Youtubes Geldgeschenke

1. Journalisten spionierten im Auftrag des BND
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Sebastian Wellendorf, Audio: 5:40 Minuten)
Der Historiker Klaus-Dietmar Henke hat die Verstrickungen deutscher Medien mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) untersucht. Dabei kam heraus, dass der BND bis in die 70er-Jahre diverse Spitzel in deutschen Redaktionen hatte. Auch der erste Deutschlandfunk-Intendant sei über zwei Jahrzehnte BND-Spitzel gewesen und habe dafür einen regelmäßigen Agentenlohn kassiert, etwa in Höhe des damaligen Durchschnittsverdienstes in der Bundesrepublik.

2. Medienjournalist: “Langsamkeit muss in die Redaktionen zurückkommen”
(augsburger-allgemeine.de, Christina Brummer)
Wie berichtet man am besten über Krieg und Krisen? Frederik von Castell, Redaktionsleiter bei “Übermedien”, plädiert für Langsamkeit: “Man müsste sich trauen, auch einmal abzuwarten. Mir wäre es lieber, erst zwei Tage später von etwas zu erfahren und dann aber auch sicher zu wissen, dass es so passiert ist. Lieber nicht informieren als falsch informieren, ohne hier Christian-Lindner-Zitate abwandeln zu wollen.”

3. Von der edlen Lüge zu guten Fake News?
(tagesspiegel.de, Sabine Schiffer)
Sabine Schiffer erinnert im “Tagesspiegel” an die besondere Verantwortung des Journalismus zu Kriegszeiten: “Dazu gehört die klare Verurteilung des Krieges ebenso wie die Aufklärung der Hintergründe und Widersprüche. Bürger sind auf valide Informationen zur Meinungsbildung angewiesen und brauchen einen Journalismus, der sich als Kontrolleur von Macht begreift und sich nicht auf die Seite der Mächtigen schlägt.”

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4. Amerikas oberster Verschwörungstheoretiker meldet Insolvenz an
(spiegel.de)
Der rechte Verschwörungsmystiker und Moderator Alex Jones hat über viele Jahre in den USA seine Plattform “Infowars” betrieben, über die er seine abstrusen Thesen verbreitete. Wegen mehrerer Verleumdungsklagen und beträchtlicher Schadensersatzverpflichtungen hat die Plattform des berühmt-berüchtigten Hetzers nun Insolvenz angemeldet.

5. Sollten Journalist:innen Geldgeschenke von YouTube nehmen?
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck)
Youtube bietet manchen freien Journalistinnen und Journalisten bis zu 50.000 US-Dollar. netzpolitik.org-Redakteur Sebastian Meineck fragt: “Ist es OK, die Kohle zu nehmen?” Für die Beantwortung hat er bei drei Medienschaffenden aus Deutschland nachgefragt, was die Förderung für sie bedeutet und ob sie mögliche Interessenskonflikte sehen.

6. Oe24.at glaubt deutschen Aprilscherz und macht TV-Beitrag daraus
(kobuk.at, Hans Kirchmeyr)
Die Tierrechtsorganisation PETA hat am 1. April einen recht offensichtlichen Aprilscherz platziert, nach dem in Deutschland künftig Schockwarnungen unter anderem auf Fleisch- und Milchprodukten verpflichtend seien. Die österreichische Seite oe24.at, das laut Eigenbezeichnung “beste Nachrichten-Portal”, hat den bereits angestaubten und längst aufgeklärten Witz einige Tage später ungeprüft übernommen und seinen Zuschauerinnen und Zuschauern im laut Eigenbezeichnung “aktuellsten Tierschutzmagazin Österreichs” als tatsächliche Neuigkeit präsentiert.