Talkshow-Pionier Bio, Turnen statt Boxen, Kunstfreiheit im Rap

1. Der Zauber der zwanglosen Plauderei
(spiegel.de, Arno Frank)
Der Fernsehmoderator, Buchautor und Jurist Alfred Biolek ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Biolek gilt in Deutschland unter anderem als Pionier des Talkshow-Genres. Viele kennen ihn nur von seinen Kochsendungen, Biolek war aber auch für Formate wie Rudi Carrells “Am laufenden Band”, “Bio’s Bahnhof” und “Boulevard Bio” verantwortlich. Etliche Stars hatten in einer seiner Sendungen ihren ersten Auftritt. So holte er beispielsweise als Erster die Komiker-Truppe Monty Python nach Deutschland.
Weiterer Lesetipp: Köfte und Knast: Böhmermann brutzelt auf Bios Spuren (dwdl.de, Alexander Krei).

2. “Allerfeinstes Mobbing”
(faz.net)
Der Fußballreporter Jörg Dahlmann und der Pay-TV-Sender Sky haben sich nach einer umstrittenen Äußerung Dahlmanns getrennt. Dieser fühlt sich von Sky gemobbt: “Der Sender hat den Riesenfehler gemacht, sich zu sehr durch Twitter-Hater leiten zu lassen. Diese Empörungsgemeinde hat die Politik des Senders beeinflusst.” Offenbar gab es bereits lange Unstimmigkeiten zwischen Sky und Moderator, wie der Sender andeutet: “In der Vergangenheit haben zahlreiche Gespräche zwischen Sky und Jörg Dahlmann stattgefunden, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Sprache zum Thema hatten. Jörg Dahlmann, der regelmäßig vor einem Millionenpublikum kommentierte, hat leider kein Bewusstsein dafür gezeigt, dass er als Multiplikator eine entsprechende Verantwortung trägt.”
Dazu auch: Ein Twitter-Kommentar des “11-Freunde”-Chefredakteurs Philipp Köster zu einer von Dahlmanns Aussagen.

3. 3,8 Milliarden Telefonnummern werden im Darknet verkauft
(golem.de, Oliver Nickel)
Im Darknet behauptet ein anonymer Hacker, im Besitz der Kontakte aller 10 Millionen Clubhouse-User und deren Telefonbücher zu sein, und bietet die Daten zum Verkauf an. Es soll sich dabei um insgesamt 3,8 Milliarden Telefonnummern handeln. Das Unternehmen, dem schon einmal 1,3 Millionen Datensätze abhanden gekommen sind, widerspricht: “Es gab keinen Datenleak bei Clubhouse. Es gibt eine Reihe von Bots, die Milliarden von zufälligen Telefonnummern generieren. Für den Fall, dass eine dieser zufälligen Nummern aufgrund eines mathematischen Zufalls auf unserer Plattform existiert, gibt die API von Clubhouse keine benutzeridentifizierbaren Informationen zurück.”

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4. Turnen statt Boxen
(taz.de, Alina Schwermer)
Frauen, die Spitzensport machen, sind in den Medien unterrepräsentiert. Wenn sie zu sehen sind, dann eher passiv und in kontaktarmen Disziplinen, so der Befund der “taz”-Autorin Alina Schwermer: “Das hat auch mit der Zusammensetzung der Redaktionen zu tun. Der alte Witz, dass im Sport ‘Männer für Männer über Männer’ berichten, stimmt weiterhin.”

5. Flutopfer müssen Rundfunkgebühren nicht mehr zahlen
(rnd.de)
ARD, ZDF und Deutschlandradio haben sich auf “unbürokratische Entlastungen” geeinigt: Betroffene der Flutkatastrophe können sich von den Rundfunkgebühren befreien lassen und eine Abmeldung ihres Kontos beantragen. Dazu reiche eine kurze schriftliche Mitteilung an den Beitragsservice.

6. “Alles von der Kunst­f­rei­heit gedeckt”
(lto.de, Eike Fesefeldt)
“Fast schon ein wenig geehrt werden sich manche Juristinnen und Juristen fühlen, dass auch ihr Berufsstand einen kleinen Platz in Hip-Hop-Texten gefunden hat. Einige Songs beruhen darauf, dass ihre Interpreten bereits Erfahrungen im Gerichtssaal gesammelt haben.” Staatsanwalt Eike Fesefeldt hat sich angeschaut, auf welche Weise Justizthemen in deutschsprachigen Rap-Texten verarbeitet werden.